Anhaltende Brandserie -
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) hat am Dienstag weitere Schritte angekündigt, um die Brandserie in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs zu beenden. "Wir werden mittelfristig mehr Stellen im Vollzugsdienst des Ordnungsamtes sowie im Katastrophenschutz schaffen" sagte Schick.
Bereits in den vergangenen Monaten habe man die Kameraüberwachung im Innenstadtbereich verstärkt sowie Sichtbehinderungen - beispielsweise Grünschnitt im Park an der Puschkinpromenade - reduziert.
In jüngster Vergangenheit war die Stadt Cottbus immer wieder von Fällen der mutmaßlichen Brandstiftung betroffen. Etwa 31 Fälle an Containern und 15 Fälle an Autos wurden den Behörden gemeldet.
Polizei: Nicht einfach, Täter per DNA-Spuren zu überführen
Die Ermittlungen gestalten sich laut der Polizei schwierig. Um sie "gerichtsfest" zu machen, würden die Ermittler versuchen, die Täter auf frischer Tat zu ertappen, sagte die Polizeisprecherin Ines Filohn dem rbb. Täter per DNA-Spuren zu überführen, sei in den Fällen nicht einfach, so Filohn. Bei Bränden entstehe eine große Hitze. "Da wird sehr viel zerstört, da ist es gar nicht so einfach, Beweismittel zusammenzukriegen."
Zuletzt musste die Feuerwehr vergangenen Sonntagmorgen in den Ortsteil Kiekebusch ausrücken. Dort brannte ein Auto. Auch ein danebenstehendes Fahrzeug wurde durch die Flammen beschädigt. In den vergangenen Monaten haben in Cottbuser immer wieder Autos, Müllcontainer sowie Kleidercontainer gebrannt, meist in der Nacht. Die Polizei hat mehrere Tatverdächtige ausgemacht - diese mussten allerdings aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden.
Mehrere Tatverdächtige
Erst Mitte August hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie im Zuge der Ermittlungen zum einen Jugendliche gestellt hätten, die "gezündelt" haben sollen und es dadurch zu Sachbeschädigungen gekommen sei. Dabei sei es um leerstehende Gebäude gegangen, ergänzte Filohn am Dienstag. "Da greift dann das Jugendgerichtsgesetz. Hier stehen die Erziehungsmaßnahmen im Vordergrund."
Bei den Autobränden habe die Polizei Männer und Frauen als Tatverdächtige ausgemacht. "Hier ist es kompliziert, es handelt sich um psychisch auffällige Personen", so Filohn. In diesen Fällen müsse die Polizei verwaltungsübergreifend mit den entsprechenden Stellen arbeiten. Es gehe um die Frage, wie sie eine Behandlung bekommen könnten. Das sei immer freiwillig, sagte Filohn.
Um Tatverdächtigen in Haft zu nehmen, braucht es laut der Polizeisprecherin einen dringenden Tatverdacht, eine Beweiskette bis hin zu der Person. "Eine freiheitsentziehende Maßnahme ist ein sehr hoher Grundrechtseingriff und wenn ich jemandem die Freiheit wegnehmen, muss das schon gerichtsfest sein." Die nötigen Beweise zu finden, sei bei einem Autobrand nicht einfach. "Stellen sie sich so eine verkohlte Karosse vor... wir müssen auch nachweisen, dass jemand gezündelt hat, dass es kein Marder war, der in ein Kabel gebissen hat."
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.08.2024, 18:30 Uhr