Energiewende - Studie: Brandenburg hat genug Wasser zur Wasserstoff-Produktion

Mo 13.05.24 | 18:01 Uhr
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Auf einem großen Wasserstoffspeicher auf dem Gelände des Hybridkraftwerks Enertrag ist die Aufschrift "Wasserstoff" zu lesen.(Foto: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.05.2024 | Wirtschaftsminister Jörg Steinbach | Bild: dpa

Gibt es im trockenen Brandenburg genug Wasser, um daraus Wasserstoff per Elektrolyse zu gewinnen? Eine Studie im Auftrag des Landes sieht hier kein Problem.

Für die Erzeugung von grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft gibt es auch in Brandenburg als einer der trockensten Regionen Deutschlands ausreichend Wasser. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag in Potsdam vorgestellte Studie im Auftrag des Landes.

In Deutschland sollen bis 2030 viele Anlagen zur Wasserstoff-Herstellung entstehen, sogenannten Elektrolyseure. Darin wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.

"Brandenburg hat genug Wasser für die Wasserstoffproduktion"

Wasserstress werde gerne als "Killerargument" dafür verwendet, dass die Wasserstoff-Produktion nicht funktionieren könne, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Die Studie zeigt ihm zufolge aber: "Brandenburg hat genug Wasser für die Wasserstoffproduktion."

Eine Fünf-Megawatt-Elektrolyseanlage, die etwa zur Versorgung von Tankstellen mit Wasserstoff diene, verbrauche so viel Wasser wie zur Bewässerung eines Profifußballfeldes im Jahr gebraucht werde, hieß es in der Studie. 3.000 Familien könnten bei einer Produktion von jährlich 400 Tonnen Wasserstoff ein Jahr lang Auto fahren. Eine 100-Megawatt-Anlage könne mit der jährlichen Abwassermenge einer 3.000-Einwohner-Gemeinde betrieben werden.

1.600 Busse des Berliner Nahverkehrs könnten der Untersuchung zufolge mit dem Wasserstoff fast ein Jahr lang betrieben werden. Eine Elektrolyse-Anlage braucht demnach etwa 25 Liter pro Kilogramm Wasserstoff. Bei optimierten Systemen könne der Verbrauch auf um die 13 Liter gesenkt werden, hieß es.

Auch Abwasser kann herangezogen werden

Studienleiter Martin Zerta sagte, für die Wasserstoff-Erzeugung in Brandenburg würden insgesamt rund ein bis sechs Prozent der heutigen Wassergewinnung benötigt. Dies werde nicht zwangsläufig den Wasserstress erhöhen. Lokal angespannte Wasserhaushalte wie etwa in der Bergbauregion in der Lausitz und der Spree-Region müssen laut Studie bei Projekten aber stets berücksichtigt werden.

Attraktiv sei es auch, statt Grundwasser Abwasser, das gereinigt werden müsse, für die Wasserstoff-Erzeugung zu nutzen, so Zerta. Wirtschaftsminister Steinbach betonte zudem, es müsse intelligenter mit Wasser umgegangen werden etwa mit dem im Bergbau abgepumpten Grundwasser - sogenanntem Sümpfungswasser -, das bislang ungenutzt in Gewässer eingeleitet werde.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.05.2024, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Ach in Brandenburg steigt der Jahresniederschlag, aber eher im Winter.

    Und höhere Temperaturen im Sommer bedingen höhere Verdunstung. Dazu große künstliche Seen und die grundwasserschädliche Kiefer überall.

  2. 26.

    Haben Sie es noch nicht mitbekommen? Dieses ,,Wassereiche Flächenland'', genannt Brandenburg, ist stark, von Extremtrockenheit gefährdet. Auch dieser Sommer wird für Extremhitze und damit verbundenen Wassermangel sorgen. Sodaß alle Bewohner dieses Landes Wassersparmaßnahmen durchführen müssen, ohne Ausnahmen! Ich bin auch dafür daß für Wasserverschwenung Höchststrafen anzuordnen sind. Das verlangt der Ernst der Situation.
    Ich dusch mich auch nur 2x im Monat, das reicht.

  3. 25.

    In einem wasserreichen Flächenland dürfte dies kein Problem sein. Wenn man die Basics beachtet die jeder kennt? Muss ja nicht in Grünheide, Erkner oder Strausberg sein.

  4. 24.

    Bloß nicht! Lassen Sie das Wasser bitte im See! Die Nachricht von ,,genug Wasser'' bezieht sich nur auf das Wasser allgemein in Brandenburg. Aber die Seen sind davon ausgenommen und in ihrem Wasserhaushalt gefährdet! Zumal voraussichtlich wieder eine extrem , trockener Hochsommer zu erwarten ist!

  5. 22.

    Gab es nicht grad heute eine Nachricht dass Brandenburger Seen zu wenig Wasser haben, wegen Klimawandel und so? Also alles halb so schlimm, wenn man nun zusätzlich entnehmen will?

  6. 21.

    "physiker" kann sich hier jeder ungeprüft nennen, auch und gerade Befürworter der Atomenergie.

    Ein durchsichtiger Versuch.

  7. 20.

    Wir verballern massig Wasser und es wird am Ende über die Klärwerke in die Flüsse geleitet und verschwindet irgendwann irgendwo auf dem Weg zum oder im Meer. Selbst Prozesswasser, welches nahezu keinerlei Verunreinigungen haben kann, gilt als Abwasser und wird entsorgt. Wenn wir Abwasser zur H2 Herstellung nutzen und dieses dann in z.Bsp. unseren Autos verballern, verbrennt das H2 und wird als Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit in der Region. Wie sich das auf den Wasserhaushalt dann in BB aus wirkt- keine Ahnung. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass es wenigstens in den Wintermonaten mehr regnet. Klimatechnische Betrachtungen sind bestimmt spannend,

  8. 19.

    Wind- und Solarparks brauchen trockenen Boden? Wachsen die dann besser?
    Hoffentlich hat sich das auch schon bis Niedersachsen und S-H herumgesprochen. Nicht, dass die Windräder dort eingehen...

  9. 18.

    Wenn man das Wasser nicht auffängt bzw. in der Brandenburger Landschaft hält - wird in Brandenburg immer Trockenheit herrschen.
    Sobald der Regen vorbei ist und das Wasser schnell in Richtung Meer abgeflossen ist bzw. abgeleitet wird, ist die Trockenheit sofort wieder da.
    Aber Monokulturen, Windparks und Solarfelder in Brandenburg, brauchen sowieso trockenen Boden und moderne Industrie/Gewerbe sind ja in Brandenburg nicht erwünscht, Viele Grüße.

  10. 17.

    Soweit richtig. Aber ist es effizient, einen zweistelligen Milliardenbetrag für Strom zu bezahlen, der nicht verbraucht wird? Oder erst gar nicht erzeugt wird?

  11. 16.

    Die Auswirkungen des Klimawandels, die sich im ohnehin niederschlagsarmen Osten weit deutlicher als in Westdeutschland zeigen, sollten nicht verharmlost oder gar ins lächerliche gezogen werden.

  12. 15.

    Mit Sicherheit benötigen wir "grünen" Wasserstoff - nur eben nicht für den Landverkehr. Größere Projekte, bei denen der Wasserstoff dort in Europa der Batterie überlegen ist, sind mir nicht bekannt. Ihnen? Selbst in den allermeisten süditalienischen Bergdörfern gibt es Strom. Suchen Sie da aber mal die nächste Wasserstofftankstelle.

  13. 14.

    Leider ist die Energiebilanz (Effizienz) der H2-Kette extrem schlecht. Damit bleibt H2 sehr teuer und wenigen Spezialanwendungen vorbehalten. Zum flächendeckenden Einsatz wird H2 in naher Zukunft daher leider nicht kommen können.

  14. 13.

    jaja, da hiess es wieder, entweder sie schreiben, was wir lesen wollen, oder der Vertrag wird nicht verlängert.
    Das Wasser in Brandenburg reicht nicht. Da muss erst mal Tesla weg.

  15. 12.

    Einfach nur lächerlich der BUND sieht das anders im Beitrag auf der Seite RBB24 vom 14.05.24 .
    Was ist nun richtig etc...........

  16. 11.

    Manch ahnungsloser Laie hat bei Blätter in Zeitschriften übersehen, wie sich die Kosten die die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie entwickelt haben. Vielfach ist es aber weiterhin immer noch wirtschaftlicher, Strom direkt zu nutzen anstelle den Umweg über Wasserstoff zu gehen. Die Herausforderungen des vielfach leugneten menschgemachten Klimawandels zwingen aber auch andere Bereiche zu einer Abkehr von fossilen Energieträgern.

  17. 10.

    Warum kommen Sie mit diesem einen negativen Bsp. vom Schweizer LKW? Man könnte denken, Sie suchen krampfhaft nach Argumenten gegen die Wasserstoffproduktion. Es gibt doch sicher viele positive Bsp.!?

  18. 8.

    Immer mehr Projekte mit Wasserstoff-Fahrzeugen scheitern an der Unwirtschaftlichkeit oder werden nach Kostenabschätzung zugunsten der Batterie entscheiden.
    In der Schweiz floppten Wasserstoff-LKW wg unzugänglicher Reichweite und umständlichen Tankens.
    Niedersachsen schafft nach ersten Erfahrungen mit der Brennstoffzelle Batteriezüge an.
    In Kärnten ist ganz frisch ein Projekt mit Wasserstoff-Bussen nach vier Jahren wg. Kosten gescheitert.

    Warum sollten man ein Landfahrzeuge mit dem ca,. fünffachen des Primärenergiebedarfs bewegen als das mit der Batterie möglich wäre? Die meisten haben das erkannt,. Es sind vergangenen Monat gerade mal fünf PKW mit Brennstoffzelle neu zugelassen worden. Bei technologieoffenen Ausschreibung gewinnt laut Stadler Rail in Europa auch fast immer die Batterien

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