Von Abwehrbollwerk bis Offensiv-Effizienz - Fünf Gründe für Unions Remis-Coup gegen Bayern

So 16.03.25 | 08:19 Uhr
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Die Spieler von Union Berlin feiern mit den Fans (Quelle: imago images/Contrast)
Bild: imago images/Contrast

Ein Punktgewinn gegen Bayern München: Damit haben beim 1. FC Union wohl nur die Wenigsten gerechnet. Von alten Tugenden und einem Dauerbrenner: fünf Gründe für den Remis-Coup gegen den Tabellenführer.

1. Back to the roots

Die Basis für den Punktgewinn legte Union mit einer kompakten und äußerst disziplinierten Verteidigung. Besonders in der ersten Halbzeit folgte eine Münchner Flanke auf die nächste. Wirklich gefährlich wurde es aber kaum, weil die Köpenicker in der Defensive aufmerksam agierten.

"Ich glaube, es war wichtig, dass wir die Jungs in der Woche darauf vorbereitet haben, dass es schwierig wird, zu verteidigen, dass wir auch mal leiden müssen in vielen Situationen. Das haben wir getan über 90 Minuten", lobte Co-Trainer René Wagner. Bei den Fans kamen angesichts des Abwehrbollwerks Erinnerungen an alte Zeiten hoch. "Die alten Tugenden, die sie bei Urs Fischer hatten – hinten stehen und dann auf Konter warten: Das sah heute wieder ganz gut aus", sagte Union-Anhänger Rolf nach dem Spiel.

2. Effizienz in der Offensive

Offensiv war für die Eisernen vor allem in der ersten Halbzeit wenig zu machen. 0:8 Ecken, 1:13 Flanken, 1:8 Torschüsse. Ein Expected Goals-Wert von 0,04. Keine Zahlen, die Mut machen. Aber die Köpenicker hielten an ihrem Plan fest, setzten in der zweiten Halbzeit immer häufiger auch offensiv Akzente und waren vor allem eines: effizient. Die einzige wirklich zwingende Chance nutzte Benedict Hollerbach zum 1:1-Ausgleich.

3. Joker Hollerbach belohnt Union – und sich selbst

"Es ist auf jeden Fall auf meiner Agenda gewesen, mal gegen Bayern zu treffen", sagte Benedict Hollerbach nach seinem Tor gegen die Münchner. "Das fühlt sich sehr gut. Gegen die Bayern natürlich nochmal ein Stück weit besser." Der 23-Jährige ist in Starnberg geboren und spielte in seiner Jugend für den FC Bayern. Vor allem aber belohnte er mit dem Tor sein Team für die disziplinierte Arbeit über 90 Minuten – und auch sich selbst. Beim 2:1-Sieg in Frankfurt durfte Hollerbach nämlich zuletzt nur kurz jubeln. Sein Treffer zum vermeintlichen 3:1 in der 87. Minute wurde nach Videobeweis zurückgenommen. Diesmal zählte sein Tor.

4. Den Trainer besonders glücklich machen

Gelbgesperrt auf der Tribüne. Für Steffen Baumgart ist diese Strafe wohl besonders hart, ist der Union-Coach doch sonst immer mit vollem Einsatz an der Seitenlinie unterwegs. Sein Co-Trainer René Wagner vertrat ihn auch emotional ordentlich. Der Punktgewinn dürfte den Ausflug auf die Tribüne für Baumgart aber zumindest versöhnlich gestaltet haben.

Union-Trainer Steffen Baumgart jubelt auf der Tribüne (Quelle: imago images/DeFodi Images)Jubelt auf der Tribüne: Union-Trainer Steffen Baumgart.

5. Dauerbrenner Doekhi

Für Danilho Doekhi war die Partie gegen den FC Bayern bereits das 26. Saisonspiel, das er über die vollen 90 Minuten bestritt. Der Niederländer gewann sieben seiner acht Zweikämpfe im Spiel und erlaubte sich dabei kein Foul.

Sendung: rbb24, 15.03.2025, 21:45 Uhr

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8 Kommentare

  1. 8.

    Ja, immer noch verdient, da das Defensivbollwerk diesem Ansturm standhielt.
    Dies ist die eigentliche Leistung. Wenn eine Mannschaft, die nicht im Mindesten der Wualität der Bayern entspricht, das hinbekommt, dann ist auch das Unentschieden verdient.

    So ist Fußball. Ich sagte ja: die Statistik ist nicht entscheidend.

    Aber das hatte ich schon alles geschrieben…

  2. 7.

    Bezeichnend, welche Daten Sie nicht nennen:
    Q: kicker
    Torschüsse 7-18
    Pässe 181-740
    Flanken 13-26
    Ballbesitz 20-80
    Erlittene Fouls 7-13
    Eckbälle 2-14
    Immer noch verdient?

  3. 6.

    Nicht die Statistik ist das allein Entscheidende.
    Wie Union es geschafft hat, die Übermacht der Bayern im Griff zu halten und kaumeine echte Torchance zuzulassen, muss auch berücksichtigt werden.
    Aber um die Statistik doch zu bemühen: 4:3 Torschüsse zugunsten der Bayern, Das sagt doch viel, oder?
    Wenn die Bayern aus ihrer Übermacht nicht mehr erreichen konnten, nenne ich das ein verdientes Unentschieden.

  4. 5.

    Geil lieber Blau Weißer.
    Keine Sau fragt am Saisonende wie man den Klassenerhalt geschafft hat , gilt auch für Hertha.
    Einfach mal Hirn einschalten.

  5. 4.

    Wenn man nur die Treffer heranzieht, war ein ein verdientes Unentschieden.
    Spielanteile, Torschüsse, Eckbälle, etc. muss man dann aber ausblenden.

  6. 3.

    Ach ja?
    Du hast wohl feuchte Tagträume?
    Eine bombastische Abwehrleistung lies die Bayern kaum bis vors Tor kommen. Schon deshalb ist der Punkt gerechtfertigt.

    Und warum formulierst du nicht: Der Abwehrfehler von Jeong war das Geschenk an die Bayern zur zwischenzeitlichen Führung?

    Es bleibt: Ein rundum verdientes Unentschieden und ein wichtiger Punkt!

  7. 2.

    Trimmel wirde vergessen! Souverän mit Überblick lief der „alteMann“ manchen Ball ab.

  8. 1.

    Bayern Ersatz Torhüter schenkt Union einen unverdienten Punkt. Mit Baumgart geht es trotzdem nur bergab und in Liga zwei.