Kundgebung am Freitag - Lkw-Fahrer sammeln sich zum Protest in Berlin-Mitte
Nach den Landwirten mit ihren Traktoren protestiert die Speditionsbranche mit ihren Lastern gegen die Politik der Ampel-Regierung. Seit Donnerstagfrüh fahren Lkw aus ganz Deutschland nach Berlin. Behinderungen gab es bislang vor allem in Brandenburg.
- 1.500 Teilnehmende bei bundesweiten Lkw-Protest angemeldet
- Bislang fast 500 Fahrzeuge auf der Straße des 17. Juni
- Große Verkehrsprobleme blieben am Donnerstag aus
- Freitag Kundgebung am Brandenburger Tor geplant
Hunderte Spediteure und Landwirte haben in Berlin nach einer Sternfahrt an einem Protest teilgenommen. Die Polizei berichtete von rund 350 Lastwagen, etwa 50 Traktoren und rund 90 weiteren Fahrzeugen auf der Straße des 17. Juni. Rund 350 Menschen versammelten sich demnach am Nachmittag am Brandenburger Tor.
Die Zahl variierte aber, weil die Mahnwache auch in der Nacht andauern sollte. Auf Transparenten wurde unter anderem gefordert, die Erhöhung der Lkw-Maut und die CO2-Steuer zurückzunehmen. Größere Verkehrsbehinderungen gab es in Berlin nach Angaben der Polizei wegen der Sternfahrt nicht.
Bauern in Südbrandenburg blockieren A15-Abfahrten
Behinderungen gab es derweil in Brandenburg: Landwirte und Fuhrunternehmen blockierten am Donnerstagmorgen mehrere Zufahrten zur A15. Bis auf die Zufahrt Bademeusel seien alle Zufahrten zwischen der polnischen Grenze und dem Dreieck Spreewald versperrt, teilte die Polizei mit.
Zwischen 6 bis 16 Uhr sollten alle Autobahnzufahrten der A15 in der Lausitz blockiert werden - also Boblitz, Vetschau (beides Oberspreewald-Lausitz), Roggosen, Forst, Bademeusel (alles Spree-Neiße) und Cottbus, teilte die Polizei mit.
Rund 1.500 Teilnehmende angemeldet
Vertreter des Güterkraftverkehrs fahren mit ihren Lastern aus dem ganzen Bundesgebiet nach Berlin. Angemeldet sind 1.500 Teilnehmende, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei dem rbb am Mittwoch auf Anfrage sagte.
Am Freitagmittag ist die zentrale Kundgebung vor dem Brandenburger Tor geplant, wie der Verband ankündigte. Danach soll eine Mahnwache folgen. Laut Polizei wird der Abschnitt bis mindestens Freitagabend gesperrt bleiben.
Lkw-Fahrer fordern Verzicht auf Mauterhöhung
Die Lkw-Fahrer fordern unter anderem, dass die Bundesregierung die Mauterhöhung sowie die CO2-Bepreisung zurücknimmt. Zudem wünschen sich die Fahrer eine bessere Infrastruktur für Berufskraftfahrer. Was die Kosten betreffe, sei die Branche am Limit, sagte der Sprecher des Verbands, Daniel Beständig, im rbb-Inforadio. "Uns geht es einfach darum, dass wir auch zukünftig eine Möglichkeit haben, am Markt zu überleben." Viele Schreiben, auch an die Bundesregierung, seien unbeantwortet geblieben.
Der Verband hat sich nach eigenen Angaben für den Protest explizit die erste Sitzungswoche des Parlaments ausgesucht. Außerdem findet zeitgleich die Eröffnung der Grünen Woche und am Samstag die Berliner Agrarministerkonferenz statt.
Autofahrer sollen gesperrten Bereich umfahren
Berliner Autofahrer sollten den gesperrten Bereich auf der Straße des 17. Juni zwischen Großer Stern und Brandenburger Tor weiterhin umfahren. Nach Polizeiangaben soll die Straße des 17. Juni voraussichtlich bis zum 28. Januar gesperrt bleiben, denn weiterhin würden Traktoren vor dem Brandenburger Tor zu einer Mahnwache stehen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 18.01.2024, 19:30 Uhr