Unterirdischer Speicher -
Der Bau einer Forschungskaverne für die Einlagerung von Wasserstoff in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) geht voran: Eine "Wasserstoff-Trocknungsanlage" wurde am Donnerstag für den anschließenden Testbetrieb geliefert. Der Energieversorger EWE will ab dem Spätsommer Wasserstoff in Rüdersdorf einlagern.
Die Trocknungsanlage ist knapp zehn Meter hoch und wiegt neun Tonnen. Sie soll eine ökonomische und effiziente Behandlung von Wasserstoff in großem Umfang ermöglichen. "Sie sorgt dafür, dass Wasserstoff, wenn er aus der unterirdischen Kaverne wieder ausgelagert wird, getrocknet wird. Gas – egal ob Wasserstoff oder Erdgas – wird bei der Kavernespeicherung relativ feucht", sagte EWE-Sprecherin Nadine Auras dem rbb. Feuchter Wasserstoff könne nicht weiterverwendet werden.
Feuchte kommt aus Salzsteinwänden der Kaverne
Auf dem Kavernenplatz in Rüdersdorf handele es sich um eine Salzstockkaverne, sagte Steffen Mechnik, Ingenieur vom Hersteller Bilfinger. "Der Salzstein hat eine gewisse Feuchte, die während der Lagerung zum Teil an den gespeicherten Wasserstoff abgegeben wird."
Für die Trocknung brauche man eine spezielle chemische Substanz: "Innerhalb der Anlage wird die Feuchte absorbiert mit einem Glykol", so der Ingenieur weiter. Als Glykol werden zweiwertige Alkohole definiert. Die Substanz werde mit dem Wasserstoff in Kontakt gebracht und das Gas getrocknet. Damit kann der Wasserstoff wieder die Anlage verlassen.
Die Wasserstoff-Testanlage in Rüdersdorf wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.05.2023, 13:30 Uhr