Hilfsorganisation für Bedürftige -
Die Berliner Tafel hat im vergangenen Jahr wieder Zehntausende Menschen jeden Monat mit Lebensmitteln versorgt. Das teilte der Verein in einer vorläufigen Bilanz mit. Die Menge der verteilten Lebensmittel liege stabil bei rund 660 Tonnen im Monat, das entspricht gut 22 Tonnen am Tag.
Unterstützt werden rund 400 soziale Einrichtungen - wie Obdachloseneinrichtungen und Unterkünfte für Geflüchtete. Außerdem gebe es rund 50 Ausgabestellen des Programms Laib und Seele, das auch vom rbb unterstützt wird. Die Berliner Tafel gibt es seit 1993. Sie sammelt unverkaufte, frische Lebensmittel und verteilen sie auch mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher an Bedürftige.
Brandenburger Tafeln: Können Nachfrage nicht mehr decken
Die Lebensmittel-Tafeln in Brandenburg können die gestiegene Nachfrage von Menschen mit wenig Geld nicht mehr decken. In ländlichen Gebieten sei es schwieriger geworden, genügend Lebensmittel-Spenden zu bekommen, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Tafeln in Brandenburg, Eric Gallasch, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Nachfrage ist extrem hoch, und wir würden gerne mehr Menschen versorgen."
Er rechne damit, dass sich das Lebensmittel-Angebot bei den Tafeln im kommenden Jahr weiter verringern wird. Discounter geben Gallasch zufolge weniger Waren ab, die etwa kurz vor dem Ablaufdatum seien. Zudem gebe es mehr Konkurrenz durch andere Organisationen, die Lebensmittel retten wollten. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Verbandes 44 Tafeln, in denen Ehrenamtliche Essen an rund 8.000 bis 10.000 Haushalte abgeben.
Monatlich etwa 170.000 Menschen durch Tafeln unterstützt
Inspiration für die "Berliner Tafel" war die New Yorker Initiative "City Harvest". Eine kleine Gruppe von etwa 15 Frauen beschloss 1993, auch in Berlin aktiv zu werden. Anfangs sammelten sie mit privaten PKWs überschüssige, einwandfreie Lebensmittel von Händlern ein. Die Idee sprach sich schnell herum, und die Medien wurden aufmerksam.
Sabine Werth, eine studierte Sozialarbeiterin, war von Anfang an die treibende Kraft hinter der Initiative. Sie gründete den Verein "Berliner Tafel". Der Verein verzichtete bewusst auf staatliche Zuschüsse. Anfangs konzentrierte sich die Berliner Tafel ausschließlich auf die Belieferung sozialer Einrichtungen. 2004 entstand die Idee, mit Kirchen zusammenzuarbeiten, was zur Gründung von "Laib und Seele" führte.
Heute unterstützt die Berliner Tafel monatlich 170.000 bis 180.000 Menschen, der Verein hat etwa 2.000 Mitglieder. Neben der Belieferung sozialer Einrichtungen und der Verteilung von Lebensmitteln an Ausgabestellen gibt es das Programm Kimba. Dort lernen Kinder und Jugendliche, gesund und selbstständig zu kochen. Das Angebot steht allen Kindern und Jugendlichen offen, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern.
Sendung: Radioeins, 21.12.2024, 9 Uhr