Unfallschwerpunkte an Kreuzungen - Am Schlesischen Tor kracht es in Berlin am häufigsten

Di 17.12.24 | 11:31 Uhr
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Der U-Bahnhof Schlesisches Tor in Berlin-Kreuzberg, 25.07.24 (Quelle: dpa / Chromorange / Karl Heinz Spremberg).
Bild: CHROMORANGE

Laut Unfallzahlen der Polizei, die der ADAC ausgewertet hat, waren im vergangenen Jahr besonders die Kreuzungen am Schlesischen Tor, dem Innsbrucker Platz, Hauptbahnhof und Alexanderplatz gefährlich für Berliner Verkehrsteilnehmer. Das teilte der Automobilclub am Dienstag in Berlin mit. Im Bereich Bevernstraße / Oberbaumstraße / Oppelner Straße / Schlesische Straße / Skalitzer Straße / Köpenicker Straße gab es 2023 230 Unfälle mit Beteiligung von Autos, mit Abstand die meisten der untersuchten Unfallschwerpunkte. Der ADAC prüft in regelmäßigen Abständen, wie sich die Unfallgefahr an den Schwerpunkten entwickelt hat - und was der Berliner Senat dagegen tut.

Am Frankfurter Tor wurden die Radwege farbig markiert, nachdem der ADAC Kritik geäußert hatte. Dadurch sind die Unfälle um etwa 25 Prozent zurückgegangen. An vielen anderen Stellen aber gibt es immer noch Probleme, die schon 2021 bekannt waren, zum Beispiel unübersichtliche Verkehrsführung, schlecht gestaltete Kreuzungen und schmale Radwege. Diese Probleme machen die Kreuzungen gefährlich für alle Verkehrsteilnehmer.

Kritik: Unübersichtlich, eng, schlecht markiert

Am Schlesischen Tor ist die Situation besonders schwierig: Die U-Bahn-Brücke der U1 behindert die Sicht, die Straßen sind relativ eng. Oft kommt es zu Unfällen, weil Autofahrer beim Überholen nicht aufpassen, der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird und die Verkehrsführung unklar ist und zu Missverständnissen führt. Hier sind die Unfallzahlen von 2021 bis 2023 um vier Prozent gestiegen.

Der ADAC fordert, die Verkehrsführung zu verbessern und überall Rad-Ampeln aufzustellen, um die Zahlen an dem Hotspot zu senken. Generell kritisierte der ADAC am Dienstag den Senat - viele der notwendigen Maßnahmen für bessere Verkehrssicherheit würden nur schleppend oder gar nicht umgesetzt. "Solange eine Gefahrensituation in Berlin mit so einfachen Mitteln wie Farbe, dem Versetzen einer Linie oder dem Aufstellen eines Verkehrsschildes nur ansatzweise entschärft werden kann, muss sich der Berliner Senat Kritik gefallen lassen", sagte Martin Koller, Vorstand für Verkehr im ADAC Berlin-Brandenburg.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.12.2024, 12 Uhr

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2 Kommentare

  1. 2.

    Am Schlesi und Oberbaumbrücke ist es schon mal super einfach zu verbessern. Die Fußgängerampeln sind zwischen den Mittelinseln sind nicht synchron. viele verschätzen sich bei der ampelschaltung, da hinter der insel schon grün ist und das es für einen auch gleich grün wird, das ist aber nicht der fall, da erstmal linksabbieger von gegenüber drüber dürfen. antizipierende radfahrer die die ampelschaltung nicht kennen, scheitern hier komplett. fahrradampeln wären natürlich auch gut, aber denke hier ist ne kostengünstige lösung in reichweite, dazu müsste man aber mal sich drei gedanken mehr machen.

  2. 1.

    Her mit Ampeln samt längere Warte- bzw grün Zeiten für alle, insbesonders Grün zu Fuß gehende.

    Und Schluss mit der unsinnige Situation wo Menschen und Autos gleichzeitig grün haben.

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