Forschung, Therapie, Rausch - Wie LSD-Derivate die Grenzen der Drogenpolitik aufzeigen

So 13.04.25 | 08:12 Uhr | Von Oliver Noffke
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Fernsehturm in Berlin, mit künstlicher Intelligenz erstellt. (Quelle: Midjourney)
Bild: Midjourney

Starke Halluzinogene könnten in der Psychiatrie Abhilfe schaffen. Die Charité etwa erforscht ihre Wirkung bei Depressionen. Doch Stoffe wie LSD oder Psilocybin sind verboten. Unterdessen können LSD-Derivate legal verkauft werden. Von Oliver Noffke

Hinweis: In diesem Beitrag wird auch der Missbrauch von illegalen Drogen, Medikamenten sowie legalen Rausch- oder Suchtmitteln thematisiert. Sollten Sie oder Ihnen bekannte Personen darunter leiden, finden Sie am Ende Kontaktstellen, die Hilfe bieten können.

Wer bei LSD-Legal in Berlin-Friedrichshain einkaufen möchte, muss klingeln. "Das ist in erster Linie unser Büro", sagt Geschäftsführer Daniel Becker. "Wir wickeln viele Verkäufe online ab oder beantworten Kundenfragen." Der Verkaufsraum sei dabei nicht immer im Blick, sagt er. In den Produkten, die er vertreibt, steckt 1S-LSD. Ein Derivat des psychedelisch wirkenden Rauschmittels. Es ist der Chemie des Originals sehr ähnlich. Doch im Gegensatz dazu ist 1S-LSD legal.

"Wir verkaufen eine Forschungschemikalie, die nicht für den menschlichen Konsum bestimmt und für keinen anderen Zweck freigegeben ist." Vor vier Jahren eröffnete Becker sein Geschäft. Als Kunde habe er zuvor mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. Manche Händler seien unzuverlässig gewesen, andere hätten eine politische Agenda verfolgt. "Ich wollte jemanden haben, dem ich vertrauen kann. Der wie versprochen liefert", sagt er. "Da habe ich eine große Marktlücke gesehen und wollte es besser machen."

Das Geschäft laufe gut. LSD-Legal habe etwa ein Dutzend Mitarbeitende und verschicke Ware in alle Winkel der Republik. Die Kundschaft sei in keine Schublade einzuordnen, sagt Becker. Hin und wieder sehe er einen Doktor- oder Professorentitel in einer Anfrage. "Von 18 bis 80 Jahre hatten wir alles schon dabei. Das geht durch alle gesellschaftlichen Schichten."

Doch seine Ware unterliegt einem Haltbarkeitsdatum. Nicht weil es sich zersetzt, sondern weil bislang jedes LSD-Derivat irgendwann doch verboten wurde. So wird es irgendwann auch für 1S-LSD kommen, da ist sich Becker sicher. Bislang stand nach jedem Verbot ein neues Derivat bereit, das stattdessen verkauft werden konnte.

LSD ist illegal...

Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, gilt als besonders stark wirkende psychedelische Substanz und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Darin wird es als "nicht verkehrsfähig" aufgeführt [gesetze-im-internet.de]. Es darf weder verkauft, noch verschrieben werden. Seit 1967 gilt dieses Verbot in Deutschland. Dennoch enthalten alle Produkte im Sortiment des Berliner Ladens das Molekül, das LSD ausmacht. Nur nicht in seiner Reinform.

Das zeigt, es gibt einen Wunsch nach legalem Konsum und Rausch

Augustine Reppe, Vista Berlin, Kompetenzzentrum für Suchtberatung

Es handelt sich um Derivate. Also Abkömmlinge, bei denen weitere molekulare Strukturen an der Stammverbindung angedockt sind. Vom Betäubungsmittelgesetz wird das nicht erfasst. Eine Tabelle im Anhang nennt explizit nur das reine LSD-Molekül [bfarm.de]. Eine versehentliche Gesetzeslücke ist das nicht. Wären Derivate von verbotenen Betäubungsmitteln grundsätzlich mitverboten, wäre das ein Problem. Insbesondere für die Entwicklung neuer Medikamente.

Vieles, was unter dieses Gesetz fällt, war einmal als Arznei gedacht oder wurde lange als solche verwendet. Erst als ein enormes Abhängigkeitspotential erkannt wurde, Missbrauch problematische Züge annahm oder schlicht besser verträgliche Mittel verfügbar waren, wurden Verbote angestrengt. Das heißt aber nicht, dass diese Drogen generell keinen medizinischen Nutzen hätten. Vielmehr wurde entschieden, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen.

...seine bekannten Derivate auch...

Über die Herstellung von Derivaten ist es möglich, bestimmte Eigenschaften einer Substanz zu unterdrücken, hervorzuheben oder auszuschalten. Ein grundsätzliches Verbot dieser Derivate käme quasi einer Forschungssperre auf diesem Gebiet gleich.

Diese Situation erlaubt aber auch, dass legal Derivate hergestellt werden können, die die Wirkung von verbotenen Originalstoffen möglichst nah imitieren. Die zusätzlichen molekularen Strukturen sollen dann selbst keine Reaktionen im Körper auslösen. In etwa wie Ballaststoffe in Nahrungsmitteln.

Auch Derivate können verboten werden. Für Ableitungen von Halluzinogenen wie LSD und anderen Psychedelika wird dies über das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) geregelt, das 2016 in Kraft getreten ist [gesetze-im-internet.de]. Es erlaubt ein Verbot ganzer Stoffgruppen. So kann verhindert werden, dass zusätzliche Strukturen am LSD-Molekül auf bereits verbotenen basieren [bundesgesundheitsministerium.de].

Auch dieses Gesetz erlaubt kein grundsätzliches Verbot aller LSD-Derivate, erläutert eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums auf Anfrage von rbb|24: "Aufgrund des verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgebots und der Anforderungen an die Verhältnismäßigkeit von Strafvorschriften ist es erforderlich, die Stoffgruppen hinreichend konkret zu benennen." Verboten werden kann also nur, was bekannt ist.

...mit einer Ausnahme:

Der Bundestag muss nicht jedes Mal mit einbezogen werden, um das NpSG zu erweitern. Es reicht eine Verordnung durch das Bundesgesundheitsministerium. Auch das muss begründet werden. Dieser Prozess verläuft schneller, als wenn Parlamente mit einbezogen werden müssten, nimmt aber dennoch Zeit in Anspruch. In der Praxis vergehen zwischen dem Aufkommen eines neuen LSD-Derivats und seinem Verbot etwa anderthalb bis zwei Jahre.

Aus dieser Situation heraus ist ein Katz-und-Maus-Spiel entstanden. Kommt ein neues LSD-Derivat auf den Markt, strengen die zuständigen Behörden sein Verbot an. Ist das Verbot ausgesprochen, haben findige Chemiker bereits ein neues Derivat entwickelt, das in den Verkauf nachrückt. Das jeweils neueste LSD-Derivat ist legal. Oder anders ausgedrückt: Es ist vorerst noch nicht illegal.

Ein Blotterbogen, der ein LSD-Derivat enthält (Quelle: rbb|24/Oliver Noffke)
Ein Blotterbogen, der das Derivat 1S-LSD beinhaltet | Bild: rbb|24/Oliver Noffke

Aus diesem Grund können in Friedrichshain Pillen, Flüssigkeiten oder Blotter - getränktes Löschpapier - verkauft werden, die LSD-Derivat enthalten. Wie genau am Ende die private mit diesen Chemikalien abläuft, liegt in der Verantwortung der Kundschaft. Kaum verwunderlich, dass in Online-Foren oft von "Legal Highs" die Rede ist.

"Ich finde, das zeigt, es gibt einen Wunsch nach legalem Konsum und Rausch in Teilen der Gesellschaft", sagt Augustine Reppe von Vista, einem Träger der Drogen- und Suchthilfe in Berlin. LSD-Derivate zeigten, wie dieser Wunsch und die Gesetzgebung zu LSD sich gegenüberstehen, sagt sie. "Konsumentinnen und Konsumenten suchen sich dann solche Schlupflöcher."

Niedriges Risiko einer Abhängigkeit, gering toxisch, hoch potent

Unter den illegalen Drogen nimmt LSD einen besonderen Platz ein. Das Betäubungsmittelgesetz dient vordergründig dem Verbot von Suchtmitteln, heißt es im zweiten Absatz. In den knapp 90 Jahren seit seiner Entdeckung wurde LSD gut erforscht. Das Risiko einer Abhängigkeit gilt als sehr gering, seine toxische Wirkung ebenso. Auch sind keine Todesfälle durch eine Überdosierung bekannt. Anders als bei Opiaten und Amphetaminen – oder Alkohol und Nikotin, die beide nicht unter das Gesetz fallen. Obwohl sie jedes Jahr Zehntausende Todesfälle im Land verursachen.

Auf der anderen Seite: Präventionsstellen warnen eindringlich vor einer Einnahme ohne verlässliche, nüchterne Aufsicht. LSD ist ein hochpotentes Halluzinogen. Unfälle mit Todesfolge unter seinem Einfluss sind hinreichend dokumentiert. Es löst Störungen der Wahrnehmung aus, die sich in einigen Fällen zu dauerhaften Psychosen entwickeln oder extrem unangenehm verlaufen können. In solchen ungewollten Horrortrips durch eine verzerrte Welt - bei zerfallendem Ich - besteht die Gefahr, vor der das Gesetz schützen will. Konsumenten wie ihre Mitmenschen.

Wir haben viel zu wenige Innovationen in der Pharmakologie

Dimitris Repantis, Leiter einer Forschungsgruppe an der Charité

Fragen zu LSD gebe es in den Drogenberatungsstellen eher selten. "Es gibt natürlich Menschen, die das ab und zu in ihrer Freizeit einnehmen", sagt Augustine Reppe. "So ein Rausch kann durchaus lang andauern, intensiv, emotional und auch nicht immer schön sein. Doch wenn man es regelmäßig nimmt, stellt sich relativ schnell eine Toleranz ein." Die psychedelischen Effekte würden sich dann abschwächen oder gar nicht mehr eintreten.

Ob LSD-Derivate ein Suchtpotenzial bergen und wie genau ihre Giftstoffe wirken, sollten sie eingenommen werden, ist unklar. Mögliche Langzeitfolgen sind unerforscht. Schließlich sind diese Derivate de facto nur legal, weil sie neu sind.

"Das Problem an den Derivaten ist, dass manche Menschen glauben: Wenn das legal ist, wird auch geprüft, ob es schädlich ist." So ist es aber nicht, sagt Augustine Reppe von Vista. Schließlich werden Forschungschemikalien grundsätzlich nicht auf ihre Verträglichkeit beim Menschen getestet. "Eigentlich wäre es besser, bei der Grundsubstanz LSD zu bleiben und einen legalen, nicht-repressiven Umgang damit zu finden."

Wieso steht LSD überhaupt im Betäubungsmittelgesetz?

Die Gründe für das Verbot von LSD sind vor allem in seiner Geschichte zu finden.

Bereits kurz nach seiner ersten Beschreibung fanden haarsträubende Experimente mit dem psychedlischen Stoff statt. Es gibt Hinweise darauf, dass es vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Dachau Insassen verabreicht wurde. Später führte der US-Geheimdienst heimlich Experimente durch. Manche Versuchspersonen wussten dabei gar nicht, dass ihnen etwas verabreicht wurde. Für einige von ihnen endete das fatal. Erst Jahre später gerieten Details dieser geheimen Experimente an die Öffentlichkeit.

Parallel wurde LSD zur Partydroge der Hippie-Bewegung. Jefferson Airplane, The Beatles, Jimi Hendrix – die Liste der Künstler, die ihre psychedelischen Erfahrungen in veritable Welthits verwandelt haben, ist derart lang, dass sich damit ganze Tage im Radioprogramm füllen lassen [radioeins.de].

Diese Glorifizierung des Rauschs und der zunehmende Missbrauch lösten eine Gegenbewegung aus, die den ausufernden Hedonismus beenden wollte. 1971 einigten sich die Mitglieder der Vereinten Nationen auf ein weltweites Verbot. Hätte es diesen stark kulturell geprägten Konflikt so nicht gegeben, würde heute möglicherweise das Arzneimittelgesetz den Umgang mit LSD regeln. Denn schon damals galt die Substanz als vielversprechende Behandlungsoption bei einigen psychischen Leiden.

Es könnte mit jedem Verbotszyklus vorbei sein

Daniel Becker, LSD-Derivate-Händler aus Berlin-Friedrichshain

"Es gibt Menschen, die berichten nach einem LSD-Rausch von spirituellen Erfahrungen", so Augustine Reppe. "Oder sie erleben Synästhesie, die Fähigkeit Musik in Farben zu sehen", sagt sie. "Studien haben gezeigt, dass unter LSD-Einfluss Gehirnareale miteinander kommunizieren, die das sonst nicht tun."

Insbesondere diese Eigenschaft macht psychedelische Substanzen wie LSD für die Medizinforschung so interessant.

Die psychedelische Renaissance

Dimitris Repantis leitet eine Forschungsgruppe zu psychedelischen Substanzen an der Charité. "In der Behandlung psychischer Krankheiten haben wir heutzutage eine Reihe therapeutischer Möglichkeiten. Aber es gibt einen kleinen Anteil von Menschen, der davon nicht profitieren kann", sagt er. In solchen Fällen erweisen sich zugelassene Medikamente als wenig wirksam oder Patient:innen kämen mit Nebenwirkungen nicht gut zurecht.

Die Forschung habe bei einigen psychologischen Störungen eine Sackgasse erreicht, sagt Repantis. "Wir haben viel zu wenige Innovationen in der Pharmalogie gesehen in den vergangenen Jahren. Deshalb gibt es ein großes Interesse daran, Aspekte zu untersuchen, die bisher nicht ausreichend erforscht wurden." In den Neunzigerjahren hat eine regelrechte Renaissance in der Forschung psychoaktiver Substanzen eingesetzt.

Aktuell wird an der Charité untersucht, ob Psilocybin Menschen helfen kann, die unter einer Depression leiden, und bei denen mindestens zwei zugelassene antidepressive Medikamente keinen Erfolg gebracht haben. Die Erkrankung ist bei ihnen behandlungsresistent.

Psilocybin kommt natürlich in bestimmten Pilzarten vor. "Magic Mushrooms" sagen manche dazu. Seine Wirkung wird ähnlich wie die von LSD beschrieben. Allerdings hält sie nicht so lange an und verläuft meist weniger intensiv. In der Forschung mit psychedelischen Substanzen wird aktuell meist Psilocybin verwendet, das ebenfalls unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Studien dazu müssen deshalb vom Bundesinstitut für Arzeneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) genehmigt werden.

"Das wird in der Wissenschaft sehr, sehr kontrovers diskutiert"

Zwischenergebnisse aus der Studie möchte Dimitris Repantis noch nicht bekanntgeben. Eine Vorläuferstudie, auf der nun aufgebaut werden konnte, sei vielversprechend verlaufen, sagt er, und habe "gut brauchbare Ergebnisse gezeigt". Er verweist auch auf die Vielzahl an Studien in der Richtung, die derzeit weltweit stattfinden.

In der Schweiz und in Australien ist es bereits möglich, dass Psilocybin-Präparate unter bestimmten Voraussetzungen verschrieben werden dürfen. "Das ist nicht gleichzusetzen mit einer allgemeinen Zulassung", betont Repantis. "Aber es ist eine interessante Entwicklung. Wir arbeiten mit denselben Daten wie sie die Kollegen in Australien haben." Nur wurden dort Nutzen und Risiko einer Behandlung bereits anders bewertet.

Inwieweit die psychedelischen, subjektiven Effekte zum Erfolg einer Therapie beitragen, ist bislang noch unklar. "Das wird in der Wissenschaft sehr, sehr kontrovers diskutiert", sagt Dimitris Repantis. "Fakt ist: Es gibt Studien, die eine Korrelation zwischen solchen subjektiven Erfahrungen und einer Besserung von Symptomen gesehen haben." Andererseits werde auch an Medikamenten geforscht, bei denen diese Wirkung unterdrückt ist. "Hier steht die Forschung noch am Anfang."

Produktionsprobleme

Ob – und falls ja wann – Medikamente, die auf Psilocybin basieren, einmal in Deutschland zugelassen und verschrieben werden können, ist derzeit nicht abzusehen. Ebenso ist offen, wie lange der Handel mit LSD-Derivaten noch möglich sein wird. Das Geschäft werde nicht einfacher, sagt der Berliner Händler Daniel Becker.

Daniel Becker, Geschäftsführer von Legal-LSD (Quelle: rbb|24/Oliver Noffke)
Daniel Becker, LSD-Derivate-Händler | Bild: rbb|24/Oliver Noffke

Es gebe viele Auflagen und Misstrauen von Behörden. Auch von Geldinstituten, Zahlungsdienstleistern oder Social-Media-Plattformen kämen Fragen. "Oftmals gibt es die Sorge vor Reputationsschäden", so Becker. Ende vergangenen Jahres stellte der niederländische Lieferant den Betrieb ein. Aktuell wird ausschließlich bereits produzierte Ware abverkauft. "Wir suchen nach Wegen, um auch über ein Verbot von 1S-LSD hinaus Derivate anbieten zu können."

Erst wenn ein Derivat im Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz aufgenommen werde, könne an einem neuen gearbeitet werden. Da es ganze Stoffgruppen verbieten kann, ist vorher nicht klar, welche Varianten noch erlaubt sind. "Da bleiben immer Unbekannte und es könnte mit jedem Verbotszyklus vorbei sein."

Kurz erklärt

  • Was ist LSD?

    Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, ist eine psychoaktive (medizinisch: psychotrope) Substanz. Sie verändert also das Bewusstsein und die Psyche. LSD entsteht durch die Synthese von Lysergsäureamid (LSA), einem Stoff der in bestimmten Pilzen und Pflanzen zu finden ist. Erstmals wurde LSD 1938 von dem Schweizer Chemiker Albert Hofmann hergestellt. Allerdings erkannte er erst fünf Jahre später zufällig, welche psychedelischen Effekte es bei Menschen auslöst. LSD ist ein besonders starkes Halluzinogen, seine Wirkung kann 15 Stunden oder länger anhalten. Es gehört zur Gruppe der Psychedelika. Der Umgang mit LSD wird in Deutschland über das Betäubungsmittelgesetz geregelt.

  • Was sind LSD-Derivate?

  • Was ist Psilocybin?

  • Was sind Halluzinogene?

  • Was sind Psychedelika?

Leiden Sie oder Personen in Ihrem Umfeld unter dem Konsum von Rausch- oder Suchtmitteln? Haben Sie Fragen zu bestimmten legalen oder illegalen Substanzen? Sind Sie auf der Suche nach Hilfsangeboten? Folgende Stellen in Berlin und Brandenburg bieten weitergehende Informationen:

Weiterführende Literatur:

  • "Der große Rausch - Warum Drogen kriminalisiert werden", Helena Barop, 2023
  • "Der stärkste Stoff - psychedelische Drogen", Norman Ohler, 2023
  • "Psychedelika - Praxis, Therapie, Wissenschaft", Rick Strassman, 2022

Beitrag von Oliver Noffke

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37 Kommentare

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  1. 37.

    Erst wird sich eingemischt, dann wird verboten und nun auch noch die Zurechnungsfähigkeit abgesprochen. Unglaublich!

  2. 36.

    Ich sagte ja das mit den Steuereinnahmen ist zu kurz gedacht und daher nicht ehrlich.
    Sie müssen alle Einnahmen bzw. alle vermiedenen Ausgaben mit einberechnen sonst ist die Berechnung einfach falsch.
    Ob nun der Mangel an Ärzten usw. beklagt wird oder nicht spielt absolut keine Rolle, denn dann sind wir wieder am Anfang... welches Risiko wird abgedeckt und bei welchem lässt man die Leute unbehandelt bzw. da dies ja überhaupt nicht geht, stellt man ihnen das Ganze in Rechnung.
    Dies würde einen riesigen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen und dann stellt man fest ... Mist der Aufwand/Kosten übersteigt die Kosten der Behandlungen bei weitem.
    Sie wissen wie schwierig es ist eine Berufserkrankung anerkannt zu bekommen... jetzt stellen sie sich mal den Aufwand und die Erfolgsaussichten bei dem Nachweis vor Erkrankung XY stammt vom Alkohol.
    An irgendeiner Stelle muss man auch mal realistisch bleiben.

  3. 35.

    Sie propagieren Sozialdarwinismus.
    Zum Glück für die Menschen chancenlos.

  4. 34.

    Wenn Sie das schon so reduzieren, auf Kosten, die meist auch Fantasiekosten, wie entgangene Rentenzahlungen enthalten, dann vergessen Sie die Kosten die für die Gesunden entstehen. Rente bis 90. Gesundheitskosten, die am Lebensende genauso hoch sein sollen, genauso Pflegekosten ... . Sie sehen, trotz aller Probleme mit unvorteilhaften Verhalten hat eine sachliche Diskussion auf diesem Niveau keinen Sinn.

  5. 33.

    Das sollte schleunigst verboten werden. Allein die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind eine Büchse der Pandora. Die Konsumenten von Drogen können das nicht beurteilen. Traurig.

  6. 32.

    Nun, alkoholisierte Getränke sind in Europa als Genussmittel definiert, mit Recht.
    Beispielsweise die Geschichte des Weinanbaus, die geht bereits auf alte Römer zurück, und heute zählt diese Zunft zum Weltkulturerbe.

    Das Genussmittel auch missbraucht werden, das ist ein alter Hut, so alt wie es den Menschen gibt.

    Komisch nur, wenn es um wirkliche Drogen geht., warum wird dann gerne sofort so abwegig abgelenkt?

    Übrigens, es gibt Genussmittel, dank derer wird hierzulande die Bevölkerung immer übergewichtiger, und mit gesunheitlichen Folgen viel mehr belastet, als mit einem täglich getrunkenen Glas Wein oder Bier.

  7. 31.

    Ich habe weiter unten Angaben vom DHS gemacht. Alkohol bringt Steuereinnahmen von ca. Zwei Milliarden Euro ein. Erzeugt einen Schaden von ca. Sechzig Milliarden Euro. Die gute Qualität des Alkohols bringt da nichts.
    Und ich stimme ihrer Meinung auch nicht zu. Den Leuten es legal in Läden bereitzustellen und sich fragwürdige Quellen suchen, dürfte in der Menge der Bereitschaft dazu einen sehr großen Unterschied machen.
    Wenn wir den Mangel an Ärzten, die Kosten im Gesundheitswesen beklagen und gleichzeitig Spirituosen, Rauch und Rausch zulassen, sowie viele andere schädliche Produkte, passt das vorne und hinten nicht.
    Mehr Ärzte und mehr Kosten damit sich sie Leute legal ein hinger die Binde kippen können? Ein klares nein von mir.

  8. 30.

    Endlich mal jemand, der versteht. Einmischung und Verbote funktionieren nicht. Regeln hat man bisher aber nie ausprobiert.

  9. 29.

    Unsere Meinung unterscheidet sich da in einem wesentlichen Punkt.
    Ob sie legal sind oder nicht ist erst einmal zweitrangig. Wenn z.B. Drogen legal konsumiert werden bzw. Illegal aber der Schaden der Gleiche ist (Quatitativ und Qualitativ) (wobei klar ist die Qualität würde bei legalem Verkauf erheblich steigen) macht es keinen Sinn an Verboten festzuhalten. Vor allem wenn der Aufwand für ein Verbot den Nutzen übersteigt, sind da auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit angebracht.
    Und das mit den Steuereinnahmen… da darf man nicht nur diese sehen… es gehören ebenfalls alle SV Abgaben für die Herstellung dazu bzw. die Leute die dort arbeiten beziehen keinen staatliche Unterstützung.
    Das aber können andere berechnen die sich mit sowas tgl. beschäftigen.

  10. 28.

    Mich bitte versuchen richtig zu Verstehen, das schrieb ich eigentlich sinngemäß auch schon: jeder kann sich selber schaden, daran ist nichts zu ändern.
    Produkte die aber nur dem Schaden dienen, die sollten nicht auf den legalen Markt zu finden sein. Diese bestimmen aber den Markt. Sein es Lebensmittel, Drogerien, Tabak- bzw. Rauchwaren, Spirituosen...
    Und um auch auf das Thema zurück zu kommen, Rauschmittel sind ein ganz großer gesellschaftlicher Schaden der sich nicht nur auf den Konsumenten reduziert. Von LSD über THC bis zum Alkohol. Ein Teil ist legal, der andere nicht. Alle verursachen einen grosen Schaden der, bei legalen, weit über die Steuereinnahmen durch diese hinaus geht.

  11. 27.

    Ja klar die WHO: Die hat auch Mitglieder, die Alkohol sowieso verboten haben oder von vorneherein ablehnen. Da können Sie davon ausgehen, daß da vielleicht aus diplomatischen Gründen übertrieben wird. Jemand der nur wenig trinkt wird wohl eher nicht besonders beunruhigt sein. Wie hoch ist wohl das Risiko gesellschaftlicher, finanzieller oder gesundheitlicher Probleme, für einen "Alkoholiker", der wirklich nur 1 kleines Bier oder kleines Glas Wein trinkt. Na ja, dann müßte ja wohl fast alles außer Schimmelfreies Gemüse verdammt werden. Ach nee, dann würde man ja verhungern. Vielleicht finden sich auch giftige Pestizide darin. Aber wer nur mit einem Aspekt seine Ansicht verteidigt und nicht weiter denkt, der hat selbst aus Corona und den Kollateralschäden einiger Maßnahmen nichts gelernt.

  12. 26.

    “ Und das vermeiden steht leider nicht oben auf der Liste.“
    Natürlich steht es nicht oben auf der Liste… jede Sache kann man „schädlich“ nutzen.
    Ich kann mit dem Fahrrad gemütlich zum Bäcker fahren oder aber an einem Downhill-Rennen teilnehmen.
    Daher wird es nie eine Bewertung und damit Einstufung geben.
    Man wird den Menschen nie verbieten können sich in „Gefahr“ zu begeben.
    Und um wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen… sie kennen vielleicht den Spruch legal, illegal, sch…egal.
    Man versucht es seit Ewigkeiten mit Strafen ohne nennenswerten Erfolg.
    Sieht man sich nun das mit den Derivaten an… sind sie eine zeitlang erlaubt und dann verboten ohne das sich etwas an der Wirkung ändert…. Daher wird die Gesellschaft weiterhin jede Auswirkung tragen. Und wenn sie die Kosten für die Gesellschaft nehmen… was kostet es zu forschen wie man was verbieten kann mit anschließenden Kontrollen … da fragt keiner nach dem „Preis“.

  13. 25.

    Sie schreiben:"Menschen im Rausch stellen oft eine Gefahr für sich selbst und andere dar, allein deshalb sollten sämtliche Rauschmittel verboten werden." Wozu das führt haben wir bei der Prohibition in den USA gesehen: Mafia! Sehr sehr kurzsichtiger Vorschlag.

  14. 24.

    Ich bin weiterhin der Auffassung,dass eine Legalisierung aller Drogen mit Angebot von Beratung, Präventionsarbeit und Inhaltsangaben/Angabe über Wirkungsgrad wesentlich besser sind,als Verbote. Diese verhindern die Kontrolle über das was konsumiert wird und macht den Konsum gefährlicher,statt ihn zu verhindern oder so sicher wie möglich zu gestalten. Jedem nach seinen Vorlieben und dann möglichst wenig und sicher.

  15. 23.

    Doch, man kann Konsumgüter von Aktivitäten klar trennen. Der Industrie klare Grenzen aufzeigen ab wann ein Produkt nur noch Schaden und kein Nutzen mehr darstellt. Und dieser Schaden muss gesellschaftlich getragen werden und das kann man zumindest reduzieren. Provozierte Unfälle und vermeidbares - darum gehts. Und das vermeiden steht leider nicht oben auf der Liste.

  16. 22.

    Ist doch erstaunlich wie viele den Abschnitt im Artikel einfach ignorieren oder nicht wahrhaben wollen:" Das LSD-Derivate ein Suchtpotenzial bergen und wie genau ihre Giftstoffe wirken, sollten sie eingenommen werden, ist unklar. Mögliche Langzeitfolgen sind unerforscht. Schließlich sind diese Derivate de facto nur legal, weil sie neu sind." Der Mensch ist schon merkwürdig, ob Alkoholtrinker oder Drogenkonsument. Die negativen Folgen werden gerne komplett ausgeblendet.

  17. 21.

    Freizeit bedeutet nicht nur Lebensmittel… sie bezogen sich auf die Belastung der Gesellschaft/Gesundheitswesen.
    Sie brauch nur mal Ketchup nehmen… voll mit Zucker.. nur ein Beispiel.
    Freizeit… Fahrradfahren in den Bergen, Motorrad fahren, Klettern, usw. usw.
    Sie können eben nicht trennen, das ist gut und das ist böse und darum zahlt die Gemeinschaft bei Schäden nicht.
    Es ist immer wieder das Gleiche… man pickt sich eine Sache raus und zieht sich dran hoch ohne zu berücksichtigen das es fast nichts gibt das bedenkenlos ist.
    Wie ist es bei renovieren.,.. Stromschlag, von der Leiter gefallen ? Wer keine Firma engagiert muss selbst für den Schaden aufkommen ?
    Aber wissen sie was das Gute ist… ihre Vorstellung wird sich nicht durchsetzen lassen… daher zahlen weiterhin alle für alles.
    Naja es sei denn man ist privat Krankenversichert.

  18. 20.

    Da das mit Links hier sone Sache ist. Es gibt einen Artikel bei der Tagesschau der heißt "Schädlich ab dem ersten Tropfen". Die Dosis macht das Gift ist eine Redewendungen die bei Alkohol nicht mehr gilt.
    Die DHS, die WHO und das DKFZ sprechen sich gegen den Alkoholkonsum in Gänze aus. Weder das Glas Wein oder Sekt noch das Feierabend Bier ist vereinbar mit dem Risiko von Erkrankungen durch Alkohol. Auch nicht in kleinen Mengen.

  19. 19.

    "Wenn aber zusammen gemischter Müll als Lebensmittel verkauft wird, ist das eine übrrschrittene Grenze." Erstens, wie bei vielen Drogen, wie zum Beispiel auch Alkohol, macht die Dosis das Gift. Das wird bei beiden aber allzuoft, von Ideologien und Zeitgeist dominiert, diskutiert. Das eine einseitige Ernährung ähnliche Auswirkungen hat, wie der tägliche übertriebene Rausch, ist nicht erst seit Gestern bekannt. Übertreiben Sie das bitte nicht durch oberlehrerhaftes Moralisieren, daß führt zu Trump, Putin und AfD.

  20. 18.

    Im Großen und Ganzen kann ich Ihren Ansatz nachvollziehen. Was sind denn "schwere Drogen"? O.k, wer schon mal einen Kasten Bier vom Laden in den Bestimmungsort im 4.Stock ... :-). Ihr Fazit "0 Toleranz besser." verkürzt es, meiner Meinung nach gewaltig. Diese synthetischen Drogen und ihre Derivate verunsichern mich schon gewaltig. Deshalb tut da unvoreingenommene Aufklärung und Erforschung not. Ich bin aus dem Experimentieralter lange heraus, aber für die kommerzielle Freigabe von Cannabis, weil dadurch eine gewisse Kontrolle gewährleistet wäre. Welcher Hersteller oder Importeur/Vertreiber will schon in Skandale wegen experimenteller Beimischungen verwickelt sein? Glücksspiel und Medikamente sind ein anderes schweres Problem. Vergleichbar mit Heroin, Kokain und Meth. Informationen und nicht ideologische Wertungen, die mit der (wahrgenommenen) Realität nicht kompatibel sind. Davon halte ich nichts. "0 Toleranz" ist nicht "besser."