"Werden alles daransetzen" - Finanzsenator Evers will 29-Euro-Ticket wiederbeleben

So 21.05.23 | 13:29 Uhr
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Stefan Evers (CDU), Berlins Finanzsenator (Quelle: dpa/Joerg Carstensen)
Bild: dpa/Joerg Carstensen

Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) spricht sich für eine Neuauflage des 29-Euro-Tickets aus. "Wir werden alles daransetzen. Dafür arbeiten wir auf mehreren Ebenen und müssen uns zum Beispiel mit Brandenburg verständigen", sagte Evers der "Berliner Morgenpost" vom Sonntag [Bezahlschranke].

Zu klären sei unter anderem, wie das Ticket konkret ausgestaltet werde. "Mit dem Deutschland-Ticket für 49 Euro haben wir jetzt eine Basis, auf der man gegebenenfalls aufsetzen kann", so der Finanzsenator. Die Verkehrsverwaltung prüfe dies derzeit. "Aber das Ziel ist fest verabredet: Die Wiedereinführung des 29-Euro-Tickets für alle."

Noch keinen konkreten Fahrplan

Das Deutschlandticket wurde zum 1. Mai 2023 eingeführt. Es löst das 29-Euro-Ticket ab, das in Berlin in den Tarifbereichen AB galt. Das Deutschlandticket gilt für ganz Deutschland, ist aber nicht übertragbar, beinhaltet keinerlei Mitnahmeregelungen - und ist mit 49 Euro auch deutlich teurer. Pendlerinnen und Pendler zwischen Berlin und Brandenburg schließt 29-Euro-Ticket eher aus.

Einen konkreten Zeitpunkt für die Neuauflage des 29-Euro-Tickets nannte Evers nicht. Dies hänge unter anderem davon ab, auf welches Modell man sich verständige und wie man sich mit Brandenburg einige. "Und natürlich von den Möglichkeiten, die wir in diesem Jahr noch im Haushalt haben", so Evers.

BVG hält Einführung in 2024 für realistisch

Ende März 2023 stellt die BVG klar, dass eine nahtlose Weiterführung des 29-Euro-Tickets aus ihrer Sicht auch aus praktischen Gründen nicht mehr möglich war: Weil schon mehr als 100.000 BVG-Kundinnen und -Kunden das Deutschlandticket vorbestellt und viele ihre 29-Euro-Tickets im Abonnement zum Stichtag gekündigt hatten, hätte das die BVG vor erhebliche personelle und technische Schwierigkeiten gestellt.

Realistisch sei lediglich eine Wiedereinführung des Angebots – etwa zum Jahresbeginn 2024.

Sendung: Fritz, 21.05.2023, 11:24 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Vernünftiger Ansatz. Da Brandenburg nicht mitmachen will, bleibt nur der Berliner Alleingang.

  2. 24.

    Meine Güte. Die Länder haben sich mit dem Bund nach einigem Hin und Her geeinigt. Und nun wollen Sie wieder von Vorne anfangen? Nur wegen Berlin?

  3. 23.

    Wie wäre es mit 29 € pro Bundesland und Nahverkehr (dabei Berlin ABC), und 49 €-Ticket fürs ganze Bundesgebiet bleibt? Und 29 €-Ticket auch am Automat und in Papier, zum abstempeln?

    Wenn was hoch subventioniert gehört, dann ja wohl der ÖPNV. Dazu sind Steuergelder doch da, oder?

  4. 22.

    Hüstel... Die Einführung und Ausgestaltung des Semestertickets ist von der Studierendenschaft selber beschlossen worden.

    Zum Preis, am Beispiel der FU: seit 10 Jahren für Berlin ABC knapp 200 € im Halbjahr. Macht nach A. Ries rd. 33 € pro Monat. <https://astafu.de/semesterticket/faq/allgemein>

    Günstiger ist derzeit die HTW Berlin, hier sind es 118 € / Semester. Macht, wieder nach diesem Ries, knapp 20 € im Monat. Kurioserweise, wenn ich nicht irre, ebenfalls für Berlin ABC. <https://www.htw-berlin.de/studium/studienorganisation/semesterbeitraege/faq-semesterticket/#c43292>

    Angesichts dieser Fahrscheinpreise finde ich allein die Forderung nach Erstattung zur Differenz der drei Monate 9€-Ticket reichlich dreist.

    PS: Unschlagbar nach wie vor das Semesterticket der BTU Cottbus. Stand übrigens auch bei anderen Hochschulen schon zur Wahl... Wenden Sie sich einfach vertrauensvoll an Ihren AStA!

  5. 21.

    Ich wäre auch für das 29 Euro Ticket, für alle die keine Einkommensteuer zahlen. Die Straßen Berlins wären leer.

  6. 20.

    Richtig, Berlin ist Mitglied im VBB. Heißt, der VBB muss der eigenbrödlerei berlins zustimmen. Das hatte er beim Alleingang bis April schon. Da wurde vereinbart, dass Berlin alle umsatzausfälle der Brandenburger Verkehrsunternehmen zu tragen hat. Man hatte seitens des Senats mit etwa 100 Mio gerechnet. Sind die denn schon bezahlt?

  7. 19.

    Das 9-Euro-Ticket ist nur für Aufstocker, also in diesem konkreten Sinne Geringverdiener - denn der Erwerb ist gebunden an den Bezug von Sozialhilfe oder ALG I /ALG II oder vergleichbare Sozialleistungen.

    Für Geringverdiener ohne Aufstockung wäre ein 29 - Euro-Ticket sicherlich sehr willkommen.

  8. 18.

    Der Senat schafft es nicht mal, für die Studenten eine vernünftige Lösung zu finden, z.B. Semesterticket gleich D-Ticket oder auch ihnen das Sozialticket für 9.- Euro zu ermöglichen, dieses Kuddelmuddel mit dem Semesterticket, das nicht als D-Ticket gilt sondern nur Regional und nur durch draufzahlen erweitert werden kann....., aber das 29-.Euro Ticket für alle, das ist wichtig, und wieder würden die Studenten mehr zahlen als die anderen, und auch die Berufs Pendler im Tarifgebiet C lässt man außen vor. Man hat sich doch nun mit allen Bundenländern geeinigt? Warum diese extra Würste für einzelne Länder? Warum sollen nun alle Berliner für 29.- durch ganz Deutschland fahren dürfen, während Berufspendler aus dem Umland den Standardtarif zahlen und Studenten mehr? Und wo wir schon bei Kosten sind: Es gibt Berliner Studenten, die bis heute noch nicht die Erstattung für die Differenz für das 9. Ticket erhalten haben lieber Senat ! 70.-Euro, beantragt im AUGUST 2022!

  9. 17.

    Dass Preis und Leistung stimmen müssen ist keine "West-Berliner Denkweise". Dass ÖPNV subventioniert werden muss um attraktiv zu sein auch nicht.

  10. 16.

    Was soll das wieder? Endlich haben sich Bund und Länder auf ein Ticket geeinigt und nun will Berlin eine Extrawurst? Sollte es nicht einfacher werden? Was will Berlin nun genau? Einen Regionaltarif? Oder das Deutschlandticket für Berliner billiger machen?

  11. 15.

    Das Volk erwartet diese Geldgeschenke von der Politik doch gar nicht. Investiert das Geld lieber in die U3 Verlängerung zum Mexikoplatz oder die "Schienen-TVO". Damit ist den ÖPNV Fahrgästen mehr geholfen.

  12. 14.

    Geht es
    "AUF KOSTEN DER
    STEUERZAHLER"
    n der neuen Koalition weiter?

    War zufrieden, dass die Partei DIE LINKE es nicht in den Senat geschafft hat - denn deren Ehrgeiz war es doch
    ALLES KOSTENLOS
    wie früher abzugeben ohne zu schauen ob Einkünfte vorhanden sind.

    BEDÜRFTIGE bekommen schon lange ein günstiges Sozialticket, nachdem dies nachgewiesen wurde.
    DAS IST AUCH GUT SO

    Alle anderen sollten die NORMALPREISE zahlen.

  13. 13.

    Gaaanz ruhig! Vielleicht erstmal ein Schlückchen trinken ("Frauengold"?) und nachdenken: Sie können spätestens zum Juli, womöglich sogar noch zum Juni aufs Deutschland-Ticket wechseln. Und dass Sie das nicht schon früher getan haben, ist eigentlich Ihre Schuld, denn dass der 29-Euro-Fahrschein nicht nahtlos weitergeführt werden könnte, hatte sich spätestens im April abgezeichnet und war so auch "kommuniziert" worden.

    Aber klar: Man sollte niemals die Schuld bei sich selbst suchen und vor allem keine Gelegenheit auslassen, um rumzumotzen und sich über "die da oben" zu empören, und zwar möglichst lautstark.

  14. 12.

    Es ist immer noch die alte West - Berliner Denkweise, Hauptsache billig oder besser noch, umsonst.
    Bezahlen müssen andere.

  15. 11.

    Welche Steuer soll denn angeblich künstlich erhöht werden Detlef?
    Und wenn man nicht nur von früh bis Mittag denkt, dann müsste man deinem Vorschlag nach auch sämtliche Subventionen des Automobilverkehrs auf die Autofahrer:innen umlegen!

  16. 10.

    Sinn war es auch, den Tarifdschungel zu bekämpfen. Und die 49€ sind günstiger als die Tarife vor dem 9€ Ticket. Ich hab da keinen Grund zu jammern.

  17. 9.

    Das Jobticket läuft parallel. Was das 9er angeht, keine Ahnung. Aber ja, besser die Infrastruktur ausbauen. Das D Ticket finde ich angemessen. Berlin muss da keinen Sonderweg gehen. Deswegen, bin gespannt. Berlin ist im VBB. Daher sind Absprachen mit Brandenburg zwingend.

  18. 8.

    So lange die Klimakleber auch Busse und Straßenbahn blockieren, können die das Tickt behalten.

  19. 7.

    Wir brauchen endlich ein Ticket was die waren Kosten aufzeigt und nicht Ständig die fasr 100% Finanzierung durch den Staat. Das ist einfach mal wieder eine versteckte Steuererhöhung...

  20. 6.

    Wäre dann nicht sinnvoller, dass Jobticket zu stärken bzw. einfacher zu gestalten für alle in Berlin + Brandenburg
    und dann das "überschüssige" Geld in die Öffis zu investieren?
    Für Geringverdiener gibt es m.W. noch das 9-Euro-Ticket.

    M.E. wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht ... so bekommt man keine Autofahrer in die Öffis.

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