180 Einsatzkräfte, 190 Komparsen - Polizei und Feuerwehr proben Katastrophenfall am Potsdamer Platz

Sa 05.04.25 | 16:15 Uhr
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Bewaffnete Kräfte der Polizei nehmen am Bahnhof Potsdamer Platz an einer Notfall-Übung von S-Bahn, Feuerwehr, Bundes- und Landespolizei teil. (Quelle: dpa/Carstensen)
Audio: rbb 88.8 | 05.04.2025 | Ricardo Westphal | Bild: dpa/Carstensen

Ein scheinbar gewöhnlicher Notruf stellt sich als Großlage mit Dutzenden Verletzten heraus: Am Samstag haben fast 200 Einsatzkräfte eine derartige Notlage am Potsdamer Platz geprobt. Inklusive Blaulicht, Überraschungen und Dutzenden "Verletzten".

Rund um den Potsdamer Platz sowie im S-Bahnhof darunter wurde am Samstag ein Großeinsatz nach einem Katastrophenfall geübt. Feuerwehr, Bundespolitzei, die Berliner Landespolizei sowie die Deutsche Bahn waren daran beteiligt.

Wie ein Feuerwehrsprecher rbb|24 sagte, stand bei dem Szenario die Evakuierung eines unterirdischen Bahnhofs im Vordergrund. Es wurde angenommen, dass ein Zug aus dem Gleis gesprungen war und es nach einer "Schnellbremsung" viele Verletzte gab.

Eine verletzte Person wird bei einer Notfall-Übung von S-Bahn, Feuerwehr, Bundes- und Landespolizei am Bahnhof Potsdamer Platz von Rettungskräften aus der Bahn geführt. (Quelle: dpa/Carstensen)
| Bild: dpa/Carstensen

Beteiligt waren 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie etwa 80 Polizistinnen und Polizisten. "Eine Übung in dem Format, der Größe und auch an so einem Ort, hatten wir noch nie", sagte der Sprecher.

190 Komparsen dabei

In dem Szenario wurde geübt, wie die Einsatzkräfte reagieren sollten, wenn erste Notanrufe unvollständige Informationen enthielten, erklärte er. So habe die Übung mit einer vermuteten Polizeilage begonnen, in deren Verlauf sich herausstellte, dass Dutzende Rettungskräfte gebraucht wurden.

Geschminkte Komparsen nehmen in einer S-Bahn am Bahnhof Potsdamer Platz an einer Notfall-Übung von S-Bahn, Feuerwehr, Bundes- und Landespolizei teil. (Quelle: dpa/Carstensen)
Bild: dpa/Carstensen

Laut Feuerwehr waren 190 Komparsen an der Übung beteiligt. Die Deutsche Bahn habe S-Bahnzüge bereitgestellt, die nicht im Normalbetrieb benötigt wurden.

Die Übung fand am Gleis 13 des S-Bahnhofs statt. Der Straßen- und Zugverkehr war nicht beeinträchtigt, hieß es. Auf dem Potsdamer Platz kam es zu Behinderungen, da dort mehrere Einsatzwagen geparkt wurden. Kurz vor 14 Uhr wurde das Training beendet und die gesperrten Abschnitte nach und nach wieder freigegeben.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags war zu lesen, dass es während der Übung zu Verkehrsbehinderungen gekommen sei. Dies ist inkorrekt. Weder im Bahnhof noch auf den Straßen rund um den Potsdamer Platz kam es während der Übung zu Störungen. Im Fußgängerbereich auf dem Platz waren hingegen große Bereiche abgesperrt.

Sendung: rbb 88.8, 05.04.2025, 12:00 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Sie haben recht, ich war etwas sehr naiv. Heutzutage muss man bei Katastrophenfällen wohl davon ausgehen, dass es sich nicht "nur" um ein Unglück handelt, sondern auch von einem eventuellen Terrorangriff ausgehen. Der Aufschrei wäre wohl groß, wenn die Helfer dann noch aus dem Hinterhalt angegriffen werden.
    Ich war halt irritiert, bei einer Katastrophenübung zu einem Zugunglück, als erstes Bild von bewaffneten Beamten zu sehen.
    Von daher leider zeitgemäß, auch solch ein Szenario in Betracht ziehen zu müssen.

  2. 10.

    Wer sinnerfassend lesen kann, ist hier im Vorteil. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass im Szenario anfangs nur eine “Polizeilage” gemeldet wurde - also vermutlich ein Anschlag. Erst nach Klärung stellte es sich als Zugunfall mit Massenanfall von Verletzten heraus. Wenn man so will, wurden zwei Szenen nacheinander geprobt: zuerst Polizeieinsatz bei Verdacht auf Anschlag, danach Rettungs- und Sicherungsszenario Zugunglück im Untergrund der U-Bahn. Letzteres dürfte gerade für Rettungskräfte im Notfall hilfreich sein. Im Unterschied zu überirdischen Zugunglücken ist der Zugang zum Einsatzort nochmals sehr viel spezieller.

  3. 9.

    Ganz schön reißerisch das Bild, dass der RBB zu dieser Nachricht platziert. Hat Regenbogen-Presse Niveau Polizisten mit der Waffe im Anschlag zu zeigen, wenn es um einen Übung für einen entgleisten Zug geht.
    Wenn das Bild allerdings wirklich von der heutigen Übung stammt, frage ich mich schon, ob das nicht eher eine Übung für einen Terrorangriff war.

  4. 8.

    Den muss man aber auch verstehen können. Ich glaube nur lauwarme Cervisia kann schlimmer sein.

  5. 7.

    Hoffentlich finden Polizei und Feuerwehr die Ursache für dieses imaginäre Unglück. In der Zwischenzeit: Thoughts and Prayers für alle Komparsen...

  6. 5.

    Allein durch eine Schnellbremsung entgleist kein Zug und hat kaum "viele Verletzte" zur Folge. Da müssen schon andere Einflussfaktoren mit im Spiel sein zum Beispiel der Aufprall auf ein Hinderniss oder Zusammenstoß mit einem Eisenbahnfahrzeug.

  7. 4.
    Antwort auf [Danke für den Hinweis] vom 05.04.2025 um 12:34

    Danke, dass Sie auf darauf aufmerksam machen! Ich finde auch, dass die Medien viel zu wenig über den grassierenden Mpox-Befall unserer Schieneninfrastruktur berichten.

  8. 3.
    Antwort auf [Danke für den Hinweis] vom 05.04.2025 um 12:34

    Quelle? Und jetzt komm nicht mit Nius, Bild oder TikTok.

  9. 2.
    Antwort auf [Danke für den Hinweis] vom 05.04.2025 um 12:34

    Das Coronavirus gab es bereits 2002/2003 darauf basierte das Szenario 2012.

  10. 1.
    Antwort auf [Danke für den Hinweis] vom 05.04.2025 um 12:34

    Stellen Sie sich mal vor: Bevor es Terroranschläge gab, wurden auch Übungen zur Terrorismusabwehr durchgeführt. Schocker!

    Da corona latein für Krone ist, ist es nun wirklich überhaupt nicht verwunderlich, dass alles mögliche unter diesen Namen gestellt wurde. Oder wollen Sie auch behaupten, dass schon 1925 ein mexikanischer Brauer eine Pandemie vorausgesehen hat?