Brandenburg - Mehr Schüler starten ins neue Schuljahr - Lehrermangel hält an
Für über 300.000 Brandenburger Schüler beginnt am Montag das neue Schuljahr. Laut Ministerium ein Plus von 8.000 Kindern und Jugendlichen. Allerdings wurden nur etwa 1.400 Lehrer neu eingestellt. Hunderte Stellen sollen noch unbesetzt sein.
Das Brandenburger Bildungsministerium hat für das kommende Schuljahr weniger Lehrkräfte neu eingestellt als benötigt. Insgesamt seien 1.380 ausgebildete Pädagogen und Seiteneinsteiger unbefristet eingestellt worden, teilte das Bildungsministerium am Donnerstag mit. Damit seien knapp 500 Vollzeitstellen noch nicht besetzt.
Rund 8.000 Schüler mehr im neuen Schuljahr
Dem gegenüber stehen rund 318.000 Kinder und Jugendliche, für die am Montag das neue Schuljahr beginnt. Dies sei ein Anstieg um rund 8.000 Schülerinnen und Schüler gegenüber dem Vorjahr, hieß es aus dem Bildungsministerium. Darunter seien auch rund 25.000 Schulanfängerinnen und Schulanfänger.
Freiberg: Unterricht gesichert, Einschränkungen möglich
Die Stundentafel sei an allen Schulen des Landes gesichert, sagte Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) am Donnerstag bei rbb24 Brandenburg aktuell. Gleichwohl werde es zu Einschränkungen kommen, dabei seien die Schulen unterschiedlich stark betroffen. So könnten einzelne Angebote wegfallen, Gruppen zusammengelegt werden oder zum Beispiel Lehrer zwischen Schulen pendeln.
Der Landeselternrat Brandenburg forderte derweil unter anderem, mehr Schulpsychologen und Sozialarbeiter an die Schulen zu holen. Dann könnten sich die Lehrkräfte auf das Unterrichten konzentrieren, sagte Sprecherin Ulrike Mauersberger rbb24 Brandenburg aktuell. Freiberg sicherte zu, dass die Zahl der Stellen für Schulpyschologen von derzeit 30 auf dann 60 verdoppelt werden soll. Brandenburg werde dann leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen.
Vom Vorschlag der CDU, die Wochenarbeitszeit für Lehrkräfte zeitlich begrenzt um eine Stunde zu erhöhen, halte Freiberg dagegen nichts, sagte er dem rbb. Er setze auf freiwillige Mehrarbeit und nicht auf Zwang, sagte Freiberg am Donnerstag Radioeins.
Anteil Seiteneinsteiger gestiegen
Insgesamt gibt es Freiberg zufolge derzeit mehr als 22.000 Lehrerinnen und Lehrer in Brandenburg und damit mehr als im vergangenen Jahr. Unter den Neueinstellungen seien 490 Seiteneinsteiger. Damit steigt deren Anteil bei den Lehrkräften von gut 15 Prozent im vergangenen Schuljahr im kommenden Jahr auf 18 Prozent.
Gut die Hälfte der neuen Lehrkräfte seien 36 Jahre oder jünger. 958 der neuen Lehrkräfte seien Frauen, 422 Männer. Zusätzlich seien rund 1.340 Lehrkräfte befristet eingestellt worden.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 24.08.2023, 19:30 Uhr