Brandenburg - Hochwasserlage bleibt vor allem im Norden leicht angespannt

Sa 30.12.23 | 11:44 Uhr
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Das Hochwasser vom deutsch-polnischen Grenzfluss Oder hat am 28.12.2023 schon teilweise Wiesen vor dem Deich überflutet. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb24 Brandenburg Akutell | 29.12.2023 | M. Nowak | Bild: dpa/Patrick Pleul

Während in Südbrandenburg die Pegel zuletzt gesunken sind, steigen sie im Norden. Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurde die erste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen, in der Prignitz gilt seit Samstag sogar die zweite Warnstufe.

  • Alarmstufe zwei am Prignitzer Abschnitt der Elbe
  • Wittenberge an der Elbe trifft Vorkehrungen für Verschärfung der Hochwasserlage
  • Erste Alarmstufe an Dosse, Rhinkanal und der Neuen und alten Jäglitz ausgerufen
  • Entwarnung für Neiße und Schwarze Elster

Die Hochwasserlage in Brandenburg bleibt auf einem niedrigen Niveau leicht angespannt.

Im Prignitzer Abschnitt der Elbe gilt seit Samstag offiziell die Hochwasser-Alarmstufe zwei. Das sagte der Ordnungsamtsleiter von Wittenberge, Lars Wirwich, dem rbb. Zurzeit werden am Pegel in Wittenberge knapp 5,50 Meter gemessen, das ist die Marke für die zweite Stufe. Die Behörden werden die Deiche weiter kontrollieren. Für die Einwohner kommt es unter anderem zu Einschränkungen im Deichvorland.

Die Hochwasser-Prognose für die Elbe in Wittenberge sei aber noch einmal nach unten korrigiert worden, so Wirwich. Die Behörden rechnen am Montagabend mit einem Pegelstand von maximal sechs Metern, die Alarmstufe drei ab 6,30 Metern werde nicht erreicht. Wirwich geht davon aus, dass dadurch keine Gefahr an den Deichen entstehen wird.

Prignitzer Verwaltung schätzt Lage bislang recht gelassen ein

Vor allem im Deichvorland sind bisher Flüsse über die Ufer getreten. Tiere dürfen in dem Überschwemmungsgebiet nicht mehr stehen. In der Stadt Wittenberge selbst gibt es aber kein Hochwasser. Die Deichläufer – also Ehrenamtliche, die Deiche kontrollieren und auf mögliche Schwachstellen überprüfen – müssen laut dem Stadtsprecher erst aktiv werden, wenn die Hochwasserlage längere Zeit anhalte.

In Relation zu früheren Erfahrungen reagiert die Stadtverwaltung von Wittenberge recht entspannt auf das bisherige Hochwasser - auch mit Blick auf die Erfahrungen des Elbe-Hochwassers vom Juni 2013. Damals hatte das Wasser 7,85 Meter hoch gestanden und richtete große Schäden an.

Wegen des Hochwassers der Elbe sind Wiesen bei Wittenberge (Prignitz) überflutet. (Quelle: René Günther)Bei Wittenberge sind wegen des Hochwassers Wiesen überflutet.

Ostprignitz-Ruppin ruft erste Alarmstufe aus

Gestiegen sind die Wasserstände auch in Ostprignitz-Ruppin, der Landkreis rief deshalb am Freitag die erste Alarmstufe aus. Das bedeutet, dass Gewässer über die Ufer treten können. Betroffen sind Abschnitte des Rhinkanals, der Dosse sowie der Neuen und Alten Jäglitz. Grund für die Einschätzung ist der Havel-Pegel in Havelberg (Sachsen-Anhalt). Das Umweltamt rechnet dort für das Silvesterwochenende mit einem Anstieg des Wassers um einen halben Meter, auf 3,50 Meter.

Entspannung in Südbrandenburg

Im Süden Brandenburgs ist mit einer weiteren Entspannung der Lage zu rechnen, so das Landesumweltamt. An den Lausitzer Flüssen wie Neiße und Schwarze Elster gab es am Freitag Entwarnung, weil sich die Lage beruhigt hatte.

Die Spree bleibe dagegen unter Beobachtung, hieß es. An einzelnen Pegeln könne es zu kurzfristigen, aber unkritischen Überschreitungen der Richtwerte der Alarmstufe 1 kommen. Am Samstagmorgen war das zunächst nicht der Fall, an einigen Messstellen sanken die Pegelstände sogar.

Auch für die Hochwasserwelle in der Oder sei keine Verschärfung für Ratzdorf und Eisenhüttenstadt zu erwarten. Am Donnerstag wurde bei Eisenhüttenstadt der Wert der Alarmstufe 1 erreicht. Diese galt auch am Samstag weiterhin, allerdings ist auch hier der Pegel sinkend. In Ratzdorf sank der Wert von 4,66 Meter auf 4,60 Meter, die Warnstufe wurde daher aufgehoben.

Schauer für die nächsten angekündigt

Laut Landesamt für Umwelt wird in Brandenburg über das lange Wochenende Regen unter 10 Millimeter je Stunde erwartet und damit deutlich weniger als im Westen Deutschlands.

Am Samstag soll es zunächst immer wieder zu Schauern kommen. Später lockere es aber auf, so die Meteorologen in ihrer Vorhersage vom Freitag. Auch am Sonntag werden Schauer erwartet. Am Montag und Dienstag soll es wechselhaft bleiben.

Die Hochwasserlage ist in Brandenburg insgesamt weniger angespannt als in manch anderem Bundesland. In Niedersachsen und Bremen etwa wurden wegen Überschwemmungen Menschen evakuiert.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.12.23, 19:30 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Es gibt eindeutige Beweise, dass dieser Klimawandel menschengemacht ist, vor allem seit der Industrialisierung. "siehe ARD-alpha: Das Kohlendioxid, das beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle entsteht, ist tatsächlich als solches zu erkennen. Bei seinen Kohlenstoffatomen fehlt nämlich etwas: das Isotop Kohlenstoff-14, kurz C14. Diese Isotope zerfallen nämlich im Laufe der Zeit, sie sind radioaktiv und irgendwann nicht mehr da. Der Kohlenstoff aus fossilen Brennstoffen ist nun mehrere Millionen Jahre alt und enthält deshalb keine C-14-Atome mehr. Dadurch kann der momentane Anstieg der CO2-Konzentration eindeutig dem Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas zugeordnet werden. Also: dem Menschen. Den Suess-Effekt nennt man das. von Harald Lesch"

  2. 35.

    Wir Menschen haben das Klima mittlerweile so stark aufgeheizt und ins Wanken gebracht, dass tatsächlich Dinge geschehen, die nicht vorher gesagt wurden.
    Ganz konkret sind das die Rekordtemperaturen der Ozeane in diesem Jahr. Die Ozeane sind viel wärmer als üblich. Und dort speisen sich die Regenwolken, die hier dann nieder gehen. So erklärt sich das aktuelle Hochwasser.

  3. 34.

    Wenn wir mehr Steuern zahlen, ja dann kann die Politik das Klima so beeinflussen wie die „Festkleber:innen“ das wollen. Mit einem T.limit und fast kostenlosen Reiseticket ;-(.

  4. 33.

    Der Klimawandel wird von den meisten Menschen nicht angezweifelt- jedoch sehr wohl der Einfluss des Menschen auf diesen.
    Das Klima hat sich in der Erdzeitgeschichte schon immer gewandelt und wird es auch noch, nachdem der Mensch schon lange von der Erde verschwunden ist.
    CO² hat laut der Studienlage eher wenig mit dem Klimawandel zu tun, wenn man von den komischen Modelrechnungen- deren Vorhersagen noch nie gestimmt haben (u.a. eisfreie Pole schon im Jahre 2007 für das Jahr 2012 vorhergesagt).
    Die Sonnenaktivität hat einen viel gröeren Einfluss auf das Klima auf der Erde, als der Mensch es je haben könnte.

  5. 32.

    Ich habe wenigstens noch ein Verständnis von Demokratie.
    Wenn ich etwas falsch mache, dann weiß ich das und versuche das zu korrigieren.
    Werden Fehler nicht beseitigt kann ich auch jemanden die Schuld zuweisen, in der Regel den Verantwortlichen.

  6. 31.

    Ja es liegt einiges im argen. Ihr Verständnis von Demokratie zum Beispiel. Aber ich weiß ja schon was kommt, es sind immer die anderen Schuld, vor allem die da oben, aber nie sie.

  7. 30.

    Der Klimawandel wird ja immer noch von einigen angezweifelt. Oder alternativ auf China oder sonstwen gezeigt, wenn es darum geht, ins Machen zu kommen. Insofern wundert es nicht, dass die Regierungen (auf Bundesebene, Landesebene und in den Kommunen) nicht aus dem Quark kommen. Das gilt für Klimaschutz genauso wie für die Anpassung an den Klimawandel (und ja viel Regen im Winter hat durchaus mit dem Klimawandel zu tun. Denn wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf.)

  8. 29.

    Wer regiert zur Zeit dieses Land?
    Sollten nicht jetzt die Rahmenbedingungen für die Zukunft gesetzt werden? Darum hat sich doch diese Regierung gebildet.
    Daher gibt es Ministerien mit Fachleuten.
    Schon vor Jahren wurde festgestellt das sich die Niederschläge zeitlich verlagern. Wurde darauf reagiert?
    Proteste sind doch nicht gewünscht oder werden kriminalisiert.
    Wen würden Sie dafür verantwortlich machen?

  9. 28.

    Schön das Sie ausschlafen konnten.
    Habe ich irgendwie bezweifelt dass wir in einem demokratischen Staat leben?
    Ist Kritik an Entscheidungen verboten?
    Man muss mit Kritik umgehen können.

  10. 27.

    An Ihrer Reaktion sehe ich mich darin bestätigt dass so einiges im Argen liegt, in diesem Land.

  11. 26.

    Was für ein „guter und fachspezifischer“ Kommentar, endlich schimpfen Sie nicht auf die Demokratie, immerhin.

  12. 24.

    Im Tegeler See ist noch Platz für Wasser aus der Havel. Dann wird die Elbe entlastet.

  13. 23.

    Veränderungen beim Jetstream? Moduswechsel in der Nordatlantischen Oszillation? Ist vielleicht auch wieder El Nino-Jahr? Liest irgendein Meteorologe vom DWD mit?

  14. 22.

    Egal welches Thema, Sie behaupten unter jedem Beitrag, die Regierung hat Schuld. Haben Sie die Staatsform nicht verstehen können? Irgendwie möchten Sie gar nichts zum Thema beitragen, Hauptsache Sie können diesen Satz einfügen.
    Das ist so langweilig.

  15. 21.

    Huhu, die jetzige Regierung ist schuld. Es regnet und die Regierung hat Schuld. Sie leben in einer Demokratie und reden, als lebten Sie im Iran oder in Russland. Sie haben doch eine Stimme, setzen Sie diese demokratisch und konstruktiv ein und hören Sie mit der unsinnigen Jammerei vom Sofa aus auf.
    Ist ja nicht auszuhalten. Oder helfen Sie den Opfern des Hochwassers.

  16. 20.

    "Lediglich am Pegel Ratzdorf im Landkreis Oder-Spree, wo Oder und Neiße zusammenfließen, muss damit gerechnet werden, dass flache Bereiche überflutet werden, hieß es von der Behörde." Also auf den Oderwiesen bei Ffo steht bereits Wasser. Das zählt dann wohl nicht für die Behörde als flacher Bereich, dr überflutet wird.

  17. 19.

    Richtig, wie haben Sie das so schnell erkannt, dass das Regenwasser kein Schmutzwasser ist? Toll.

  18. 18.

    Guten Morgen Heiko, wir leben noch in einer Demokratie mit Demokraten in der Regierung. Und wissen Sie was, wir sollten diese Demokratie aus Leibeskräften schützen. Natürlich auch vor jenen, die diese aushöhlen wollen.
    Sie fehlinterpretieren Kommentare, bedauerlich, somit verlassen Sie die Sachebene und dringen ein in persönliche Wertungen, haben Sie das tatsächlich nötig? Wirklich?

  19. 17.

    Temperaturen zwischen 10 und 14 Grad Celsius werden erwartet.
    Ich fände prima, wenn sich ein Artikel mit den Hintergründen der aktuellen Wetterlage befassen würde.

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