Justiz - Berliner Landgericht verurteilt Meta zu Schadensersatz und Datenlöschung

Mo 07.04.25 | 16:00 Uhr
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Landgericht Berlin II - Landgericht für Zivilsachen (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Der Facebook-Konzern Meta muss einem Urteil des Berliner Landgerichts zufolge 12.000 Euro Schadenersatz zahlen. Grund sind Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Außerdem sei der Konzern zur Anonymisierung beziehungsweise Löschung von Daten und zur Erteilung von Auskunft über erhobene personenbezogene Daten verpflichtet worden, teilte die Sprecherin der Berliner Zivilgerichte am Montag mit. Geklagt hätten sechs Personen, denen jeweils 2.000 Euro Schadenersatz zuerkannt worden seien.

Das Landgericht Berlin habe in der mündlichen Verhandlung am vergangenen Freitag betont, den sechs Klägerinnen und Klägern stehe ein Auskunftsanspruch gemäß DSGVO zu. Der Konzern habe deren über die Meta Business Tools erhaltenen personenbezogenen Daten zur Erstellung von Persönlichkeitsprofilen verarbeitet und gespeichert, hieß es. Der Löschungs- beziehungsweise Anonymisierungsanspruch bestehe, weil es für die Datenverarbeitung keine Rechtsgrundlage gebe. Einwilligungen hätten nicht vorgelegen.

Datensammlung trotz Widerspruch von Nutzern

Wegen der Verstöße stünden den Klägerinnen und Klägern Schadenersatzansprüche zu, betonte das Gericht. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Für weitere Einzelheiten müssten die schriftlichen Urteilsgründe abgewartet werden.

Die Klägerinnen und Kläger hatten nach Gerichtsangaben unter anderem moniert, dass mit dem Einsatz von Meta Business Tools webseitenübergreifend und teils gegen den Willen der Nutzer Profile über Personen angelegt werden können. Damit könnten auch politische und religiöse Einstellungen, sexuelle Orientierungen und Erkrankungen erfasst werden.

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Nice try, das wird aus der Portokasse bezahlt

  2. 8.

    "günstig" ist wohl die denkbar ungünstigste Bezeichnung, die in diesem Zusammenhang gewählt werden kann!
    Immerhin geht es um nichts anderes als Profit und Machtausbau beim stetigen Sammeln und Analysieren von immer neuen Daten.

    Leute, fangt endlich an zu denken!!! Und im gleichen Zuge bitte auch entsprechend zu handeln, statt unschuldig mit den Augen zu klimpern und das bemitleidenswerte, mittellose Würstchen zu mimen.

  3. 7.

    Die neue Rechte zerstört demokratische Strukturen nicht frontal, sondern höhlt sie systematisch aus – über Loyalitätsnetzwerke, juristische Manipulation, Kontrolle des Informationsraums.

    Project 2025: Entmachtung unabhängiger Behörden, Durchgriff auf Justiz, Bildung und Medien, Ausbau einer monozentralisierten Exekutivgewalt, in der der Präsident über allem steht.
    Keine Gewaltenteilung, keine Rechenschaft, nur noch Machtkonzentration – abgesichert durch Gesetze, Executive Orders und gezielte Manipulation der Wahlmechanik (Gerrymandering, Wahlrechtsbeschränkungen, Besetzung von Wahlkommissionen).
    Trump etabliert ein patrimoniales System, in dem der Staat wie persönlicher Besitz behandelt wird. Loyalität ersetzt Kompetenz, Ämter werden zu Belohnungen, Widerspruch zu Verrat.

  4. 6.

    Es ist eben nicht "die günstigste Möglichkeit bei Reisen mit meinen Freunden auch mit Bildern in Verbindung zu bleiben." Der Preis sind ihre Daten und die Daten von all denen, die Sie bereitwillig mit liefern. Vermutlich ohne deren Einverständnis. Außerdem gibt es noch diverse andere Messenger, die einen ähnlichen Umfang bieten und vom Nutzer ebenfalls nicht mit Geld bezahlt werden...

  5. 5.

    Nee, nee, da hat e schon recht mit diesem Hügel. Hinter Musk und Co. steckt nun mal ein neue faschistoide Absicht.

  6. 4.

    Ich bin kein Freund von Social Media, doch WhatsApp bietet mir die günstigste Möglichkeit bei Reisen mit meinen Freunden auch mit Bildern in Verbindung zu bleiben. Was Sie da hineininterpretieren bleibt Ihnen überlassen.

  7. 3.

    Man kann wechseln und dem faschistoiden Süßstoffhügel den Nackten zeigen.

  8. 2.

    Auch wenn dieses Urteil Meta finanziell nicht treffen dürfte, ist es ein Zeichen das man der Datenkrake nicht hoffnungslos ausgeliefert ist. Mit der neuen AI auf WhatsApp ist Meta ein weiterer Schritt zur Datensammlung gelungen, ganz ohne Zustimmung.Man kann sie nur ignorieren nicht entfernen.

  9. 1.

    Wenn Meta nun aber viel löschen muss, wie bekommen dann die Behörden die Adressen für die Verfolgung von "Politikerbeleidigungen", die von anderen Vereinen oder Ähnlichem angezeigt werden? Denn nur so kommen die mehr als 800 Anzeigen von Herrn Habeck zusammen - er selbst zeigte nicht an. Stimmt, diese Daten müssen die Konzerne natürlich weiterhin speichern, das Recht auf Anonymität gilt nur dort, wo es passt ...