Berliner Landgericht - Lebenslange Haft für zwei Angeklagte wegen versuchten Raubmords

Fr 14.03.25 | 18:22 Uhr
Berliner Landgericht in der Turmstraße, aufgenommen am 25.01.2021. (Quelle: dpa/Bildagentur-online/Joko)
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Nach beinahe tödlichen Kopfschüssen auf einen 80-Jährigen in dessen Wohnung sind zwei Angeklagte zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach am Freitag eine 31 Jahre alte Frau und ihren 49 Jahre alten, damaligen Freund unter anderem des versuchten Raubmordes schuldig. Beide hätten einen Überfall geplant, den das Opfer nicht überlebten sollte, sagte der Vorsitzende Richter.

Der Senior überlebte zwar drei Schüsse in den Kopf, erlitt aber schwere Hirnschädigungen und liegt seit dem Überfall am 31. Mai 2024 in Berlin-Lichtenberg im Wachkoma. Die Angeklagten hätten aus Habgier, heimtückisch und zur Ermöglichung einer Raubtat gehandelt, so das Urteil.

Überfall für 2.600 Euro Beute

Sowohl die Angeklagten als auch das Opfer sind portugiesische Staatsangehörige. Die 31-Jährige, eine zweifache Mutter, habe für den Senior vor einigen Jahren bei Behördengängen übersetzt, hieß es vom Gericht. Dabei habe sie erfahren, dass der frühere Bauarbeiter mehrere Renten bezogen und einmal einen fünfstelligen Betrag erhalten habe.

Das damalige Paar, das auch durch Drogenkonsum verbunden gewesen sei, habe bei dem 80-Jährigen geklingelt und vorgetäuscht, Wasser bringen zu wollen. "Sie drängten ihn in die Wohnung", hieß es weiter im Urteil. Der 49-Jährige habe ein erstes Mal ins Gesicht des Opfers geschossen. "Zwei weitere Schüsse folgen, zuletzt mit einer Decke als Schalldämpfer." Mit 2.600 Euro seien sie geflohen.

Etwa eineinhalb Stunden nach der Flucht der Täter habe der 80-Jährige das Bewusstsein wiedererlangt und mit letzter Kraft einen Notruf an eine Bekannte tätigen können. Kurz darauf wurde er durch Rettungskräfte aufgefunden. Er befindet sich seitdem in einer Intensivpflegeeinrichtung.

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