Hier gibt es verschiedene Aspekte. Vorteile der Versicherungspflicht wären etwa, dass aus Sicht der Versicherten das eigene Risiko auf mehrere Schultern verteilt wird. Wenn alle einzahlen müssen, könnten auch die Versicherungsprämien pro Kopf sinken. Auch müsste der Staat seltener einspringen, da die Schäden über die Versicherungen gedeckt werden. In den 2000er- und 2010-Jahren kam es in Berlin und Brandenburg zu Elementarschäden in Millionenhöhe.
Nachteile einer Pflichtversicherung wären, dass möglicherweise viele Menschen zusätzlich für eine Versicherung zahlen müssten, die sie selbst nicht zwingend brauchen, etwa weil aufgrund ihres Wohnorts kaum von Hochwasser betroffen sein können. Das könnte das Wohnen für Eigentümer und Mieter verteuert werden.
Zudem: Die Prämien könnten in Hochrisikogebieten dennoch hoch sein und Versicherte müssten diese dann zahlen. Das trifft etwa Menschen, die sich vor Jahrzehnten in einem heute gefährdeten Gebiet niedergelassen haben, wobei das Risiko in der Vergangenheit nicht absehbar oder geringer war. Durch den Klimawandel habe sich das Risiko erhöht, sagt Klimawissenschaftler Fred Hattermann im Interview.
Und letztlich greift der Staat damit auch in die Vertragsfreiheit der Bürger ein, was von einigen als Bevormundung empfunden werden könnte.