Blankenburger Süden - Berliner Senat beschließt neues Quartier in Pankow mit bis zu 8.600 Wohnungen

Di 08.04.25 | 15:08 Uhr
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Symbolbild: Blick auf Berlin von einem Windrad. (Quelle: picture alliance/dpa/Annette Riedl)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.04.2025 | Jan Menzel | Bild: picture alliance/dpa/Annette Riedl

In Berlin-Pankow, dort wo jetzt noch Felder sind, soll in ein paar Jahren ein neues Wohnquartier für tausende Menschen entstehen. Der Senat hat für den Blankenburger Süden ein Nutzungskonzept beschlossen.

Der Berliner Senat hat am Dienstag eine weitere wichtige Entscheidung für ein neues Stadtquartier in Pankow getroffen. Im Blankenburger Süden sollen unter anderem bis zu 8.600 Wohnungen gebaut werden. Das geht aus dem beschlossenen Nutzungskonzept hervor.

Die neuen Wohnungen sollen auf einem Gebiet von 160 Hektar Größe östlich von Französisch Buchholz und westlich von Malchow entstehen. Das Areal ist etwa halb so groß wie das Tempelhofer Feld.

Auch Gewerbe, Kitas und Schulen geplant

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) bezeichnete das Projekt als größtes zusammenhängendes Wohnungsbaugebiet Berlins. "Wir planen keine Schlafstädte, sondern gemischte lebendige Quartiere." Das beschlossene Nutzungskonzept sieht neben Mehrfamilienhäusern auch Kitas, Grund- und weiterführende Schulen sowie Platz für Gewerbe vor.

Allerdings geht aus der Sparliste des Senats hervor, dass eine der geplanten Grundschulen im Blankenburger Süden zunächst nicht gebaut wird. Die Grundschule am Standort Heinersdorfer Straße soll bis 2035/2036 realisiert werden, wie die Stadtentwicklungsverwaltung im Dezember auf eine Anfrage der Grünen antwortete. Bis dahin sei die Schulplatzversorgung ausreichend.

Bauarbeiten ab 2029

Ein Projekt dieser Größenordnung ist auch verkehrsplanerisch eine Herausforderung: Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek (CDU) kündigte ein "integratives Verkehrskonzept" für den neuen Stadtteil an. Angestrebt werde, dass 80 Prozent der Wege mit Bussen, Bahnen, dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden und nur 20 Prozent mit dem Pkw. Zentral für die Anbindung des Quartiers ist die Verlängerung der Tramlinie M2. Geplant ist neben dieser 3,3 Kilometer langen Trasse auch der Bau eines Straßenbahnbetriebshofs.

Mit ersten Bauarbeiten ist Stadtentwicklungssenator Gaebler zufolge 2029 zu rechnen. Neben privaten Eigentümern sind auch landeseigene Wohnungsbaugesellschaften Bauherrn. Entsprechend den Vorgaben des Landes sollen 30 Prozent der Wohnungen bei den Privaten beziehungsweise 50 Prozent bei den Landeseigenen für Mieter mit Wohnberechtigungsschein (WBS) reserviert sein.

Plan des Stadtquartiers "Blankenburger Süden".(Quelle: Senatsverwaltung für Statdentwicklung)
Wo das neue Quartier geplant ist

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2025, 15:00 Uhr

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97 Kommentare

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  1. 97.

    Ja, Bau in die Höhe statt in die Fläche. Besonders schlimm die Sucht nach EFH. Hier muss mit den Mitteln des Bauplanungsrechts umgesteuert werden.

  2. 95.

    Bauen muss man in Berlin, ja, aber ich hoffe die Parks, allen voran das Trmpelhofer Feld bleiben unangetastet. Wenn Berlin seine Freiflächen verliert, verliert es seine Seele, denn diese Stadt ist nur so lebenswert, weil es diese Flächen gibt. Lieber suche ich noch Jahre weiter nach einer Wohnung als dass ich miterleben möchte, wie die Stadt zu einer Betonwüste wird. Weiter nach oben bauen wäre sinnvoll und weniger für Leute mit Geld, denn die leben auf zu viel Quadratmetern und treiben die Preise für andere hoch. Das Thema nervt mich so,kann "bauen" und "wohnen" nicht mehr hören und diese Preise...absurd. Und wann kommt endlich eine echte Mietpreisbremse...wie kann es sein, dass Mieten von 1500+ gezahlt werden müssen, das kann und darf nicht sein! Beim Wohnen ist Schluß mit der Angebot-und-Nachfrage-Logik, da geht es um Grundlegendes was jeder Mensch benötigt, nicht um ein Auto, ein Handy oder anderes Semiwichtige. Mit Wohnraum zu zocken ist ein NoGo!

  3. 94.

    Aha, also Grün- und Freiflächen und Bauen Bauen Bauen. Wieviel müssen wir denn Bauen, damit es irgendwann mal ausreicht? Wird sich denn der dauerhafte Zuzug nach Berlin irgendwie von selber erledigen und wann haben "Wir" genug gebaut, im kleinen, flächenmäßig sehr begrenzten Berlin?

  4. 93.

    Wir werden in Berlin nicht umhin kommen, diverse Flächen mit neuen Wohnungen zu bebauen und dabei versuchen müssen, trotzdem noch Grün- und Freiflächen zwischen den Gebäuden zu behalten. Das heißt aber auch, dass Berlin ernsthaft überlegen muss, ob die aktuell zulässige Gesamthöhe noch zeitgemäß ist oder nicht in einem vertretbaren Maß endlich mal angepasst werden muss. Mehr Höhe bedeutet eben auch weniger Grundflächenbedarf. Man darf dabei nur nicht wieder die Fehler der 70er Jahre machen und vor allem sozial schwache Mieter in solchen Gebieten konzentrieren.

  5. 92.

    Super Idee.. ... leider hat derjenige, der eine Wohnung braucht 00000,00000 Chancen.

  6. 91.

    Der Schwachsinn auf der grünen Wiese zu bauen und sich dann über Pendlerprobleme aufregen
    Baut auf den ehemaligen Flughäfen mit großen Parks und Windschneisen mit begrünten Fassaden und Dächern... Das sind Landesflächen, da kann über Erbpacht auch sozialer Wohnungsbau erfolgen.

  7. 90.

    "Pankow wird immer schlimmer". Oh, dann kommen Sie nach Kreuzberg! Das reinste Paradies hier. Sauber, keine Drogensüchtigen, gepflegt, keine Gewalttätigen Menschen....

  8. 89.

    Na, ich schätze mal, weil die vorhandenen Unteröagen für so eine Entscheidung nicht da waren und man in der Linken Partei trotz eigentlich vorhandenen Wissens (Geschichte der Stadtentwicklung) nicht weiteer denkt, als an die 'Erfüllung der Tagesaufgaben'. Da fällt dann mal die notwendige Vision - die Stadtentwicklung noch größer - schnell "hintebn runter", wenn man glaubt, die Stadt hat sich nicht zu entwickeln. Das ist aber nicht der Fall; weil die Urbanisierung allerorten in der Welt zunimmt, nur ist es eine weitsichtige(!)Kunst, sich darauf vorzubereiten.
    Aus dem Hemdsärmel ist nun mal nichts entscheidbar. Und dass die BERt wachsen würde, war damals garantiert auch bekannt. Heute würde das "Einfädeln der Tram" auf diese Verbindung ziemlich teuer. Denn nach meiner Kenntnis "müsste sie im Straßenverkehr mitschwimmen":ansehen, wo die gen. Str-Verbindung jeweils endet. Was nun?Andere Optionen?Schwierig - also, es braucht Fachplaner! Die U9 ist schon richtig.

  9. 88.

    Die Linke hat erfolgreich eine Straßenbahn zum S-Bahnhof Blankenburg verhindert. Danke für nichts.

  10. 87.

    GsD - es gibt noch sehr vernünftige Kommentatoren in diesem Forum!
    Aber, bezogen auf das neue Wohngebiet; nichts, was man nicht noch besser machen könnte. (Für den Senat: Denkt bitte, daran, dass die in der Endphase 20T Leute - Kleinstadt an der Schwelle zu einer Mittelstadt- auch Erholungsorte brauchen), also kein Konzept ist so gut, als dass es nicht noch besser werden könnte. Der Startschuss für den Arbeitsbeginn ist gestern gefallen!

  11. 86.

    Sie sind nah dran an der Einsicht: Wenn sie jetzt drei oder vier Einfamilienhäuser übereinander bauen haben sie gleich ein paar hundert Quadratmeter Platz für einen größeren Garten gewonnen.

  12. 85.

    Völlig exakt. Die Userin Kerstine sollte doch nun in >35 Jahren geeintes Deutschl. gelernt haben, dass inhaltsloses Wettern/Meckern gar nichts bringen kann. --Das sage ich, obwohl ich auch mit den Füßen abgestimmt habe u. mich als Stadtpflanze an meinem 'neuen Standort' meistens sehr wohl fühle. Allerdings meckert man in erster Aufwallung für gewissen Unfug so für sich u. beteiligt sich so, dass man eventuell gehört wird. Nur Auffallen mit Sprüchen? Das wird bei keinem Vorgesetzten gut ankommen: Er würde Kerstine höchstens fragen, und- wie weiter? Mein Vorschlag wäe, dass dieses Wohngebiet einer wirklichen Überarbeitung bedarf. Wenn die U 9 in der Tat im neuen Wohngebiet enden sollte, was ja sehr vernünftig wäre; dann muss man mit "Einquetschen der Trasse" schon heute beginnen. Man kann nicht nur Wohnungen hinstellen, und wenig dafür tun, dass die Leute zur Arbeit kommen - ansonsten Pkw-Staus allerorten! Wollen wir das?

  13. 83.

    Die Fassade entspricht mit diesem potthässlichen grau auch nicht dem, wie es der Bezirk vorgesehen hatte, nämlich helle Farben. Warum Pankow da nicht eingeschritten ist, frage ich mich bis heute.

  14. 82.

    Uiuiui - dünnes Eis. Bleiben wir doch beim Sie - wir kennen uns ja nicht - vllt auch besser so. Versuchen Sie´s nochmal mit Lesen - denn ich mag "Besserwessis" ebensowenig wie "Zonen-Zicken", denen das Ost-West-Gefasel als Lebensinhalt erscheint. Der Spaß ist jedoch, dass die Genossenschaft, in der ich lebe (bestimmt nicht "IHRE") seit über 20 Jahren die Mieten nicht angehoben hat, obwohl sie es hätte dürfen; lediglich die Mietnebenkosten wurden angepasst - aber das betrifft ja alle. Und wohin und wann ich wegziehe, bestimmen nicht Sie - klaro? Und nochwas: Miethaie und "Investoren" sind mir als Westgeborener ebenso verhasst - wie schon zu Mauerzeiten - ich hoffe, Ihre kleine Polemikerwelt bricht nicht zu schnell zusammen.
    Gute Besserung.

  15. 81.

    Ich verstehe Ihre Frage und den Vergleich nicht. Nur soweit: dass nach dem Mauerfall die enteigneten Alteigentümer ihren Besitz zurück bekommen haben, war genau richtig. Aber, was dann und an wem verkauft wurde, dass ist Treuhandschuld gewesen. Der Garbatyplatz, wurde an ein Baden-Würtenbergisches Unternehmen verkauft, genau wie der Platz am Pankower Anger, auf dem jetzt dieses fürchterliche Rathauscenter steht. Beides passt nicht zu den umstehenden bürgerlichen Häusern. Das ist für mich frevelhafte Verschandelung von ehemaligen Grünflächen mit Bänken und Wasserspielen. Wenn unter dem häßlichen Klotz am Garbatyplatz wenigstens Tiefgaragen für die umstehenden Bewohner und die Arztpraxen entstanden wären, hätte dieses Gebilde wenigstens eine Daseinsberechtigung. Schauen Sie sich das doch mal an. Der Bahnhofsvorplatz sieht fürchterlich aus. Das passt nicht zu Pankow.

  16. 80.

    "An wen hat eigentlich die Treuhand damals alles widerrechtlich verkauft. ES GEHÖRTE IHR NICHT!!" Immer diese Dolchstoßlegende, aber egal, gehen wir doch mal die Rechnung durch. Fangen wir mal bei der Luftqualität an. ...
    Halten wir es wie Trump. "... und sie werden die Mauer selbst bezahlen."

  17. 79.

    Ich habe damit nicht angefangen, das war #Besserwessi. Klar soweit? Was suchst du in Pankow in der alten Bonzen Burg, noch dazu in unserer Genossenschaft? Ihr habt doch die Mieten erst in die Höhe getrieben, außerdem lebe ich nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft, falls es noch nicht bemerkt wurde. Linke und grüne Wähler in Pankow? Zieh einfach weg, so wie du es versprochen hast und gut is.

  18. 78.

    Das Niveau der Kommentare hier ist schon ziemlich weit unten. Wer immer wieder den Ossi-Wessi-Quatsch von sich gibt, hat offenbar die wirklichen Zusammenhänge nicht verstanden.