Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung -
Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), ist am Freitag mit dem Tyler-Preis ausgezeichnet worden. Der 1973 ins Leben gerufene Tyler-Prize for Environmental Achievement würdigt weltweit führende Persönlichkeiten im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Der Preis ist mit 250.000 US-Dollar dotiert.
Grund für die Auszeichnung sei Rockströms "bahnbrechende Forschung zu den Planetaren Grenzen", wie das PIK im Februar zur Bekanntgabe der Auszeichnung mitteilte. "Er hat die wesentlichen ökologischen Grenzen aufgezeigt, innerhalb derer sich die Menschheit bewegen muss, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten", so die Vorsitzende des Tyler-Preises, Julia Marton-Lefèvre.
Menschheit an sechs von neun planetaren Grenzen
Der schwedische Wissenschaftler Rockström forscht zu Fragen der globalen Nachhaltigkeit. Insbesondere das von ihm und einer internationalen Forschergruppe entwickelte Konzept der Belastungsgrenze des Planeten (Planetary Boundaries) erhielt große Beachtung.
Es bezieht sich auf die Vermessung der Erde und ihrer natürlichen, biophysikalischen Grenzen, die den Spielraum für menschliche Eingriffe definieren und deren Überschreitung ernsthafte bis katastrophale Verwerfungen nach sich ziehen können.
Rockströms Forschung hat ergeben, dass sich die Menschheit an sechs von neun planetaren Grenzen befindet. "Es ist an der Zeit, dass wir die umfangreichen wissenschaftlichen Beweise dafür anerkennen, dass es dem Patienten Erde nicht gut geht, weil der menschliche Druck auf den Planeten weiter zunimmt und planetare Grenzen überschritten werden, und es ist dringend erforderlich, dass wir entsprechend handeln", so Rockström selbst.
Johan Rockström berät zudem unter anderem die Europäische Kommission, nationale Regierungen sowie internationale Organisationen zu Fragen einer nachhaltigen Entwicklung.
Sendung: Brandenburg Aktuell, 17.05.2024, 19:30 Uhr