Tropical-Islands-Jubiläum - Wie aus einer Zeppelin-Halle eine Tropenlandschaft wurde

Fr 20.12.24 | 10:55 Uhr
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Blick in den tropischen Freizeitpark von Tropical Islands am 01.02.2019 in Brandenburg.
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 20.12.2024 | Aspasia Opitz | Bild: Picture Alliance/Patrick Pleul

Das größte freitragende Gebäude der Welt, der größte Indoor-Regenwald der Welt, die längste Doppel-Wasserrutsche Europas: Das Tropical Islands geizt nicht mit Superlativen. Inzwischen läuft der Betrieb seit 20 Jahren.

Auf rund 10.000 Quadratmetern finden sich mitten in Brandenburg - in der Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg - tropische Pflanzen und Sandstrand, Flamingos und Schildkröten. Nebendran steigt hier ein Heißluftballon regelmäßig in die Höhe: Die markante Halle des Freizeitresorts "Tropical Islands" ist so hoch, dass sie auch die New Yorker Freiheitsstatue beherbergen könnte. Die spektakuläre Halle mit mehr als 60.000 Quadratmetern und ihr Innenleben ziehen von weit her Menschen an: Jährlich kommen bis zu 1,2 Millionen Gäste in den Wasserpark des "Tropical Islands" im Landkreis Dahme-Spreewald, heißt es vom Betreiber.

Vom Fliegerhorst zur Luftschiffwerft

Das Gelände in Krausnick-Groß Wasserburg, auf dem heute die weithin sichtbare Halle steht, hatten zunächst ab 1938 die Nationalsozialisten als Fliegerhorst genutzt. 1945 von der sowjetischen Armee besetzt, entstand hier in den Folgejahren ein Militärflughafen der DDR. Nach der Wende wurde das Areal vom Land Brandenburg übernommen – und gelangte 1998 in die Hände der Cargolifter AG.

Das Unternehmen wollte Luftschiffe entwickeln, die Güter von bis zu 160 Tonnen transportieren sollen. Die Cargolifter AG begann zunächst mit dem Rückbau der Landebahnen. Im November 2000 konnte dann die Werfthalle, in der die Luftschiffe gebaut und gewartet werden sollen, eingeweiht werden.

Doch die Geschäftsidee platzte. Nach Kostensteigerungen, fehlenden Investitionen und Zahlungsschwierigkeiten meldete das Unternehmen schließlich Insolvenz an.

Eine Tropenlandschaft für die Lausitz

Der malaysische Konzern Tanjong erwarb die Halle 2003 mit dem Ziel, in ihr eine tropische Urlaubslandschaft zu errichten. Ein Jahr später wurde das Freizeitresort nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnet - samt den zwei Wasserbecken "Südsee" und "Lagune" und einem Teil der heutigen Regenwald-Fläche.

In den folgenden Jahren kamen vor allem immer mehr Übernachtungsmöglichkeiten hinzu, neben Zelten und Suiten in der Halle schließt neben einem Campingplatz seit diesem Jahr auch ein Hotel an das Gebäude an. Laut Betreiber, seit 2019 der spanische Freizeitparkbetreiber Parques Reunidos, gibt es inzwischen 3.200 Betten auf 640 Hektar Resortfläche.

Um den Hallenkomplex in Schuss zu halten und die Gäste zu betreuen, beschäftigt das Tropical Islands mittlerweile circa 550 Mitarbeitende. Damit ist das Freizeitresorts auch zu einem der größten Arbeitgeber in der Region geworden.

"Tropical Islands" - für immer Sommer, Strand und Palmen

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.12.24, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Sie haben noch die nächste 90 Millionen € Förderung vergessen:
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/06/rock-tech-brandeburg-ansiedlung-100-millionen-euro.html
    Achten Sie mal auf die Kommentare darunter und warum der Bund so schlau ist NICHT zu fördern... Warum denkt man da gleich an Cargolifter???

  2. 26.

    In Brandenburg sind doch alle Großprojekte, sehr gut geworden !
    Alle stillgelegten Bahnstrecken/Bahnhöfe des Landes, wurden reaktiviert.
    Der komplette Berliner Ring und alle anderen Autobahnen, sind mindestens 6 spurig ausgebaut.
    Alle wichtigen Bahnhöfe sind Barriere frei und Bahnschranken gehören der Vergangenheit an(üblich sind nur noch Tunnel/Brücken.
    Alle zerstörten Alleen sind wieder aufgeforstet viele neue Alleen sind entstanden.
    Die verbliebene Lausitzer Bevölkerung hat jetzt, an jedem Ort einen Badesee oder wenigstens eine Formel Eins Strecke oder wenigstens pro Einwohner 1 Million Euro zur Verfügung.
    Die Fahrradwege in Brandenburg, sind deutlich besser, als in den Niederlanden.
    Landesstraßen/Kommunale Straßen=Top, Modern.
    Reha-Kliniken, Krankenhäuser, Fachärzte gibt es an jeder Ecke, usw. usf..

  3. 25.

    Alle Großprojekte können Sie selber recherchieren. Lassen Sie uns nach vorne schauen:
    Was ist daraus geworden?
    Ein japanisches Bauunternehmen in Fürstenwalde,
    ein chinesischer Investor wollte in die ehemalige Conergy-Fabrik in Ffo investieren,
    bei Vestas in Lauchhammer sollte auch ein chinesischer Batteriehersteller weitermachen am Standort (https://www.rbb24.de/studiocottbus/wirtschaft/2022/09/lauchhammer-svolt-ansiedlung-batterie-vestas-werk.html)? usw. usf.
    Und die aktuellen Projekte wie Tesla u.a. Ansiedlungen? Da werden wir sehen, wie relevant eine Standortfehlentscheidung dann auch in Zahlen aussieht...(siehe auch BER). Die Brandenburger €-Kennzahlen lassen sogar Schlimmes vermuten...Wären die gut, hätte der rbb berichtet. Vor der Wahl...

  4. 24.

    Solch einen Quatsch zu schreiben. Schon mal dort gewesen? Super für Erwachsene und Kinder sowieso. Tropisches Feeling, super zum entspannen und schwimmen. Immer gut besucht, das spricht für sich. Wir sind immer wieder begeistert.

  5. 23.

    >"Darf ich, anlässlich des Jubiläums, daran erinnern, warum alle Großprojekte in Brandenburg seit 35 Jahren gescheitert sind"
    Na dann hauen Sie mal raus, was denn ALLE Großpojekte in Brandenburg sind mit Landesförderung und Landesbeteiligung, die nichts wurden? Ich kenne nur dieses eine hier. Das zumindest ja irgendwie dann doch noch ein nützliches Ende fand.
    Welche andere Großprojekte in Brandenburg meinen Sie noch? Jetzt nicht die Chipfabrik rauskramen. Die ist nix geworden, weil das Land nicht mitfinanziert hat. Aus guter Vorsicht wie sich später auf dem Halbleitermarkt zeigte.
    Also ich sehe Großprojekte, die was geworden sind, mache auch später als gedacht, aber immerhin. Und die aktuellen Großprojekte mit Landesbeteiligung entwickeln sich doch wenn sie mal in den Südosten schauen mit Tesla, Bahn-Instandhaltungswerk Cottbus usw.

  6. 22.

    "Da nützt das Wehklagen heute nichts. Es war eine Zeit des Auf- und Umbruchs, incl. aller Fehler."
    Da habe ich ein anderes Zeitempfinden als Sie. Nach über 35 Jahren ist die Geduld aufgebraucht. Die Mauer war "nur" 28 Jahre dicht. Nur mal so zum Vergleich...
    Und, die Gründe für das viele Scheitern sind offensichtlich... Das Können und die Einstellungen in den Köpfen zu Erfolg/Misserfolg und ob Expertenmeinungen gehört werden oder nicht... Das erklärt, warum in einer Demokratie die Machtverhältnisse von Zeit zu Zeit wechseln sollten.

  7. 21.

    Ja, Sie dürfen. Jedes der 1990 neu gegründeten Bundesländer hatte, soweit ich weiß, Partnerländer im Westen, um die Verwaltungen in den neuen Ländern zu unterstützen. Vielleicht hat der Schiedsrichter bei der Auswahl für das Land Brandenburg in die Tasche am falschen Körperteil gefasst.
    Mit den Großprojekten war das eine Nullnummer, aber andere kleinere waren durchaus erfolgreich und sind auch heute noch intakt, haben expandiert und investiert, beschäftigen Tausende Menschen. Vielleicht waren die Großprojekte einfach ein paar Nummern zu groß für die kleinen Beamten aus dem Westen und auch für die blauäugig dreinschauenden Weltverbesserer aus dem Osten, die nichts weiter wollten als möglichst schnell neue Arbeitsplätze schaffen und Wohlstand.
    Da nützt das Wehklagen heute nichts. Es war eine Zeit des Auf- und Umbruchs, incl. aller Fehler. Es gibt auch andere Millionengräber, z.B. Werften, die zum x-ten Male gerettet werden, Gorch Fock-Reparatur, Abwrackprämie und und und...

  8. 20.

    Darf ich, anlässlich des Jubiläums, daran erinnern, warum alle Großprojekte in Brandenburg seit 35 Jahren gescheitert sind und wer die politische Kraft dafür ist? Gestört hatte ich mich an der Zeile im Artikel: „Die Geschäftsidee platzte“. Es war Betrug. Und es gab Leute die sich haben betrügen lassen. Und es gab Leute die das bezahlen mussten. Man nennt sie Steuerzahler.

  9. 19.

    Die Gewächshäuser in botanischen Gärten sind auch nicht isoliert, zum Teil noch von anno knopp. Eintritt ist auch dort zu zahlen.
    Tropical Islands ist nicht meins, wegen der Massen an Menschen. Das mag ich nicht. Ich meide auch die Urlaubsorte mit den Bettenburgen. Wenn wir anfangen wollen über Energiekosten zu reden, dann können wir auch jede Flugreise bemängeln. Leider reicht der Urlaub nicht, um per Fahrrad und Äppelkahn nach Palma zu kommen. Ich gönne anderen ihr Vergnügen, man muss auch mal abschalten dürfen. Menschen, die Tropical besuchen, wollen ja keinen Energieberaterkurs machen.

  10. 18.

    Reinste energie Verschwendung dieses Ding und sowas wo energie gespart werden soll für mich nicht nachvollziehbar

  11. 17.

    „Umso besser, dass es erfolgreich war/ist“
    Wie messen Sie das? Ein Beispiel: Sie müssen mit Vermietung eines unisolierten Hauses Geld verdienen. Es kann eine zeitlang klappen, wenn Sie es „geschenkt“ bekommen...Bezahlt haben das die Brandenburger Politiker natürlich nicht. Es waren wir...

  12. 16.

    Sehr geehrter themenparkwelt / Sehr geehrte themenparkwelt, vielen Dank für Ihren Kommentar!
    Wir haben den Hinweis geprüft und im Text korrigiert. Mit freundlichen Grüßen

  13. 15.

    Der Artikel ist nicht auf dem aktuellsten Stand.

    Das Tropical Islands wurde 2019 an die spanische Gruppe Parques Reunidos verkauft. Es gehört also nicht mehr dem Konzern Tanjong.

  14. 13.

    Wir waren schön öfter dort, ist eine Superanlage, nur die vielen Besucher sind störend und laut.

  15. 12.

    Mich auch nicht, eigentlich, aber gerade solche sehr fremde Sachen sind faszinierend, Mensch soll das vielleicht anschauen.

  16. 11.

    neee kein Mensch geht dahin nur 1,2 Mio Menschen im Jahr Durchschnittlich werden pro Person und Tag 100 Euro ausgegeben. Noch Fragen ?

  17. 9.

    „Umso besser, dass es erfolgreich war/ist“
    Wie messen Sie das? Ein Beispiel: Sie müssen mit Vermietung eines unisolierten Hauses Geld verdienen. Es kann eine zeitlang klappen, wenn Sie es „geschenkt“ bekommen...Bezahlt haben das die Brandenburger Politiker natürlich nicht. Es waren wir...

  18. 8.

    Wow, und jetzt sinds doch schon 20 Jahre - hätte ich nie gedacht, dass sich das so lange hält. Wollte dort nie hingehen, hat mich so garnicht gereizt. Aber - vielleicht werde ich dem Ganzen doch mal einen Besuch abstatten...hm...mal schauen...

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