Überteuerte Haustürgeschäfte - Polizei, Zoll und Stadt Cottbus warnen vor betrügerischen Handwerkern

Mo 31.07.23 | 11:50 Uhr
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Ein Bauarbeiter mit Wärmedämmung läuft am 01.02.2012 über eine Baustelle (Quelle: imago/McPHOTO)
Audio: Studio Cottbus | 31.07.2023 | Nachrichten | Bild: imago stock&people

In einer gemeinsamen Erklärung warnen die Stadt Cottbus, die Polizei und der Zoll aktuell vor betrügerischen Handwerkern, die derzeit in der Region unterwegs seien.

Die Handwerker bieten demnach diverse Dienstleistungen zu augenscheinlich günstigen Preisen an - etwa das Decken von Dächern, das Pflastern von Höfen oder Terrassen oder Gartenarbeiten. Noch während der Arbeiten würden die Betriebe mit Verweis auf zusätzlich notwendige Arbeiten die Preise deutlich erhöhen, die Bezahlung soll sofort und in Bar erfolgen.

Besonders perfide sei es, dass sich die betrügerischen Handwerker vor allem auf abgelegene Häuser konzentrieren würden, in denen vorwiegend ältere Menschen leben, heißt es in der Mitteilung vom Montag.

Betriebe sollten überprüft werden

Bei Haustürgeschäften oder kurzfristigen Flugblattaktionen sei deshalb Vorsicht geboten. Seriöse Betriebe würden einen Kostenvoranschlag erstellen und auf keinen Fall auf eine sofortige Auftragserteilung drängen. Auch bei der Bezahlung werde normalerweise kein Druck ausgeübt.

Barzahlung sei zwar nicht verboten, aber unüblich, heißt es in der Mitteilung weiter. Seriöse Unternehmen würden auch die Überweisung auf ein Geschäftskonto zulassen. Wer ein besonders günstiges Angebot erhält, sollte deshalb prüfen, ob es den Betrieb schon länger gibt, ob er eine ordentliche Geschäftsadresse hat und ob eine Umsatzsteueridentifikationsnummer angegeben ist.

Erst kürzlich hatte der Landkreis Spree-Neiße vor betrügerischen Gartenbau-Firmen gewarnt. Die Masche ist ähnlich - zunächst werden Hausbewohner mit vermeintlich günstigen Angeboten per Flugblatt oder an der Haustür gelockt, während der Arbeiten wird der Preis dann deutlich erhöht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.07.2023, 10:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Hat sich eben rumgesprochen, dass Handwerker knapp sind. Ob diese Leute tatsächlich Handwerker sind, darf stark bezweifelt werden. Sie profitieren vom Überraschungsmoment. Bei mir war auch einer und zwar ein echter Alleskönner, der zuerst das Ziegeldach durch Dachpappe ersetzen wollte, die Dachrinne reinigen, das Haus streichen, den Vorgarten pflastern, Fenster putzen und Rasen mähen. Er war bei allen Nachbarn, außer dem, wo dem ein Polizei-T-Shirt auf der Wäscheleine hing. Gute Augen hatte er ja.

  2. 6.

    Na, nach allem was man so hört, ist dies nicht ganz richtig. Die „beenden“ ihren Auftrag einfach zwischendurch und sind weg. Oder pfuschen….und sind weg. Also einfach Finger weg. Wir haben da so einen Spruch:“wir sind zu arm, um draufzuzahlen „. Also lieber Qualität , etwas höher im Festpreis, aber mit der Möglichkeit, Nachbesserungen einzufordern, mit Garantie-Anspruch.

  3. 5.

    Ich denke auch, dass es wohl öfter auch welche trifft, die es nicht billig genug haben können.

  4. 4.

    Ich kann Menschen nicht verstehen, die sich am Gartentor immer noch überreden lassen von fremden Menschen bzw. Handwerkern. Spontan was richten lassen (ungeplant) weil es angeblich günstiger im Preis ist. Noch dazu eine schnelle Handarbeitszeit angeboten wird, da müssten doch spätestens ab da schon die Alarmglocken läuten. 2022 im Sommer standen zwei Pflasterer vor meiner Tür, sie waren schneller weg als ich ausreden konnte. Ich fragte nach ihren Personal/ Firmenausweis. Einen guten Tipp gab mir ein älterer Nachbar. "Gelegentlich nach aufgemalte unbekannte Zeichen am Zaun oder am Rand der Teerstraße schauen, die werden bei ihrer Vor- Besichtigung angebracht das hier vorwiegend ältere Menschen leben". Lieber zweimal NEIN sagen bei Schnäppchen, als einmal mit eigener Zustimmung betrogen zu werden.

  5. 3.

    Einen ähnlichen Beitrag hatten wir vor ein paar Wochen schon mal. Und ich frage erneut: Wer fällt darauf rein? Auch ich denke, der Grund ist Gier.

  6. 2.

    Man muss aber auch sagen, dass davon oft diejenigen betroffen sind, denen es nicht billig genug geht bzw. die den ortsansässigen Handwerkern nicht die Wurst auf dem Brot gönnen.

  7. 1.

    Das Problem ist doch die Gier der Aftraggeber. Hauptsache billig. Man könnte ja einen Festpreis schriftlich vereinbaren, dann gäbe es das nicht.

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