Arbeitsplatz-Abbau - Tesla in Grünheide: Zahl von 3.000 Stellen-Streichungen "entbehrt jeder Grundlage"
3.000 Jobs sollen bei Tesla in Grünheide auf der Kippe stehen - so hieß es am Montag in Medienberichten. Das Unternehmen betont aber: Noch wird geprüft, wie sich der von Elon Musk angekündigte Stellenabbau auf Grünheide auswirkt.
- Tesla-Mitteilung: Stellenabbau in Grünheide wird geprüft
- in Brandenburg wohl weniger als zehn Prozent der Beschäftigten betroffen
- Betriebsrat: bisher nur Gerüchte und Absichtserklärung
- schwache Verkaufszahlen zu Jahresbeginn
Von einem geplanten weltweiten Stellenabbau beim US-Elektroauto-Hersteller Tesla sollten laut Medieninformationen 3.000 Stellen in Grünheide (Oder-Spree) betroffen sein. Diese Zahl "entbehrt dabei jeder Grundlage", teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Konzernchef Elon Musk habe in einer internen E-Mail einen globalen Stellenabbau von zehn Prozent angekündigt. "Diese Maßnahme prüfen wir und werden sie für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen", teilte Tesla mit.
Ausmaß noch unklar
rbb-Recherchen in Unternehmenskreisen hatten bereits am Montag ergeben, dass der Umfang des Stellenabbaus in Grünheide offenbar deutlich geringer ausfallen würde. Insider sagten, sie gehen davon aus, dass weniger als zehn Prozent der rund 12.500 Beschäftigten betroffen seien.
Nach rbb-Informationen ist das genaue Ausmaß aber noch unklar. Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach sagte, er stehe mit Tesla in Kontakt und rechne mit weit weniger als 3.000 wegfallenden Jobs.
Betriebsrat und Gewerkschaft haben keine Informationen erhalten
Sowohl Mitglieder des Betriebsrats als auch der IG Metall erklärten dem rbb, dass im Betriebsrat von Tesla in Grünheide keinerlei Informationen zu einem Stellenabbau vorlägen. "Bisher gibt es jede Menge Gerüchte und eine Absichtserklärung von der Konzernzentrale", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze dem rbb. "Es ist die gesetzliche Pflicht des Managements, den Betriebsrat nicht nur umfassend zu informieren, sondern mit ihm zu beraten, wie Beschäftigung gesichert werden kann."
Auch die Arbeitsagentur Frankfurt (Oder) hat aktuell noch keine Informationen über einen geplanten Stellenabbau. Sie müsste vom Unternehmen genauso wie der Betriebsrat informiert werden.
Schwache Verkaufszahlen im ersten Quartal
Bislang hatte das Unternehmen mehrfach erklärt, dass die Belegschaft in Grünheide auf 22.500 Mitarbeitende aufgestockt werden soll. Am Montagabend waren auf der Webseite des Unternehmens noch zahlreiche offene Stellen ausgeschrieben [tesla.com]. Zudem hatte Tesla zuletzt einen Ausbau des Standortes Grünheide angekündigt. So will das Unternehmen einen eigenen Güterbahnhof errichten und die Produktion von bislang angepeilten 500.000 E-Autos auf eine Million pro Jahr verdoppeln.
Musk will demzufolge außerdem in jedem Unternehmensbereich die Kosten senken und die Produktivität steigern. Der Elektroautobauer hat gerade weltweit Probleme, seine Autos zu verkaufen. Der Stellenabbau könnte Medienberichten zufolge eine Reaktion auf die schwachen Verkaufszahlen von Tesla sein. Diese sanken im ersten Quartal um mehr als acht Prozent im Vorjahresvergleich.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.04.2024, 13:00 Uhr
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