Ernte in Brandenburg - Landesbauernpräsident Wendorff erwartet Anstieg beim Getreidepreis

Mi 04.09.24 | 11:11 Uhr
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Symbolbild:Ein Landwirt hält Getreide in seinen Händen.(Quelle:dpa/L.Penning)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.09.2024 | Christoph Kober / Henrik Wendorff | Bild: dpa/L.Penning

Überschwemmte Felder, Frost im April und neue EU-Vorgaben - die Getreideernte in Brandenburg ist deutlich geringer ausgefallen in diesem Jahr. Laut Bauernpräsident Wendorff werden sich dadurch die Preise für Getreide erhöhen.

Die relativ schlechte Getreideernte in Brandenburg führt zu höheren Preisen. Das sagte der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff dem rbb am Mittwoch.

"Wir müssen leider feststellen, dass unsere Schätzung richtig war - wir haben circa zehn Prozent weniger geerntet als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre", so Wendorff. Das sei umso bitterer, weil auch in diesen fünf Jahren schon schlechte Ernten dabei gewesen seien.

Der voraussichtliche Anstieg der Preise ist Wendorff zufolge neben dem knapperen Angebot auch auf die hohen Energiekosten zurückzuführen. Der Ernterückgang sei aber kein Anlass, sich übermäßig Sorgen zu machen.

Unterschiedliche Anbaubedingungen in Brandenburg

Ein Grund für den Rückgang der Ernte sei das Wetter, sagte Wendorff. Er verwies auf den nassen Herbst, der zu überschwemmten Feldern im Frühling führte, und auf die Frosttage Ende April.

Zum anderen gebe es deutschlandweit immer weniger Flächen für den Getreideanbau. Laut Wendorff wird jetzt mehr Tierfutter angebaut, weil die EU mehr Vielfalt auf den Äckern fordere: "Das geht natürlich zu Lasten des Getreideanbaus, zumal wir auch mehr Flächenstilllegungen im Land haben".

Eine Besonderheit in Brandenburg sei die starke regionale Nord-Süd-Spreizung im Land: "Wir haben das Zweieinhalbfache an Erträgen in der Uckermark und gleichzeitig ganz geringe Erträge in der Spreewald-Lausitz-Region", so Wendorff.

Deutschlands Landwirte haben in diesem Jahr fast 35 Millionen Tonnen Getreide geerntet.
Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist das im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von gut neun Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.09.2024, 06.45 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Welcher Schauspieler? Ihre falsche Behauptung stammt bereits aus dem Jahr 2022 und stammt von linksextremistischen und rechtspopulistischen Social Media Kanälen und sind dreiste Desinformationskampagnen.

    "In der Ukraine ist der Verkauf landwirtschaftlicher Flächen an ausländische Investoren gesetzlich verboten. Dennoch behaupteten Nutzerinnen und Nutzer in sozialen Netzwerken im August 2022, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe rund ein Drittel des ukrainischen Territoriums an ausländische Konzerne verkauft. Das ukrainische Bodengesetz lässt einen solchen Verkauf jedoch bislang nicht zu und auch Bodenrechts-Experten widersprechen den Behauptungen. "

  2. 20.

    Klar geht das, z.b aus der Ukraine von den neuen Besitzern black rock, der Schauspieler hat ja 16 mio.ha ackerland verkauft

  3. 19.

    Warum kaufen? Die Kriegsparteien schicken schon genug Waffen und Munition in die Ukraine. Kann doch jeder mit seinen großen Schlitten auf der Autobahn ein Sack Getreide mitbringen. Bezahlt ist ja.

  4. 18.

    Die LW ist nun mal dem Wetter nunmal jeden Tag ausgesetzt. Dass der Frost im Frühjahr in die hiesi. Obst- v. a. Apfelblüte zerstörte, ist sehr bedauerl.; dagegen kann man schrittweise technolog. vorgehen, wobei die Vorschläge aus dem Forum: Einteilung in Quartiere u.zeitweilge Überspannung dieser mit schützendem Material schon einige der besseren Vorschläge waren, denn irgendw. Erfahrungen haben die Obstbauern in Norditalien oder Südösterreich auch! Bei den Getreideflächen sind aufgrund der Größe-bedingt durch den effektiv. Einsatz des Maschinenparks derart Lösungen schwierigerer Natur. Und ich glaube auch nicht, dass Mohrrüben 1 Kg nur 1 Eur kosten müssen. Ist dieses "Zeugs" biologisch gewachsen u. nicht ganz verdünnt/-krümmt, kann auch weniger davon benötigt u. bezahlt werden. Da ich ohnehin kaum Fleisch verbrauche, kann ich dabei nicht mitreden, bin aber beim Grün-Zeugs aus Ficht-walde gut bedient! SuperTeam!

  5. 17.

    Dann kauft man das Getreide halt im Ausland. Also, wo ist das Problem?

    Deutsche Bauern sind eh nur noch mit massiven Fördermitteln überlebensfähig. Vielleicht sollten hier die Prinzipien der Marktwirtschaft gelten?

    Getreide kann man günstiger im Ausland kaufen

  6. 16.

    Die Preise steigen weil die großen Hilfsorganisationen große Mengen aufkaufen müssen. Die Regionen mit Ernteausfällen oder die riesigen Flüchtlingslager, müssen versorgt werden.
    Es wird sehr viel Getreide aufgekauft werden müssen. Steigt der Preis, steigen die Gewinne. Die Hilfsorganisationen müssen kaufen.

  7. 15.

    Tja, mein Reden. Nun ist die Ernte, nicht nur hier, nicht so dolle, die Nachfrage aber mindestens gleichbleibend, also steigen die Preise wieder. Is' so.

  8. 14.

    Die Butter kostet hier 3,29, das Gehackte 12€, das Brötchen 1€.

    Die Lebensmittel werden doch vom Verbraucher vorher teuer bezahlt, alle Subventionen sind Steuergeld, bedeutet, wir bezahlen teuer, bevor wir noch teurer konsumieren sollen. Pech für Konsumenten, denn wenn wir die Subventionen auf die Lebensmittelpreise aufrechnen, bezahlen Verbraucher viel zu viel für „ angebliche“ billige Lebensmittel, man sieht den wahren gezahlten Preis nicht mehr, unser Steuergeld ist scheinbar unsichtbar.

    Also immer schön fair und transparent sein.

  9. 13.

    Die Preispolitik der letzten Jahre, das Verschwinden staatlicher Subventionen, Anschluss an Weltmärkte und die Perfektionierung der Getreideproduktion / Ernte, haben die Preise getrieben und zwar nach unten.
    Es werden Milliarden Kilokalorien für den Müll produziert.
    Das muss aufhören. 70 % der europäischen Ackerflächen werden zur Produktion von Tierfutter verwendet. Das ist in Frage zu stellen.
    Die europäischen Landwirte verhalten sich wie die Autoindustrie, sie verschlafen schlicht. Die meisten Landwirte zumindest

  10. 12.

    Ein Brandenburger braucht nicht über den Tellerrand schauen. Viele Grüße von der Fam.Sachse aus dem schönen Rheinsberg.

  11. 11.

    Mußte ich mir auch gerade überlegen.
    Zumal ja vor nicht all zu langer Zeit, auch hier im rbb24, zu lesen war, das die Getreidepreise gesunken seien.
    Kann sich aber wohl wirklich nur um internationales/ukrainisches Getreide handeln.
    Empfehlenswert auch der rbb24-Beitrag (Mo 05.08.24 | 14:35 Uhr):
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/08/brandenburg-getreideanbau-leicht-ruecklaeufig-weizen-roggen-huelsenfruechte.html

  12. 10.

    Ja und es gibt Leute, die wissen nicht wie es läuft. Mal ein Snippet "...Fundamental spricht alles für einen weiteren Preisanstieg. Sowohl aus Europa als auch aus Russland werden schlechte Erntedaten gemeldet...."
    Wie hätten sie denn gern ihr Brot? Doppelt gebacken, innen "saftig", nicht klebrig, auf Wunsch natürlich schon geschnitten, frei Haus, kostenlos und der Bauer/Bäcker zahlt den Lieferdienst.
    Leute, ihr seid echt lustig.

  13. 9.

    Ein Blick über den Tellerrand ist sogar dem "Sachsen" zuzumuten. Zumal es inhaltlich zum Themenfeld passt.

  14. 8.

    ...der ewig jammernde und wenig innovative Bauer, der bis zu 40% seines Einkommens aus Subventionen bezieht.

    Herrlich!

  15. 7.

    Ach, unsere lieben Bauern, diesmal wurde also etwas weniger geerntet. Das kommt vor. Wenn eine neue Rekordernte ins Haus stünde, wäre die Klage eine andere, weil dann die Preise sinken, irgendwas ist ja immer.
    Hauptsache ist, die Subventionen werden rechtzeitig ausgezahlt und die Bodenpreise steigen weiter an.

  16. 5.

    Hätte mich gewundert, wenn die EU im Interview keinen mitbekommen hätte. 6 Milliarden Euro Landwirtschaftssubventionen pro Jahr an die deutschen Bauern sind eben viel zu wenig. Vor allem weil mit dem Geld ja auch Bedingungen verbunden sind - wie z.B. Artenvielfalt. Am besten man verdoppelt die Subventionen und schenkt sie einfach den Bauern.

  17. 4.

    Zum Glück gibt es ja die Weltmärkte und die Weltmarktpreise….

  18. 3.

    Auch wenn der Artikel etwas anderes vermitteln möchte: das sind gute Nachrichten. Lebensmittel, vor allem heimische, sind viel zu billig. Klar, das mögen viele nicht hören: aber wie sollen die Bauern eigentlich leben von den Spottpreisen, die die allermeisten Deutschen zu zahlen bereit sind? Wir müssen uns nicht wundern, wenn die einst so stolze Landwirtschaft in unseren Regionen zugrundegeht, wenn wir immer noch wie kleine Kinder darauf beharren, dass eine Schrippe gefälligt 10 Pfennig zu kosten habe, und ein Kilo Schweinesteaks für nicht mehr als 1,99 auf den 5000€-Gasgrill zu kommen hat. Die Meisten wollen es nicht wahrhaben: "Geiz ist geil", aber letztlich zahlen wir doppelt und dreifach: gesundheitlich, ökoloIogisch, politisch, moralisch. Insofern ist auch der geringere Ernteertrag gesellschaftlich eine *gute* Nachricht, denn er führt vielleicht zu ein wenig mehr Wertschätzung. Täglich wird in Wien wird so viel Brot weggeschmissen, wie in Graz gegessen wird.

  19. 2.

    Futtermittel = Tiermast (Europäische Vielfalt..soso)
    Wetter = Klimawandel + Verschlechterung der Bodenqualität
    Da müssten dann tatsächlich die Verursacher zahlen. Ich frage mich aber, ob die Landwirte neben einer Erhöhung der Getreidepreise trotzdem auch Ernteausfallversicherungen kassieren. Das wäre Versicherungsbetrug. Das fänden die Leute nicht gut zumal man sie hier doppelt betrügen würde.
    Essen = nicht gleich Nahrung. Weniger in Industrielebensmittel und mehr in Grundnahrungsmittel produzieren. Da bleibt viel übrig. Die meisten Menschen rennen am Supermarktfertigmüll eh vorbei. Der Müll landet im Ofen und man lügt die Leute an, sie würden Lebensmittel verschwenden.
    Wenn man den Ostblock vom Handel ausschließt, diktiert nan die Preise. Pfui!

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