Mehr Reinigungs- und Sicherheitskräfte - BVG startet Projekt für Sicherheit und Sauberkeit der U8

Mi 14.02.24 | 14:16 Uhr
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Archivbild: Eine U-Bahn der Linie 8 steht im Bahnhof Kottbusser Tor, während Fahrgäste ein- und aussteigen. (Quelle: dpa/Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 14.02.2024 | A. Breitfeld | Bild: dpa/Soeder

Entlang der U-Bahn-Linie U8 werden künftig Reinigungs- und Sicherheitskräfte rund um die Uhr verstärkt für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Mittwoch mitteilten, sollen zwischen den Stationen Jannowitzbrücke und Hermannstraße jeweils zwei Reinigungs- und bis zu drei Sicherheitskräfte Tag und Nacht vor Ort sein.

Laut BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt werde das Sicherheitspersonal auch von der Polizei unterstützt. "Dafür nehmen wir drei Monate 700.000 Euro in die Hand", sagte Erfurt. Henrik Falk, seit Januar 2024 Vorstandsvorsitzender der BVG, betonte, das Unternehmen nehme das Projekt sehr ernst. Es handele sich nicht um eine "Shownummer".

Berliner U-Bahn-Linie U8 hat schlechten Ruf

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte bei der Vorstellung des Projekts, dass langfristig mehr Sauberkeit und Sicherheit in allen Berliner U-Bahnen das Ziel sei. "Unser ÖPNV ist statistisch gesehen ein sicherer Raum, aber er wird von vielen anders wahrgenommen. Das Pilotprojekt der BVG geht in die richtige Richtung, um das zu ändern", sagte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU).

Die U8 hat unter den U-Bahn-Linien der Hauptstadt den schlechtesten Ruf und gilt vor allem hinsichtlich der Sicherheit und Sauberkeit als Problemfall. Die gut 18 Kilometer lange Linie führt von Wittenau aus quer durch die Stadt bis zur Hermannstraße in Neukölln.

Während der Projektvorstellung demonstrierten Vertreter von Fridays For Future und Verdi im Namen der Kampagne "Wir Fahren Zusammen" für mehr Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr. Sie kritisierten, dass der ÖPNV kaputtgespart worden sei und die Sicherheitskampagne nur an der Oberfläche der Probleme kratze.

Sendung: rbb Abendschau, 14.02.2024, 19:30 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    Es wird Sauberkeit und Sicherheit erwähnt, was sicher so viel Geld je Zeit kostet.
    Doch: Solche Maßnahmen beschleunigen und verstärken immer weiter Segregation und verschieben solziale Probleme allenfalls lokal

    Wie hätten die 700k € denn sinnvoll und nachhaltig in die Verbesserung der der Lebensumstände derer investiert werden können, die an besagten Bahnhöfen Obdach finden müssen?

  2. 32.

    Sie waren wohl lange nicht am Kotti. Dort wird gebaut und saniert, das dauert halt. Inzwischen gibt es schon richtig schöne Bemalungen, und der Rest wird auch schön werden. Im übrigen gibt es im Zwischengeschoss geöffnete Läden - allein der Blumenladen ist einen Besuch wert. Also bitte erstmal ordentlich informieren und nicht immer bloß meckern!

  3. 31.

    Wir sind nach Berlin gezogen, weil wir alles für uns Wichtige mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen und unser Auto stehen lassen können und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Diese Einstellung vergeht einem jedoch bei den Zuständen in einigen Bahnhöfen und Bahnen und man fährt dann doch wieder mit dem Auto.
    Fahrradfahren geht altersbedingt nicht mehr. Da sind wir nicht die einzeigen. Schade!

  4. 30.

    " Ich würde mir mehr personal wünschen auf den Bahnhöfen wünschen."
    Stattdessen wird jetzt drei Monate lang auf den Bahnhöfen einer Linie etwas mehr geputzt - was sowieso selbstverständlich sein sollte.
    Aber man ist ja inzwischen schon für kleine Sachen dankbar... :-)

  5. 29.

    So wie sich sehr viele Menschen in den letzten Jahren verhalten, scheint mir das eine nicht lösbare Aufgabe zu sein.
    Nicht nur bei der U Bahn, sondern überall in Berlin

  6. 28.

    Und tagsüber? Ich sehe doch tagtäglich Menschen, die leere Pappbecher, Essenverpackungen, Flaschen in Bussen, U-, S- und Straßenbahnen unter die Sitze packen, obwohl es an allen Haltestellen und auf den Bahnhöfen Abfallkörbe gibt. Und auf den Gehwegen verhalten viele sich genau so: Abfall einfach mal fallen lassen. Schon kleine Kinder werfen ungeahndet Bonbonpapier auf den Boden.

  7. 27.

    Schade, dass Ihre Beschreibung mehr mit Ihrer blühenden Phantasie (oder Ihren Vorurteilen) zu tun hat als mit der Realität.

    Am U-Bahnhof Kottbusser Tor wird seit Jahren herumsaniert - woraus sich die von Ihnen erwähnten "dunklen Ecken und Winkel" ergeben, weil Teile des U 8-Bahnsteigs abgesperrt werden müssen, um die Deckenträger zu sanieren oder wenigstens zu überprüfen.

    Ansonsten ist alles so hell und übersichtlich wie es dort nie zuvor war. Vielleicht sollten Sie mal hingehen (dann würden Sie dort, statt "geschlossener Läden" auch die geöffneten Backwarenstände oder den seit Jahrzehnten im Zwischengeschoss ansässigen Blumenladen entdecken).

  8. 26.

    Wenn ich schreibe, wovon die Stationen (nicht nur der U 8) dringend gereinigt werden müssten, um Sicherheit und Sauberkeit und ganz generell die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, wird dies bestimmt nicht zugelassen.

  9. 24.

    Es ist schon schlimm so viele Obdachlose in Berlin zu sehen. U8 Paracelsusbad ! Ein Grauen , schmutzig ,es schlafen halb angezogene Obdachlose auf Bänke oder pöbeln betrunken rum. Nach 20 Uhr traut man sich garnicht mehr hin. Allgemein
    sind die Bahnhöfe in Berlin allesamt sehr schmutzig, liegt auch daran , dass die Fahrgäste alles fallen lassen was sie nicht mehr brauchen. Ich würde mir mehr personal wünschen auf den Bahnhöfen wünschen. Berlin wird immer schlimmer.

  10. 23.

    Wie wäre es,wenn mal eine Kampagne für mehr Sauberkeit in der Öffentlichkeit ausgerufen würde und mehr Kontrollen vorgenommen würden und die Verursacher zur Kasse gebeten werden.?
    Wenn hier kein Umdenken erfolgt, wird irgendwann unser Planet vernichtet sein. Für jede weggeworfene Zigarettenkippe 50,00 € !

  11. 22.

    Jo, wie in Prenzlauer Berg und Pankow unschwer zu erkennen ...

    Merken Sie selber, oder?

  12. 21.

    Sie meinen jetzt eine neue Variation von Zoo: "Guck mal, Bertha: Ein echter Obdachloser!" Heini: "Und da, Einer der extrem an der Flasche hängt."

    Auf solchen Voyeurs-Tourismus sollte Berlin verzichten können. Das finden die im begüterten Schwaben im Übrigen auch in Wohnvierteln der 1960er und 70er Jahre in ihrer eigenen Stadt, wenn auch zu anderer Stunde.

    Armut und gesellschaftliche Vewahrlosung sollte nicht liegengelassen werden - im wahrsten Wortsinne - sondern von der Entstehung möglichst verhindert. Die Security und die neue Putzkolonne wird sich auftragsgemäß darum aber nicht kümmern, insofern sind wir uns ggf. einig darin, dass das tatsächlich existierende Problem nur verschoben wird.

  13. 20.

    ... und wieder wird eine legendäre Berliner Sehenswürdigkeit im Sauberkeitswahn zerstört.
    Schade.

    Denn ja, auch sowas gehört zu richtigen Großstädten.
    Deal with it.

    Und man mag es kaum glauben, aber auch dafür kommen Touries nach Berlin.
    Langweilig können sie daheim aufm Dorf oder in Schwäbingen.

  14. 19.

    Ich gehe daon auss, dass so viel Helligkeit und Sicherheit durch den Denkmalschutz erfolgreich verhindert werden.

  15. 18.

    Das wurde doch schon seit Jahren kaputt gespart! Gelder für die Reinigung wurden gekürzt, Reinigungsmassnahmen nicht akzeptiert da keine zeitnahe Kontrolle stattgefunden hat und dann wieder Gelder gestrichen! Und dann soll man mehr Personal aufbringen für diesen undankbaren und schlecht bezahlten Job??? Die Reiniger haben einen Job, den nicht jeder machen möchte und auch kann. Fäkalien sind dabei nur ein kleines Übel

  16. 17.

    Warum werden keine Schranken eingebaut wie z.B. in London oder New York? Dann kommt niemand ohne gültigen Fahrschein auf den Bahnsteig! Problem gelöst! Das wird öffentlich nicht einmal angedacht! Menschen suchen auf den Bahnhöfen Wärme und Zuflucht und nehmen den Bereich für sich ein und der Senat und die BVG schaut zu anstatt hier eine Alternative anzubieten um die Menschen entsprechend unterzubringen! 700.000 € für einen Versuch? Was sollen hier Sicherheitsdienste ausrichten? Unnötige Geldverschwendung!

  17. 16.

    Am Leopoldplatz dasselbe Problem. Den ganzen Tag über Junkies und herumlungernde Obdachlose vorm und im Bahnhof, Dreck, Müll Fälkalien - scheinbar wird hier niemals für Ordnung gesorgt und das spricht sich rum. Der ganze "Leo" verkommt zum Drogen-Komsumort und in den umliegenden Häusern schlafen und erleichtern sich Abhängige und Wohnungslose. Es ist nicht mehr auszuhalten. Wegziehen? Bei DEM Wohnungsmarkt keine Option!

  18. 15.

    An die Autosenatorin: Lieber eine sichere U8 als eine nicht zwingende U3 Verlängerung!

  19. 14.

    Wo sollen die ganzen Reinigungskräfte herkommen,es reichen ja die normalen Leute nicht ,keiner möchte mehr solche Arbeit für den Lohn machen.

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