Vetschau (Oberspreewald-Lausitz) - Slawenburg Raddusch hat neuen Betreiber

Mo 12.08.24 | 11:16 Uhr
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Slawenburg bei Raddusch
Audio: Antenne Brandenburg | 12.08.2024 | Martin Schneider | Bild: Foto: Stefan Seewald

Seit Monaten sucht die Stadt Vetschau nach einem neuen Betreiber für die Slawenburg Raddusch. Nun soll die Übernahme stattfinden. Der neue Besitzer hat große Pläne für das Areal und spricht von einer Elektrofahrzeugstrecke, von Glamping und von Tieren.

Die Slawenburg im Vetschauer Ortsteil Raddusch (Oberspreewald-Lausitz) hat einen neuen Betreiber. Die Stiftung "Slavonic Europe" soll die Slawenburg mit Hilfe einer eigens gegründeten gemeinnützigen Betreibergesellschaft übernehmen, wie der Stiftungsgründer David Chmelik dem rbb sagte. Am 15. August soll die Übernahme stattfinden.

Bislang war die Slawenburg Raddusch, ein originalgetreuer Nachbau einer slawischen Fluchtburg, im Besitz der Stadt Vetschau. Die Slawenburg hat allerdings seit längerem finanzielle Probleme, die Stadt sucht daher schon seit Monaten nach einem Betreiber. Chmelik hatte sich, seine Stiftung und sein Konzept für die Burg bereits im Januar vorgestellt und konnte damit offenbar überzeugen.

Neue Pläne vor allem für Außengelände

Der deutsch-tschechische Stiftungsgründer hat große Pläne für die Slawenburg. Die bisherigen Angebote, insbesondere das Museum, sollen erhalten und ausgebaut werden. Das Museum soll sich dabei zusätzlich mit den Ursprüngen der Slawen und dem Themenbereich Byzantinistik auseinandersetzen.

Chmelik plant darüber hinaus auch eine Erweiterung des Angebots auf den Außenanlagen. So soll ein slawisches Dorf stufenweise wieder errichtet werden. Besucher sollen beispielsweise eine historische Schmiede, einen Bäcker oder auch eine Töpferei in authentischen Gebäuden besichtigen können.

Außerdem sollen auf dem Gelände Tiere angesiedelt werden, es soll eine Strecke für Elektrofahrzeuge geben, mit denen man das Gelände erkunden können soll. Auf dem Burggelände soll ein Campingplatz entstehen, auf dem laut Chmelik auch "Glamping", also Camping mit gehobenen Ansprüchen möglich sein soll. Damit sollen Besucher länger in der Region gehalten werden. Für den Innenhof der Slawenburg strebt Chmelik eine Überdachung an, um die Burg auch in den Wintermonaten nutzen zu können.

Wann genau all diese Angebote umgesetzt werden sollen, ist noch nicht klar. Chmelik sprach gegenüber dem rbb davon, dass diese für die nächsten Jahren geplant seien.

Finanzierung steht noch nicht komplett

Mit der Übernahme zum 15. August soll auch eine neue Webseite an den Start gehen, erklärte Chmelik. Noch in diesem Jahr soll es neue Veranstaltungen in der Slawenburg geben, beispielsweise Konzerte. Die Veranstaltungen sollen dabei einen kulturellen oder auch wissenschaftlichen Charakter haben. Dafür habe er sich bereits Marketingpartner gesucht, um die Strahlkraft der Burg bis nach Berlin, Leipzig und Dresden auszuweiten. Geplant ist beispielsweise auch eine slawische Adventszeit, noch in diesem Jahr, so Chmelik.

Für seine Pläne nannte Chmelik gegenüber dem rbb drei Finanzierungsquellen. Einerseits das private Vermögen seiner Familie und von Unterstützern, andererseits Sponsoren, die sich laut Chmelik auch für eine längerfristige Unterstützung angeboten hätten. Als dritte Finanzierungsquelle hofft Chmelik darauf, Fördermittel einsammeln zu können. Diese könnten laut dem Stiftungsgründer vom Land, vom Bund oder auch von der EU kommen. Chmelik rechnet sich dafür gute Chancen aus, weil die Slawenburg seiner Aussage nach gemeinnützig ist.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.08.2024, 14:30 Uhr

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1 Kommentar

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  1. 1.

    Es gibt einen gewichtige unterschied als Betreiber/ externer Verwalter ist er Zwischenpächter also bedingt Besitzer Ohne Eigentümer zu sein.