Tropical-Island-Jubiläum - Wie aus einer Zeppelin-Halle eine Tropenlandschaft wurde

Do 19.12.24 | 17:16 Uhr
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Blick in den tropischen Freizeitpark von Tropical Islands am 01.02.2019 in Brandenburg.
Picture Alliance/Patrick Pleul
Audio: rbb24 Inforadio | 19.12.2024 | Phillip Manske | Bild: Picture Alliance/Patrick Pleul

Das größte freitragende Gebäude der Welt, der größte Indoor-Regenwald der Welt, die längste Doppel-Wasserrutsche Europas: Das Tropical Islands geizt nicht mit Superlativen. Inzwischen läuft der Betrieb seit 20 Jahren.

Auf 10.000 Quadratmetern finden sich mitten in Brandenburg - in der Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg - tropische Pflanzen und Sandstrand, Flamingos, Schildkröten, zahlreiche Restaurant und Shops. Sogar ein Heißluftballon steigt hier regelmäßig in die Höhe - Platz genug dafür hat er: Die markante Halle des Freizeitresorts "Tropical Islands" ist so hoch, dass sie auch die New Yorker Freiheitsstatue beherbergen könnte. Die spektakuläre Halle und ihr Innenleben ziehen von weit her Menschen an: Jährlich kommen bis zu 1,2 Millionen Gäste in den Wasserpark des "Tropical Islands" im Landkreis Dahme-Spreewald.

Vom Fliegerhorst zur Luftschiffwerft

Das Gelände in Krausnick-Groß Wasserburg, auf dem heute die weithin sichtbare Halle steht, hatten zunächst ab 1938 die Nationalsozialisten als Fliegerhorst genutzt. 1945 von der sowjetischen Armee besetzt, entstand hier in den Folgejahren ein Militärflughafen der DDR. Nach der Wende wurde das Areal vom Land Brandenburg übernommen – und gelangte 1998 in die Hände der Cargolifter AG.

Das Unternehmen wollte Luftschiffe entwickeln, die Güter von bis zu 160 Tonnen transportieren sollen. Die Cargolifter AG begann zunächst mit dem Rückbau der Landebahnen. Im November 2000 konnte dann die Werfthalle, in der die Luftschiffe gebaut und gewartet werden sollen, eingeweiht werden.

Doch die Geschäftsidee platzte. Nach Kostensteigerungen, fehlenden Investitionen und Zahlungsschwierigkeiten meldete das Unternehmen schließlich Insolvenz an.

Eine Tropenlandschaft für die Lausitz

Der malaysische Konzern Tanjong erwarb die Halle 2003 mit dem Ziel, in ihr eine tropische Urlaubslandschaft zu errichten. Ein Jahr später wurde das Freizeitresort nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnet - samt den zwei Wasserbecken "Südsee" und "Lagune" und einem Teil der heutigen Regenwald-Fläche.

In den folgenden Jahren kamen vor allem immer mehr Übernachtungsmöglichkeiten hinzu, neben Zelten und Suiten in der Halle schließt neben einem Campingplatz seit diesem Jahr auch ein Hotel an das Gebäude an. 30 Millionen Euro hat der Bau gekostet, so das Unternehmen. Für neue Projekte habe das Haus in den letzten 8 Jahren um die 100 Millionen Euro investiert.

Um den Hallenkomplex in Schuss zu halten und die Gäste zu betreuen, beschäftigt das Tropical Islands mittlerweile circa 500 Mitarbeitende. Damit ist das Freizeitresorts auch zu einem der größten Arbeitgeber in der Region geworden.

"Tropical Islands" - für immer Sommer, Strand und Palmen

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.12.24, 15:40 Uhr

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1 Kommentar

  1. 1.

    „Doch die Geschäftsidee platzte“
    Herrn Gablenz ist es gelungen Politiker „um den Finger zu wickeln“. Viel Fördergeld ist weg. Für immer. Ähnlich bei einer F1 Strecke, nicht weit weg. Es war abzusehen. Die Persönlichkeit Gablenz war bekannt. Nur nicht in Brandenburg?
    Die Geschäftsidee platzte nicht, sie war unmöglich: 160 Tonnen Gegengewicht kann man an keinem Zielort schnell aufbringen. Technisch unmöglich...In den Kneipen von Friedrichshafen sorgt das heute noch für Schenkelklopfer.
    Die Nachnutzung von viel benötigter Wärme unter einem Zelt ist technisch ein No-Go.

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