Wetter in Berlin und Brandenburg - Gewitter und Schauer in der Region schwächen ab
Bis in die Abendstunden sind in Berlin und Brandenburg noch Gewitter und Starkregen möglich. Die Lage ist dabei ruhiger als am Montag. In Berlin rückte die Feuerwehr bislang 80 Mal aus - ein Baum fiel auf ein Auto und verletzte einen Mann.
- Bis Dienstagabend weiter Gewitter in Berlin und Brandenburg vorhergesagt
- Örtlich Starkregen, Sturmböen und Hagel möglich
- Hunderte Feuerwehreinsätze bei Unwettern am Montag
Schauer und Gewitter - und zwischendurch satter Sonnenschein: Das Wetter bleibt auch am Dienstag wechselhaft in der Region Berlin-Brandenburg. Tagsüber warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits amtlich vor starkem Gewitter.
Laut Vorhersage sollten die aber nicht so stark ausfallen wie noch am Montag. Eine offizielle Unwetterwarnung wurde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bisher nicht ausgesprochen.
An den betroffenen Orten, heißt es vom DWD, könne es aber Sturmböen, Starkregen und Hagel geben. Die Sturmböen können demnach Geschwindigkeiten bis zu zwischen 70 und 80 Stundenkilometer erreichen. Zum späten Abend hin aber - so die Vorhersage - lässt die Gewitterwahrscheinlichkeit nach.
50 Unwetter-Einsätze in Berlin - Mann leicht verletzt
Die Berliner Feuerwehr rückte am Dienstagnachmittag und -abend zu mehr als 80 Einsätzen wegen des Unwetters aus. Wie schon am Montag waren Keller vollgelaufen, Straßen überschwemmt und Bäume umgefallen, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr sagte. In Kreuzberg stürzte am späten Nachmittag ein Baum auf ein Auto und verletzte einen Mann leicht. Der Vorfall ereignete sich gegen 17 Uhr an der Ecke Hasenheide/ Jahnstraße.
Die Feuerwehr rief gegen 17:15 Uhr den "Ausnahmezustand Wetter" für Berlin aus und wird seitdem von zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren unterstützt. Der Ausnahmezustand werde noch am Abend aber wieder aufgehoben, so der Feuerwehrsprecher.
Der "Ausnahmezustand Rettungsdienst" sei dagegen nicht erklärt worden.
Schwere Unwetter am Montag
Schon am Montag hatten Unwetter zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Region ausgelöst. Kräftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde sowie Hagel um die zwei Zentimeter waren ostwärts gezogen.
In Berlin wurde zwischenzeitlich der "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen. Es gab über 400 Einsätze, vor allem wegen überschwemmter Straßen, umgekippter Bäume und vollgelaufener Keller. "Der Schwerpunkt lag in Charlottenburg-Wilmersdorf", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Besonders die Uhlandstraße sei betroffen gewesen. Personen seien aber nicht verletzt worden.
In der Richard-Sorge-Straße in Friedrichshain stürzten nach dem Unwetter große Äste auf die Straße und parkende Autos. 16 Feuerwehrleute waren ab Dienstagvormittag im Einsatz und räumten die Straße, wie James Klein vom Pressedienst der Feuerwehr sagte. Verletzt worden sei niemand. Die Feuerwehr war mit vier Einsatzwagen angerückt.
Zahlreiche wetterbedingte Anrufe in Brandenburg
Auch in Brandenburg seien verstärkt Anrufe eingegangen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle Brandenburg am Dienstag. In den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und der Stadt Brandenburg an der Havel seien insgesamt 61 wetterbedingte Einsätze gemeldet worden.
Im Nordosten des Bundeslandes zählte die Feuerwehr knapp 90 Einsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter. Hauptsächlich seien Absperr- und Aufräummaßnahmen wegen abgeknickter Bäume und Äste zu erledigen gewesen, sagte ein Sprecher der Leitstelle Nordwest.
Zwar seien keine direkten Verletzungen bei Menschen aufgetreten, in einem Fall habe sich eine Person allerdings in einem "psychischem Ausnahmezustand" befunden. Zuvor sei ein Baum auf Gleise gefallen und Menschen hätten aus einem angehaltenen Zug aussteigen müssen.
Auf die Stadt Frankfurt (Oder) sowie die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland entfielen laut Feuerwehr 54 wetterbedingte Einsätze. Der Mehraufwand sei aber zu "bewältigen" gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Regionalleitstelle Lausitz für Cottbus und die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster zählte etwa 30 Einsätze.
Zwei Verletzte in Oberspreewald-Lausitz
In Oberspreewald-Lausitz wurden zwei Menschen bei Unwetter-Vorfällen verletzt. So musste ein Regionalexpress eine Gefahrenbremsung durchführen, weil Äste auf die Schienen gefallen waren, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dabei sei eine 17-jährige Passagierin gestürzt und leicht verletzt worden. Sie kam ins Krankenhaus.
Auf der Landesstraße 18 bei Storbeck sei außerdem eine 46-jährige Autofahrerin verletzt worden, als eine Baumkrone herabstürzte und mit ihrem Wagen kollidierte. Die Frau wurde laut Polizei ebenfalls durch Rettungskräfte in ein Krankenhaus gebracht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.06.2023, 6:00 Uhr