Ortsteil Französisch-Buchholz - Senat plant riesiges Gewerbegebiet im Norden von Pankow

Di 05.11.24 | 18:26 Uhr
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Von einem Berliner Windrad in Pankow sieht man Berlin unter einer Wolkendecke. (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Freie Industrie- und Gewerbeflächen in Berlin sind inzwischen rar. Am nordöstlichen Stadtrand hat der Senat Kapazitäten entdeckt. Hier soll in den kommenden Jahren ein Gebiet erschlossen werden, das etwa halb so groß ist wie der Flughafen Tegel.

Berlin setzt auf die weitere Ansiedlung von Industrie und Gewerbe. Dafür sollen im Norden des Bezirks Pankow im Ortsteil Französisch-Buchholz künftig rund 200 Hektar Fläche zur Verfügung stehen. Das entspricht einer Größe von mehr als 300 Fußballfeldern.

Für das neue Gewerbegebiet Buchholz Nord hat der Senat die außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung beschlossen, wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey erläuterte. "Das heißt, die Zuständigkeit für die Aufstellung und Festsetzung von Bebauungsplänen liegt künftig bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen."

Senat will im nächsten Jahr Rahmenplan erarbeiten

Es sei für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins "ein ganz wichtiger Beschluss", so die SPD-Politikerin. Mit einer Gesamtfläche von 221 Hektar sei das Gebiet immerhin halb so groß wie der ehemalige Flughafen in Tegel. Dort stünden riesige Flächen zur Verfügung, um Wirtschaft anzusiedeln, sagte Giffey. "Und zu verhindern, dass Unternehmen abwandern nach Brandenburg."

Für den prognostizierten wachsenden Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen bis 2040 gilt Buchholz Nord deshalb als Schritt nach vorn. Der Senat werde in Abstimmung und mit Zustimmung des Bezirks Pankow in die Flächenvergabe einsteigen. "Wir werden im nächsten Jahr einen städtebaulichen Rahmenplan dafür erarbeiten", sagte Giffey. "Und wir werden eine Energie- und Wärmekampagne erarbeiten."

Beginn der Ansiedlung wird laut Giffey "noch dauern"

Buchholz Nord ist laut Giffey von Anfang an als klimaneutrales Gewerbegebiet geplant. Für die Energieversorgung sollen vor allem Photovoltaik und Windenergie genutzt werden. Giffey kündigte an, dass dort voraussichtlich auch Windräder stehen werden. Buchholz Nord solle als klimaneutrales Modellgebiet entwickelt werden. "Es wird noch ein bisschen dauern, bis tatsächlich Ansiedlung dort erfolgt", so die Wirtschaftssenatorin. Sicher sei aber: Buchholz Nord werde eines der bedeutendsten Industrie- und Gewerbeansiedlungsgebiete in Berlin.

Sendung: Fritz, 05.11.2024, 18 Uhr

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14 Kommentare

  1. 14.

    Ihr macht die ganze Natur kaputt. Wofür? Luca 12 Jahre

  2. 12.

    Nehmt das Tempelhofer Feld, da ist noch viel Platz

  3. 11.

    Nur großes Geschrei. Passiert doch sowieso nichts.

  4. 10.

    Und auch hier stellt sich mir die Frage, wo der Aufschrei der sonst so engagierten Naturfreunde bleibt, die bei jedem toten Wolf ein Mordsgetöse machen. Die Versiegelung von 200ha Offenland lässt diese Leute offenbar völlig kalt. Feldlerchen und andere Offenlandarten interessieren anscheinend nicht. Soweit zur Glaubwürdigkeit dieser Klientel.

  5. 9.

    200ha Freiland völlig sinnlos geopfert für größenwahnsinnige Megaprojekte. Berlin als Regierungssitz benötigt keine gigantischen Industrie- und Gewerbegebiete. Stattdessen ist es ein Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum. Und erzähle Frau Giffey nie wieder etwas von klimagerechter Stadt, Naturschutz oder ähnlichem, wenn hier die so wichtigen Freiflächen den Kapitalinteressen gewissenlos geopfert werden.

  6. 8.

    Baut Wohnungen, es gibt genug leerstehende Gewerbegebiete in und um Berlin

  7. 7.

    Vom S-Bhf Karow zum Kudamm dauert es gut eine Stunde. Über so kurze Anfahrtszeiten würde sich mancher auf dem flachen Land freuen. Ist aber natürlich nichts dagegen einzuwenden, wenn man eine schnellere Lösung findet.

  8. 6.

    .....und wer soll diese hohen Mieten der "Wohnungen" dann bezahlen? Mitunter scheint es ja schon normal zu sein das man 1 Gehalt dafür hinlegen muss. Wo soll das hinführen? Das schürt nur noch mehr Stress und sozialen Unfrieden. Es gibt berlinweit etliche Gewerbegebiete die noch freie Kapazitäten haben. Da muss nicht neu gebaut werden! Eigentlich hilft nur noch wegrennen, so viel gepaarte Unfähigkeit der Stadtverwaltung ist nicht mehr auszuhalten!!!!

  9. 5.

    „Freie Industrie- und Gewerbeflächen in Berlin sind inzwischen rar. “ - So? Ich sehe hier jede Menge an industriellen Ruinengebieten die wohl aus eher spekulativen Gründen vor sich hin gammeln. Berlin halt….

  10. 3.

    Bis 2040 sind schon viele nach Brandenburg abgewandert ... mitunter noch weiter oder ganz weg
    Und über "riesige Fläche" für Wirtschaft- und Industrieansiedlung könnte man auch noch streiten.
    Wenn es mit der Ansiedlung nichts wird, dann evtl. ein Windpark mit Photovoltaik für die Versorgung des Berliner Nordens?

    Ich dachte immer, wir brauchen Wohnungen.

  11. 2.

    ... vielleicht sollte aber erstmal ein zeitplan für die Ernuerung der Schönerlinder Brücke da sein. Stehe jetzt schon jeden morgen 20 Minuten im Stau ... stadtauswärts.
    Wann werden die Öffentlichen ausgebaut? S-Bahnhof, Straßenbahn etc.,???

  12. 1.

    Wieder nur sinnlose Hirngespinste! Lasst uns endlich mit den sinnlosen Plänen in Ruhe! Es passt hinten und vorn nicht - siehe Infrastruktur! Es gibt keine vernünftige Verkehrsanbindung! Das geht seit Jahrzehnten so. Verzieht Euch nach Grunewald oder sonst wo hin! Es reicht ! Derzeit probiere ich von Karow zum Kudamm zu kommen. Ich arbeite dort! Dank sinnloser Verkehrsplanung bzw Streichungen ( alle Pläne sind nicht gekommen!!!)

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