Arbeitsplatz-Abbau - Tesla in Grünheide: Zahl von 3.000 Stellen-Streichungen "entbehrt jeder Grundlage"

Di 16.04.24 | 16:35 Uhr
  99
Archivbild: Luftaufnahme der Tesla Giga Factory am 14.07.2023.(Quelle:imago images/IPON)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.04.2024 | Mischa Frinke | Bild: imago images/IPON

3.000 Jobs sollen bei Tesla in Grünheide auf der Kippe stehen - so hieß es am Montag in Medienberichten. Das Unternehmen betont aber: Noch wird geprüft, wie sich der von Elon Musk angekündigte Stellenabbau auf Grünheide auswirkt.

  • Tesla-Mitteilung: Stellenabbau in Grünheide wird geprüft
  • in Brandenburg wohl weniger als zehn Prozent der Beschäftigten betroffen
  • Betriebsrat: bisher nur Gerüchte und Absichtserklärung
  • schwache Verkaufszahlen zu Jahresbeginn

Von einem geplanten weltweiten Stellenabbau beim US-Elektroauto-Hersteller Tesla sollten laut Medieninformationen 3.000 Stellen in Grünheide (Oder-Spree) betroffen sein. Diese Zahl "entbehrt dabei jeder Grundlage", teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Konzernchef Elon Musk habe in einer internen E-Mail einen globalen Stellenabbau von zehn Prozent angekündigt. "Diese Maßnahme prüfen wir und werden sie für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen", teilte Tesla mit.

Ausmaß noch unklar

rbb-Recherchen in Unternehmenskreisen hatten bereits am Montag ergeben, dass der Umfang des Stellenabbaus in Grünheide offenbar deutlich geringer ausfallen würde. Insider sagten, sie gehen davon aus, dass weniger als zehn Prozent der rund 12.500 Beschäftigten betroffen seien.

Nach rbb-Informationen ist das genaue Ausmaß aber noch unklar. Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach sagte, er stehe mit Tesla in Kontakt und rechne mit weit weniger als 3.000 wegfallenden Jobs.

Betriebsrat und Gewerkschaft haben keine Informationen erhalten

Sowohl Mitglieder des Betriebsrats als auch der IG Metall erklärten dem rbb, dass im Betriebsrat von Tesla in Grünheide keinerlei Informationen zu einem Stellenabbau vorlägen. "Bisher gibt es jede Menge Gerüchte und eine Absichtserklärung von der Konzernzentrale", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze dem rbb. "Es ist die gesetzliche Pflicht des Managements, den Betriebsrat nicht nur umfassend zu informieren, sondern mit ihm zu beraten, wie Beschäftigung gesichert werden kann."

Auch die Arbeitsagentur Frankfurt (Oder) hat aktuell noch keine Informationen über einen geplanten Stellenabbau. Sie müsste vom Unternehmen genauso wie der Betriebsrat informiert werden.

Schwache Verkaufszahlen im ersten Quartal

Bislang hatte das Unternehmen mehrfach erklärt, dass die Belegschaft in Grünheide auf 22.500 Mitarbeitende aufgestockt werden soll. Am Montagabend waren auf der Webseite des Unternehmens noch zahlreiche offene Stellen ausgeschrieben [tesla.com]. Zudem hatte Tesla zuletzt einen Ausbau des Standortes Grünheide angekündigt. So will das Unternehmen einen eigenen Güterbahnhof errichten und die Produktion von bislang angepeilten 500.000 E-Autos auf eine Million pro Jahr verdoppeln.

Musk will demzufolge außerdem in jedem Unternehmensbereich die Kosten senken und die Produktivität steigern. Der Elektroautobauer hat gerade weltweit Probleme, seine Autos zu verkaufen. Der Stellenabbau könnte Medienberichten zufolge eine Reaktion auf die schwachen Verkaufszahlen von Tesla sein. Diese sanken im ersten Quartal um mehr als acht Prozent im Vorjahresvergleich.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.04.2024, 13:00 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 16.04.2024 um 22:07 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

99 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 99.

    Gestern hat man mir gegenüber noch behauptet, man bräuchte die "3-fache Menge an Primärenergie"
    heute ist es schon die 5-fache Menge....(Kommentar 12)

  2. 98.

    Ich finde es richtig. Wenn kein Absatz vorhanden ist muss man Betriebskosten senken. Sorry ganz ehrlich das ist normal

  3. 97.

    Mag sein, was kosten diese? Und schon können wir dieses Kapitel schließen.

  4. 96.

    Beruhigen Sie sich wieder iris!
    Die FDP ist eine winzige Partei, die es bei den nächsten Wahlen nicht in die Parlamente schaffen wird. Und selbst wenn, werden die nicht die Politik bestimmen. Sie sollten sich viel mehr Gedanken machen, was die AfD plant, denn das ist irre, aber leichter umsetzbar.
    Über Cannabis brauchen Sie sich überhaupt nicht zu sorgen. Es gab in Deutschland bereits vor dem neuen Gesetz Millionen Kiffer. Ich höre aber immer nur von 10.000en Toten und Kranken durch Alkohol jedes Jahr. Deutschland ist übrigens nicht das erste Land, das Kiffen straffrei stellt. Es gab nirgends einen unkontrollierbaren Anstieg von Cannabiskonsum oder Menschen, die durch Cannabis krank wurden.
    Ich lebe im Westen und habe bereits vor der Wiedervereinigung Cannabis angeboten bekommen, dass ist keine neue Gefahr.

  5. 95.

    Bei Twitter kann Musk tatsächlich frei entscheiden. Twitter gehört ihm nämlich vollständig.
    Bei Tesla ist nur einer der Eigner und der CEO. Als CEO ist er allerdings vertraglich verpflichtet, Entscheidungen zu treffen, die gut für das Unternehmen und die Aktionäre sind.

  6. 94.

    Grundsätzlich gehöre die Zukunft dem Elektroantrieb, betont Blume von Porsche. E-Fuels seien eine „Ergänzung“, die helfe, die Dekarbonisierung zu beschleunigen, nicht nur auf der Straße. „Es geht um Schiffe, es geht um Flugzeuge, wo wir gar keine andere Lösung haben.“
    Nachzulesen in der FAZ vom 12.04.2024

  7. 93.

    Oder liegen die sinkenden Verkaufszahlen doch daran, das Wissing immer wieder behauptet, es gäbe in absehbarer Zukunft eine Rettung für den Verbrennungsmotor? Plus wundersamer Geschichten im Internet über E-Autos und Ladehorror.
    Jeder Unfall, man dem ein E-Auto beteiligt ist, wird in den Medien auf Seite 1 präsentiert. Wie würde das bei den dutzenden Unfällen jeden Tag von Verbrennern funktionieren, dann würde die BILD nur noch aus Unfallberichten bestehen.

  8. 92.

    Tja, was erwarten Sie, wenn rechte Parteien (inklusive der FDP) massiv gegen alle Projekte der Ampel arbeiten?
    EE und Wärmepumpen hätten DER Wirtschaftsmotor für Deutschland werden können, aber wir retten lieber PCK...

  9. 91.

    Iris, man braucht die 5-fache Menge an Strom für E-Fuels. Dazu kommt die Energie für den Transport aus sonnenreichen Ländern zu uns.
    Wer möchte diesen Aufpreis zahlen, außer er wird dazu gesetzlich gezwungen?

    Und die irre Idee die Blühstreifen durch industrielle Landwirtschaft zu ersetzen bringt jetzt genau was? Warum nochmal gibt es die Blühstreifen, vielleicht um die industrielle Landwirtschaft auszugleichen und Artenvielfalt zu erhalten?

  10. 90.

    Hauptsache Herr Musk bekommt Narrenfreiheit eingeräumt und womöglich Fördermittel. Große Versprechen, abkassieren und dann alles fallen lassen

  11. 89.

    In der Oberklasse ist allein Audi mit dem Q8 e-tron und dem e-tron GT mit Model S und X beim Absatz mindestens gleich gezogen. Beim Autopilot kommt Tesla auch nicht voran, Deutsche bieten dagegen Level 2+ oder sogar Level 3 an. Musk fabuliert über elektrische Robotaxis. Mit so einem hat sich heute der Senat fotografieren lassen. Das war aber von VW.

  12. 88.

    Tragen Sie eine Windel, wenn Sie 1000 km am Stück fahren wollen? Schnellladefähige E-Autos, die man während der Pipi-Pause (inkl. Händewaschen) für die nächsten paar hundert Kilometer laden kann, gibt es schon länger.

  13. 87.

    Nein, Danke. Sie können sich gern mit der E Mobilität fortbewegen. Ich möchte gern 1000km am Stück schaffen ohne zwischendurch mehrere Stunden einen Akku laden zu müssen. Der Strompreis an öffentlichen Ladestellen ist auch alles andere als günstig, im Vergleich zum Benziner kommt man auf 100km fast aufs selbe. Es gibt also keinen einzigen Anreiz seinen Verbrenner einzutauschen.

  14. 86.

    Wir sollten nicht mehr austeilen, absagen, uns wehren, schimpfen, sondern vielmehr annehmen, Ja-sagen, hinnehmen, gutheißen, wollen, dann klappt auch mit der Zukunft.

  15. 83.

    Würden sie denn als Kompromiss einem E-Auto mit Soundmodul, wahlweise Diesel- oder Benzinerklang, Reihe 4/6/8/12, Boxer- oder V8, oder so, offener gegenüberstehen? Ich hab' ja schon E-Autos mit Auspuffattrappen gesehen. Auf'm "Tankdeckel" noch 'n Aufkleber rauf - "E-rosin". DIE Rakete pur. Sie brauchen sich dann vll. nicht zu schämen - oder nicht so doll, das pöse "Verbot" wäre erträglicher und ihre Nachkommen werdens bestimmt cool finden.

  16. 82.

    Meine Kritik beschränkt sich in erster Linie auf die politische Standortentscheidung und nicht gegen Elektromobilität als solches.
    Da ich weder bei Tesla arbeite noch eine Anstellung suche, ist mir die Firmenkultur im Prinzip egal.
    Allerdings verstehe ich alle Menschen, die sich im Zeitalter der Aufklärung an dem autoritären Führungsstil und der sektenhaften Anbiederung, stark an götzenanbiedernde „Arschkriecher“ (alias Scientology, Moon, etc.) erinnert fühlen und damit eine gewisse Abscheu gegen den Erleuchteten zeigen.

  17. 81.

    Die Deutsche Autoindustrie fertigt das was Kunden ihr abverlangen und das sind SUV also Panzer. On Top als Elektroversion, viel zu schwer kaum Reichweite aufgrund dessen und es sitzt einer drin der sich das Gefährt auch leisten kann. Wer kann sich denn überhaupt solche Autos leisten, ein normaler Angestellter mit Mindestlohn wohl kaum. Jene sind aber dann von Fahrverboten besonders betroffen, weil die SUV und Dieselfahrzeuge nicht einmal EU Normen in der Praxis einhalten. Die Wahrheit ist doch das die meisten das Auto nicht als Zweck um von A nach B zu kommen sondern als Statussymbol betrachten.

    Wenn man dann noch E-Autos in Version eines Panzers fördert und das bei denen die sowie so schon eine dicke Geldbörse haben ist was schief gelaufen.

Nächster Artikel