Internationaler Frauentag - Tausende Menschen ziehen für Frauenrechte durch Berlin

So 09.03.25 | 08:45 Uhr
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Auf einem Schild mit einer Abbildung wie Batman Robin ohrfeigt steht "Your body my choi- / Fresse" auf der Demonstration «Feministische Demo zum Internationalen Frauentag». Am internationalen Frauentag finden zahlreiche Demonstrationen in Berlin statt. (Quelle: dpa/Albert)
Audio: rbb24 Abendschau | 08.03.202 | Holger Trzeczak | Bild: dpa/Albert

Gesetzlicher Feier- und auch Kampftag: Am Internationalen Frauentag haben in Berlin tausende für Frauenrechte protestiert. In Kreuzberg wurde nach Flaschenwürfen eine Demo vorzeitig beendet.

Mehrere tausend Menschen haben am Internationalen Frauentag für Gleichberechtigung und Frauenrechte in Berlin demonstriert.

Die größte Demonstration startete am Mittag am Oranienplatz in Kreuzberg und endete mit einer Kundgebung am Roten Rathaus in Mitte. Laut Polizei lag die Teilnehmendenzahl im unteren fünfstelligen Bereich, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) als Mitveranstalter sprach von zunächst 13.000 bis 16.000 Menschen.

Zur Demo aufgerufen hatte ein Bündnis, zu dem neben den Gewerkschaften auch feministische Initiativen und Verbände gehören. Es fordert Chancengleichheit und sexuelle Selbstbestimmung und richtet sich gegen Kürzungen und Gewalt.

Neben der großen Gewerkschaftsdemo gab es auch eine größere Demonstration in Prenzlauer Berg, mit rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese fand am S-Bahnhof Schönhauser Allee statt. Zudem bewegte sich eine Fahrraddemonstration mit rund 1.600 Teilnehmenden zwischen Kreuzberg und Mitte - vom Mariannenplatz zum Brandenburger Tor und zurück.

Die Demonstrierenden fordern unter anderem die Umverteilung von Sorgearbeit, flexible Arbeitszeiten und gleiche Löhne. Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Nele Techen, sagte im Rahmen der Gewerkschaftsdemonstration, finanzielle Unabhängigkeit und gerecht verteilte Sorgearbeit seien der Schlüssel zu echter Gleichstellung.

Linke Szene teils zerstritten

Insgesamt waren zehn Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Frauenrechte und sexuelle Selbstbestimmung angemeldet.

Weil Teile der linken Szene als zerstritten gelten, etwa über den Nahost-Konflikt, wurden Teile auf unterschiedlichen Demonstrationen erwartet. Die Demonstration in Prenzlauer Berg beispielsweise hatte explizit auch den Kampf gegen Antisemitismus in ihrem Aufruf. Bei der Demo am S-Bahnhof Schönhauser Allee hatte die Polizei kurz nach Beginn 3.000 Teilnehmende verzeichnet.

Eine Demonstration am Abend in Kreuzberg hingegen wurde von pro-palästinensischen Gruppen unterstützt und wies explizit darauf hin, Israel- oder Deutschlandflaggen seien nicht erwünscht, Palästinaflaggen hingegen schon, denn diese stünden nicht nur für einen Staat, sondern für eine "revolutionäre Praxis". Die Polizei zählte bei der Demonstration rund 3.000 Teilnehmende.

Demo in Kreuzberg vorzeitig beendet

Eine linksradikale Demonstration zum "Internationalen feministischen Kampftag" am Spreewaldplatz in Berlin-Kreuzberg ist vorzeitig beendet worden. Sie hatte auch einen Bezug zum Nahostkonflikt. Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 2.500 Personen daran teil, angemeldet waren etwa 1.000 Teilnehmende. Im Verlauf der Versammlung kam es der Polizei zufolge zu strafbaren Ausrufen, Flaschenwürfen und tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte. Insgesamt wurden 28 Personen festgenommen.

Die Polizei ist nach eigenen Angaben am Wochenende mit rund 800 Einsatzkräften in der Stadt unterwegs, um die verschiedenen Demonstrationen zu begleiten. Es kam an zahlreichen Stellen zu Sperrungen und Verkehrseinschränkungen.

Was Frauen wollen

Frauentag auch ohne Feiertag in Brandenburg

Auch in Brandenburg wurde der Frauentag begangen. Hier ist er anders als in Berlin kein gesetzlicher Feiertag. In Potsdam war eine queerfeministische Protestaktion geplant, zudem wurde der Auftakt der Brandenburgischen Frauenwoche am Alten Markt gefeiert. Unter dem Motto "Women in Exile and Friends" sollte vor der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt protestiert werden - gegen Rechtsruck, Rassismus und Abschiebungen.

Neben Demonstrationen gab es in der Region auch zahlreiche Veranstaltungen und Angebote von Institutionen. So findet in Berlin beispielsweise ein gemeinsames Fastenbrechen für Frauen in fünf Moscheen statt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.03.2025, 19:30Uhr

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45 Kommentare

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  1. 45.

    Ups, da läuft gerade eine Diskussion aus dem Ruder. Es geht um den Internationalen Frauentag, Frauenrechte und Gleichberechtigung. Ist sachliches diskutieren tatsächlich so schwer? Wenn die Argumente fehlen, wird beleidigt oder es werden abstruse Verschwörungstheorien auf den Tisch gelegt. Das ist nicht zielführend. Wer so vorgeht, hat kein Interesse an einem Meinungsaustausch und möchte spalten und Unfriede unter die Leute bringen.

  2. 44.

    Der Linksextremismus hat sich schon im letzten Jahrhundert ein bürgerliches Gesicht zu gelegt. Man kann das z.B. an vielen Gerichtsurteilen erkennen. Es gibt aber auch noch weitere Beispiele. So duldet und toleriert man offiziell eine Internetseite " indymedia.org " ! Gewalt und Terror sind mittlerweile anerkannte wirksame Werkzeuge, die mehr oder weniger befürwortet werden. Die AfD und jetzt auch die CDU können ein Lied davon singen. Der angestrebte lange Weg in die Institutionen ist angekommen und wird nun mit aller Macht verteidigt. Man rühmt sich sogar wichtige Positionen nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei der Feuerwehr besetzt zu haben. Natürlich alles möglichst unauffällig und dezent. Gerade die Polizei war den extremen Linken immer ein Dorn im Auge. Um das Ganze zu kaschieren hat man geschickt mit viel Geld und Aufwand einen Popanz gegen Rechts aufgebaut, den man auch permanent füttert.

  3. 43.

    Der Linksextremismus hat sich schon im letzten Jahrhundert ein bürgerliches Gesicht zu gelegt. Man kann das z.B. an vielen Gerichtsurteilen erkennen. Es gibt aber auch noch weitere Beispiele. So duldet und toleriert man offiziell eine Internetseite " indymedia.org " ! Gewalt und Terror sind mittlerweile anerkannte wirksame Werkzeuge, die mehr oder weniger befürwortet werden. Die AfD und jetzt auch die CDU können ein Lied davon singen. Der angestrebte lange Weg in die Institutionen ist angekommen und wird nun mit aller Macht verteidigt. Man rühmt sich sogar wichtige Positionen nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei der Feuerwehr besetzt zu haben. Natürlich alles möglichst unauffällig und dezent. Gerade die Polizei war den extremen Linken immer ein Dorn im Auge. Um das Ganze zu kaschieren hat man geschickt mit viel Geld und Aufwand einen Popanz gegen Rechts aufgebaut, den man auch permanent füttert.

  4. 41.

    Die "bürgerliche Mitte" kuschelt mit Rechtsextremisten und versucht gerade die Zivilgesellschaft zu zerstören??

    Sie sollten vielleicht mal den Hausarzt wechseln!

  5. 40.

    Wo sehen sie denn Linksextremismus als Gefahr? Es sitzen Neofaschisten und Rechtsextremisten in deutschen Parlamenten, im Osten wählt ein Drittel gezielt rechtsextrem. Die "bürgerliche Mitte" kuschelt mit Rechtsextremisten und versucht gerade die Zivilgesellschaft zu zerstören, indem man man solchen Projekten die Gelder entzieht die nicht auf cDU Linie sind.

    Also nochmal die Frage: Wo sehen sie aktuell den Linksextremismus als Gefahr?

  6. 39.

    Wo sehen sie denn Linksextremismus als Gefahr? Es sitzen Neofaschisten und Rechtsextremisten in deutschen Parlamenten, im Osten wählt ein Drittel gezielt rechtsextrem. Die "bürgerliche Mitte" kuschelt mit Rechtsextremisten und versucht gerade die Zivilgesellschaft zu zerstören, indem man man solchen Projekten die Gelder entzieht die nicht auf cDU Linie sind.

    Also nochmal die Frage: Wo sehen sie aktuell den Linksextremismus als Gefahr?

  7. 38.

    Gemessen an der von ihnen postulierten "Trägheit und Unfähigkeit" standen die Frauen (und Männer) lange und tapfer auf dem Oranienplatz, haben viel gelacht und tollen Reden gelauscht, dann sind sie stundenlang zum Roten Rathaus gezogen und haben unzählige selbstgemalte Schilder mit frechen und kreativen Sprüchen in die Höhe gehalten. und zudem wurde viel gesungen.
    Übrigens: Ich bin Fußballfan und weiß, wsd Trikots kosten - für den Preis bekomme ich vier bis fünf Polit-Shirts.
    Ach ja, da war auch noch ein recht großer Block mit Hebamen, Krankenschwestern, Altenpflegerinnen und Erzieherinnen, die sich für Wertschätzung in Form von fairen Löhnen stark machen. Im Notfall kommt ihnen das auch zugute, weil: einer zufriedenen Ktankenschwester macht die Arbeit noch mehr Spaß und Sie werden besser versorgt. Denken Sie bei Gelegenheit daran, wenn sie mal wieder vom bequemen Sofa aus über andere Menschen meckern.

  8. 37.

    Das kann man so nicht stehen lassen.
    Feminismus ergibt sich aus einer konsequenten Auslegung der Menschenrechte und unseres Grundgesetzes. Im Kern geht es darum, dass alle Menschen gleichermaßen würdevoll behandelt werden und gleiche Rechte genießen. Dass sich nicht alle gemeinsam, sondern auch historisch gesehen überwiegend Frauen dafür einsetzen, ist für den Namen verantwortlich.

  9. 35.

    Woher wollen Sie das alles Wissen? Selbst eine einzige Monatskarte kostet doppelt so viel oder mehr als so'n T Shirt. Was soll das? Haben Sie die Lohnabrechnungen oder Amtsbescheinigungen eingesehen oder Ihre Tochter mit 16 mittellos aus dem Haus geworfen? Ist das Demonstrationsrecht an ein auskömmliches Einkommen gebunden? Dann wäre diese Demo eigentlich auch allein dafür genau richtig. Für was die Mädels da demonstrieren ist deren Sache. Kann Mann kritisieren aber diese Vergleiche sind Sachfremd.

  10. 34.

    Diese verwöhnten Leute wissen gar nicht, was Leben ist. Schon ein "Frauentag", "Pro Palästina", "FCK NZS" oder Che Guevara-TShirt kostet soviel, wie ein durchschnittlicher Kubaner oder Nepalese im Monat verdient.
    Richtige Realitätsverweigerer, die ihre Trägheit und Unfähigkeit zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben und den anderen, arbeitenden Menschen vorhalten, sich um ihren Unterhalt zu kümmern.

  11. 33.

    Ja stimmt! Michael Sommer hatte von 2002-2012 am 1.Mai auf dem Mariannenplatz für den Mindestlohn seine Reden gehalten. 2015 kam dann der erste gesetzliche Mindestlohn.

  12. 32.

    Veränderung fängt stets damit an, dass es zunächst Wenige sind, die sich gegen Unrecht einsetzen. Hier Beispiele vergangener Kämpfe, die von einer Minderheit angezattelt wurden und schließlich den Zeitgeist verändert haben: Acht-Stunden-Tag, 40-Stundenwoche, Frauenwahlrecht, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Verbot von Kinderarbeit, Recht auf eigenständiges Leben, Mindestlohn. Wetten, dass auch Sie davon profitieren?

  13. 31.

    Die Festnahmen werden genannt, aber nicht, wie brutal und illegal die Polizei mit den Demonstrant*innen umging? Warum wird diese Seite verschwiegen, obwohl es unmöglich ist, zu einer palästinasolidarischen Demo zu gehen, ohne Polizeigewalt zu sehen oder zu erfahren, die ohne jeglichen Anlass ausgeübt wird?

  14. 30.

    Das haben Demonstrationen nun mal so an sich, dass es meist kleine Gruppen sind, die sich Gehör verschaffen, aber teilweise für bedeutend größere Gruppen stehen. Ein wichtiger Teil des demokratischen Diskurses.

  15. 29.

    Also mit den Halbwahrheiten zum Frauentag wird es jedes Jahr grotesken. Geht's nun um die Frauen der Welt, in Europa, in Deutschland oder in Friedenau. ? Hauptsache entrüstet, das allgemeine Motto.

  16. 28.

    0,02 Prozent...Frauenrechte und holt eine Religion rein die Frauen schlägt...

  17. 27.

    Was ist mit den vielen legitimierten Kinderehen ? Gehören die auch zu dem Gesamtpaket für Frauenrechte für die tausende demonstrieren ?

  18. 26.

    0,02 Prozent bilden sich ein die Welt zu verändern...wie lächerlich !