Gefühlte Sicherheit - Warum der nächtliche Heimweg vielen Menschen in Berlin Angst macht

Sa 28.01.23 | 18:17 Uhr | Von Laura Kingston
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Gefühlte Sicherheit in Berlin
Bild: imago-images / Florian Gaertner/photothek.net;

Berlin ist so sicher wie seit zehn Jahren nicht mehr - sagt die Kriminalitätsstatistik. Trotzdem fühlen sich viele unsicher in der Stadt, vor allem Frauen. So auch Laura Kingston, die der Frage nachgeht, was für ein größeres Sicherheitsgefühl nötig wäre.

  • Nach einer Studie fühlen sich Frauen in Berlin an 70 Prozent der abgefragten Orte unsicher.
  • Gefühlte Sicherheit wird durch viele Faktoren wie Beleuchtung beeinflusst.
  • Stadtplanerisch könnte man dem entgegenwirken - zumindest in Teilen.

Ich bin nachts auf dem Heimweg, jemand ruft mir "Schlampe" hinterher. Ich bin nachts auf dem Heimweg, ich fühle mich verfolgt. Ich bin nachts auf dem Heimweg, meine Schritte werden schneller. Eine Freundin am Telefon: "Ich bin auf dem Heimweg. Es ist unheimlich. Deswegen rufe ich dich an."

Das alles sind Situationen, die ich in den letzten fünf Jahren in Berlin erlebt habe. In verschiedenen Bezirken zu verschiedenen Zeiten in der Nacht. Berliner Nächte sind dafür bekannt, aufregend zu sein, zuweilen verrückt und ekstatisch. Aber auch beängstigend? Ich würde mich zwar nicht als ängstliche Person beschreiben, letzterem aber - zumindest manchmal - zustimmen. Mit dem Gefühl bin ich nicht alleine.

Studie: Vor allem Frauen fühlen sich an vielen Berliner Orten unsicher

In Berlin fühlen sich gerade nicht-männliche Personen oft unsicher. Das zeigt eine Studie zur gefühlten Sicherheit von Frauen in deutschen Städten des Vereins Plan International e.V., die im Jahr 2020 veröffentlicht wurde [plan.de]. Darin haben Berliner Frauen angegeben, sich an 72 Prozent der abgefragten Orte unsicher zu fühlen. Als Gründe dafür nannten sie in erster Linie "suspekte Personen" (46 Prozent), "schlechte Beleuchtung" (27 Prozent) und die Tatsache, dass es sich um eine "einsame Gegend" gehandelt habe (12 Prozent).

Wenn ich mich an meine Angstmomente zurückerinnere, spielen diese Aspekte tatsächlich auch eine Rolle. "Komischer Typ, ich wechsel mal lieber die Straßenseite" war dabei ein Gedanke, ebenso wie der, dass es schon ganz schön dunkel in bestimmten Unterführungen und Parks ist. Bundesweit hat eine Studie des BKA aus dem Jahr 2020 [bka.de] ergeben, dass sich weniger als zwei Drittel der Frauen nachts alleine sicher fühlen. Im ÖPNV war es nur ein Drittel der Frauen.

Ist Berlin wirklich unsicher?

Die Angst selbst hat sich bei mir in diesen Momenten immer etwas anachronistisch angefühlt, wie das Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Stelle ich mich - bzw. die befragten Frauen in der Studie - zu sehr an? Man könnte argumentieren: Berlin ist so sicher wie seit zehn Jahren nicht mehr - geht doch die Zahl der registrierten begangenen Straftaten zurück. Von 2020 auf 2021 ist sie laut Kriminalitatstatistik um 4,4 Prozent auf 482.127 gesunken. Aber zu diesen Straftaten zählen auch Steuerdelikte, über die sich die wenigsten sorgen, die nachts alleine unterwegs sind.

Was zugenommen hat, sind Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung - und zwar um 32,7 Prozent auf 6.650 Straftaten. Die Polizei nennt als Grund für den eklatanten Anstieg die Tatsache, dass es eine umfassende Strafrechtsänderung und -verschärfung im Jahr 2017 gegeben habe. Der Politiksoziologe Jens Wurtzbacher von der Katholischen Hochschule Berlin weist dagegen darauf hin, dass es trotz allem eine extrem hohe Dunkelziffer in dem Bereich gebe. Deswegen genieße Wurtzbacher den Begriff "objektive Sicherheit" - also nicht subjektive oder gefühlte Sicherheit - mit Vorsicht. "Vorkommnisse, die wir in der Nachbachschaft registrieren, aber nie zur Anzeige kommen", nennt er als Beispiel.

Bezogen auf meine erlebten Nächte: Jemand ruft mir etwas hinterher, jemand folgt mir bis zur Haustür. Ich habe weder den einen noch den anderen angezeigt, weshalb es nicht in der Krimnalstatistik landet, aber es macht etwas mit meinem Sicherheitsgefühl.

Unterführung in Berlin-CharlottenburgDie Unterführung am Zentralen Omnibusbahnbhof (ZOB) in Berlin-Charlottenburg

Berlin ist an vielen Stellen zu dunkel

Ein entscheidender Faktor, der für mehr gefühlte Unsicherheit bzw. Angst sorgt, ist so simpel, dass ihn alle von Kindesbeinen an kennen: Dunkelheit. Wenn wir nichts sehen, bekommen wir Angst, wenn vielleicht auch nicht vor Monstern unterm Bett.

Mary Dellenbaugh-Losse beschäftigt sich beruflich mit der Dunkelheit auf den Berliner Straßen, genauer gesagt: Sie forscht zur gefühlten Sicherheit in der Stadt und gibt dabei stadtplanerische Empfehlungen ab - also etwa, wie die Stadt Unterführungen bauen kann, die einsichtig und gut beleuchtet und so weniger angsteinflößend sind. Andere bautechnischen Merkmale, die zu einer größeren gefühlten Unsicherheit führen, seien Baufälligkeit von Gebäuden bzw. Müll, Einengung oder fehlende Fluchträume, so wie blinde Ecken oder versteckte Winkel, sagt Dellenbaugh-Losse.

Die Stadt - fast nur von Männern geplant

Dafür, dass die Städte diese verängstigenden Merkmale aufweisen, hat Dellenbaugh-Losse eine simple Erklärung: "Wir leben in historisch gewachsenen Städten und für den Löwenanteil an dieser Geschichte waren Planer zuständig. Bewusst männlich und ungegendert. Das heißt, es ist eigentlich ein Novum in der langen Geschichte von Stadtplanung, dass es Planerinnen gibt und überhaupt, dass die weibliche Sicht auf die Stadt – oder eine andere Sicht auf die Stadt - dann überhaupt in Frage kommt." Ergo: Wer keine Angst hat, nachts sexuell belästigt zu werden, plant Städte anders.

Angst als etwas sehr Individuelles

Diese Merkmale können laut Dellenbaugh-Losse dazu führen, dass öffentliche Orte für manche Menschen zu sogenannten "Angsträumen" werden. Eine Rolle spielten außerdem individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung und die subjektive Empfindung - manche Menschen spüren mehr Angst als andere.

Dass Frauen sich in der Regel unsicherer fühlen als Männer belegen diverse Studien über das Phänomen der gefühlten Sicherheit. Damit liege ich mit meinen Angsterfahrungen in der Norm. Würde ich aber ein Kopftuch tragen, wäre ich trans* oder hätte eine andere Hautfarbe, würde das mein Sicherheitsempfinden - und wohl auch meine tatsächliche Sicherheit - beeinflussen. Angsträume sind, so Dellenbaugh-Losse, strengstens von tatsächlichen Kriminalitätshotspots zu trennen. Sie könnten auch in vermeintlich sicheren, "geordneten" Kiezen sein.

Wir leben in historisch gewachsenen Städten und für den Löwenanteil an dieser Geschichte waren Planer zuständig. Bewusst männlich und ungegendert.

Mary Dellenbaugh-Losse, Stadtforscherin

Von Umwegen und Taxis

Welche Auswirkungen die gefühlte Unsicherheit für die Betroffenen hat, ist ebenso ein Forschungsfeld von Mary Dellenbaugh-Losse: "Da merken wir, dass die Menschen, die Angst haben [...] längere Wege auf sich nehmen und andere Verkehrsmodalitäten. Vielleicht nehmen sie ein Taxi oder ein Uber, anstatt zu gehen oder die Öffis zu nehmen, weil sie sich dann halt nicht wohlfühlen. Und das ist teuer und auch unter Umständen unökologisch." Das könne eine Stadtplanung nicht auf sich sitzen lassen, denn eine Stadt müsse für alle gleich zugänglich sein, in allen Bereichen, sagt die Forscherin.

Was tun gegen Angst in der Stadt?

Neben den stadtplanerischen Mitteln wie eine bessere Beleuchtung und bessere Einsicht in dunkle Ecken gibt es ein paar akute Mittel wie das Heimwegtelefon [Heimwegtelefon.net]. Am anderen Ende begleiten ehrenamtliche Mitarbeitende die anrufende Person nach Hause. Dafür gibt es inzwischen auch Apps, durch die man beispielsweise Standorte teilen und direkt Notrufe aussenden kann.

Das Grundproblem sei aber ein anderes, so Dellenbaugh-Losse - und zwar, "dass Frauen Angst haben nachts in der Stadt. Das ist eher ein gesellschaftliches Problem und ich sage auch zweifellos, dass wir daran arbeiten sollen. Unbedingt."

Sendung: rbb|24 explainer, 26.01.2023

Beitrag von Laura Kingston

65 Kommentare

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  1. 65.

    Statistik +Statistik =Lüge u.das stimmt,habe dort mal gearbeitet. Bin dann in den Verkauf gegangen weil eingespart wurde. Mußte oft spät nach Hause und hatte immer Angst. Obwohl ich schon älter war, wurde man angepöbelt. Ganz schlimm war es in Neukölln.Sie waren ja in Gruppen. Wenn ich jetzt Abends unterwegs bin,nur mit Auto.Wenn das nicht geht fahre ich nicht mehr in die Stadt einkaufen oder ins Theater.Dann fahre ich aus Berlin da hat man auch alles.So machen es viele die ich kenne.

  2. 64.

    "Also hat man eine Statistik der Augenwischerei..." Nein, das nennt man wohl "Dunkelziffer". Man hört oft, dass Opfer aus Scham keine Anzeige erstatten. So, wie auch die Frau in dem Artikel: es ist ja nichts passiert, also wird keine Anzeige erstattet - die wäre nur für die Statistik, wenn man niemanden beschreiben kann...

  3. 63.

    "Frauen fühlen unsicher"
    Ein subjektives Gefühl ist keine geeignete Methode zur Wahrheitsfindung.

    "zu dunkel"
    Politisch gewollte Energieverknappung, Lockdowns, "Energiewende", "Klimaschutz" usw zwingen Kommunen dazu noch mehr am Licht zu sparen. Alle diese Verknappungs-Maßnahmen wurden auch von Frauen gefordert und beschlossen, damit in 100 Jahren schönes Wetter ist. Man kann nicht erst Verzicht erzwingen und dann nicht den Preis dafür zahlen wollen.

    "fast nur von Männern geplant"
    Wenn Frauen nicht Stadtplanung studieren, ist das nicht Schuld der Männer. Allerdings planen die vor allem nach fachlichen Kriterien.

    "Die Unterführung am ZOB"
    Die gezeigte Unterführung ist nicht als solche geplant, sondern Wildwuchs. Der Tunnel wurde als Vorleistung für einen zukünftigen U-Bahnhof erstellt. Er wird nur derzeit anderweitig genutzt. Die darüberliegende Kreuzung ist nicht ungefährlich zu überqueren, der Tunnel hat also wahrscheinlich schon Leben gerettet.

  4. 62.

    "Als ob Männer keine Angst hätten in schlecht beleuchteten oder einsamen Gegenden oder ..." Also im Bericht steht "Vor allem Frauen fühlen sich an vielen Berliner Orten unsicher" Männer sind nicht ausdrücklich ausgeschlossen.
    "...aber das passt in die ideologisch verblendete, kulturmarxistisch geprägte Sicht der rbb-Journalisten natürlich nicht rein." Und DANN wundern Sie sich, wenn Ihre Kommentare gelöscht oder gar nicht erst veröffentlicht werden? Es gibt noch andere Medien, nicht nur den rbb...

  5. 61.

    Meine Güte - so'n Forenadmin ist auch nur 'n Mensch. Vll. musste er aufs WC, Licht war aus, verlaufen, Kaffeeautomat kaputt, kein Kleingeld - ach sie wissen schon. Außerdem ist Sonntag - da darfs auch entspannter sein. Mit Entspannung kann man auch Angst besiegen - z.B. vor unveröffentlichten Beiträgen ;-).

  6. 60.

    Also ideologisch verblendet könnte man jetzt auch sagen, wer sich öfters prügelt bekommt halt auch öfters was auf die Mütze - mach' ich aber nicht.

  7. 59.

    Kritische Kommentare werden von der rbb-Redaktion wieder einmal nicht veröffentlicht. Gebühren kassieren könnt ihr, aber der Zwangszahler soll gefälligst seine Fresse halten.

  8. 58.

    Claudia, genau das ist der Punkt. Also hat man eine Statistik der Augenwischerei. Ist nicht das Papier wert auf dem sie steht.

  9. 57.

    Die allgemeine Kriminalstatistik sagt hier leider gar nichts aus. Die Gesamtzahl der Straftaten geht zwar zurück, allerdings gilt dies eben nicht für bestimmte Gewaltdelikte in der Öffentlichkeit. Die Unsicherheit, insbesondere von Frauen, in der Öffentlichkeit, vor allem abends kommt leider nicht von ungefähr. Viele Frauen trauen sich im Dunklen alleine schon lange nicht mehr unbegleitet in weite Teile der City.

  10. 56.

    Lernt eure Ängste zu überwinden, auch ist es bisken viel verlangt, bloß weil sich jemand fürchtet, daß ich jedesmal was sagen soll vonwegen keine A.... . Das kann AUCH nach hinten losgehen. Ich gehe meinen Weg und wer sich unwohl fühlt, macht halt a meng platz. Mir Latte !
    Alles wovor du dich fürchtest bzw. Angst hast, wird dir passieren - denn damit lockst du es und verstärkst es.
    Nicht der der keine Furcht hat muß an sich arbeiten, sonder wer furchtsam ist sollte sich z.B. mit Meditation und Selbstverteidigungskursen rüsten. Angebote gibt es Wahrlich genug.
    -Sonst bleib halt nachts zuhause. - Zudem verwechsle man auch nich Angst mit Paranoia.
    (Ich habe den Schrieb hier absichtlich etwas slangmäßig gehalten. Falls wer sich berufen fühlen will irgendetwas über meinen Sozialen Status daraus zu lesen.)
    Wir hatten daß auch schon in den 80ern, mit Straßenseite wechseln etc. - Trotzdem pi...ln sich viele noch ein. Drehste nix dran -Schuld sind ja immer die anderen ! Nä ?
    Lieben Gruß

  11. 55.

    Natürlich ist Berlin unsicherer geworden,und das nicht nur in der Nacht.Es wird gepöbelt,es ist rücksichtslos auf der Straße und auf dem Fußweg,es wird in den Geschâften geklaut und das Personal greift aus Angst nicht ein( selbst erlebt ).Es wird in den Öffis aggressiv gebettelt,wie gesagt,auch am Tag

  12. 54.

    Es vergeht kein Tag, an dem der rbb keinen männerfeindlichen Artikel veröffentlicht. Als ob Männer keine Angst hätten in schlecht beleuchteten oder einsamen Gegenden oder angesichts der vielen suspekten Personen, die in Berlin so herumlaufen. Männer werden statistisch gesehen viel häufiger Opfer von Gewalt als Frauen, aber das passt in die ideologisch verblendete, kulturmarxistisch geprägte Sicht der rbb-Journalisten natürlich nicht rein.

  13. 53.

    Kommentar 34
    Leider bekommt man, nicht nur beim rbb. Immer mehr den Eindruck das gewisse Dinge irgendwie totgeschwiegen werden.
    Die Menschen sollen sich keine eigene Meinung über gewisse Dinge bilden können.

  14. 52.

    Ich bewege mich schon länger nur noch mit Stichschutzweste im öffentlichen Raum. Bus und Bahn meide ich bereits jahrelang. Die Klientel und insbesondere das Verhalten dort ist teilweise zum Abgewöhnen. Ansonsten PKW oder Taxi.
    Mein Sicherheits-und Wohlempfinden ist stark gestört. Von Spaß ganz zu schweigen. Ich denke immer,gleich passiert etwas. Dazu noch das ganze Sprach-Quaderwelsch. Neulich bin ich auf der Straße angesprochen worden, ob ich deutsch spreche. Das ist eine neue Qualität. Jedenfalls ist dies Berlin schon lange nicht mehr mein Berlin. Wird Zeit abzuhauen.....

  15. 51.

    Unsicher? Das verharmlost die Situation wirklich.
    Schrille Ängste plagen mich wenn ich abends unterwegs bin.
    Alle meine Freundinnen empfinden genauso.
    Sehr traurig.

  16. 50.

    Spiegel TV veröffentlichte heute einen interessanten Beitrag. Im letzten Jahr gab es rund 400.000 Straftaten mit Messern in Zügen und Bahnhöfen. Lausitzer Rundschau berichtete kürzlich über die Zunahme von Bedrohungen mit Schusswaffe und Messer in Zügen, die einmal sicher waren.
    In Berlin gab es 2020 5011 sexuelle Übergriffe, in einem Zeitraum von 3 Monaten gab es 210 schwere und erniedrigende Vergewaltigungen, Gruppenvergewaltigungen, in 5 Monaten gab es 50 Vergewaltigungen von Minderjährigen. Das sind die, die sich wagten, sexuelle Übergriffe anzuzeigen.
    Angst ist eine Emotion, Angst ist immer real. Angst wird immer gefühlt, eine „ gefühlte Angst“ ist eine Abwertung der realen Situation. Sicherheit für alle beginnt während der Sozialisation, trauen wir anderen nicht mehr, nützen auch hell erleuchtete Wege nichts. Sicherheitsgefühle basieren auf Vertrauen in andere in dieser Gesellschaft, im Moment fehlt viel Vertrauen und Menschen haben reale Ängste.

  17. 49.

    Ich denke, da haben sie etwas falsch verstanden. Gemeint war sicherlich, das etwas Vorsorge keinesfalls schadet. Mit einem entsprechenden selbstsicheren Auftreten (z.B. wie gehe ich, wo gehe ich, wie bewege ich mich, etc.) signalisieren sie dem sog. Gegenüber unbewusst "Ich bin keine leichte Beute". Das kommt bei den meisten erlebnisorientierten auch so an. Sie haben in der Regel ihre Ruhe. Es ist letztlich eine Art "mentaler Selbstverteidigung". Der Mensch kann auch ein fieses Raubtier sein und die suchen sich zu allererst die offensichtlich Schwächeren aus.
    Alles andere, was über diese "Psychoschiene" hinausgeht, muss jeder mit sich selbst abmachen.
    Mit dem Staat, möglichem Versagen seiner Insitutionen, Täter/Opfer-Umkehr hat dies aber eher wenig zu tun. Ich meine sie entledigen sich ja auch des Beinkleides bevor sie aufs Töpfchen gehen, treffen also selbst Vorsorge das, nee, laß ich jetzt.
    Schönen Sonntag

  18. 48.

    Hier wird ja wieder ganz schön dramatisiert.

    Nachts war es früher auch in der Provinz gefährlich, es ist eigentlich viel sicherer geworden seit den 90ern.

  19. 47.

    "Für Sie sind also nicht die Täter und das Versagen von Polizei, Justiz und Politik das Problem, sondern die Opfer." Im Zweifelsfall nützt es mir gar nichts, zu wissen, dass das Geschehene nur geschehen könnte, weil wer-auch-immer versagt hat. Ja, traurig, dass wir uns in unserem eigenen, freien Land nicht mehr unbeschwert bewegen, kleiden, äussern können. Aber bevor ich am Ende die Leidtragende bin, richte ich mein Leben entsprechend ein. Ich habe sicher keine Angststörung,vermeide aber Situationen, in denen ich mich nicht gut fühlen würde.

  20. 46.

    Der Staat bzw Gesetzgeber nimmt für sich in Anspruch, die alleinige Hoheit über das Gewaltmonopol innezuhaben. Daher ist dieser verpflichtet, zb für innere Sicherheit zu sorgen. Deswegen schränkt dieser Gesetzgeber zb den Zugang zu bestimmten Dingen wie etwa Waffen, für die Allgemeinheit entsprechend ein. Der Staat alleine ist verantwortlich für die Durchsetzung des geltenden Rechts. Sofern dies nicht erfolgreich ist, ist der Staat alleine dafür verantwortlich.

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