Polizeieinsatz in Berlin-Mitte - Aktivisten entrollen Transparent auf dem Brandenburger Tor

Mo 16.12.24 | 19:29 Uhr
Ein Aktion mit Banner am Brandenburger Tor in Berlin am 16.12.2024. (Quelle: rbb/Kerstin Breinig)
rbb/Kerstin Breinig
Audio: rbb24 Inforadio | 16.12.2024 | Dorothea Echte | Bild: rbb/Kerstin Breinig

Vier Personen haben sich am frühen Montag Zutritt zum Dach des Brandenburger Tors in Berlin-Mitte verschafft und von dort ein Transparent entrollt.

Laut Polizei starteten sie die Aktion gegen 14.20 Uhr. Die Personen seien mithilfe einer Hebebühne auf das Tor gelangt, teilte die Berliner Polizei auf "X" mit. Demnach entrollten sie anschließend ein Banner mit einer Aufschrift mit Syrien-Bezug.

Gegen 17 Uhr teilte die Polizei dann auf "X" mit, dass die Personen - drei Frauen und ein Mann - vom Brandenburger Tor gebracht worden seien. Im Anschluss seien ihre Personalien festgestellt worden und es seien Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz, wegen Hausfriedensbruchs und wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ergangen, so die Polizei. Auch die Fahrerin der Hebebühne müsse nun mit einer Anzeige rechnen. Die Banner seien von der Höhenrettung der Polizei entfernt worden. Über versteckte Gänge in dem Bauwerk seien Einsatzkräfte für die Rettung auf das Bauwerk gelangt.

Banner trug die Aufschrift "Für Demokratie in Syrien - Rojava verteidigen"

Dem rbb liegt ein Schreiben vor, in dem sich eine Gruppe unter dem Namen "riseup4rojava" zu der Aktion bekennt. Mit "Rojava" wird eine Region im Norden Syriens bezeichnet, in der mehrheitlich Kurden leben.

Der Mitteilung zufolge hätten sich vier Jugendliche auf das Brandenburger Tor begeben. Sie fordern ein Ende der Angriffe auf Nord- und Ostsyrien sowie eine kurdische Selbstverwaltung in dem Land.

Auf dem entrollten Banner stand "Für Demokratie in Syrien - Rojava verteidigen". Die Aktivisten fordern eine Anerkennung der Demokratischen Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien und ein Ende der Angriffe auf diese Teile des Landes, in denen viele Kurden leben,
hieß es in einer Mitteilung der Initiative "RiseUp4Rojava". Im Norden Syriens ist die Kurdenmiliz YPG aktiv, die die Türkei als Terrororganisation ansieht und bekämpft. Vor Tagen hatten Protestierende in Frankfurt am Main ein ehemaliges türkisches Konsulat besetzt.

Wie ein Sprecher der Berliner Polizei sagte, hatten Objektschützer der Polizei vor Ort den Hinweis auf die verbotene Aktion am Brandenburger Tor gegeben. Diese Objektschützer selber hätten aber nicht einfach einschreiten dürfen, ohne ihren Schutzauftrag zu vernachlässigen. Es kamen Einsatzkräfte der Polizei dazu und Feuerwehrkräfte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.12.2024, 16:20 Uhr

Nächster Artikel