Sparmaßnahmen - Wasser in Berliner Freibädern wird größtenteils nicht mehr beheizt
Auch die Berliner Bäderbetriebe müssen wegen der Vorgaben im Landeshaushalt sparen. Und tun das in der Sommersaison an warmem Wasser: Das Wasser soll von nun an in den meisten Bädern nur durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt werden.
Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) haben angekündigt, dass sie wegen der Sparvorgaben im Landeshaushalt mehrere Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird es im Sommer mehrere Einschränkungen geben.
Geplant sei, dass die Stütztemperatur von 22 Grad Celsius in den Sommerbädern überall dort entfalle, wo fossile Energie benötigt werde. Das bedeute, dass das Wasser nur durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt werde. Das betrifft einen Großteil der 14 Berliner Freibäder.
Ausgenommen sind laut BBB die Sommerbäder Pankow, Mariendorf, Staaken-West, Kreuzberg und die Kombibäder Gropiusstadt und Seestraße. In diesen Bädern werde regenerative Wärmeerzeugung verwendet, zum Beispiel mit sogenannten Schwimmbadabsorbern, also Schläuchen, durch die das Schwimmbadwasser hindurchgepumpt wird. Aber auch hier müsse die Sonneneinstrahlung die Schläuche erwärmen.
Wasser kommt mit 12 Grad aus der Leitung
Das Wasser, mit dem die Becken befüllt werden, komme mit einer Temperatur von 12 Grad Celsius aus der Leitung, sagte eine Sprecherin. Normalerweise werde es auf 22 Grad erwärmt. Doch dafür ist in diesem Jahr bei den meisten Standorten kein Geld da.
Die Bäderbetriebe erhalten eigenen Angaben zufolge vom Land einen Zuschuss von 75 Millionen Euro für 2025. Allein für die Energieversorgung fehlen drei Millionen Euro im Vergleich zu dem, was im 2022 geschlossenen Bädervertrag ursprünglich festgelegt wurde. In diesem Jahr würden Mehrkosten wegen gestiegener Energiepreise nicht mehr erstattet.
Der Auftrag der kommunalen Daseinsvorsorge - zu dem etwa das Schulschwimmen zählt - könne dennoch erfüllt werden.
Mehrkosten wegen gestiegener Energiepreise nicht mehr erstattet
Weiterhin werden Saunen in den Hallenbädern zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober 2025 geschlossen bleiben. Außerdem werde das Strandbad Wannsee erst Anfang Mai öffnen und nicht wie sonst bereits Karfreitag. Darüberhinaus ende die Sommersaison in allen Bädern mit dem Abschluss der Schulferien am 7. September.
Sendung: rbb 88,8. 21.3.2025, 11:30 Uhr