Wetter in Berlin und Brandenburg - Gewitter und Schauer in der Region schwächen ab

Di 27.06.23 | 20:55 Uhr
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Symbolbild:Ein Fußgänger watet durch eine Pfütze in Berlin.(Quelle:dpa/W.Kumm)
dpa/W.Kumm
Video: rbb|24 | 26.06.2023 | Karo Krämer | Bild: dpa/W.Kumm

Bis in die Abendstunden sind in Berlin und Brandenburg noch Gewitter und Starkregen möglich. Die Lage ist dabei ruhiger als am Montag. In Berlin rückte die Feuerwehr bislang 80 Mal aus - ein Baum fiel auf ein Auto und verletzte einen Mann.

Schauer und Gewitter - und zwischendurch satter Sonnenschein: Das Wetter bleibt auch am Dienstag wechselhaft in der Region Berlin-Brandenburg. Tagsüber warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits amtlich vor starkem Gewitter.

Laut Vorhersage sollten die aber nicht so stark ausfallen wie noch am Montag. Eine offizielle Unwetterwarnung wurde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bisher nicht ausgesprochen.

An den betroffenen Orten, heißt es vom DWD, könne es aber Sturmböen, Starkregen und Hagel geben. Die Sturmböen können demnach Geschwindigkeiten bis zu zwischen 70 und 80 Stundenkilometer erreichen. Zum späten Abend hin aber - so die Vorhersage - lässt die Gewitterwahrscheinlichkeit nach.

50 Unwetter-Einsätze in Berlin - Mann leicht verletzt

Die Berliner Feuerwehr rückte am Dienstagnachmittag und -abend zu mehr als 80 Einsätzen wegen des Unwetters aus. Wie schon am Montag waren Keller vollgelaufen, Straßen überschwemmt und Bäume umgefallen, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr sagte. In Kreuzberg stürzte am späten Nachmittag ein Baum auf ein Auto und verletzte einen Mann leicht. Der Vorfall ereignete sich gegen 17 Uhr an der Ecke Hasenheide/ Jahnstraße.

Die Feuerwehr rief gegen 17:15 Uhr den "Ausnahmezustand Wetter" für Berlin aus und wird seitdem von zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren unterstützt. Der Ausnahmezustand werde noch am Abend aber wieder aufgehoben, so der Feuerwehrsprecher.

Der "Ausnahmezustand Rettungsdienst" sei dagegen nicht erklärt worden.

Schwere Unwetter am Montag

Schon am Montag hatten Unwetter zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Region ausgelöst. Kräftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde sowie Hagel um die zwei Zentimeter waren ostwärts gezogen.

In Berlin wurde zwischenzeitlich der "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen. Es gab über 400 Einsätze, vor allem wegen überschwemmter Straßen, umgekippter Bäume und vollgelaufener Keller. "Der Schwerpunkt lag in Charlottenburg-Wilmersdorf", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Besonders die Uhlandstraße sei betroffen gewesen. Personen seien aber nicht verletzt worden.

In der Richard-Sorge-Straße in Friedrichshain stürzten nach dem Unwetter große Äste auf die Straße und parkende Autos. 16 Feuerwehrleute waren ab Dienstagvormittag im Einsatz und räumten die Straße, wie James Klein vom Pressedienst der Feuerwehr sagte. Verletzt worden sei niemand. Die Feuerwehr war mit vier Einsatzwagen angerückt.

Zahlreiche wetterbedingte Anrufe in Brandenburg

Auch in Brandenburg seien verstärkt Anrufe eingegangen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle Brandenburg am Dienstag. In den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und der Stadt Brandenburg an der Havel seien insgesamt 61 wetterbedingte Einsätze gemeldet worden.

Im Nordosten des Bundeslandes zählte die Feuerwehr knapp 90 Einsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter. Hauptsächlich seien Absperr- und Aufräummaßnahmen wegen abgeknickter Bäume und Äste zu erledigen gewesen, sagte ein Sprecher der Leitstelle Nordwest.

Zwar seien keine direkten Verletzungen bei Menschen aufgetreten, in einem Fall habe sich eine Person allerdings in einem "psychischem Ausnahmezustand" befunden. Zuvor sei ein Baum auf Gleise gefallen und Menschen hätten aus einem angehaltenen Zug aussteigen müssen.

Auf die Stadt Frankfurt (Oder) sowie die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland entfielen laut Feuerwehr 54 wetterbedingte Einsätze. Der Mehraufwand sei aber zu "bewältigen" gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Regionalleitstelle Lausitz für Cottbus und die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster zählte etwa 30 Einsätze.

Zwei Verletzte in Oberspreewald-Lausitz

In Oberspreewald-Lausitz wurden zwei Menschen bei Unwetter-Vorfällen verletzt. So musste ein Regionalexpress eine Gefahrenbremsung durchführen, weil Äste auf die Schienen gefallen waren, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dabei sei eine 17-jährige Passagierin gestürzt und leicht verletzt worden. Sie kam ins Krankenhaus.

Auf der Landesstraße 18 bei Storbeck sei außerdem eine 46-jährige Autofahrerin verletzt worden, als eine Baumkrone herabstürzte und mit ihrem Wagen kollidierte. Die Frau wurde laut Polizei ebenfalls durch Rettungskräfte in ein Krankenhaus gebracht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.06.2023, 6:00 Uhr

39 Kommentare

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  1. 39.

    "Wenn wir allerdings weiterhin vorrangig diskutieren und wenig handeln, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Panik an." Sehe ich auch so. Wobei ich aber den Schwerpunkt auf die nächste überschaubare Zeit legen würde und Lösungen für aktuelle Probleme und weniger auf die ganz großen Lösungen für Jahrhundertprobleme, deren Ergebnisse aber auch erst in ferner Zukunft überhaupt zu sehen wären - die ganz großen Probleme zu wälzen ist natürlich aus Sicht der Politk effektvoller, allerding in der Ergebnissen und der Verantwortung (auch für Fehlentscheidungen) außerhalb von Legislaturen. Die klenen aber wirksamen Problemlösungen werden gern vergessen (funktionierende Löschbrunnen in hinreichender Anzahl, hinreichend Löschmittel, Wasserrückhalteeinrichtungen ...)

  2. 38.

    Alles Gut
    War ihnen nicht böse
    Irgendwie hat man mit sowas immer Probleme
    Aber wird schon , bekommen wir schon hin, die Welt ist nicht untergegangen
    Und denkt man an viele Betroffene im Ahrtal, ist das was mir und meiner Familie widerfahren ist nur eine Kleinigkeit
    Wir sind alle Gesund, dort sind viele gestorben, und viele haben alles verloren

  3. 37.

    Dann muß ich mich wohl bei Ihnen Entschuldigen und hoffe Sie haben nicht zuviel Ärger und selber die richtige Versicherung.

  4. 36.

    Nee, heute morgen endlich mal ein wenig Regen
    Hoffe das es reicht das es grün wird
    Und zartes Städterhändchen ? Habe ich nicht
    Kaiserslautern ist eher ein zu gross geratenes Dörfchen mitten im Pfälzer Wald
    Also eher Landschaft, Natur pur
    Nur die letzten fünf Jahre schon viel zu trocken
    Macht sich im Wald sichtbar


  5. 35.

    Ich bin vom Unwetter betroffen und ich arbeite bei einer Versicherung und bin gerade für solche Fälle zuständig
    So kann ich in etwa abschätzen wie hoch mein eigener Schaden ist
    Allgemein gebe ich Ihnen aber recht
    Es gibt immerwieder Foristen die schon dreimal ab irgendwas gestorben sein müssten
    An Unwettern, durch Wölfen, durch Windräder in der Nähe, durch Corona was ich bis jetzt noch nicht hatte usw.usw.
    Diese Foristen haben halt mit allem was auf der Welt vorkommt oder vorkommen kann ein grosses Problem



  6. 34.

    Einfach mal nach Bildern suchen "Unwetter Landwirtschaft" - und wenn sie sich schon auf den Weg machen wollen ...
    kniehohe Gummistiefel, Friesennerz mitbringen. Handschuhe fürs zarte Städterhändchen, Schippen, Eggen usw. bekommen sie gestellt.

  7. 33.

    Wirklich selber betroffen? Hier tummeln sich LeutE, denen ihr Auto wegeschwommen ist, gleichzeitig das Dach von einem Tornado weggetragen wurde. In Coronazeiten ist den de selben Leuten wahlweise die halbe Verwandschaft oder Bekanntschaft an Corona oder der Impfung verstorben oder maximal geschädigt worden. Für Risikogruppen , wie Eigenheim-oder Gartenbesitzern sollte gelten : Warnungen beachten und danach handeln.

  8. 32.

    Zu Nr. 30
    Früher, in den 60er und 70er Jahren gab es in Berlin Reinickendorf noch relativ große Regenauffangbecken. Irgendwann wurden die dsnn zugeschüttet....

  9. 31.

    Der Zustand der Berliner und auch der Pankower Straßenbäume ist leider generell nicht so gut (nach Ansicht von Experten unterschiedlicher politischer Präferenzen): https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/stadtgruen/stadtbaeume/strassen-und-parkbaeume/zustand-der-strassenbaeume/

  10. 30.

    Wir haben gerade genau das Wetter, was ich aus meiner Kindheit vor 45 bis 55 Jahren in Erinnerung habe, selbst Keller sind da schon, auch in Friedenau, vollgelaufen und die Plantschbecken Partys auf der Straße sind unvergessen. Mehr als eine schnell vergessene Tagesmeldung gab es da nie. Ihre rückständige Ostparanoia zeugt nur von mangelndem Selbstwertgefühl.

  11. 29.

    Schön dann muss ich mal nach Ostdeutschland kommen.en wenn alles so Grün ist
    Bei uns ist alles Staubtrocken, Seit Mitte Mai kein Tropfen Regen

  12. 28.

    "Niemand weiß was in 20 oder 50 Jahren ist. Die Menschheit hat sich bisher immer der Natur angepaßt und wird es auch weiterhin tun, denn das ist eine unserer großen Stärken."
    Ja niemand weiß es, aber die Trends mit belegten Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Es wird nicht einfacher und daher ist das von Ihnen erwähnte Anpassen notwendig. Besser noch wenn man es vorausschauend macht.
    Ist einfacher als später tatsächlich in die von Ihnen erwähnte Panik verfallen zu müssen.
    Das ewige diskutieren in Deutschland als Panik zu bezeichnen, kann ich nicht nachvollziehen.
    Bei Panik sehe ich irgendwelche Hollywood Katastrophenfilme vor Augen aber sicher nicht harmlose rbb24 Artikel übers aktuelle Wetter. Aus Journalistensicht leichtes Thema weil viele drauf anspringen.
    Wenn wir allerdings weiterhin vorrangig diskutieren und wenig handeln, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Panik an.

  13. 26.

    Äh, wo genau ist da die Panik, wenn ich von vorausschauendem Handeln spreche? Es ist nun wirklich das allererste Mal, dass dieser Planet von 8 Milliarden Menschen bewohnt wird - die auch noch steigende Bedürfnisse haben; dem Vorbild des reichsten Teils der Welt entsprechend, zu dem wir noch immer gehören. - Vor gerade mal 50 (!) Jahren gab es nur halb (!) so viele Menschen wie heute, also gerade 4 Milliarden. Da ist es wohl nicht ganz falsch, besonnen zu handeln und Risiken zu minimieren. Denn dass Menschen irgendwie überleben werden, steht außer Frage. Schön wäre aber, wenn möglichst viele Menschen und andere Erdbewohner auch mindestens halbwegs gut leben. - Da kann man dann schon mal prüfen, ob unser Lebensstil und der Umgang mit unserer Umwelt wirklich zukunftssicher sind, wenn alle anderen das genauso machen. Tut übrigens gar nicht weh.

  14. 25.

    Der Boden ist ja nun mittlerweile pitschepatschenass.
    Von Feldern und Wiesen sowie in Wäldern, die einen Großteil der Böden ausmachen, fließt so gut wie gar nichts in die Kanalisation.
    Es bilden sich große Pfützen, die nach und nach in den Boden sickern.
    Selbst bei uns im Stadtgebiet Prenzlauer Berg sind alle Bäume Supergrün.
    Knackig und blühen wie verrückt.
    Sie haben also genug Wasser und nehmen dieses auch auf.

  15. 24.

    "Klar gab's solche Extreme schon immer. Werden aber höchstwahrscheinlich häufiger. Also lieber vorausschauend handeln."
    Vielleicht, unter Umständen, möglich wäre...... Oh man immer diese Panikmeldungen. Niemand weiß was in 20 oder 50 Jahren ist. Die Menschheit hat sich bisher immer der Natur angepaßt und wird es auch weiterhin tun, denn das ist eine unserer großen Stärken. So können wir noch ca. 1 Milliarde Jahre auf der Erde leben, danach wirds dann ungemütlich!

  16. 23.

    Wir erleben gerade einige extreme Wetterereignisse: Nach ca. 6 Wochen Trockenheit gab's nun in kurzer Folge zwei Mal Starkregen; einer davon mit Hagel hier im Nordosten Berlins. Der zuvor ausgetrocknete Boden kann das Wasser schlecht aufnehmen und wird teils weggeschwemmt. Viel Wasser strömt in die Kanalisation, läuft über und bringt so Straßendreck in die Gewässer. Pflanzen aller Größenordnungen werden sowohl durch die Trockenheit als auch durch die starken Niederschläge geschädigt; einschliesslich Nahrungspflanzen. - Selbst wenn im Durchschnitt die Regenmenge aktuell wieder ganz gut aussieht: Auch zwei Eisbäder gleichen einen Griff auf die heiße Herdplatte nicht aus. - Klar gab's solche Extreme schon immer. Werden aber höchstwahrscheinlich häufiger. Also lieber vorausschauend handeln.

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