Eröffnung am Dienstagabend - Cottbuser Filmfestival startet in 33. Auflage
Am Dienstag wird die 33. Auflage des Festivals des osteuropäischen Films eröffnet. Tausende Besucher werden in der Stadt erwartet. Sie können sich auf eine große Vielfalt freuen - obwohl deutlich weniger Filme als im letzten Jahr gezeigt werden. Von Josefine Jahn
Cottbus wird erneut zur Filmstadt. Am Dienstagabend wird die mittlerweile 33. Auflage des Festivals des osteuropäischen Films offiziell eröffnet. Schon seit einigen Tagen weisen große Buchstaben im typischen Festivalblau auf das Lausitzer Kulturhighlight hin - mittlerweile sind auch die Wege zwischen den Spielstätten ebenfalls blau markiert: von der Cottbuser Stadthalle über die Kammerbühne des Staatstheaters zum Obenkino und weiter zum Filmtheater Weltspiegel. Auch das Planetarium ist mit einem "Full-Dome"-Programm dabei.
Die Besucher müssen sich in diesem Jahr allerdings auf einige Filme weniger als im letzten Jahr einstellen. Statt 220 Filmen, die noch 2022 gezeigt worden waren, gibt es nun 150. Man wisse, dass man ein "eingefleischtes Cineasten-Publikum" habe, so Festival-Geschäftsführer Andreas Stein, man habe sich dennoch für eine Reduzierung entschieden. Stattdessen werde jeder Film noch einmal wiederholt. "Somit hat man nicht mehr die Wahl, ob man A oder B am selben Tag angucken muss", so Stein.
Zwischen Kung Fu, Science-Fiction und Zombies
An der Programmvielfalt sei hingegen nicht gespart worden, betont Programmdirektor Bernd Buder. "Im Wettbewerb reicht das Spektrum vom polnischen Zombie-Film über eine estnische Kung-Fu-Komödie, die in einem griechischen Kloster spielt, bis zu einer nordmazedonischen Science-Fiction", so Buder. Zudem gebe es zahlreiche Komödien, aber auch sehr nachdenkliche Filme.
Auch politischen Ereignissen wird auf dem Festival Raum gegeben. "Man hat die Tagesnachrichten im Kopf, die oft nicht so positiv sind und man sieht dann eben die Geschichten der Menschen hinter diesen Tagesnachrichten in den Filmen", sagt Buder.
Zusätzlich gibt es nach den gezeigten Filmen Gesprächsrunden und damit Gelegenheiten, mit den Filmemachern ins Gespräch zu kommen. Auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen und Partys wird geboten.
Kasachstan als ein Schwerpunkt
Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Kasachstan. In der Sektion "Close Up" werden dabei Komödien, aber auch Folklore-Filme und Roadmovies aus dem Land gezeigt, das für viele Russlanddeutsche durch Zwangsumsiedlungen unter Diktator Josef Stalin zur Heimat wurde. Passend dazu gibt es auch ein Talk-Format, in dem darüber gesprochen werden soll, wie kasachisch die russlanddeutsche Identität heute noch ist.
Die Auswahl sei nicht leicht gefallen, sagt Programmdirektor Buder. Man habe dennoch versucht "möglichst jedem Geschmack entgegenzukommen".
Am Samstag, dem letzten Festivaltag, werden dann insgesamt 13 "Lubinas" in drei Wettbewerben vergeben: Spielfilm, Jugendfilm und Kurzfilm. Die Festivaltrophäe, die sich mit "die Liebreizende" übersetzen lässt geht unter anderem an den besten Film, die beste Regie oder herausragende darstellerische Leistungen.
Alle Filme werden in der Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Viele werden zudem gleichzeitig ins Deutsche übersetzt. Die entsprechenden Kopfhörer können an den Spielorten kostenlos gegen einen Pfand ausgeliehen werden. Das komplette Programm und auch Tickets gibt es auf der Internetseite des Festivals [www.filmfestival-cottbus.de].
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.11.2023, 10:30 Uhr