Grünheide - Tesla lehnt Tarifverträge für Beschäftigte weiterhin ab

Sa 06.01.24 | 10:38 Uhr
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Mitarbeiter der Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg arbeiten an einer Fertigungslinie eines Elektrofahrzeuges vom Typ Model Y. (Quelle:dpa)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 06.01.2024 | Dorett Kirmse | Bild: dpa/ Patrick Pleul

Der US-Elektroautobauer Tesla lehnt die Forderung nach einem Tarifvertrag für die Beschäftigten in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) weiter strikt ab. Werksleiter André Thierig sagte der Nachrichtenagentur dpa, man wolle ohne unnötige Eskalation zu Lösungen für die Beschäftigten kommen.

IG Metall fordert weiterhin Tarifvetrag

Auch ohne Tarifbindung würden ihm zufolge der Belegschaft viele Vorteile ermöglicht, die es so in der Branche nicht gebe, zum Beispiel ein vergünstigtes Deutschlandticket. Auch Tesla-Betriebsratschefin Michaela Schmitz hält es für unnötig, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber einen Tarifvertrag aushandeln. Man habe auch so deutliche Lohnerhöhungen erreicht.

Dagegen will sich die IG Metall weiter für einen Tarifvertrag bei Tesla einsetzen. Es gehe dabei nicht nur um höhere Löhne, sondern auch um Regelungen zu Arbeits- und Pausenzeiten, um Überlastungen zu verhindern. Der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte, es wäre gut, wenn sich IG Metall und Tesla auf einen Tarifvertrag verständigen würden. Das hätte Vorteile ihm zufolge für beide Seiten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.01.2026, 10:24 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    Ihr vermeintliches Argument ist keins. Die Menschheit hat es nur so weit geschafft, weil nicht jedes Individuum die Fehler anderer zum lernen wiederholen muss, sondern weil wir aus Fehlern anderer lernen können.

  2. 52.

    Wie viele Arbeitsplätze haben Sie persönlich im Berliner Umland geschaffen und arbeiten Ihre Arbeitnehmer auch nach Tarifvertrag ???

  3. 51.

    sehr richtig ihr Kommentar der von Lebenserfahrung im Berufsleben zeugt.Ein schlechter Scherz dass das US Unternehmen sich mit dem spendieren des 49.- De Ticket in Szene setzt.Der Arbeitsschutz wäre mit der IG Metall vermutlich „besser“als bisher... wenn ein Betriebsinterner Tarif besteht braucht es keine Furcht vor einer organisierten Belegschaft ,sei hinzugefügt!

  4. 50.

    Ach wissen Sie in meinem Berufsleben mit mittlerweile über 40 Jahren Berufstätigkeit habe ich eins gelernt: Als kleiner Arbeitnehmer bekommt man in den meisten Unternehmen nichts geschenkt. Eine faire Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen gibt es nur mit einem starken Betriebsrat und einem hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad.

  5. 49.

    Keine Sorge, da die Belegschaft so rasant in dieser kurzen Zeit gewachsen ist, finden in diesem Jahr auch wieder Betriebsratswahlen statt. Deshalb ist die IGM aktuell ja so aktiv um ihre Leute in Position zu bringen. Ein aktiver Betriebsrat vor Ort kann nur gut sein und die Beschäftigten von Tesla dürfen entscheiden.
    Es gibt einen Unterschied zwischen einem Großkonzern, wo sich die Gewerkschaften dank Flächentarifvertrag in alles einmischen können und einem Inhabergeführten Unternehmen wie Tesla, wo die Entscheidungswege klar sind.
    Man braucht nur die Organisation und Servicebereitschaft von Amazon mit der Telekom oder der Deutschen Bahn zu vergleichen um zu verstehen warum amerikanische Unternehmen so wenig von deutschen Gewerkschaftsverbänden halten.

  6. 48.

    Wenn ich mir die Umfragen zu den Parteien anschaue scheinen viele Bürger mittlerweile auch in der Politik der Autokratie den Vorrang zu geben.

  7. 47.

    Was in dem Bericht leider fehlt: Der vermeintliche "Betriebsrat" ist bei tesla ein Managementrat. Dieser wurde von tesla zu einer Zeit ins Leben gerufen, als in der Fabrik nur Managementpositionen besetzt waren und dementsprechend vertritt dieser auch nicht die gesamte Belegschaft.

    Ansonsten ist es amüsant hier die ganzen Meinungen gegen demokratische Mitbestimmung im Betrieb zu lesen. Mir stellt sich dann immer die Frage, warum wir autokratie in der Politik ablehnen, im Unternehmen aber für die ideale Führungsform halten.

  8. 46.

    Nein Gott, treten Sie einer Gewerkschaft bei und erkämpfen für sich ebenfalls einen Tarifvertrag. Dann bräuchten Sie nicht solche Kommentare schreiben.

  9. 45.

    Ein Hoch auf den Turbokapitalismus!
    Gewinne privatisieren und Verluste sozialiseren!
    Wieviele Arbeiter von Tesla müssen eigentlich "aufstocken", um leben zu können?!

  10. 44.

    Schlimm wie dieses Land sich selber zu Grunde richtet. Alles muss diktiert werden zu lasten des Arbeitsgebiets. Der Arbeitsmarkt ist offen, jeder verhandelt sein Gehalt bei der Einstellung und muss nicht bei Tesla arbeiten oder anders wo, wenn er bessere Chancen bei einem Dritten hat. Die Überregulierung zu Lasten der Arbeitgeber geht zu weit. Rechte des Betriebsrates müssen wieder abgebaut werden! Der Wettbewerb in Deutschland leidet darunter international . Bürgergeld sofort abgeschafft !

  11. 43.

    LOL Tarifvertrag. Da wird wird wieder gejammert das den Leuten den es einigermaßen gut geht es nicht noch besser geht. Wo ist den der Tarifvertrag für die ganzen Kleinunternehmen? Mir wird immer schlecht, wenn hier groß Prämien, Urlaubs-, Weihnachtsgeld, 35std Woche usw. gefordert wird. Da träumen aber noch ganz viele Arbeiter bei jetzt schon weit weniger Bezahlung von.
    Aber ist klar. Arbeitet man "hart" bei einer großen Firma will man auch die fette Kohle! Arbeiten welche bei einer kleinen Firma und würden auch gerne mal an die großen angeglichen werden und nicht deren billiger Subunternehmer sein, dann heißt es: "Selber schuld wer da arbeitet"
    Vielleicht mal mehr Selbstreflexion. Die verdienen gut und könnten besser verdienen mit TV. Haben die kein TV ist es auch nicht schlimm. Das gilt auch für den öffentlichen Dienst. Da wird auch immer gejammert und sich mit Top DAX Unternehmen verglichen und nicht mit dem Sachbearbeiter xy aus der kleinen Bude von nebenan.

  12. 42.

    Das klingt interessant. Somit gibt es somit - oder in Kürze - kein Unternehmen mehr, in dem es Gewerkschafter gibt? Quellen haben Sie dazu gewiss zur Hand, nehme ich an. Diese zu lesen fände ich sehr interessant.

  13. 41.

    Was mit der US-Autoindustrie passierte, ist Warnung genug. VW ist auch gefangen in einem IG Metall-Korsett. Die importieren jetzt auch aus China, BMW und Mercedes schon lange auch dem gewerkschaftsfreien Süden der USA.

  14. 40.

    Haltet nur die Gewerkschaften raus. Das ist der Tod ein jedes Unternehmens.

  15. 39.

    Was viele nicht verstehen, es kann auch einen hauseigene n Tarifvertrag geben, ohne das eine Gewerkschaft zwingend involviert sein muss - so wie hier der Fall ist.

    Arbeits-und Pausenzeiten sind im Arbeitsschutz geregelt - auch hier benötigt man keine Gewerkschaften.

  16. 38.

    Theoretisch handeln Sie ihren Lohn bei einem Einstellungsgespräch aus.
    Praktisch haben so große Unternehmen wie Tesla natürlich Richtwerte, was die in etwa zahlen.
    Dieser Lohn ist dann im Arbeitsvertrag festgehalten und kann nicht ständig geändert werden. Und wenn, dann kann er einseitig von Tesla nur erhöht werden, eine Senkung ist nur mit Ihrem Einverständnis möglich (freiwilliger Lohnverzicht).

    Soweit ich weiß zahlt Tesla besser für ausgebildete Fachkräfte als die Betriebe in der Umgebung oder in Brandenburg allgemein, aber schlechter als andere Autohersteller. Es ist dann Ihre Entscheidung, ob sie lieber in den Westen umziehen, als bei Tesla etwas weniger zu verdienen.

    Übrigens zahlen auch die deutschen Autohersteller in ihren Betrieben im Osten weniger als im Westen, trotz Haustarifvertrag mit der IG Metall...

  17. 37.

    Was genau wird denn kritisch bei Tesla? Es war doch bereits vorher bekannt, das Tesla Gewerkschaften grundsätzlich ablehnt.
    Das ändert aber nichts daran, dass die Bezahlung über der üblichen in Brandenburg liegt.
    Ob die Bezahlung jemals die Höhen der deutschen Konkurrenz erreicht, bezweifle ich. Schließlich will Tesla Autos für die Massen bauen und nicht unbezahlbare Luxuslimousinen. Bei VW gibt es inzwischen auch kein Modell mehr, das kleiner als der Golf ist. Vielleicht wieder 2025/26.

    >>Wer heutzutage unter solchen Bedingungen arbeitet, ist selber schuld. Es gibt immer Alternativen. Gerade heute. Traut euch.<<
    Richtig, Wer in Brandenburg gut verdienen möchte geht zu Tesla. Wer kein Problem hat innerhalb Deutschlands ständig umzuziehen, sucht sich den besten Lohn. Meine Empfehlung: Vor Vertragsabschluss die Mieten beim neuen Arbeitsplatz prüfen.

  18. 36.

    So wie ich das verstehe arbeitet gerade Tesla mit sehr wenig Leiharbeitern, im Gegensatz zu den deutschen Herstellern in Deutschland. Im Übrigen hat die Konkurrenz gerade Einstellungsstopp und Stellenabbau. Da kann man jetzt trefflich über die Löhne dort streiten.

  19. 35.

    Warum informieren Sie sich nicht über die Unterschiede beim Arbeitsrecht in den verschiedenen Ländern, Von der Besteuerung hier tätiger Arbeitnehmer aus dem Ausland hatten Sie ja erwartbar auch keine Ahnung gehabt.

  20. 34.

    Ein E-Auto werden sich die leisten, die nach dem Verbrennerverbot 2035 noch einen Neuwagen zulassen wollen.

    Übrigens hat VW seine Preise 'spontan' um 7.000€ gesenkt, nachdem der Bonus vom Staat ausgelaufen ist.
    E-Autos werden jetzt schneller billiger werden, weil die Verkaufszahlen immer größer werden und den Herstellern die EU Regelung zum CO2 auf den Gewinn drückt.

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