Neues Konzept - BVG will Kottbusser Tor zum "Innovationsbahnhof" machen

Mo 14.04.25 | 14:36 Uhr
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Archivbild: Eingang, U-Bahnhof, Kottbusser Tor. (Quelle: dpa/Joko)
Video: rbb24 Abendschau | 14.04.2025 | Anja Meyer | Bild: dpa/Joko

Dreck, Drogen, Kriminalität: Ein Ort zum Wohlfühlen ist der U-Bahnhof Kottbusser Tor in Kreuzberg nicht. Die BVG hat zuletzt an der Sauberkeit gearbeitet - bald könnte es auch Techno-Musik und ein "modulares Sicherheitszentrum" geben.

  • BVG plant Maßnahmen für mehr Sicherheit und Sauberkeit
  • Sie sollen am Kottbusser Tor getestet und bei Erfolg ausgeweitet werden
  • Reinigungsstreifen werden schon jetzt auf alle U-Bahn-Linien ausgedehnt

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen im U-Bahnhof Kottbusser Tor künftig neue Ideen testen, damit Fahrgäste sich sicherer und wohler fühlen.

Laut einer Mitteilung vom Montag soll die Station zu einem "Innovationsbahnhof" werden. Dabei wird aktuell zum Beispiel "die Beschallung mit entspannter Musik mit lokalem (also Kreuzberger) Bezug" geprüft, wie es hieß. Denkbar ist laut BVG etwa Jazz oder Techno von lokalen Künstlern. Die Beschallung von U-Bahnhöfen mit Musik diente in der Vergangenheit in vielen Städten dazu, Obdachlose zu vertreiben.

Zudem könnte in der Umsteige-Station von U1, U3 und U8 ein "modulares Sicherheitszentrum" entstehen. Das solle eine dauerhafte, sichtbare Besetzung des Bahnhofs bieten und fester Ansprechpunkt für Fahrgäste, Sicherheitsmitarbeitende oder Rettungsdienste werden. Modular sei es deshalb, weil es - wenn erfolgreich - Vorbild für weitere Sicherheitszentren sein soll, die für einen kurzen Zeitraum aufgebaut werden, zum Beispiel bei Großveranstaltungen wie dem ersten Mai.

Intelligente Kameras, Kunst und ein Whatsapp-Kanal

Ebenso in Prüfung wie das Sicherheitszentrum seien Spiegel für nicht einsehbare Ecken, die Öffnung eines zusätzlichen Ausgangs der U8 und Kunstausstellungen im Bahnhof. Bereits jetzt gebe es eine intelligente Kameraerkennung, die automatisch Alarm schlage, wenn sie Menschen, große Tiere oder Gegenstände auf den Gleisen erkenne. Diese Technik könnte zukünftig auch dafür eingesetzt werden, um Müll oder zurückgelassene Bahnsteige am Gleis zu erkennen.

In der zweiten Jahreshälfte soll außerdem testweise ein Whatsapp-Kanal starten, über den Fahrgäste Verunreinigungen und Schäden direkt an die BVG melden können - zunächst nur im Bahnhof Kottbusser Tor. Sollte der Test dort erfolgreich sein, könne der Service aber auch auf andere Bahnhöfe ausgeweitet werden.

Das Kottbusser Tor ist einer von sieben sogenannten "kriminalitätsbelasteten Orten" in Berlin. Beamte dürfen dort unter anderem ohne bestimmten Anlass Kontrollen durchführen. Zudem ist der Bereich rund um den Bahnhof seit Februar eine von drei dauerhaft eingerichteten Messerverbotszonen.

Reinigungsstreifen gehen von Test- in Regelbetrieb

Änderungen gibt es aber nicht nur am Bahnhof Kottbusser Tor: Die BVG will auch das bisherige Pilotprojekt der sogenannten Reinigungsstreifen verstetigen. Der gemeinsame Einsatz von Sicherheits- und Reinigungskräften in Schwerpunktbahnhöfen habe sich bewährt, hieß es in der Mitteilung am Montag. Bisher waren die Teams auf bestimmten Bahnhöfen der U5, U7, U8 und U9 unterwegs - künftig sollen weitere Bahnhöfe auf anderen Linien hinzukommen. Zudem solle die Berliner Stadtmission BVG-Sicherheitskräfte im verantwortungsvollen Umgang mit obdachlosen und suchtkranken Menschen schulen.

Begleitend startet die BVG eine Informationskampagne, die Fahrgästen verschiedene Sicherheitseinrichtungen in Bahnhöfen und Fahrzeugen erklärt - als erstes die Notruf- und Informationssäulen, Notgriffe und Notsignal-Schalter.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.04.2025, 19:30 Uhr

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83 Kommentare

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  1. 83.

    Hallo Personal! Ost-Berlin war meinerseits auch nicht gemeint. Aber wenn man im Westen aufgewachsen ist, dann ist der Abstieg ungeheuer.

  2. 82.

    Ja, ich kenne Ost-Berlin auch vor 40 Jahren. Aber seitdem isses ja klar bergauf gegangen. Gucken Sie sich mal Fotos an von Ost-Berlin. Ein einziger Schrotthaufen, der heute 40 Jahre später nicht mehr stehen würde. Die DDR hatte schon damals üble Probleme mit Hooligans und Rechtsradikalen und vor allem auch einer abnormal hohen Mord- und Kriminalitätsrate. Unterhalten Sie sich mal mit Menschen, die Bescheid wussten und nicht nur offizielle Lügen-Statistiken kennen. Ein guter Vergleich dazu ist das heutige Russland. Alles außerhalb von Moskau oder Sankt Petersburg ist Schrott, es gibt extrem hohe Raten an Alkohol- und Drogenabhängigkeit und einer damit einhergehenden Kriminalität. Und trotz aller Sicherheitskräfte gibt es immer wieder krasse Terroranschläge. Wer wieder in einer Diktatur leben will, hat ja die Möglichkeit dazu. Gute Reise. Ich lebe lieber im hier und jetzt und mache, was alle in Berlin gerne machen: meckern. Und trotzdem ziemlich gut leben. Grüße aus Biesdorf!

  3. 81.

    Prima! Ich wäre zudem auch noch für Schwarzfahr-Verbotszone. Genug ist genug!

  4. 80.

    Hallo Personal! Dann leben Sie definitiv zu kurz in Berlin. Das es vor 20 Jahren auch schon anfing, kann ich bestätigen. Es geht ja auch seit 30 Jahren bergab. Die guten Zeiten waren da bereits Vergangenheit. Mit früher ist für viele die Zeit vor und nach der Wende gemeint.

  5. 79.

    Na, super. Dann wird diel Lage ober-friedlich und ur-übersichtlich. Kotti BLEIBT dreckig und gefährlich! Yeah!!!
    Noch mehr Partyvolk und Weltverklärer. Schick unter Techno-Marschmusik Drogen verticken, naive Raver krass beklauen, nebenbei unter kaltbütiger Beschallung Blutfehden austragen, Kunst rahmt das alles voll sexy und marktgerecht ein und die BVG-Fahrer chillen ab bei 20% mehr Lohn. Mega-Erfolg … LOL! Kein bisschen Sachverstand für die Situation und das Wohlbefinden der Fahrgäste. Wenn aus meinem Laden jemand nachts die ÖVis nehmen will, schicke ich ihn niemals Richtung Kotti. Das ist die Situation. Ein Rave für umme zieht nur zusätzliche Schnorrer und Abgreifer an, es schafft niemals nie Sicherheit und Ruhe.

  6. 78.

    Ich lese immer Personal, Personal, Personal… aber früher gab es Personal und trotzdem offenen Drogenkonsum. Ich lebe seit 20 Jahren in Berlin und dahingehend hat sich gar nichts geändert. Die BVG hat es hier mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun. Und sie ist ja schon bemüht. In letzter Zeit fällt mir häufig auf, wie versucht wird, die Bahnhöfe entlang der U5 wieder etwas sauberer zu bekommen. Aber keine 5min nachdem Sicherheitspersonal die Leute raus geschickt hat, urinieren sie drinnen schon wieder an jede Ecke. Alkohol und Drogen sind leider schlimme enthemmende Gifte. Am Wochenende sind die Clubs voller zugekokster Leute. Dieselben Leute, die das Zeug für die Reichen reinholen, holen das Zeug für die abgerockten Leute am Kotti/U8/U9/U5 rein. Islamisten, Rocker, Hooligans, Rechte. Alles hängt mit allem zusammen.

  7. 76.

    Könnte man nicht einfach eine Drogenverbotszone einrichten? Oder einen Zaun um den Bahnhof bauen? Oder den Bahnhof umbenennen? Das einzige, das wirklich etwas bringen würde, wäre Personal. Aber das wird konsequent ignoriert bei der Suche nach Lösungen. Es gibt eine Reportage aus den 80ern über den Bahnhof Schlesisches Tor, da gab es mehrere BVG Mitarbeiter und einen Polizisten im Bahnhof. Und im Vergleich zu heute war das nichts. Und die schnorrende Punkerin sagte "Wo kämen wir denn hin, wenn jeder machen würde, was er will?" Innovationsbahnhof ist so wie eine Problemschule in Campus umzubenennen. Viel Spaß dabei.

  8. 75.

    Es wird nicht fruchten.

  9. 74.

    Damals in den 70/80er Jahren gab es auf jedem U-Bahnhof einen Zugabfertiger. Da konnte man hin gehen wenn es Probleme gab. Wurde wegrationalisiert. Das neue Stellwerk auf der U7 macht auch nur Progbleme und schlewcht4 Musik brauche ich nicht. Dafür habe ich Kopfhörer!

  10. 72.

    Eine Stadt im Niedergang. Traurig. Ich bin diese Ablenkungspropaganda auch leid.
    Jeder sieht, was in der Realität passiert..

  11. 71.

    Zuerst ist die BVG qua Hausrecht zuständig. Dessen energische Ausübung stößt jedoch immer wieder auf politischen Widerstand, gerade in Xhain. Also probiert sie andere Methoden aus, um gegen die Symptome einer verfehlten Kommunalpolitik vorzugehen.

  12. 70.

    “ Und mehr Kameras, die auch Täter ablassen könnten“
    Und hier nun die Fakten ….
    Seit dem die BVG immer mehr Kameras installiert ist die Zahl der Straftaten trotzdem weiter gestiegen… aber es geht ja bestimmt nicht darum Straftaten zu verhindern.
    Die Polizei hat zur Ermittlung der Täter hunderte Male Videomaterial bei der BVG angefordert.
    2% davon hat zur Ermittlung von Tatverdächtigen geführt.
    Hm also scheinen die Kameras auch nicht zur Ermittlung von Straftätern geführt zu haben.

    Aber immerhin macht man irgendwas… zwar sinnlos aber egal.

  13. 69.

    Genau. Berlin braucht einen weiteren Pullfaktor für Osteuropäer. Die Frage ist doch weshalb soviele obdachlose Menschen aus Europa nach Berlin kommen. Im ü Rügen sind es meistens schwerste Alkoholiker, glauben Sie allen ernstes das diese einen Sinneswandel haben wenn man Ihnen auf Staatskosten eine kleine Wohnung gibt?

  14. 68.

    Ich wünsche Ihnen wirklich alles alles Gute & hoffe für Sie, dass Sie nie, niemals in die Situation kommen obdachlos zu sein oder hilflos. Dass Sie nie Menschen sagen hören, SIE gehören RAUSGEKEHRT.
    Wie tief muss Ihre Sozialkompetenz gesunken sein & wie hoch gestiegen Ihre Arroganz, Menschen als Dreck zu bezeichnen. Danken Sie wen auch immer aus Ihrem superweichen Sessel, Ihrem warmen Bett & Ihren regelmäßigen Mahlzeiten…mir wird bei so niederen Kommentaren jedenfalls schlecht!!!

  15. 67.

    Also gilt: kotzen am und im Kotti ist BVG-bestätigt innovativ.

  16. 66.

    Warum soll Personal auf Bahnhöfen bzw. Bahnsteigen "Mottenkiste" sein? Was soll das für ein Argument sein?
    Selbstverständlich würde die Anwesenheit von Mitarbeitern der BVG die Sicherheit auf den Bahnhöfen erhöhen.
    Und auch die Polizei müsste auf bestimmten Brennpunktstationen viel präsenter sein, als sie es heute ist.
    Die Kunden der BVG zahlen immerhin einen Preis für eine Leistung. Die besteht u.a. in pünktlich fahrenden Zügen und auch Sicherheit.

  17. 65.

    Also wenn ich in Berlin die vielen Demos/Fußballspiele nebst Ausschreitungen sehe, könnte man doch die zahlreichen Hooligans, Islamisten, Links- und Rechtsradikalen am Kotti und Umgebung in gemischten Teams putzen lassen. Die überlegen sich danach zweimal, ob sie die Stadt nochmal mit ihrem Unsinn nerven. Und sauber wirds dann auch.

  18. 64.

    Nur noch irre!
    Die subventionierte, hoch verschuldete BVG soll Kunden befördern und kein Geld für Gaga rauswerfen.
    Junkies , Bettler, Besoffene, Dealer da bitte mit Polizei nachhaltig rauskehren.