Hönow (Märkisch-Oderland) - Anwohner wollten schnelles Internet und bekamen kaputte Laternen
Seit fünf Monaten bleiben mehrere Straßen in Hönow nachts dunkel. Der Grund: Beim Glasfaserausbau wurden Elektroleitungen beschädigt. Während die Reparaturen nur langsam vorankommen, helfen Anwohner mit kreativen Lichtlösungen aus.
Die Straßenlaternen im Hönower Nussbaumweg leuchten schon lange nicht mehr. Seit fünf Monaten sind diese und drei weiteren Straßen in dem Ortsteil von Hoppegarten (Märkisch-Oderland) außer Betrieb. Nur von den Häusern schimmert etwas Licht nach draußen. "Es ist unsicher. Man hat Angst, wenn man im Dunkeln unterwegs ist. Man lässt die Außenleuchten an", sagt der Anwohner Sandro Richter.
Mancher Anwohner ist inzwischen erfinderisch geworden und hat eine Laterne mit einer bunten Lichtkette umwickelt. Grüne, blaue und gelbe LED-Lämpchen schaffen eine minimale Beleuchtung vor dem Haus von Matthias Jeuthe. "Damit hier überhaupt Sicherheit herrscht, haben wir unsere Weihnachtsbeleuchtung wieder aktiviert", erklärt er. Seine Nachbarn fänden die Idee gut, aber eine dauerhafte Lösung sei das nicht.
Bauunternehmen beschädigte Elektroleitungen
Die Ursache für die nicht funktionierenden Laternen ist in Hönow bereits bekannt: Das unterirdische Verlegen von Internet-Glasfaserkabeln, die mit Erdraketen durch den Boden geschossen werden. Dabei hat das ausführende Unternehmen offenbar mehrfach die Elektroleitungen der Straßenlampen beschädigt.
Laut Sven Siebert (parteilos), Bürgermeister von Hoppegarten, seien fachliche Hinweise etwa zur Einbautiefe vom verantwortlichen Bauunternehmen missachtet worden. "Wenn wir feststellen bei der Fehleranalyse, dass das in Teilen nicht berücksichtigt worden ist, dann müssen wir unsere Konsequenzen daraus ziehen, und insofern gab es für den Breitbandausbau zwischendurch mal einen Baustopp."

"Während der bisherigen Bauphase wurden drei Straßenbeleuchtungskabel nachweislich durch uns beschädigt", teilte das verantwortliche Kölner Bauunternehmen GlasfaserPlus auf rbb-Anfrage mit. "In diesen Fällen haftet selbstverständlich der Baupartner und der Gemeinde entstehen keine Kosten."
Kurzfristig sollen mehrere Mitarbeiter der Fredersdorfer GDF-GmbH helfen. Sie sind für den Betrieb der Laternen in Hönow zuständig und haben bereits einige repariert. Ein erheblicher Aufwand. "Letztendlich müssen wir, wenn wir den Fehler gefunden haben, alles wieder aufreißen", sagt Bauleiter Karsten Scholz. "Vorher arbeiten wir provisorisch mit Freileitungen, die die Leuchten wieder zum Leuchten bringen. Aber wir müssen auch wieder in den Boden."
An einigen Stellen werden die Schäden im Boden bereits durch provisorische Freileitungen überbrückt. Bis aber wirklich alle Lampen wieder funktionieren, kann es durchaus noch dauern. Die Weihnachtsbeleuchtung wird offenbar auf absehbare Zeit noch gebraucht.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 13.03.2025, 19:30 Uhr