Geschäftsbericht - Studio Babelsberg mit hohen Verlusten wegen Hollywood-Streik

Mi 11.09.24 | 10:29 Uhr
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Archivbild: Haupteingang zum Studio Babelsberg in Potsdam. (Quelle: imago images/Müller)
Bild: imago images/Müller

Der monatelange Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern in den USA hat im vergangenen Jahr auch am Potsdamer Filmstudio Babelsberg zu Unterbrechungen und Verschiebungen von Produktionen geführt. Das Unternehmen machte deshalb millionenschwere Verluste, wie aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für 2023 hervorgeht.

Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine" [Bezahlinhalt] berichtet.

Aufträge stark eingebrochen

Unter anderem habe im Sommer vergangenen Jahres eine vorgesehene Kinoproduktion des Regisseurs Wes Anderson ("Grand Budapest Hotel", "Darjeeling Limited") unterbrochen und auf dieses Jahr verschoben werden müssen, heißt es in dem Bericht. Mehr noch: "In allen Geschäftsbereichen von Studio Babelsberg kam es zu einem starken Einbruch der Aufträge."

Der Umsatz sank von rund 108,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf knapp 21,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Unterm Strich machte der Studio-Konzern 2023 einen Verlust von rund 3,1 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte das Studio Babelsberg noch einen Gewinn von rund 2,8 Millionen Euro erzielt.

Das Minus wäre noch deutlich höher ausgefallen, hätte der US-Eigentümer des Filmstudios, die zum Immobilienfonds TPG Real Estate Partners gehörende Cinespace-Gruppe, nicht rund 6,5 Millionen Euro ausgeglichen, heißt es im Geschäftsbericht.

Viele Beschäftigte hatte das Studio aufgrund der schlechten Auftragslage in Kurzarbeit geschickt.

Auswirkungen des Streiks weiter zu spüren

Die Auswirkungen des Hollywood-Streiks sind auch in diesem Jahr noch zu spüren. "Die Studio Babelsberg AG ist in mindestens einem Fall im Geschäftsjahr 2024 direkt von der Streichung einer Serienfortsetzung betroffen", heißt es im Geschäftsbericht: "Trotzdem erwarten wir im Vergleich zu 2023, insbesondere durch die Fortsetzung der in 2023 abgebrochenen und ins Jahr 2024 verschobenen Produktionen, eine deutliche Umsatzsteigerung im Konzern."

Zwar erwartet das Unternehmen erneut einen Verlust, aber dieser werde deutlich geringer ausfallen im Vergleich zum vergangenen Jahr, hieß es.

Sendung: radio3, 11.9.2024, 6 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Na klar. Die alten Eigentümer / Gesellschafter haben sich jahrelang dank der deutschen und Berliner Filmförderung die Taschen voll geschaufelt, dann das Studio lukrativ verkauft und nun… ratet mal wer wieder helfen soll - genau. Der Staat direkt oder indirekt die Filmförderung, indem hoch subventionierte Chefarztgehälter an die Manager aber auch an die Handwerker bezahlen und Hollywood sich seit Jahrzehnten über das German stupid Money freut. Zurückgezahlt wurde selbst bei den größten erfolgen kein Cent.
    Kein Mittleid

  2. 1.

    Würden da nicht so viele Arbeitsplätze von betroffen sein, würde es mir um Einiges mehr egal sein was
    "der US-Eigentümer des Filmstudios, die zum Immobilienfonds TPG Real Estate Partners gehörende Cinespace-Gruppe" an weniger Profit macht.
    Bedeutet Immobilienfond nicht automatisch Aktionäre (die Armen!)?

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