Prenzlau (Uckermark) -
Ein 33 Jahre alter Mann hat im Prenzlauer Ortsteil Schönwerder (Uckermark) einen Notarzt im Rettungseinsatz bewusstlos geschlagen und schwer verletzt. Der Fall hat sich bereits am vergangenen Freitag ereignet, wie die Polizei dem rbb am Montag bestätigte.
Den Angaben zufolge hat sich der 33-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand befunden. Bekannte hätten daraufhin den Rettungsdienst gerufen. Vor Ort wurde der 67-jährige Notarzt dann von dem zu Behandelnden angegriffen.
Mann verschanzt sich in Wohnung
Das Rettungspersonal habe sich daraufhin zurückgezogen und die Polizei alarmiert, da sich der Angreifer mittlerweile auch in seiner Wohnung verschanzt hatte. Ein Spezialeinsatzkommando wurde ebenfalls angefordert.
Da der 33-Jährige einem Polizeisprecher zufolge Medikamente in Kombination mit Alkohol zu sich genommen hatte, bestand weiterhin Sorge um den Gesundheitszustand des Mannes. Die örtliche Polizei schritt daraufhin ein und konnte ihn überwältigen, wie es weiter hieß. Dabei sei der 33-Jährige leicht verletzt worden. Das SEK, welches sich noch auf dem Weg nach Prenzlau befand, konnte wieder umkehren.
Zur Versorgung des Angreifers sowie des verletzten Arztes wurde ein weiterer Notarzt aus Neubrandenburg hinzugezogen. Die beiden Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht.
"In diesem Fall erfolgte die Eskalation unerwartet in extremer Weise"
Nach dem Angriff auf den Notarzt der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) zeigten sich sowohl die Klinikleitung als auch Kollegen des Gesundheitsdienstleisters entsetzt. Das teilte die GLG dem rbb am Dienstag mit. Der Verletzte befinde sich aber auf dem Weg der Besserung. Verwaltungsdirektorin Marita Schönemann ließ verlauten: "Wir stehen mit dem betroffenen Mitarbeiter in Verbindung und können ihm nur eine möglichst baldige Genesung wünschen."
Übergriffe in einem solchen Ausmaß seien lange nicht mehr vorgekommen. Allerdings kämen Vorfälle, insbesondere im Bereich der Notfallaufnahme immer wieder vor, heißt es von der GLG. Die zur Unternehmensgruppe gehörigen Krankenhäuser in Prenzlau und Angermünde böten den Beschäftigten Schulungen zum Verhalten in Konfliktsituationen an. Diese würden von einem Deeskalations-Trainer durchgeführt. "In diesem Fall erfolgte die Eskalation unerwartet in extremer Weise", heißt es von einem Sprecher weiter. "Auch bei entsprechender Schulung wird es nicht einfach sein, sich einer solchen Lage unbeschadet zu entziehen."
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.11.2023, 13:30 Uhr