Mehr Konflikte -
- Partyboote und Jetskis prägen zunehmend das Bild auf Berliner Gewässern
- Während sich früher Segler und andere Nutzer meist selbst reguliert haben, muss nun die Polizei aufrüsten
Partys an und auf den Berliner Flüssen und Seen, rasende Motorboote, Jetskis und Flöße machen der Berliner Wasserschutzpolizei weiterhin zu schaffen. Es habe einen "großen Wandel" gegeben, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss. "Die Berliner Gewässer werden immer mehr zu Party- und Eventflächen."
Der Chef der Wasserschutzpolizei, René Behrendt, sprach über eine Vielzahl von Beschwerden, die eingehen würden. "Kopfzerbrechen" machten der Polizei die Motorboot-Raser und die "Lärmverstöße, die von den Partybooten ausgehen". Manche Menschen würden mit Powerbooten und "Jetbikes" Lärm und Gefahren verursachen.
Am Wannsee und der Havel im Westen Berlins sind vor allem abends und am Wochenende immer mal wieder laute und schnelle Motorboote unterwegs. Auf der Spree zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und Köpenick sind es vor allem große Partyboote, Mietflöße mit lauter Musik sowie zahlreiche Paddelboote und Tretboote, mit denen es Konflikte geben kann.
Slowik: Wasserstraßennutzer haben sich früher mehr selbst reguliert
Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte im Ausschuss, die Aufgaben der Wasserschutzpolizei seien früher sehr viel überschaubarer gewesen: Die Szene sei von Segler- und Motorsportvereinen geprägt gewesen, "die sich oft auch gegenseitig in Gesprächen reguliert" hätten. Dieses Bild habe sich nun stark verändert.
Durch die Ausweitung auf einen Party- und Eventbetrieb gebe es für die Polizei vermehrt neue Schwerpunkte und Delikte, die es zu ahnden gelte, so Slowik.
Wasserschutzpolizei ab August mit Jetskis unterwegs
Die Wasserschutzpolizei werde selber im August oder September zwei Jetskis in den Dienst übernehmen, sagte Behrendt. Das sind schnelle Wassergefährte, auf denen der Fahrer wie auf einem Motorrad sitzt. Man wolle damit keine Verfolgungsjagden starten, aber so die Präsenz auf den Gewässern stärken, hieß es.
200 Kilometer Wasserstraßen müssten in Berlin überwacht werden. 170 Polizisten gehören zu dem Bereich, früher waren es rund 230.
Sendung: rbb24 Abendschau, 26.06.24, 19:30 Uhr