Regionalliga Nordost - Energie Cottbus will in Luckenwalde Aufholjagd starten
Wenn das Wetter mitspielt, will Energie Cottbus am Mittwoch in Luckenwalde seinen Angriff auf Platz eins der Regionalliga starten. Die Lausitzer haben sich in der Winterpause gut verstärkt, und suchen dennoch weiteres Personal. Von Andreas Friebel
"Aller guten Dinge sind drei." So oder so ähnlich könnte das Motto beim Fußball-Regionalligisten Energie Cottbus in diesen Tagen lauten. Zweimal musste die Partie der Lausitzer gegen den FSV Luckenwalde zuletzt bereits verschoben werden – erst war der Schnee Schuld, dann eine Krankheitswelle in der Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz. Am Mittwoch (Anpfiff 19 Uhr) soll es nun wirklich so weit sein. Milde Temperaturen sollen den Rasen im Luckenwalder Werner-Seelenbinder-Stadion wieder bespielbar machen.
Ein Pflichtsieg im Aufstiegsrennen
Genau dort, auf dem Rasen des FSV Luckenwalde, will der FC Energie also seine Aufholjagd in Richtung Tabellenspitze starten. Neun Punkte trennen die Lausitzer vom aktuellen Tabellenführer aus Greifswald, der allerdings auch schon zwei Spiele mehr absolviert hat. "Wenn wir weiter eine Chance haben wollen, oben heranzukommen, dann müssen wir gewinnen. Keine Frage", betont Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Spiel gegen Luckenwalde.
Beim Gewinnen helfen sollen explizit auch die drei Zugänge, die Wollitz und sein Cottbuser Klub in der Winterpause verpflichtet haben. Den Auftakt machte Maximilian Pronichev, der aus Erfurt nach nur anderthalb Jahren zurück in die Lausitz wechselte. Es folgte der gebürtige Berliner und Abwehrspieler Niko Bretschneider, der über einen Umweg in die lettische Hauptstadt Riga nach Cottbus gefunden hat.
Zudem unterschrieb auch noch Mittelfeldmann Yannik Möker einen Vertrag bis Saisonende. "Bei Pronichev und Möker gehen wir wirtschaftlich gar kein Risiko ein", sagt Trainer Wollitz und erklärt: "Sie wollen sich im nächsten halben Jahr empfehlen. Und bei Bretschneider haben wir ohnehin über diese Saison hinaus Bedarf auf der linken Abwehrseite."
Weitere Verstärkung gesucht
Aber auch für den Rest der Saison sieht Wollitz einen Bedarf an neuen Spielern, die durch die bisherigen drei winterlichen Zugänge noch nicht gedeckt ist. Noch in dieser Woche soll sich laut Wollitz etwa entscheiden, wie es bei Abwehrspieler Filip Kusic nach seinem Probetraining weitergeht. Nach einem Kreuzbandriss kämpft der ehemalige Zwickauer in Cottbus um einen Vertrag. "Ein Spieler seiner Qualität wäre auch für unsere Mannschaftsstruktur gut", sagt Wollitz, "jetzt müssen wir sehen, ob wir uns über einen Vertrag einigen können."
Parallel dazu laufen dem Vernehmen nach Gespräche mit dem 27-jährigen Stürmer Maximilian Krauß. Der schnelle Offensivspieler steht zwar noch bei Ligakonkurrent Carl Zeiss Jena unter Vertrag, würde den Klub aber gern verlassen. "Ich will den Namen weder kommentieren noch dementieren. Wir befinden uns mit Spielern in Gesprächen. Ich nenne aber keine Namen", sagt Wollitz.
Aber auch ohne offizielle Bestätigung möglicher Neuzugänge wird deutlich: Energie Cottbus meint es ernst mit dem Angriff auf die Tabellenspitze. Nicht als einziger Klub der Regionalliga Nordost wollen die Lausitzer den seltenen Luxus des direkten Aufstiegs in die 3. Liga für sich beanspruchen. "Unabhängig davon, liegen aber auch noch eine Menge englischer Wochen vor uns. Da muss unser Kader breiter werden als vor der Winterpause", erklärt Trainer Wollitz.
Den Rost des Jahreswechsels abschütteln
In der ersten englischen Woche des neuen Jahres wird es dabei auf darauf ankommen, welche Mannschaft die fehlende Spielpraxis der Winterpause am schnellsten abschütteln kann. Auch wegen der zweifachen Verlegung des Spiels gegen Luckenwalde haben die Lausitzer seit Ende November kein Pflichtspiel mehr absolviert. Zwei Testspiele nach dem Jahreswechsel – darunter eine 1:1-Unentschieden gegen Drittligist Erzgebirge Aue – sollten und sollen Abhilfe schaffen.
"Es gibt Spieler, die brauchen nach so einer Pause etwas länger, um wieder reinzukommen. Und andere haben damit gar kein Problem", sagt Claus-Dieter Wollitz. Hinzukommt, dass auch der FSV Luckenwalde seit dem 12. November kein Pflichtspiel mehr absolviert hat. Während die Luckenwalder die spielfreie Zeit mit Überlänge für ein kurzes Trainingslager im türkischen Belek nutzte, blieb Energies Mannschaft daheim. Dort trainierte sie zuletzt entweder auf Kunstrasen oder gar in der Turnhalle des Stadions der Freundschaft. "Training auf den Rasenplätzen war nach dem Wintereinbruch nicht mehr möglich und auch Spiele lassen die Platzverhältnisse aktuell nicht zu", sagt Trainer Wollitz.
Endgültige Entscheidung über Spielansetzung am Dienstag
Bleibt zu hoffen, dass dies am Mittwoch in Luckenwalde anders sein wird. Während die anderen drei für Mittwoch angesetzten Nachholspiele der Regionalliga erneut abgesagt wurden, sind Verband und Vereine hinsichtlich des Spiels in Luckenwalde optimistisch. Eine endgültige Entscheidung, ob die Partie tatsächlich stattfinden kann, wird es allerdings erst am Dienstag geben.
Sendung: rbb24 Inforadio, 22.01.2023, 14:15 Uhr