RE3 und RB24 - Alle Regionalzüge zwischen Berlin und Bernau fallen sieben Wochen lang aus

Fr 11.04.25 | 07:23 Uhr
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Archivbild: Ein Zug der Linie RE3 mit Ziel Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg fährt nahe dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf stadteinwärts am 09.03.2021.(Quelle: picture alliance/dpa-Zentralbild/Soeren Stache)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 11.04.2025 | Franz Talke | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/Soeren Stache

Brückenarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Bernau und Berlin führen zu wochenlangen massiven Einschränkungen: Ab Freitag fährt zwischen den beiden Städten kein Regionalzug mehr. Die Odeg wollte die Arbeiten noch verschieben lassen.

Die Regionalbahnlinien zwischen Berlin und Bernau im Landkreis Barnim werden ab Freitag wegen Brückenbauarbeiten in Berlin-Buch für sieben Wochen lahmgelegt. Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) ist am Dienstag mit einer Beschwerde gegen den Zeitpunkt der Baumaßnahmen vor der Bundesnetzagentur gescheitert.

Schon im vergangenen Jahr gab es auf der Strecke zahlreiche Sperrungen.

RE3 und RB24 von Sperrung betroffen - S-Bahn fährt

Betroffen ist neben dem RE3 auch der RB24 - beide Linien werden von der DB betrieben. Fahrgäste müssen sich bis Ende Mai auf Schienenersatzverkehr einstellen. Vor allem der RE3 ist aufgrund seiner Verbindung nach Schwedt (Uckermark) an der polnischen Grenze eine stark frequentierte Verbindung.

Die Züge der RE3 fallen laut Angaben der Deutschen Bahn vom 11. bis zum 24. April zwischen Berlin Hauptbahnhof und Eberswalde aus. Im selben Zeitraum fallen die Züge der Linie RB24 zwischen Berlin-Lichtenberg und Eberswalde aus.

Vom 25. April bis zum 30. Mai fahren keine Züge der Linien RE3 und RB24 zwischen Berlin und Bernau.

Wegen der Brückenarbeiten fahren die Pendlerzüge der RB63 an den Wochenenden nur zwischen Joachimsthal und Eberswalde. Die Weiterfahrt nach Berlin-Gesundbrunnen ist bis Ende Mai nicht möglich.

Die S-Bahn ist nicht betroffen. Die Linie S2 wird wegen der Bauarbeiten als Ersatzverkehr zwischen Berlin und Bernau empfohlen. Nutzer des RB24 können zwischen Berlin-Lichtenberg und Berlin-Hohenschönhausen mit der S75 fahren. Zwischen Berlin-Hohenschönhausen und Bernau soll ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden.

Karte Streckensperrung Berlin Eberswalde.(Quelle:rbb)

Odeg bemängelt, nicht korrekt informiert worden zu sein

Die Odeg hatte unter anderem bemängelt, dass sie von der Deutschen Bahn (DB) nicht korrekt über die Baumaßnahmen informiert worden sei. Inhaltlich führte die Odeg darin an, dass sie infolge der Sperrung ihre Hauptwerkstatt in Eberswalde (Barnim) nur noch schwer erreichen könne.

Die Bundesnetzagentur urteilte jetzt, dass die Bahn bei der Kommunikation zwar gegen die geltenden Fristvorgaben verstoßen habe. Es sei aber unverhältnismäßig, den Brückenbau zu verschieben.

Bei einer Verschiebung drohe eine Sperrung der Strecke aus Sicherheitsgründen, weil die Brücke am S-Bahnhof Buch in einem schlechten Zustand sei, hieß es weiter. Außerdem habe die Bahn auf Wunsch der Odeg noch zahlreiche Anpassungen an den Trassen vorgenommen.

Die Brückenarbeiten sind Teil der Erneuerung der Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und dem polnischen Szczecin. Insgesamt 22 Brücken im Abschnitt zwischen Bernau und Berlin-Gesundgrunnen werden dabei neu gebaut.

Mehrbelastung für Pendler

Auch die Gemeinde Panketal habe keine Informationen vom VBB oder von der Deutschen Bahn bekommen, dass es zu so einer umfangreichen Sperrung kommt, sagte Bürgermeister Maximilian Wonke (SPD). "Warum man da nicht beteiligt wurde, verstehe ich ehrlich gesagt nicht."

Die Gemeinde sei mit ihren 8.000 Pendlern pro Tag und ihren 21.000 Einwohnern auf den Bahnverkehr angewiesen. "Mein Herz schlägt für die vielen Pendler, die jeden Tag in die Hauptstadt müssen, um dort zu arbeiten. Das sind erhebliche Umwege und die S-Bahn, die ja noch weiter fährt, wird natürlich erheblich mehr belastet", sagte Wonke.

Eine rechtzeitige Kommunikation seitens der Bahn wäre für die Pendler von großem Wert, "weil man gerade heutzutage mit seiner Vorgesetzten absprechen kann, ob man gewisse Dinge verschiebt, ob man Projekte anders strickt, dass man eben nicht so oft in die Stadt fahren muss."

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 11.04.2025, 19:30 Uhr

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71 Kommentare

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  1. 71.

    Ja mein Gott die paar Wochen... und es gibt ja noch die S-Bahn...
    Wir können gerne tauschen.
    Mir stehen mindestens 9 Monate sev ohne S-Bahn bevor...

  2. 70.

    Das stimmt auch nicht. Die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn waren bis zum 31.12.1993 eigenständige staatliche Unternehmen. Ab 01.01.1994 war dann alles Deutsche Bahn AG. Die Berliner S-Bahn GmbH wurde am 01.01.1995 gegründet.

  3. 69.

    Ich gehöre zu den Menschen, die täglich mit Rad pendeln - Wetter ist mir egal. Weil ich so Wege deutlich zeitlich verkürzen kann. Und man merkt mit Beginn der warmen Jahreszeit eine deutliche Zunahme der mit - Rad - Fahrer. Weil es viele bei entsprechendem Wetter vermutlich so wie ich machen. Ist doch gut für den Rest ( weniger durch Autos verstopfte Straßen und weniger Abgasdreck )und die Gesundheit. Und wenn ich, als, Sie beschreiben es als " Freitzeitkasper ", unterwegs bin, steht mir dies zu. Warum soll ich mit meinem Rad nicht Ausflüge per Bahn machen dürfen? Sie sind unhöflich und anmaßend. Es gibt andere Lebensentwürfe als den Ihren, den ich Gott sei Dank nicht teilen muß.

  4. 68.

    Ich glaube, das hängt nur mit den Bauarbeiten zusammen. Die gehen bis Ende Mai und die Verstärkerzüge scheinen in diesem Zeitraum alle auszufallen. Danach sieht alles aus wie vorher - schauen Sie mal ab Anfang Juni nach.

  5. 64.

    Ich frage mich ernsthaft, was Sie bezwecken? das wissen wir auch. Also wo ist die Nachricht oder wollen Sie sich nur wichtig machen?

  6. 63.

    Und wie soll ich mit dem rad den Bus nehmen?

  7. 62.

    Nun, die S2 ist - aufgrund der Zunahme an Pendlern in den letzten Jahren aus dem Barnim nach Berlin und zurück - schon in ihrem (sogenannten) Normalbetrieb spätestens ab Karow voll und nach Pankow-Heinersdorf übervoll. Und der Normalbetrieb ist seit Jahr und Tag so von Ausfällen und Verspätungen geprägt, dass ich jeden Tag erleichtert bin, wenn die Bahn tatsächlich fährt. Ich nutze die Verbindung von Röntgental aus seit 10 Jahren regelmäßig. Das wird ein großer Spaß werden.....
    Und wer sagt denn, dass die Strecke nach den Baumaßnahmen zweigleisig betrieben wird? Zumindest für die S-Bahn war bisher leider nicht davon die Rede.

    Gruß
    Navan

  8. 61.

    Besser wäre es Radfahren angenehm und sicher zu machen durch den Bau von ausreichend breite, abgetrennte Radwege.

    Da ich seit 1989 an Unmögliches glauben, befürworte ich auch ein €bike-Verbot!

  9. 60.

    Ich bin bedient von der Planung der DB, da wird alles komplett gekappt, dazu geht vieles schon seit Jahren nicht mehr auch Richtung Rheinsberg. In überfüllte Bahnen steige ich nicht mehr ein, deshalb kauf ich mir wieder ein Auto und ansonsten Fahrrad. Das D- Ticket werde ich wieder kündigen. Genau zum Frühling, Sommer werden Ausflugsstrecken gekapert, ich frage mich echt, wer sind die Planer, die fahren wahrscheinlich nur Auto. Vielleicht funktioniert es mal mit Privatisierung, denn da muss effizienter geplant werden und bei der DB haben zu viele Köpfe Mitspracherecht in den oberen Etagen, zu viel Missmanagement seit Jahren, nicht die Lokführer oder Zugbegleiter, die ihren Job machen.

  10. 59.

    "Fahrradfahrer haben in Bussen und Bahnen generell nix verloren."
    Sie sollten mal über Ihren Tellerrand hinausgucken. Wer einiges von Weg von und zur Bahn hat, ist da oft mit dem Fahrrad gut bedient. Meine 22 km Arbeitsweg bewältige ich z.Z. wie folgt: 1,5 km zur Bahn mit dem Rad, 25 min mit der S-Bahn (Rad dabei), dann 4,5 km mit dem Rad ins Büro. Macht 50-55 min. Ohne das Rad mitzunehmen, würde der Weg mit den Öffis 20-25 min. länger dauern, also 40-50 min pro Tag (planmäßig, was seit geraumer Zeit eher die Ausnahme ist). Je nach Fitness und Wetter fahre ich auf dem Rückweg auch die ganze Strecke mit dem Rad (das dauert etwa so lange wie eine planmäßige Öffi-Tour ohne Rad). Mit Auto werden es in Summe etwa 1:40 h.
    Morgens sieht man im Fahrradabteil die gleichen Gesichter, dazu ein klassisches Rad, ein E-Bike und ein Elektroroller. Offenbar herrscht doch Bedarf dafür.

  11. 58.

    "Diese "Baustelle" begeht allerdings dieses Jahr mindestens den 20. Jahrestag !"
    Vielen Dank, dass Sie darauf hinweisen. Das wissen wahrscheinlich nur die Leidtragenden.

  12. 57.

    "dauert etwas länger, so what?"
    "Etwas" ist relativ: Vom Hauptbahnhof bis nach Bernau dauert es ca. 25 min. mehr. Gewöhnlich will man hin und zurück, also fast eine Stunde. Im Leben von Otto Normalo Arbeitnehmer ist eine Stunde am Tag eine Menge Zeit. Außerdem ist die S-Bahn mit ihren vielen Stationen viel unruhiger: jedes Mal Leute raus und rein, Abfahrtssignal (potentielle Störenfriede sind da noch nicht dabei).
    Sowas sieben Wochen lang, das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig.

  13. 56.

    Im sogenannten "Mitteldeutschland" ist die Fahrradmitnahme leider für umme. Dazu sind die eingesetzten Züge nicht nur kürzer, sondern auch kleiner, keine Dosto-Garnituren, weil die Auftraggeber Länder) nur solche Kapazitäten bestellt haben.

  14. 55.

    Mein Dad hatte sich ein altes Fahrrad gekauft und dies dann am Zielbahnhof abgestellt um die letzten Km zur Arbeit zu radeln (hat jahrzehntelang funktioniert und als er in Rente ging, hat er es einem Arbeitskollegen mit ähnlichem Weg verschenkt) - soweit denkt heute niemand mehr. Weiterdenken? Ideen? Nope - die smarte Technologie lässt Denken sich grad in schneller Zeit zurückbilden.

  15. 54.

    Als Pendler zwischen Berlin und Schwedt werden die nächsten Wochenenden ( wie die vergangenen Monate,das ist ja nur eine neue Steigerung) kein Vergnügen. Aber es gibt leider keine Alternative ( ohne Auto). Man hldarf nur hoffen, dass die Planer bei der Bahn nicht nur einen Bus als SEV stellen, denn es sollte ja bekannt sein, dass die Züge ausgelastet sind, und ein Bus keine 200Passagiere fasst. Der DB Navigator hat aufgegeben, schreibt jetzt nur noch so was wie "wir passen unseren Fahrpläne an, prüfen Sie vor Reiseantritt, ob sich ihr Fahrplan geändert hat", vor zwei Tagen hieß es, die Fahrplanänderungen seien bereits berücksichtigt. Und sorry,das ist das typische Bahnchaos. "wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen" . Davon hat kein Fahrgarst irgendwas. Lösungen müssen her. Das liebe Bahn sollte Mal ein Ziel sein. Nicht den Kunden am Bahnhof aussetzen und sich selbst überlassen. Verantwortung zeigen bis er am Ziel ist. Aber nicht so.

  16. 53.

    Die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn waren bis zum Jahr 1995 eigenständige staatliche Unternehmen. Ab 1995 war dann Alles Deutsche Bahn AG.
    Aktuell gibt es immer noch wenige betriebliche Vorschriften, welche unterteilt in ehm.Bundesbahn-Gebiet & ehm.Reichsbahn-Gebiet.

  17. 52.

    Ich zahle für mein Fahrrad, also nix für umme. Mein Fahrweg hätte sonst 48km. Also muss ich Bahn fahren. Die letzten 13 km fahre ich Rad, da man mit Öffies nahezu nicht hinkommt. Das Fahrrad am Gesundbrunnen stehen zu lassen ist keine Option, dann ist es nämlich weg. Also kommen sie mal runter, viele machen das nicht weil es so cool ist, sein Rad mitzunehmen.