Allgemeinverfügung - Am Flughafen BER dürfen jetzt Biber abgeschossen werden

Fr 25.10.24 | 15:16 Uhr
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Archivbild: Ein erwachsener Europaeischer Biber (Castor fiber) steht am fruehen Morgen an einem Fliess in Brandenburg in der Morgensonne und frisst Graeser. (Quelle: dpa/Steinberg)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.10.2024 | Ute Sander | Bild: dpa/Steinberg

An einem Graben am Hauptstadtflughafen BER dürfen per Allgemeinverfügung ab sofort Biber geschossen werden. Der Wasser- und Bodenverband Dahme-Notte dürfe in bestimmten Bereichen des Selchower Flutgrabens die Tiere entnehmen oder vergrämen, teilte eine Sprecherin des Landkreises Dahme-Spreewald mit. Die Allgemeinverfügung gelte zunächst bis zum März 2025.

Biberbauten verhindern geregeltes Ablaufen von Niederschlagsmengen

Laut der Kreisverwaltung kam es durch Biberbauten in den vergangenen Jahren immer wieder zu Rückstau und zur Verstopfung von Wehranlagen und Ableitungen aus Grundstücken und Verkehrsflächen. Der Selchower Flutgraben sei wichtig für die Ableitung von Regenwasser vom Flughafen BER, sagte die Sprecherin. Der Biber greife dort hin. "Das kann ernsthafte wirtschaftliche Schäden verursachen."

Biber eine Gefahr für Ablauf-Vorgaben?

Laut Planfeststellungsbeschluss zum Flughafen BER muss durch den Selchower Flutgraben die Ableitung von aktuell zwei Kubikmetern Wasser pro Sekunde sichergestellt werden. "Diese Vorgabe ist notwendig für die Aufrechterhaltung und Sicherung des Flugbetriebes am BER", führte die Sprecherin aus.

Biber stehen eigentlich unter besonderem Schutz. In Ausnahmefällen wie Hochwasser ist laut Biberverordnung des Landes Brandenburg jedoch der Abschuss erlaubt. Zuletzt waren beim Hochwasser entlang der Oder etliche Biber erlegt worden, weil sie durch Grabungen die Funktion der Deiche gefährdeten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.10.2024, 17 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Kann ich nur zustimmen. Klar wollen alle die Tiere, egal ob Bär, Biber oder Wolf, aber wenn sie dann da sind, sollen sie bestenfalls Kulisse für Selfies sein. Wer weiß, wie lange es den BER geben wird, aber Fakten sind geschaffen. Ebenso wie im Tegeler Forst noch Sümpfe trocken gelegt und alte Baumbestände abgeholzt wurden zur Erweiterung nicht lange vor Schließung, inklusive der Tötung dort heimischer Tiere.

  2. 30.

    Das haben Sie richtig erkannt. Es ist das Gelände eines Flughafens und dort hat man dafür zu sorgen, dass Passagiere und Fracht ungefährdet bleiben. Wenn die Plürre nicht ablaufen kann, muss man handeln. Das ist ein Flugplatz und kein Zoo.
    Wenn sich Menschen in ihrem Zuhause Ratten halten, haben die Viecher trotzdem nichts in der Kantine des Betriebes verloren, wo der Mensch beschäftigt ist.

  3. 29.

    Warum nicht gleich den Flughafen abreissen? Das würden auch andere Tiere begrüßen. Mit extremen Positionen ist keinem geholfen. Entweder wir geben grundsätzlich einen großen Teil unserer Zivilisation auf, oder jeder nimmt Rücksicht. Man kann auch Stahnsdorf räumen, damit die Wildschweine Platz haben. Oder Wohnungen in der Kantstraße für den Radweg.

  4. 28.

    Die armen Biber! Sie sind doch nützlich für die Natur und so tolle Tiere.
    Gibt es denn keine andere Möglichkeit (durch Umsiedlung der Tiere) die Situation für Mensch und Tier zu lösen?

  5. 26.

    Ich denke mal, wir reden hier von Oberflächenwasser, also zumeist von Regen, und da sind bei der Fläche des BER (14,7 km²), 2 m³/Sekunde nicht sonderlich viel. Ungeklärtes Abwasser in offenen Kanälen ist in Deutschland schon vor sehr vielen Monden aus der Mode gekommen.

  6. 25.

    @Toberg, ihren gönnerhaften Kommentar, wen man wie "entnehmen" dürfe und wer die letzte Spezies sei und wer nicht... Ganz ehrlich, der Mensch ist doch die allerletzte Spezies dieses Planeten. Und Sie würde ich auch gerne entnehmen, allein dieses Wort schon.

  7. 24.

    Tierquälerei und Sauerei sondergleichen. Demnächst werden alle Wildgänse und andere Zugvögel erschossen, weil sie beim Flug gen Süden den Flugverkehr behindern.

  8. 23.

    Wo sind die Natur- und Tierschützer oder ist das Interesse nur geheuchelt und sobald es Geld kostet wird man zum Monster? Die Tiere umsiedeln und leben lassen.

  9. 22.

    Da wo der Biber Schaden verursacht, sollte seine Bestandszahl reduziert werden. Es ist schwer zu verstehen, dass gegen sogenannte invasive Arten wie Waschbär und Nutria heftig vorgegangen wird, nicht aber gegen Wolf und Biber, weil diese vor längerer Zeit hier schon mal heimisch waren und deshalb nicht als "invasiv" gelten. Dabei richtet der weithin geschützte Biber etwa die gleichen (und noch größere) Schäden an wie das zur "Entnahme" freigegebene Nutria.

  10. 21.

    Klar, wenn das ein selbsternannter König so sagt, dann müssen wir das so machen. Sie leben in einer testtosteron geschwängerten Parallelwelt und können in Ihrem Svhützenverein den König spielen, aber in der Realität haben Sie garnichts zu sagen und sind nur ein ganz kleines Teil in der Naturgeschichte...Sie stehen nicht über ihr und ein Biber ist mehr wert als Sie.

  11. 20.

    Was stimmt mit TEICHERT nicht?
    Der Biber wurde nicht angesiedelt!
    Wie schaffst Du es überhaupt ständig hier aufzutauchen - dem Biber verdankst es sicher nicht.
    Oder dem Lurch, dem Radfahrer, dem Vollmond oder doch dem Ego?

  12. 19.

    Klar müssen auch "niedliche Tiere" getötet werden!
    Nicht alles was niedlich ist ist nützlich.
    Aber manches was niedlich ist kann auch schmecken.
    Im Falle der Biber sahen es so mittelalterliche Mönche zur Fastenzeit.
    Ich bin dafür, sobald selbst "Niedliches" zivilisatives Leben stören sollte, gehört es entfernt!
    Zivisilation hat halt seinen Anspruch, und Notwendigkeiten, da sehe ich keine Einschränkungen.

  13. 18.

    >"Es ist doch bestimmt möglich, sie umzusiedeln."
    Sicherlich ist das möglich. Aber... Es gibt nicht so viele geeignete Reviere für Biber, wo diese dann möglichst die Infrastruktur der Zivilisation wie Deiche, Entwässerungsgräben oder so "bewirtschaften" und evtl. schädigen. Die Reviere, die in Brandenburg oder vielleicht weiter weg da sind, sind schon mit Bibern belegt. Biber sind Reviertiere und brauchen ein großes Gewässerareal.

  14. 17.

    Nur mal so als anderes Beispiel:
    "... Verkehr an der Oder: Kampf für Erhalt einer Straße – Biber schuld an Sperrung
    Eine bei den Anwohnern sehr beliebte Straße ist weiterhin gesperrt. Nager haben wiederholt diesen Weg unterhöhlt. Das Problem scheint kaum lösbar. ..."

    und immer schön aufpassen, dass nicht versehentlich ein Spinne - sehr nützlich - unter die Schuhsohle kommt ...


  15. 15.

    Unerhört, Frechheit, Sabotage: was erlaubt sich die Biberpopulation im Selchower Flutgraben?
    Durch die Beeinflussung der Wasserableitung können Biber die "Aufrechterhaltung und Sicherung des Flugbetriebes am BER" beeinträchtigen, können sie "ernsthafte wirtschaftliche Schäden verursachen". So ein Verhalten muss mit dem Tode bestraft werden! (Sarkasmus aus)
    Es zeigt sich wieder einmal, daß wirtschaftliche Interessen von Flughafenbetreibern, Fluggesellschaften und Tourismusunternehmen usw. über Allem stehen, hier ist eben Ende mit Tier- und Umweltschutz!

  16. 14.

    Der Mensch als Individuum und der größte Teil der Menschheit als Gesellschaft sind zwar intelligent und zu technischen Höchstleistungen fähig. Gleichzeitig aber so unvernünftig und dumm, weil sie nicht merken und/oder wahrhaben wollen, daß sie damit die eigene Lebensgrundlage vernichten.
    Das macht kein anderes Lebewesen auf dieser Erde!

  17. 13.

    Wer hat eigentlich die Biber gefragt, ob sie das wollen oder ob der Mensch das einfach so darf? Das selbstgerechte, stumpfe Lebewesen Mensch gehört mal auf den Prüfstand...

  18. 12.

    Wie gesagt wer das mitmachen möchte oder meint zu müssen, soll es gerne tun aber es gibt wohl noch ein paar anders denkende Menschen

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