Vom Berliner Boxstall AGON -

Vincenzo Gualtieri vom Berliner Boxstall AGON hat den Weltmeistertitel des Verbands IBF im Mittelgewicht verloren. Bei der Chance auf den zweiten WM-Erfolg in einem Vereinigungskampf unterlag der Wuppertaler am Sonntagmorgen (MESZ) in den USA dem weiterhin ungeschlagenen WBO-Titelträger Janibek Alimchanuly aus Kasachstan deutlich.
Gualtieri: "Er war besser heute"
In der Nähe von Houston in Texas verlor der 30-Jährige gegen den favorisierten Kontrahenten durch technischen K.o. in der sechsten Runde. Ringrichter David Fields brach den Kampf nach mehreren heftigen Treffern des Kasachen ab, Gualtieri konnte sich nicht mehr wehren.
"Er war besser heute. Aber ich denke, es war einfach ein bisschen früh", sagte Gualtieri mit Blick auf die Niederlage noch vor der Halbzeit des Kampfes. Sieger Alimchanuly behauptete, er habe gewusst, dass Gualtieri "nicht frontal gegen mich kämpfen würde, dass er versuchen würde, mich zu ermüden, aber das hat er nicht geschafft".
Kein deutscher WM-Sieg in den USA seit Schmeling
Gualtieri verpasste es damit, in einen illustren Kreis aufzusteigen. Mit einem Sieg wäre er erst der vierte Deutsche nach Max Schmeling, Dariusz Michaelczewski und Sven Ottke gewesen, der mehr als einen großen WM-Titel zeitgleich gehalten hätte. Weiterhin gilt zudem: Seit Schmeling konnte kein deutscher Boxer einen WM-Kampf in den USA gewinnen.
Möglich gemacht hatte Gualtieri - Kampfname "Il Capo" - die historische Chance ein Erfolg Anfang Juli in Wuppertal. In seiner Heimatstadt hatte er überraschend den stärker eingeschätzten brasilianischen Boxer Esquiva Falcao geschlagen und sich damit zum ersten Mal den zuvor vakanten WM-Titel des Verbands IBF gesichert.
Sendung: rbb UM6, 15.10.2023, 18 Uhr