Protest in Berlin und Brandenburg - Rund 50.000 Radfahrer demonstrieren bei Sternfahrt für besseren Schutz auf der Straße
In Berlin haben sich bis zum Mittag bereits rund 50.000 Radfahrer an einer Sternfahrt beteiligt, um für geschützte Radwege und sichere Schulstraßen zu demonstrieren. Im Stadtgebiet sind weiterhin zahlreiche Straßen für den Autoverkehr gesperrt.
Bei Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad haben am Sonntag rund 50.000 Radfahrer in Berlin für mehr Sicherheit im Straßenverkehr demonstriert.
Bei der traditionellen Fahrrad-Sternfahrt in Richtung Großer Stern forderten die Teilnehmenden ein entschlosseneres Vorgehen der Politik in der Verkehrswende und ein moderneres Straßenverkehrsrecht, um Radwege, verkehrsberuhigte Bereiche, Zebrastreifen und Tempo 30-Zonen für Autos schneller auszubauen. Das teilten der Fahrradclub ADFC als Veranstalter und die Polizei zum Abschluss übereinstimmend mit.
Ein Sprecher des Clubs zog eine positive Bilanz und sprach von einem starken Signal an die Politik. Die Veranstalter hatten zuvor mit bis zu 35.000 Teilnehmern gerechnet. Die Protestierenden fuhren auf zahlreichen Routen aus Brandenburger Orten im Berliner Speckgürtel und aus allen Stadtbezirken zum Großen Stern im Tiergarten, wo am Nachmittag ein Straßenfest stattfindet.
Weitreichende Sperrungen in und um Berlin
Mittlerweile sind die Sperrungen im Zuge der Sternfahrt aufgehoben. Autofahrer mussten sich stark einschränken, viele Straßen waren für den motorisierten Verkehr gesperrt, darunter auch Abschnitte der A100 und der A115 zwischen Kreuz Zehlendorf und Dreieck Funkturm.
Wegen des Berlin Triathlons kommt in Plänterwald noch zu Straßensperrungen. Die Köpenicker Landstraße ist seit 7 Uhr bis etwa 20 Uhr stadteinwärts ab Baumschulenstraße nicht befahrbar.
Ein Stern zieht durch Berlin
Bei der Sternfahrt ruft der ADFC dazu auf, für die Rechte von Radfahrern demonstrieren. Gefordert wird unter anderem, dass die Bundesregierung das Straßenverkehrsgesetz erneuert - sowie dass die Berliner Landesregierung das Mobilitätsgesetz praktisch anwende. "Wir machen Deutschland zum Fahrradland", heißt es im Aufruf dazu [berlin.adfc.de].
"Wir fahren auf der Autobahn, um ein sichtbares Zeichen zu setzen, dass Radfahrinnen und Radfahrer in Berlin gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende sind", sagte der ADFC-Sprecher. "Wir nehmen also einmal im Jahr für zwei Stunden den Platz ein, den der KfZ-Verkehr die restlichen 364 Tage und 22 Stunden hat."
Sendung: rbb24 Abendschau, 03.06.2023, 19.30 Uhr