Rundfunk Berlin-Brandenburg -
Der Vorsitzende des rbb-Rundfunkrats Oliver Bürgel beabsichtigt, rbb-Verwaltungsrätin Juliane Schütt aufzufordern, ihr Mandat im Verwaltungsrat des rbb ruhen zu lassen. Nach Informationen von rbb24 Recherche soll Bürgel den Mitgliedern des Rundfunkrats geschrieben haben, dass er der rbb-Verwaltungsrätin nahelegen wird, ihr Mandat bis zur Klärung der gegen sie erhobenen Vorwürfe vorläufig ruhen zu lassen.
Zuletzt war bekannt geworden, dass der Rundfunkrat bei der Wahl von Schütt zur Verwaltungsrätin im April 2023 nicht darüber informiert war, dass ihr Mann regelmäßig als Freier Mitarbeiter für den Sender tätig ist. Dies bestätigte Bürgel auf Anfrage. Juliane Schütt dagegen hatte erklärt, sie habe einzelnen Rundfunkräten mitgeteilt, dass ihr Mann regelmäßig für den Sender arbeite. Wem genau sie das erzählt habe, wollte Schütt nicht preisgeben, da es sich um vertrauliche Gespräche gehandelt habe.
Nachdem das rbb-Justitiariat auf Bitte des Rundfunkrats den Vorgang rechtlich eingeschätzt hat, soll nach Informationen von rbb24 Recherche nun für Oliver Bürgel erkennbar sein, dass eine Interessenkollision nach den Regelungen des rbb-Staatsvertrags vorliegen könnte. Deshalb soll der Rundfunkrat in seiner kommenden Sitzung am 19. September darüber entscheiden, ob Schütt Mitglied des rbb-Verwaltungsrats bleiben kann.
Weder Oliver Bürgel als Vorsitzender des Rundfunkrats, noch Benjamin Ehlers, Chef des rbb-Verwaltungsrats, waren am Abend für eine Stellungnahme zu erreichen.
Sendung: rbb24, 18.7.2024, 21:45 Uhr