Immobilienkrise - Berlin baut weniger neue Wohnungen als im Vorjahr

Mo 11.12.23 | 11:33 Uhr
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Symbolbild:Ein Bauarbeiter trägt auf einer Baustelle nahe des Alexanderplatzes Stahlstangen.(Quelle:picture alliance/dpa/C.Soeder)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.12.23 | Thorsten Gabriel | Bild: picture alliance/dpa/C.Soeder

20.000 neue Wohnungen pro Jahr hat sich der Senat zum Ziel gesetzt. 2022 wurde das Ziel schon verfehlt, in diesem Jahr sieht es noch düsterer aus. Optimismus für 2024 versprüht Bausenator Gaebler auch nicht. Und aus der Baubranche kommt Kritik.

  • Rund 16.000 Wohnungen werden in diesem Jahr neu gebaut, im vergangenen waren es 17.310
  • Auch nächstes Jahr wird Zielmarke von 20.000 neuen Wohnungen wohl nicht erreicht
  • Baubranche beklagt zu wenige Aufträge und Diskussion über Enteignung

Trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum in der Hauptstadt kommt der Wohnungsbau in Berlin nicht in Schwung. Das Ziel, jährlich 20.000 neue Wohnungen zu schaffen, wird auch in diesem Jahr verfehlt. Wie Bausenator Christian Gaebler (SPD) der Deutschen Presse-Agentur sagte, werden es voraussichtlich nur etwa 16.000 sein. "Das liegt unter dem Vorjahreswert von 17.310. Gemessen an dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und auch im Bundesvergleich liegen wir damit aber noch ganz gut", so Gaebler.

Ziel wird wohl auch 2024 nicht erreicht

Im Koalitionsvertrag haben CDU und SPD vereinbart, dass angesichts der Mangelsituation jährlich bis zu 20.000 neue Wohnungen entstehen sollen. "Ja, wir bleiben 2023 unter dem Bedarf von 20.000, sind damit aber nicht alleine. Auch der Bund rechnet damit, sein Ziel von 400.000 Wohnungen zu verfehlen", sagte Gaebler.

Auch für 2024 ist Gaebler pessimistisch: "Ich schätze, dass es nächstes Jahr noch einmal schwierig wird, vielleicht gehen die Zahlen auch noch einmal runter", so der SPD-Politiker. "Danach aber, ab 2025, werden wir eine deutliche Entspannung bekommen. Das sagen mir Projektentwickler und auch die Investitionsbank Berlin." Die Durststrecke halte im nächsten Jahr noch an. "Danach geht es aber wieder aufwärts - das ist die Hoffnung und die Erwartung."

Bauwirtschaft sieht Politik in der Pflicht

Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, die die Interessen des Baugewerbes vertritt, sieht die Politik in der Pflicht. Die Auftragseingänge im Wohnungsbau seien 2023 auf einem erschreckend niedrigen Niveau. "Die Ursachen dafür sind hohe Materialpreise, gestiegene Kreditzinsen, kaum Förderung des energieeffizienten Bauens, aber auch die zu langen Genehmigungszeiten", so Geschäftsführerin Katarzyna Urbanczyk-Siwek.

"Außerdem, wer wie in Berlin nach wie vor über eine Enteignung von Wohnungseigentümern diskutiert, braucht sich in der jetzigen Situation nicht über die Zurückhaltung bei den Investitionen in neue Wohnungsprojekte zu wundern." Aus Sicht des Baugewerbes braucht es entschlossenes Handeln der Politik, damit der Bau nicht komplett zum Erliegen komme.

Der Generalsekretär der Berliner FDP, Lars F. Lindemann, sagte, Schwarz-Rot sei für Fortschritt und Aufbruch angetreten. "So sehen aber die Zahlen im Wohnungsbau nicht aus." Was Berlin brauche, sei eine ambitionierte Neubauoffensive, die Ausweisung von mehr Bauflächen, eine Aufstockungsoffensive und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.

Gaebler: Baubranche spürt die Zinsentwicklung

In der Baubranche gebe es bei vielen Unternehmen einen Zinsschock, so Gaebler. "Die sagen: Wir haben ganz anders kalkuliert, was machen wir denn jetzt?" Die aktuellen Bauzinsen seien aber nichts völlig Neues. "Vor 20 Jahren hatten wir das Niveau schon einmal. Aber der Sprung in relativ kurzer Zeit, der hat alle Kalkulationen durcheinandergebracht", sagte Gaebler. "Und weil die Preise sowieso schon relativ hoch sind am Markt, haben die Unternehmen keine Spielräume mehr."

Wohnungsbau müsse sich aber auch rechnen. "Wenn selbst der Vorstand eines großen privaten Wohnungsunternehmens sagt, er baut nicht mehr, weil er nicht zu Preisen von 20 oder 22 Euro den Quadratmeter im Neubau vermieten will, weil er den Anspruch hat, für breitere Schichten der Bevölkerung Wohnungen anzubieten, dann heißt das ja schon was."

Dass der Rückgang der Neubauzahlen 2023 nicht noch stärker ausgefallen ist, war aus Sicht des Senators nicht das Verdienst von Schwarz-Rot: "Wir in Berlin haben bei den fertiggestellten Wohnungen noch einen gewissen Nachlauf, muss man ehrlicherweise sagen. Wenn in Berlin manche Sachen länger dauern, ist das in diesem Fall von Vorteil", sagte Gaebler. "Es liegt aber auch an den landeseigenen Gesellschaften, die weiterbauen und weiterbauen müssen und das bisher auch tapfer getan haben." Hinzu komme, dass es für den privaten Wohnungsbau immer noch attraktiver sei, in Berlin zu bauen als anderswo.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.12.2023, 8:45 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    Man sollte hier das Wohnungs-Sharing komplett steuerfrei machen. Dann könnten Menschen mit zu großen Wohnungen sich durch die Vermietung eines Zimmers zusätzliche Einnahmen erwirtschaften. Sie rechnen falsch, nicht jeder, der nach Berlin kommt braucht eine eigene Wohnung. Der Wohnraum muss flexibler gedacht werden, z.B. Sharing von Wohnflächen und Umwidmung von leerstehenden Gewerbeflächen. Schutzsuchende müssen bundesweit verteilt werden und nicht in prekären Mietmärkten untergebracht werden.

  2. 62.

    Viele Menschen sind nicht in der Lage, die Verantwortung die eine Eigentumswohnung mit sich bringt und die damit einhergehenden Aufgaben zu meistern. Ich erlebe es regelmäßig auf Eigentümerversammlungen wie ungebildet und ahnungslos die Menschen sind. Einige Eigentümer wären besser Mieter geblieben. Obwohl Sie genug Geld haben.

  3. 61.

    Ja, und beim Bahnhof Pankow-Heinersdorf hätte man so richtig viel Platz für Hochhäuser an der Autobahn. Aber da ich seit über einem Jahrzehnt Stillstand. So schlimm kann also die Wohnungsnot doch nicht sein in Berlin.

  4. 60.

    Doch Wohnungsbau müsse sich für die Unternehmen schließlich rechnen. „Wenn selbst der Vorstand eines großen privaten Wohnungsunternehmens sagt, er baut nicht mehr, weil er nicht zu Preisen von 20 oder 22 Euro den Quadratmeter im Neubau vermieten will, weil er den Anspruch hat, für breitere Schichten der Bevölkerung Wohnungen anzubieten, dann heißt das ja schon was.“

  5. 59.

    Berlin hat viel Bauland, woll das aber nicht bebauen lassen. Stöbern Sie mal im Flächennutzungsplan.

  6. 57.

    Es geht erst einmal um attraktiven Baugrund. Kennt man doch am Kudamm ist der Preis höher als am Rand der Stadt.
    Ihre Schlussfolgerung ist daher nur zum Teil richtig. Der Standort (unter anderem) schlägt sich im Preis nieder.
    Wenn man mit dem bauen nicht hinterherkommt fallen nicht automatisch die Grundstückspreise. Grund und Boden ist halt endlich.
    In den letzten Monaten wurden immer alle möglichen Gründe angeführt warum die Ziele nicht erreicht wurden aber es gab keine Aussage "zu wenig Grundstücke"

  7. 56.

    Wir brauchen mehr, nicht weniger Flexibilität bei den Mietverträgen. Also Anpassung von Wohnungsmietverträgen an normale Verbraucherverträge. Dann hätten auch wieder mehr Menschen Lust, Wohnraum zu schaffen. Aber bei sicheren, stressfreien 4% auf dem Tagesgeld und nicht mal 2% Rendite bei Wohnungen mit dem Stress der Vermietung und der politischen Unsicherheit baut natürlich niemand mehr Wohnungen. Vollkommen verständlich und nachvollziehbar.

  8. 55.

    Abgesehen von den Kaufpreisen und hohen Zinsen sollte man grundsätzlich mal über die Eignung von Menschen als Eigentümer nachdenken. Ich erlebe als Hausverwalterin oft, dass es eine große Zahl an Eigentümern gibt, die gar nicht verstehen, wie eine Wohnungseigentümergemeinschaft überhaupt funktioniert. Es ist also gut, dass nicht jeder Eigentum erwerben kann, weil somit eine gewisse Professionalisierung stattfindet. Es müsste eine Art Immobilienbefähigungsprüfung vor dem Immobilienkauf geben.

  9. 53.

    Ihrem Kommentar stimme ich zu. Auch bei uns steht vieles Solide leer, Vandalismus kommt, es werden gute 11geschosser weggerissen und gleichzeitig gibts kaum bezahlbare Wohnungen mehr.....

  10. 52.

    Die Höhe von Gebäuden bringt unverhoffte Einblicke in Nachbargrundstücke, zusätzliche PkW ... Die haben zum beladen gefühlt 10 Türen bevor losgefahren wird. Und es gibt einen Trend zum Drittwagen.

  11. 50.

    Die Höhe von Gebäuden bringen Schatten. Tatsächlich und symbolisch. Sie haben keine Ahnung davon?

  12. 49.

    Wenn man sich die Trends bei den Berliner Grundstückspreisen anschaut und die für Marktwirtschaft üblichen Zusammenhänge von Angebot und Preis hinzulegt, kommt man recht schnell darauf dass offensichtlich zu wenig Angebot an Baugrund vorhanden ist. Wenn schneller bzw. mehr ausgewiesen wird als die Baubranche mit dem Bebauen hinterherkommt müssten die Preise zumindest theoretisch fallen oder stabil bleiben. Tun sie aber nicht. Sie steigen steiler, bereits wesentlich länger als die Baukosten und steiler als die Preise der fertigen Immobilien. Das spricht doch eindeutig dafür, dass zumindest in Berlin zu wenig Bauland vorhanden und dies auch eines der größten Probleme ist.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/322313/umfrage/preisentwicklung-fuer-bauland-in-berlin/

  13. 48.

    .. ach und das tun Busspuren und Vorrangschaltungen nicht? Ebenso wie das 49€ Ticket usw usw Schö,n wenn man sich die,Welt macht wie sie einem gefällt.

  14. 47.

    martin:
    "es sollte ein vormietrecht für in berlin geborene geben."

    Dies wäre verfassungswidrig, weil es im öffentlich-rechtlichen Bereich gegen das Gleichbehandlungsgebot aus Art. 3 GG und im privaten Bereich gegen die Privatautonomie verstößt, dass ein privater Vermieter sich seinen Vertragspartner/Mieter aussuchen kann.

    martin:
    "den echten berliner gibt es auf diese weise auf jeden fall bald nicht mehr."

    Was soll das sein: "ein echter Berliner"? Das ist doch nur ein inhaltsleerer Mythos! Es gehört zu Groß- und Hauptstädten, dass dort viele Zugezogene leben. Das macht dann auch den Reiz dieser Orte aus, dass dort die Engstirnigkeit fehlt, die es in inzestiösen Orten ohne Zuzug und Durchmischung gibt.

  15. 46.

    Oh cool. Sie sagen also wir bräuchten alle keine Miete mehr zahlen, wenn wir 0 m² Fläche konsumieren. Ein richtiger Scherlock.
    Ich finde jeder sollte sich um eigenes Eigentum kümmern. DAS sollte der Staat unterstützen. Zinslose Kredite für Erstanschaffung oder Bau. Dazu die Bauvorschriften massiv bereinigen und vor allem sich nicht selbst 6% Grunderwerbssteuer in die Taschen stecken und obendrein noch Grundbucheintrag und sonstige Abgaben doppelmoppel abkassieren. Bei einem Kaufpreis von 200.000€ erzeugt das Nebenkosten von über 22.300€ für den Staat und für Dritte, die die Hand aufhalten.
    Grunderwerbsteuer 6,00 % 12.000 €
    Maklerprovision 3,57 %....... 7.140 €
    Notarkosten 1,50 % ............3.000 €
    Grundbucheintrag 0,50 %....1.000 €

  16. 45.

    Wenn wie z.B. in der Hasenheide 47 das zuständige Bezirksamt Fristen bis zum St. Nimmerleinstag verlängert, stehen halt auch größere Mietshaus lange leer. Das ist übrigens das gleiche BA, dass, wenn die richtigen Genossen kommen, auch Bau von teuren Dachgeschosswohnungen zulässt.

  17. 44.

    Was ist mit den vielen jahrelang leerstehenden Wohnungen und Häusern?! Manche verfallen sogar oder brennen ab. Warum wird politisch nichts unternommen, um diese der Nutzung zuzuführen?

  18. 43.

    Der Berliner Wasserverbrauch ist seit dem Ende der Berliner Industrie massiv gesunken. Rohre haben wir mit sehr großem Puffer. Außerdem ist es ja nicht so als könne man nicht auch Infrastruktur bauen.

  19. 41.

    es sollte ein vormietrecht für in berlin geborene geben. kenne immer mehr leute die in das direkte umland ziehen weil sie keine wohnung mehr finden. die höhe der miete ist dabei gar nicht so relevant.

    es sind halt nicht immigranten oder asylsuchende die den wohnraum einnehmen sondern vorallem studentische "gast arbeiter" die nach 2-5 jahren berlin wieder verlassen. dafür haben wir dann verdreckte gegenden weil sich niemand dieser leute mit der stadt indentifiziert. es wird alles mit genommen was es gibt aber niemand von den kümmert sich um die trümmer die er hinterlässt und dann steht auch schon der nächste hipster auf der matte der unbedingt aus seinem kleinen deutschen dorf nach berlin will um sich dort auszuleben un zu verwirklichen.

    den echten berliner gibt es auf diese weise auf jeden fall bald nicht mehr.

  20. 40.

    Ein Beispiel: Wenn eine Straße voll ist, ist sie voll. Eine weitere Verdichtung senkt die Lebensqualität. Gibt es in der Straße einen Bedarf, ohne Verdichtung(!), von immer mehr qm/Person, dann sinkt die Zahl der Anwohner. Eine Zuteilung von qm/Person wollen nur ganz „Bestimmt:innen“. Jetzt wäre es ja schön, wenn andere Straßen „den roten Teppich ausrollen würden“. Im 60 km Radius um Berlin wird genau das gemacht... Also gibt es Zukunft.

  21. 39.

    Nicht nur das, was auch nicht erwähnt wird ist die Infrastruktur- Wasser, Abwasser, Strom - hier kann man auch nicht endlos Lückenbebauung betreiben. Mehr Abnehmer bedeutet größere Leitungen, mehr Pumpstationen etc.. Das sind Investitionen die auch erst einmal erwirtschaftet und realisiert werden müssen.

  22. 38.

    Ja, das stimmt. Es ist eine Kalkulation also qm Wohnfläche mal Preis/qm. Also muss ich einfach weniger Fläche konsumieren, um einen geringeren absoluten Preis zu bezahlen, wenn der Preis pro qm steigt. Aber damit dass die Mieter verstehen, müssten wir besser bei PISA abschneiden in Mathe ;-)

  23. 37.

    Da laut Grundgesetz "Eigentum verpflichtet" ist es aktuell besser, dass Geld auf Tagesgeldkonten und Co. mit guten Zinsen für sich arbeiten zu lassen anstatt Geldverbrennung im Wohnungsneubau zu betreiben. Außerdem wird es dadurch immobil, was neben der Rendite ein 2. Minuspunkt für Betongold aktuell ist.

  24. 35.

    Dankesbriefe sind an Putin und Macron zu senden. Die Preise sind aber längst wieder auf oder sogar unterhalb des Niveaus aus der Ära Merkel. Habeck hat erfolgreich den Energiekrieg des Kremls ausgekontert und bekam für sein schnelles Handeln bei der Gazprom Germany sogar Lob von der BILD. Ziegel würde ich übrigens mit Gas brennen.

  25. 34.

    Sie irren. Die LWU fordern bereits im Sommer 2017 vom damaligen Wohnungsbauverhinderungssenat "sehr kurzfristig weitere Flächen des Landes". Auf dem Markt gebe es keine günstigen Baulandflächen, um bezahlbare Mietwohnungen zu bauen. Z.B. sind die noch unter Diepgen in der Spandauer Wasserstadt ausgehobenen Gruben mittlerweile längst bebaut. Können Sie vielleicht meine Frage vom Montag, 11.12.2023 | 14:34 Uhr beantworten? Es schreibt sich leicht, dass man doch woanders bauen solle. Nur schreiben das fast alle fast überall.

  26. 33.

    Angesichts der Fakten sehr nachvollziehbar und verständlich: Die Zahlen der Baukrise sind furchteinflößend. Um den Jahreswechsel lag die Teuerungsrate in der Branche laut Statistischem Bundesamt bei fast 20 Prozent. Vor allem die Preise für stromintensive Produkte wie Ziegel und Fliesen gingen durch die Decke. Auch Stahl wurde teurer.

  27. 32.

    Das ist ja das was ich meine… Neubauten… Ziel wird nicht erreicht… es wird alles mögliche als Grund angeführt aber nie „es gab zu wenig Baugrund“.
    Und trotzdem will man immer wider an das Tempelhofer Feld oder Golfplätze oder was auch immer man sich da einfallen lässt.

  28. 31.

    @Bones: Sie sind auch nicht gut informiert, bzw. auch nicht besser als ich.
    Das ist eher die Ausnahme (mit den Singlewohnungen).
    Bzw. eben anekdotische Beobachtungen aus den Kiezen.
    Wenn, dann muss man flächendeckend dafür Sorgen, dass die Menschen dort leben können, wo sie immer gelebt haben oder wo sie leben möchten.

    @Lutz: ja, schön wäre, wenn es so funktionieren würde mit der Tauscherei. Allerdings lebt nicht jeder Mieter bei einer Gesellschaft und zweitens - eigen Erfahrung - nutzt es nichts, wenn eine halb so große Wohnung dann bestenfalls 10% preiswerter ist monatlich. So bekommen Sie niemanden dazu, umzuziehen.

  29. 30.

    Ja so ist es, ich wohne in eigener Wohnung, ergo stehe ich als Bürgerin in dieser Frage auf der richtigen Seite.

    Ich möchte weder Mieterin noch Vermieterin sein, da gibt es keine richtige Seite.

  30. 29.

    Beherrscht denn in der Berliner Politik niemand die Grundrechenarten? Zuzüge 2022 nach Berlin ca. 235.000, Fortzüge ca. 150.000. Es bleiben übrig, ca. 85.000 Personen die keine Wohnung haben. Nicht mit eingerechnet die vielen Schutzsuchenden die täglich kommen, sowie die illegalen die nicht gemeldet sind. Wo ist der Fehler? Und wo sind die mindestens 85.000 Personen die auf den Straßen und unter den Brücken schlafen?

  31. 28.

    ... und natürlich wissen Sie ganz genau, wie Flächen im S-Bahnraum erstens entwidmet, zweitens zu Bauland entwickelt sowie drittens unter der geltenden TA Lärm preisgünstig bebaut werden können. Sie haben keinerlei Vorstellung, was Ihre simplifizierten Einlassungen real bedeuten.

  32. 27.

    Wohnungstausch unter Beibehaltung der bisherigen Mietkonditionen ist zwischen den Städtischen Gesellschaften in Berlin schon jetzt möglich. Es wird nur wenig praktiziert, vermutlich weil Angebote und Nachfragewünsche häufig nicht zueinander passen. Außerdem ist vielfach ein WBS nötig, der das Verfahren verkompliziert oder scheitern läßt.

  33. 26.

    Wie werden die landeseigenen Grundstücke, die Sie "entlang der S-Bahn auf dem ehemaligen Mauerstreifen" für kommunale Wohnbebauung ähnlich wie auf dem Feld angedacht freigeben wollen, derzeit genutzt? Wie groß sind die Flächen ungefähr?

  34. 25.

    Die Zinsen sind historisch betrachtet noch immer gering. Allerdings sind die Standards inzwischen derart aus dem Ruder gelaufen, dass Mietwohnungsneubau nur noch mit 0% Zins finanzierbar wäre. Und zutreffend von Ihnen bemerkt, ist der soziale Wohnungsbau ebenfalls am Ende.

  35. 24.

    Ich denke unter Rot/Grün wurde keine Wohnung fertig gestellt. Das stand kurz vor den Wahlen in den Medien. Und nun steht hier was anderes.

  36. 23.

    Tempelhofer Feld darf nicht bebaut werden. Es bildet zusammen mit der Hasenheide die Frischluftschneise für die Berliner Innenstadt und ist weltweit einzigartig. Dort würden sowieso nur Luxuswohnungen gebaut werden. Es gibt reichlich freie Flächen entlang der S-Bahn auf dem ehemaligen Mauerstreifen, die mit bezahlbaren Mieten bebaut werden können.

  37. 22.

    3. Versuch: "Kritik an Bausenatorin Lompscher: Die Neubau-Stimmung ist im Keller" titelte der Tagesspiegel dazu am 13.09.2017. Der Artikel ist noch online.

  38. 21.

    Ist doch gut, wenn weniger Wohnungen gebaut werden. Dann können auch weniger nach Berlin ziehen.

  39. 19.

    Auf RBB24 (Abendschau) sieht man ja wer hier Neubauwohnungen erhält, festgeschrieben auf 5+3 Jahre. Die Einweihungsfeier sagt dann „ausschließlich für Zuwanderer“. In 7 Jahren dürfen dann Berliner mal fragen, die Ampelpolitik sorgt dafür, der Senat muss darauf reagieren.

  40. 18.

    Wie definieren Sie bezahlbar? Für 10 Eur netto kalt kann man kaum noch bauen. Jedenfalls nicht bei den deutschen Vorschriften und hohen Ansprüchen der Mieter

    Letztlich gibt es in Berlin genug Wohnungen. Jetzt kommt die Zeit der Verkleinerung der Wohnfläche. Muss wirklich jedes Kind ein eigenes Zimmer haben, wenn das Familieneinkommen nicht hoch ist? Muss man wirklich im eigenen Kiez bleiben?
    Wieso macht man bei Sozialwohnungen keine großen Abstriche bei Isolierung, Ausstattung, Wohnungsgröße?

  41. 17.

    Die genannte Zahl der 15500 Menschen bestand aus welchen Personengruppen?
    Und wer sagt das alle auf den vielerwähnten bezahlbaren Wohnraum aus sind und überhaupt auch erst angewiesen.
    Und es fällt ja den meisten auch erst nach Ankunft auf: Hoppla, ich brauch ja auch eine (bezahlbare) Wohnung.

  42. 16.

    Niemand kann bei diesen hohen Zinsen und bei ständig steigenden Materialkosten und Personalkosten noch günstig bauen.

    Ich arbeite für eine LWU. Wir haben ein Bauprojekt für 10 Eur netto kalt angefangen. Inzwischen liegt das gleiche Projekt bei 18 Eur netto kalt und wurde aufgegeben. Übrigens diese Preissteigerung in 7 Monaten.

    Das Thema Sozialwohnungen ist dauerhaft vom Tisch. Nur wollen das viele nicht kapieren.

  43. 15.

    Danke CDU Regierung!

  44. 14.

    "Was sind denn das für Kalkulationen, die auf Jahre und Jahrzehnte mit Nullzinsen rechnen?"

    Mit Kalkulationen 5% und höher in Zeiten von Nullzinsen bekämen sie aber keinen einzigen Auftrag, da zu teuer.

  45. 13.

    Es ist halt immer eine Frage der Perspektive. Aus Sicht von Politikern, die um ihre Wählerstimmen fürchten, wenn die Mieten zu hoch und die gebauten Wohnungen zu wenige sind, ist das natürlich frustrierend. Für viele Akteure in der Immobilienbranche dagegen gibt es Grund zur Freude, wenn sich mittelfristig die Mieten um die 20 Euro als neuer Normalzustand etablieren. »Die Party geht weiter«, gab schon im letzten Jahr der hellsichtige Rainer Rössler von JLL im Spiegel zu Protokoll. Es gibt also kein Problem, sofern man nur auf der richtigen Seite steht.

  46. 12.

    Sie sind nicht gut informiert, wie immer!
    In Köpenick z.B. sind ganze Häuserblocks mit 1-Raum-Appartments gebaut worden. Das gibt es ganz sicher auch anderswo!

  47. 11.

    Ja, grundsätzlich muss der Flächenfrass durch die privaten Haushalte verringert werden. Wir brauchen mehr Neubau mit optimierten Grundrissen. Aber auch bestehende Mietimmobilien müssen besser verteilt werden, viel zu viele Menschen leben in überdimensionierten Mietwohnungen, wenn Kinder und Partner aus dem Haus sind. Da sollte mal bei den landeseigenen Gesellschaften ein Pilotprojekt mit Mitgliedschaften ähnlich wie beim KfZ-Flottenleasing begonnen werden. Dann kann der Mieter zu demselben qm-Grundpreis variabler werden bei der Wahl und dem Wechsel der Wohnungsgröße und des Ortes. Singles könnten zur gemeinsamen Familiengründung ein Zimmer hinzu nehmen, ältere Menschen in eine kleinere Wohnung wechseln, solange diese bei ein und derselben Gesellschaft bleiben. Das würde auch viel besser zu der heute mobilieren Gesellschaft passen.

  48. 10.

    Wer den Artikel liest, findet auf diese Fragen auch Antworten.

    Übrigens, da Herr Gaebler kein Baunternehmer ist, sondern "nur" ein Senator der Wohnungen etc. bauen muss, bedeutet die Kommunikation mit entsprechenden Unternehmen das A und O bei der Umsetzung.

  49. 8.

    Haben Unternehmen im Wohnungsbau jemals Spielräume? Was sind denn diese Spielräume? Sind Gewinne Spielräume? Ist Herr Gaebler Senator oder Kommunikationsbeauftragter der Immobilienwirtschaft?

  50. 7.

    Dieser Brandbrief, den Sie oft zitieren, nie verlinken und in dem doch leicht andere Sachen stehen als Sie behaupten?

  51. 6.

    Wer weiß, mit wem Herr Gaebler da spricht. Doch sollte er eigentlich wissen, dass heutige Fertigstellungen einen Entscheidungsvorlauf von durchschnittlich fünf Jahren haben. Hinzu kommen nun die Normalisierung am Kapitalmarkt plus Inflation der Herstellungskosten. Dieses mit der Überregulierung der letzten 12 Jahre angereichert, bringt das in Summe keinerlei Entspannungsperspektiven.

  52. 5.

    "Der Zinssprung in relativ kurzer Zeit habe alle Kalkulationen durcheinandergebracht,"
    Was sind denn das für Kalkulationen, die auf Jahre und Jahrzehnte mit Nullzinsen rechnen? Und dann man ist man mit einem Mal überrascht vom angeblichen "Zinssprung"...

  53. 4.

    Super. Und wenn dann überhaupt mal eine Wohnung gebaut wird, dann für Familien und nicht für Singles. Dabei besteht diese Gesellschaft zu 41% aus Singlehaushalten (Deutschland), in Berlin waren es 2018 bereits über 55%. Tendenz für Deutschland insgesamt: steigend.

    Bin gespannt, wann darauf mal reagiert wird im Wohnungsbau. Anstatt ständig 3 - 4-Zimmer-Wohnungen zu bauen.

  54. 3.

    "Das Ziel, jährlich 20.000 neue Wohnungen zu schaffen, wird auch in diesem Jahr verfehlt. Wie Bausenator Christian Gaebler (SPD) der Deutschen Presse-Agentur sagte, werden es voraussichtlich nur etwa 16.000 sein."
    Aber allein im 1. Halbjahr 2023 stieg die Einwohnerzahl um 15500 Menschen.
    Wie sollen denn bei diesen Verhältnissen Menschen bezahlbare Wohnungen finden?

  55. 2.

    Man hat wieder vergessen zu erwähnen, dass es zu wenig Bauland gibt… oder warum will man das Tempelhofer Feld bebauen ?

  56. 1.

    Selbst die LWU stellen deutlich weniger Wohnungen fertig. Hier rächt sich die Verweigerungshaltung linksalternativer und linker Politiker, neue Baugebiete auszuweisen, Nachversdichtungen zu forcieren etc. Stattdessen gab es schon früh einen Brandbrief an Lompscher, in denen die LWU, aber auch Genossenschaften sich über eine schleppende Baulandzuteilung zu hohen Preisen beschwert hatten. Damit ist der schwerfällige Tanker des kommunalen Wohnungsbaus, der gerade langsam wieder Fahrt aufgenommen hatte, nachhaltig ausbremst worden. Dabei hatte auch sie das Ziele ausgegeben gehabt, 20.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen.

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