Waldzustanderhebung für 2023 - Deutsche Wälder in schlechtem Zustand

Mo 13.05.24 | 14:59 Uhr
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Audio: rbb24 Radio Fritz | 13.05.2024 | Marie Boll | Bild: Bildagentur-online

Viele Bäume in den deutschen Wäldern sind krank. Das zeigt eine Erhebung des Bundesagrarministeriums für 2023, die am Montag vorgestellt wurde. Bei den häufigsten Arten - Fichte, Kiefer, Buche und Eiche - sind rund 80 Prozent geschädigt.

Der Zustand der deutschen Wälder bleibt angesichts von Stress durch Hitze, Trockenheit und Käferschäden angespannt. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte am Montag bei der Vorstellung neuer Daten in Berlin, weiterhin sei nur noch jeder fünfte Baum vollständig gesund. "Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten."

Nötig sei daher, dem wertvollen Ökosystem "eine Langzeitkur" unter anderem mit einem Umbau zu mehr Mischwäldern zu verschreiben. Dies sei ein Generationenprojekt.

Laut Bericht sind die Probleme der Wälder in der Klimaveränderung begründet. So heißt es vom Deutschen Wetterdienst, 2023 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichungen im Jahr 1881 gewesen. Die Wälder sollen daher laut Bundeslandwirtschaftsministerium an die steigenden Temperaturen angepasst werden.

Zahlreiche Bäume im Wald sind krank

Nach der neuen Waldzustandserhebung für 2023 [bmel.de] sind von den häufigsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche vier von fünf Bäumen krank, wie das Ministerium mitteilte. Im Vergleich zu 2022 hätten sich "keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands eingestellt, aber auch keine deutlichen Verschlechterungen".

Bei Kiefern entspannte sich die Lage etwas, da der Anteil der Bäume mit deutlich lichteren Kronen von 28 auf 24 Prozent sank. Bei Buchen, Eichen und Fichten stieg dagegen der Anteil mit starken Kronenschäden.

Die Daten stammen aus der jährlichen Waldzustandserhebung, die seit den 1980er-Jahren über ein Netz von Stichproben vorgenommen wird. Dabei wird der Zustand der Baumkronen eingeschätzt. Wald bedeckt rund ein Drittel der gesamten Landesfläche Deutschlands. Vor allem Bäume, die älter als 60 Jahre seien, wären von der sogenannten Kronenverlichtung betroffen.

Waldschäden durch Trockenheit in Berliner Forsten

2023 hatte sich der Gesundheitszustand der Berliner Waldbäume etwas verbessert. Grund waren Niederschläge nach eher trockenen und heißen Jahren zuvor. Laut Waldzustanderhebung nahm der Anteil aller Baumarten mit Schäden zwischen 2022 und 2023 um 10 Prozent ab. In Brandenburg verringerte sich der Flächenanteil von Bäumen mit Schäden um vier Prozent.

Dennoch sei der Gesundheitszustand der Berliner Forsten jedoch auf einem ähnlich schlechten Niveau gewesen wie von 2019 bis 2021. Zu diesem Ergebnis kam die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt im Vorjahr. Rund ein Drittel der Berliner Bäume war 2023 mit deutlichen Schäden gezeichnet.

Sendung: rbb24 Radio Fritz 13.05.2024, 12:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Und Wossi hat mal wieder erkannt, das die Wurzel allen Übels bei den Grünen liegt.
    Nur die Biege zu seinem Lieblingspolitiker, dem Herrn Dr. Woidke, hat er nicht geschafft.

  2. 11.

    Das meinen Sie doch nicht im Ernst! Der einzigste Verdiienst diese Herren ist, das Thema gut in der Öffentlichkeit verkauft zu haben. Die Träume von Herrn Wohlleben klingen schön und die Menschen wünschen es sich so. Der Herr ist kein Wissenschaftler und den Buchen von denen er schreibt, geht es verdammt schlecht. Wie fast allen Baumarten.

  3. 10.

    Leider weiß ich nicht, wie ich meine Beobachtungen hier belegen könnte. Aber da ich 20 Jahre auf dem Dorf (richtiges Dorf mit großen Grundstücken) gelebt habe und mit korrektem Baumschnitt aller Größen vertraut bin, habe ich eben genau diese Behauptung aufgestellt. Hab auch selbst geschrieben, dass es eine Behauptung ist.
    Und was sonst gegen einen Kommentar zum Titelbild spricht, auch wenn dort kein Wald gezeigt wird (Warum eigentlich nicht?), verstehe ich auch nicht.

  4. 8.

    Der brandenburger UM Vogel will aktiv umbauen...oder umbauen lassen....durch die privaten Waldbesitzer. Sein eigenes Ministerium stellt nur fest. Vermutlich sitzt da die „Die Natur macht das schon“-Fraktion.

  5. 7.

    Wozu auch, die Waldbesitzer benötigen keine Hilfe zur Finanzierung neuer Strukturen. Der Saure Regen ist schließlich ohne Subventionen über die Bühne gegangen.

  6. 6.

    Die Eiche im Park ist ja nun kein Wald, sondern ein einsamer Baum im Park. Empfehle Peter Wohlleben, gut zu lesen, der Waldversteher lässt uns etwas besser das Ökosystem Wald verstehen und es lohnt sich wirklich. Empfehlenswert.

  7. 4.

    Der Baum ist eine Eiche und steht nicht im Wald, sondern in einem Park in Köpenick und wegen seines Alters unter Denkmalschutz und ist zur Sicherheit eingezäunt und abgestützt!
    Selbst Bäume werden in einem hohen Alter krank!

  8. 3.

    Ich möchte da auch gern sagen,
    wenn Sie keine Fakten liefern können, behaupte ich, sie behaupten nur was, was Sie nicht belegen.
    Also nicht mit einem Fachkräftemangel verbinden...
    Außer, Sie sind der weltbeste (Amateur-) waldpfleger.
    Ist auch nur eine Behauptung.

  9. 2.

    Nach wie vor keine Finanzierung vom Waldumbau geklärt.

  10. 1.

    An der Eiche oben im Bild gehe ich regelmäßig vorbei und möchte behaupten, dass die einfach 'totgepflegt' wurde. Man kann einfach nicht jedes Jahr immer mehr junge Äste bis auf die dicken alten wegschneiden, denn dann kann so ein alter Baum natürlich nicht mehr genügend Saft ziehen. Um Spaziergänger vor Astbruch zu schützen, hätte man den Zaun um den Baum vorher bauen können und nicht erst, nachdem er abgetötet wurde. Fachkräftemangel haben wir leider schon länger..

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