Regierungsflughafen - Regierungs-Hubschrauber ziehen bereits 2025 von Tegel zum BER

Do 03.11.22 | 16:49 Uhr | Von Thomas Bittner
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Archivbild: Ein Bundeswehr-Hubschrauber der Luftwaffe startet auf dem militärischen Teil es Flughafen Tegel. (Quelle: dpa/B. Jutrczenka)
Bild: dpa/B. Jutrczenka

Auf ein teures Terminal will die Bundesregierung verzichten, nicht aber auf den kompletten Umzug der Regierungsflotte von Köln nach Schönefeld. Die Hubschrauberstaffel des Bundes zieht schon früher an den BER als geplant. Von Thomas Bittner

Das Bundesverteidigungsministerium will die auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel stationierten Hubschrauber der Bundesregierung früher als bisher geplant an den Flughafen BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) verlegen. Derzeit sind noch drei dieser Hubschrauber für Kurzstreckenflüge dort stationiert. Ursprünglich sollten sie 2029 umziehen. Jetzt soll aber bereits Anfang 2025 nach Angaben eines Ministeriumssprechers ein Mietobjekt auf dem BER fertiggestellt sein. Dies bestätigt auch die Flughafengesellschaft FBB.

Verantwortlich für den Bau ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), sie stellt die Infrastruktur für die Bundeswehr am Flughafen BER bereit. Gegen den längeren Verbleib der Hubschrauber in Tegel hatten sich Anwohner und Berliner Politiker:innen gewandt. Trotz der Corona-Einschränkungen war die Zahl der Flüge in den vergangenen Jahren gestiegen, von 486 Flügen im Jahr 2020 auf 588 im Jahr 2021, hieß es in der Antwort auf eine Anfrage der CDU-Bundestagabgeordneten Monika Grütters an die Bundesregierung.

Bundesregierung hält am Regierungsflughafen in Schönefeld fest

Die Bundesregierung hält derweil - nach dem Verzicht auf den Neubau eines eigenen Terminals - weiter am Bau des kompletten Regierungsflughafens in Schönefeld fest. Das hat das Bundesverteidigungsministerium dem rbb auf Anfrage bestätigt. Die gesamte Flugbereitschaft werde künftig am Flughafen Berlin-Brandenburg stationiert, sagte ein Sprecher des Ministeriums und verwies auf eine Entscheidung von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) im März.

Auf dem nördlichen Teil des Geländes sollen in den nächsten Jahren Hangars und Betriebsflächen für Regierungsflugzeuge und Hubschrauber sowie Stabs- und Dienstgebäude für Soldaten entstehen. Von etwa "1.100 Dienstposten" ist beim Verteidigungsministerium die Rede, vor 2032 ist aber nicht mit einem Umzug zu rechnen. Die Kosten für das Projekt werden erst "mit Aufstellung der aktuellen Planung ermittelt und liegen noch nicht vor", teilte das Bundesfinanzministerium dem rbb mit.

"Bereitstellungsflüge" ohne Passagiere und Fracht

Bisher ist die Flugbereitschaft auf drei Standorte verteilt: Köln, Schönefeld und Berlin-Tegel. Der größte Teil des Verbands befindet sich noch in Köln-Wahn. Der dortige Flughafen Köln-Bonn ist der derzeitige Stationierungsort, wo die Flugzeuge gewartet werden und die Crews getauscht werden. In Schönefeld steht bisher nur das als Interimsterminal bezeichnete Abfertigungsgebäude, von dem Regierungsmitglieder und Parlamentarier ihre Dienstreisen starten und wo ausländische Staatsgäste empfangen werden.

Die deutschen Regierungsflugzeuge müssen von Köln nach Berlin ohne Passagiere und Fracht eingeflogen werden. Solche Leerflüge wurden bereits vom Bundesrechnungshof kritisiert. Das Verteidigungsministerium nennt sie "Bereitstellungsflüge", sie würden "immer zur Aus- und Weiterbildung von Besatzungen genutzt". Es gebe keine "Leerflüge".

Die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums transportiert nicht nur Regierungsmitglieder und Abgeordnete, sondern fliegt auch Bundeswehr-Personal und Material weltweit zu den Einsätzen. Auch Kranke und Verletzte aus Krisengebieten werden von diesem Luftwaffen-Verband transportiert. Insgesamt sind neben den Helikoptern 15 Flugzeuge im Einsatz, vom kleinen Jet für 13 Passagiere bis zum Großraumflugzeug A 350. Diese Maschinen werden mit dem Start des Regierungsflughafens komplett in Schönefeld gewartet und geparkt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2022, 14 Uhr

Beitrag von Thomas Bittner

19 Kommentare

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  1. 19.

    @Lincoln
    Es gab einen Regierenden Momper nicht Mompert und einen Bundespräsidenten von Weizsäcker nicht Weizecker,der vorher u.a. auch Regierender war

  2. 18.

    Warum hat Berlin in Berlin nahezu keine Lobby? Das "Bonn-Berlin-Gesetz" gehört schon lange abgeschafft?! Die Ministerien gehören endlich in Berlin konzentriert?! Deutschland hat/braucht nur eine Hauptstadt und nicht zwei?! BN ist bereits massiv überkompensiert- Deutsche Post und Deutsche Telekom sollten eher in Berlin, Leipzig oder etwa Magdeburg angesiedelt sein als im überkompensierten BN?! Dass es noch immer zwei Hauptstädte gibt und die enorme Überkompensation BNs ist eine "Schande für Deutschland"?!

  3. 17.

    Nee, da verwechseln Sie was. Köln - das waren die .ist dem Karneval und den Karnevalklubs. Entstehende Ähnlichkeiten sind rein zufällig

  4. 16.

    Darum heißt es Bundesbeamter und somit ist die gesamte Bundesrepublik eine mögliche Dienststelle. Das sollte einem bewusst sein, bevor man die Bundesurkunde annimmt.

  5. 15.

    Unter dem Senat Mompert gab es Bestrebungen in Berlin unter Verstoß gegen das Bonn-Berlin-Gesetz neben allen Ministerien auch alle Oberbehörden des Bundes in Berlin anzusiedeln um so unseren Föderale Saat zu einem Zentralstaat zu machen. Berlin steht in meinen Augen für Zentralismus und Verschwendung. Bonn aber steht für Bescheidenheit u nicht für Großmannssucht. Es gab eine Karikatur mit v. Weizecker als gekröntes Haupt u Schäuble neben Brandt als Schleppenträger wie sie über den Bürger stiegen

  6. 14.

    Zusätzlich sind auch noch die Zentralen von Post und Telekom in Bonn, lediglich die Bahn sitzt in Berlin.

  7. 13.

    Die Sache mit der Hauptstadt ist zu Gunsten Berlins entschieden. Die Sache mit der Landeshauptstadt nicht. Potsdam hat dafür schon mal ein Schloss gebaut... passend zu Preußen ist das nicht. Preußen steht da mehr für schlichte Sparsamkeit.
    Wolfgang Thierse hat mal gesagt, er hätte nie gedacht, dass die Mischung aus russischer und deutscher Bürokratie zu toppen ist... Er wurde nicht nur dazu zu was Besserem belehrt: Nach der Wende wurde uns im TV gezeigt, wie prachtvoll die DDR-Regierung sich Gebäude u.a. geleistet hat. Stellen Sie sich die heutigen "Linksgrün*innen" in diesen Gebäuden vor....

    P.S. Das Bild kriegen Sie nicht mehr aus Ihrem Kopf ;-)

  8. 12.

    gähn.....

    Dieser Wanderzirkus muss ein Ende haben. Berlin ist Hauptstadt und soll auch diese Funktionen wahr nehmen - Punkt!

    Die Entscheidung wurde 1991 getroffen und hat eine lange Vorgeschichte. Bonn hat mehr als genug Ausgleiche für den Umzug bekommen und sollte sich nicht beschweren.

    Ich wohne weder in Bonn noch in Berlin und finde diese Debatte auch deswegen sehr albern... vor allem als Steuerzahler in Hessen ist es mir wichtig nun endlich mal Ruhe zu haben.

  9. 11.

    Und was hat der Umzug nach Berlin gekostet? Da kommen Milliarden zusammen, die nützlicher verwendet worden wären. In Bonn waren für alle Ministerien Neubauten errichtet worden. Zudem war Bonn in unserem föderalen Staat ein Zeichen an die Länder, dass die Bundesregierung die föderalen Rechte der Länder achtet. Bonn stand und und steht für Bescheidenheit, Berlin dagegen für das Gegenteil. Zudem sollte nie eine Landeshauptstadt auch gleichzeitig Bundeshauptstadt sein.

  10. 10.

    Der allergrößte Schwachsinn war, den gesamten Regierungssitz nach Berlin zu verlegen.

    Berlin Hauptstadt - ist ja o.k. jedoch der Sitz der Regierung hätte durchaus in Bonn bleiben können.
    Ich habe mich zu dieser Zeit auch über Willy Brandt sehr aufgeregt, der nichts wichtigeres zu tun hatte, als den Umzug "anzuzetteln", na gut zu unterstützen.

    Es ist nun mal so, dass Sozialdemokraten einfach nicht mit Geld umgehen können. (Grüne auch nicht)

  11. 9.

    Erstmal haben sie so Recht auch so kann man Steuergelder verschwenden. Die Kosten für Bonn werden doch nicht offiziell erwähnt. Aber ich muß auch ein Lob aussprechen daß man es schaffen will bis 2025 dieses Problem zu lösen.

  12. 8.

    Es muss Schluss sein mit den Schattenministerien in Bonn. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat sich für Berlin entschieden und 30 Jahre "Übergangszeit" ist lang genug und hat bisher schon genug Geld gekostet. Es ist ein absolutes Unding, dass sich Deutschland immer noch 2 Städte leistet und somit immer noch die folgenden 6 Ministerien ihren ersten Dienstsitz in Bonn haben:
    Bundesministerium der Verteidigung (BMVg)
    Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
    Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

  13. 7.

    Der Hauptgrund ist leider, dass das Rheinland eine Lobby hat. Berlin hat im Vergleich dazu nix zu melden oder der Wille ist schlichtweg nicht da, der Rheinland-Lobby was entgegenzusetzen.

  14. 6.

    ....das alles war von Amfang an geplant??
    Da wird jeder Flughafen schnell zu klein!
    Wer zahlt den Umzug? Wer zahlt die zusätzlichen Hangars?

  15. 5.

    Das schwelende Thema des zweiten Dienstsitzes von Bundesministerien in Bonn wird geflissentlich nicht mehr angetastet. Der normale Bürger fragt sich schon, ob das noch zeitgemäß ist. Doch die neuen Machthaber haben ja ihre Ministerialbürokratie um 900 Stellen erweitert; der Kanzler bekommt einen schönen "preiswerten" Erweiterungsbau. Wie heißt es so schön, "man gönnt sich ja sonst nichts".

  16. 4.

    Nun dann möchte ich Sie einmal aufklären, dass das Bundesministerium für Verteidigung nach dem Bonn-Berlin-Gesetz auf der Hardhöhe in Bonn verbleiben muss. Was hier geschieht ist Rechtsbruch, ebenso wie die Weigerung der Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung nach Bonn zuziehen. Sind sie etwas Besseres als die Beamten aus den Ministerien die zwangsweise nach Berlin mussten? Sie mussten ihre Häuser und Freunde aufgeben und die Kinder hatten auch Probleme sich neu einzugewöhnen!

  17. 3.

    Doch das könnten sie. Nur dann steigt keiner ein.
    Autonomes Fliegen ist technisch möglich.

  18. 2.

    ... und das 25 Jahre nach Umzug der Rierung nach Berlin. Gab bestimmt wichtige Gründe, dass der Hauptsitz in Köln verblieben ist.

  19. 1.

    Es ist schon erstaunlich wie lange die Rheinländer den Umzug der Regierung in die Hauptstadt verschlafen dürfen. Selbstverständlich gibt es keine Leerflüge, schliesslich können die Flugzeuge noch nicht ohne Piloten fliegen.

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