Entwurf vorgelegt - Linke unternimmt Vorstoß für neues Kitagesetz in Brandenburg

Fr 08.03.24 | 16:33 Uhr
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Eine Kita-Erzieherin kümmert sich zusammen mit Kindern um ein Schneeglöckchen. (Quelle: dpa/Berd Thissen)
Video: rbb24 | 08.03.2024 | Smolka, Ludger | Bild: dpa/Bernd Thissen

Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag hat einen Entwurf für ein neues Kitagesetz vorgelegt. Damit wolle sie eine bessere Qualität der frühkindlichen Bildung sowie eine gerechtere Finanzierung erreichen, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kathrin Dannenberg, dem rbb am Freitag.

"Das geltende Kitarecht ermöglicht eben nicht jedem Kind gleiche Chance auf einen Kitaplatz. Es erschwert gute frühkindliche Bildung und es führt eben immer und immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten und zu Konflikten", so Dannenberg: "Wir brauchen ein neues, ein modernes Kitagesetz, das den Bedürfnissen der Kinder und der Familien entspricht und wir brauchen vor allem ein rechtssicheres Kitagesetz in der Finanzierung."

Verabschiedung vor Wahl gilt als ausgeschlossen

Die damalige Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte die im Koalitionsvertrag vereinbarte und lange vorbereitete Kitarechtsreform vor zwei Jahren gestoppt. Sie hatte das mit der Überlastung der Kommunen durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine begründet. Die Absage war damals auf scharfen Protest von Kitaträgern und Elternverbänden gestoßen.

Der jetzt von der oppositionellen Linken vorgelegte Gesetzentwurf soll noch im März im Landtag debattiert werden. Eine Verabschiedung, zumal vor der Landtagswahl im September, gilt aber als ausgeschlossen. Trotzdem verteidigt Dannenberg die Initiative. Man wolle damit auch den Dialog unter anderem mit den kommunalen Spitzenverbänden wieder anstoßen. "Und wenn wir nicht zum Ende kommen, dann werden wir das in der nächsten Legislaturperiode neu in den Landtag einbringen und den Dialogprozess fortführen", so Dannenberg.

Sendung: rbb24 um 16:00 Uhr, 08.03.2024, 16:05 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Die Formulierungen sind deshalb typische linkspolitische Phrasen, weil man zustimmen kann ohne zu wissen was man bekommt. So geht das nicht. Konkret bitte. Denn besser werden wollen alle. Nur nicht mit linken Niveauabsenkungen.
    Andererseits wird die Linke auch wieder ihrem Ruf gerecht.

  2. 2.

    Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Gründe für schlechter gebildete Azubis und Schüler grundsätzlich in der Kita zu finden sind. Alle Kinder haben Eltern und von dieser Seite muss zusammen mit der Kita auch was kommen; Sprache und Sozialverhalten, die Rolle der Frau in unserem Land und ganz einfache Höflichkeitsformeln zum Beispiel als Grundlage für das Zusammenleben. Logisches Denken muss sich entwickeln, dafür genügen Computerspiele nicht und gewaltbeladene erst recht nicht. Auch die Mitarbeiter in den Kitas wollen, dass die Kinder in ihrem Leben vorankommen und sie leisten Großartiges mit wenig Personal. Ich unterstütze die Initiative.

  3. 1.

    Zeit wird es! Es ist unglaublich, dass sich alle über schlechter gebildete Auszubildende, Schüler oder Grundschüler beklagen, und die logischen Zusammenhänge zur kaum mehr leistbaren frühkindlichen Bildung trotzdem ignoriert werden. Es gibt diverse Elterninitiativen zum Kita-Kollaps und am 19.03. wird die Initiative "Einhorn sucht Bildung" die derzeitige Petition und Aktionspostkarten vor dem Abgeordnetenhaus abgeben. Bitte unterstützt die Initiative!

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