Der Waldbrand im munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog südlich von Berlin ist erloschen. "Das Feuer ist im Moment aus", sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Antje Wurz, am Mittwoch. Es sei an den Schutzstreifen und sandigen Flächen ohne Vegetation ausgegangen.
Die Stiftung ist Eigentümerin des Gebietes. In den kommenden Tagen werde die Brandfläche von den Rändern aus weiterhin überwacht. Der Einsatz der Feuerwehr ist beendet, wie die Leiterin des Jüterboger Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch sagte.
Beim Waldbrand in Jüterbog setzt die Feuerwehr weiterhin auf Unterstützung aus der Luft, da sie an die Brandherde vom Boden aus nicht herankommt. Am Sonntag hat sich die Situation dem Einsatzleiter zufolge entspannt.
Waldbrand dauerte insgesamt zwei Wochen
Vor zwei Wochen war der Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Alte Munition in dem Gebiet hatte die Brandbekämpfung erschwert, weil die Feuerwehr wegen der Explosionsgefahr nicht an die Brandherde herankam.
Die gesamte betroffene Fläche war nach Angaben der Einsatzleitung rund 733 Hektar groß - mehr als doppelt so groß wie das Tempelhofer Feld in Berlin (300 Hektar).
Bild: dpa/Paul Zinken
Das Feuer bei Jüterbog hat große Areale abgebrannt, hektargroß ist die Zerstörung.
Bild: dpa/Michael Bahlo
Die ersten Meldungen über Brände am ehemaligen Truppenübungsplatzes bei Jüterbog kamen am Mittwoch. Feuerwehr und Flammen lieferten sich einen Wettlauf. Nach zwei Tagen schien das Feuer unter Kontrolle.
Bild: dpa/Michael Bahlo
Doch vergangenen Freitag flammte das Feuer wieder auf. Und breitete sich weiter aus.
Bild: dpa/Cevin Dettlaff
Vor allem aufkommende Winde und die sehr eingeschränkten Möglichkeiten, wegen alter Munition im Boden zu löschen, machten es den Feuerwehrleuten schwer.
Bild: rbb/Margarethe Neubauer
Anfangs wurde auch aus der Luft gelöscht. Doch als sich das Feuer ausbreitet, sehen Einsatzleiter dies als wenig effizient - die Löschhubschrauber bleiben am Boden.
Bild: dpa/Fabian Sommer
Die Feuerwehr löschte dann hauptsächlich an den Rändern des Waldbrandes.
Bild: dpa/Thomas Schulz
Die Feuerwehr sprach von einem "Vegetationsbrand", also einem Brand, bei dem keine Siedlungen, Ortschaften oder Häuser betroffen sind. Doch dieser Brand war riesig: 326 Hektar, also eine Fläche von der Größe von Städten wie Rheinsberg, Angermünde oder Neuruppin.
Bild: dpa/Fabian Sommer
Die Feuerwehr der Stadt Jüterbog ebenso wie die Retter der angrenzenden Gemeinden mit ihren Freiwilligen Feuerwehren waren tagelang im Einsatz, um die Kontrolle über das Feuer zu erlangen.
Bild: dpa/Paul Zinken
Breite Wege als Schutzschneisen: Die Retter der Feuerwehr konnten teilweise die Wege als Barrieren gegen die Flammen nutzen. Die Schneisen wurden verbreitert und konnten so verhindern, dass die Flammen sich auf weitere Flächen ausdehnen.
Bild: dpa/Michael Bahlo
In großen Abschnitten des Areals konnte die Feuerwehr die Flammen bekämpfen. Die Vegetation ist hier bis auf wenige Baumstämme völlig verkohlt, im Unterholz aber finden die Einsatzkräfte noch einzelne Tiere, die sich retten konnten, wie hier ein junges Reh.
Bild: dpa/Thomas Schulz
Viele Hektar Wald, der sich hier teilweise wild in den vergangenen Jahrzehnten gebildet hatte, sind zerstört oder schwerst geschädigt. Das Areal war eine Oase für bedrohte Arten, weil hier in weiten Teilen kaum Waldwirtschaft stattfindet, sich der Wald natürlich entwickelt und reguliert.
Feuerwehrverband fordert gepanzerte Fahrzeuge und geräumte Grünstreifen
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbands in Brandenburg fordert für die Zukunft mehr gepanzerte Fahrzeuge und Munitionsräumung. "Wir müssen Technik beschaffen, die es uns erlaubt, auf diesen munitionsbelasteten Flächen besser Einsätze fahren zu können", sagte Rolf Fünning am Dienstag nach einem Besuch in der CDU-Landtagsfraktion in Potsdam.
Aus dem Waldbrand habe man eine Menge über vorbeugenden Brandschutz auf den munitionsbelasteten Flächen gelernt, sagte Fünning. "Es ist dringend notwendig, diese Riesenflächen zu parzellieren, das heißt Grünstreifen zu ziehen", erläuterte er. "Es hat sich gezeigt, dass man an den Stellen das Feuer zum Halten kriegt."
Außerdem werde mit diesen breiten Grünstreifen der notwendige Bewegungsraum für die Feuerwehr geschaffen. Dafür müssten aber zunächst diese Streifen von Munition geräumt werden.
Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.
Ehrlich gesagt ja, weil zu viele Ereignisse und Randbedingungen gleichzeitig zusammen konstruiert werden müssen um die Behauptung zu unterstützen.
Meiner Meinung sind die Erklärungen am wahrscheinlichsten die ohne zusätzliche Annahmen und Randbedingungen auskommen und sich immer widerspruchsfrei einbetten lassen.
Das ist für mich schlicht und ergreifend ein Raucher. Ich war letztens erst am Wasser um mir ein wenig die Zeit zu vertreiben. Zu meinen Füßen lagen wirklich Berge von ausgetretenen Kippen. Als Nichtraucher könnte ich kotz.. bei solcher Ignoranz. Mal abgesehen davon, dass man seine Kippen nicht einfach am Ort entsorgen muß, wo man gerade steht und geht, lag der See auch im Wald?!
Ein umgefallener Baum die alle jünger als 78 Jahre sein dürften reicht schon aus um irgendetwas aus dem Boden zu holen was da lange tief genug gelegen hat. Und das Bäume einfach so umfallen soll ja immer häufiger passieren.
Konsens bleibt natürlich dass es eine menschliche Ursache sein dürfte.
Gewitter, Vulkan, außerterrestrische Ereignisse und feuerspeiende Tiere können wir ziemlich sicher ausschließen.
Vielleicht habe ich es etwas falsch rübergebracht.
Wie wahrscheinlich ist es überhaupt, dass sich in diese sowieso schon recht trostlose Landschaft ein Mensch hinverirrt. Dann multiplizieren wir dies mit der Wahrscheinlichkeit dass er Raucher ist danach noch mit der das ein gewisses Grundverständnis für alltägliche Risiken nicht vorhanden ist und dann noch dass seine Dummheit/Gleichgültigkeit auf brennbaren Boden trifft. Was bleibt da noch?
Ja Brandstiftung und Dummheit sind die häufigsten Brandursachen aber es gibt eben auch andere und das sollte man solange nicht ausschließen bis das Gegenteil bewiesen ist, was Sie mit einigen Ihrer Formulierungen eben weg von reiner Meinungsäußerung machen.
Sollten Sie der in dem Fall ermittelnde Staatsanwalt bzw. Kriminaltechniker sein, dann sieht die Sache natürlich anders aus.
Die Grundvoraussetzung ist ja erst mal, dass die äußere Ummantelung der Bomben oder Granaten durchgerostet ist. Wenn das jetzt langsam aber sicher bei immer mehr von diesen der Fall wäre, könnte das doch durchaus eine Erklärung dafür sein, warum es nun immer wieder und häufiger zu Waldbränden auf (ehemaligen) Truppenübungsplätzen kommt. Und das Phosphor entzündet sich, wie bereits erwähnt, deshalb im Sommer, weil dann die Böden bis in die Tiefe austrocknen, in der es liegt … Finden Sie diese These wirklich so komplett unlogisch? : )
Na wenn das Phosphor so tief im Boden liegt, warum kann es sich dann überhaupt entzünden? Und wenn es sich entzünden kann, warum dann nur ein Bruchteil.
Also für mich klingt das nach, ein Widerspruch jagt den Nächsten.
Ja das lebende Bäume nicht vollständig in den gasförmigen Zustand übergehen liegt daran, dass sie im Inneren Wasser speichern und mehr oder weniger beim Brand vorher von oben nach unten auskochen.
Aber alleine die Tatsache, dass ein Großteil von ihnen inform von Wasserdampf und CO2 in der Atmosphäre landen, sagt eine ganze Menge über die Temperaturen und Zeiträume aus.
Also, dass das Feuer dann doch so viele lediglich verkohlte – und eben nicht komplett verbrannte und zu Asche zerfallene – Baumstämme zurücklässt und in relativ kurzer Zeit relativ viel Waldfläche vernichtet, sich also bewegt, spricht vielleicht gar nicht unbedingt dafür, dass die Temperaturen über längere Zeit so dermaßen hoch sind, dass die Hitze wirklich tief genug in den Boden wandert … Nur mal so, als Versuch einer Erklärung …
Doch, dass sich jemand dort eine Kippe anzündet ist sogar sehr wahrscheinlich, gerade wenn man nikotinsüchtig ist und keine Ahnung von Physik hat.
Zigarettenkippen sind die Waldbrandursache Nr. 1 neben aktiver Brandstiftung.
Ja aus Mutmaßungen sollte man vom Sessel nicht versuchen harte Fakten zu generieren.
Geht mir auch nicht um Ausreden sondern verschiedene Möglichkeiten.
Ich z.B. halte die Wahrscheinlichkeit dass sich irgendjemand in so einen vertrockneten versandeten Kiefernwald mit toten Bäumen hinsetzt und den Grill rausholt oder dort raucht für nicht sehr hoch. Offensichtlich gibt es ja nichtmal ein Angelgewässer in der Gegend, was ja zumindest in Lieberose, dem anderen Munitions- und Waldbrandhotspot noch der Fall ist.
Gibt doch wesentlich schönere und geeignetere Orte für solche Hobbys.
Wer sich solche Wälder als Naturerholung antut, dürfte wissen das Feuer da nicht die beste Idee ist.
Pilze sammeln mag da vielleicht noch gehen aber viel mehr Mensch kann ich mir da ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Pilze im Juni?
Motocross wäre vielleicht noch ein Ding was dort Spaß machen könnte und ein Risiko durch menschliche Dummheit mit sich bringt. Was nicht bedeutet das Motorradfahrer dumm sind.
Dann müssten sie in ihre Überlegungen erstmal die seit Jahren viel zu trockenen Böden in Verbindung der hohen Waldbrandtemperaturen einbeziehen und erklären warum große Zeile des Phosphor dann die jährlichen Waldbrände unbeschadet überlebt.
Das passt nun irgendwie wahrscheinlichkeitstheoretisch nicht so richtig zusammen.
„Also wenn diese Eigenschaften berücksichtigt, dann kann man Phosphorkampfstoffe als Ursache zu dem bereits gesagten komplett ausschließen.“
Ohne eine Ahnung davon zu haben, ob der Phosphor nun in From von Bomben oder Granaten im Boden liegt: Wenn dort unzählige dieser liegen, würde ich es absolut nicht für ausgeschlossen halten, dass deren äußere Metallhülle langsam aber sicher durchrostet, genau das während der feuchteren Jahreszeit geschehen ist, der Phosphor seitdem im feuchten Boden gelegen hat und sich, da der Boden wieder bis in ebenjene Tiefe ausgetrocknet ist, nun selbst entzündet hat. Eigentlich erscheint mir das sogar ziemlich logisch.
"Hab mal gegoogelt, also weißer Phosphor entzündet sich sofort an der Luft und ist für Lebewesen hochtoxisch." Entschuldigung, aber das müssen Sie googeln? Dresden vergessen?
Hab mal gegoogelt, also weißer Phosphor entzündet sich sofort an der Luft und ist für Lebewesen hochtoxisch. Deswegen lagert man den feucht oder im Wasser.
Also wenn diese Eigenschaften berücksichtigt, dann kann man Phosphorkampfstoffe als Ursache zu dem bereits gesagten komplett ausschließen.
Für mich sind sowas politische Nebelkerzen um weiterhin nichts präventiv tun zu müssen und auch zukünftig im Zweifel mit „kontrollierter“ Brandrodung argumentieren zu können.
Mein Reden; menschengemacht. Aber an Phosphorblindgängern in Jüterbog kann ich nicht so recht glauben. Und zweitens würde der Waldbrand dann bei Phosphor zu einem Inferno führen und abfackeln.
Phosphor kann man einmal als Ausrede ins Feld führen aber nicht bei zyklisch wiederkehrenden Bränden an den selben Stellen.
Selbstentzündung von weißem Phosphor ab 34°C ist bei munitionsbelasteten Böden durchaus eine Variante die man bei ergebnisoffener Ursachenbetrachtung erwähnen sollte.
Könnte man allerdings auch als Brandstiftung bewerten, auch wenn es schon vor einigen Jahrzehnten gelegt wurde. Die damalige Absicht war ja wohl Feuer legen.
Das trockene Klima als brandfördernd kann man ebenfalls der Menschheit zur Last legen.
Großteil dürfte aber auf die Dummheit der heutigen Menschen zurückzuführen sein.
Sowohl Blitzeinschläge als auch vulkanische Tätigkeiten können wir für Jüterbog ausschließen.
Damit können wir natürliche Prozesse ausschließen, also muss der Brand eine direkte oder indirekte Folge menschlichen Handelns gewesen sein.
Die wahrscheinlichste und fahrlässige Grund sind Zigaretten und Streichhölzer.
Natürlich kann man auch sinnfreie Lagerfeuer oder bewusstes Zündeln bei einigen mit weniger Verstand gesegneten Personen nicht vollständig ausschließen.
13.
So, nun wird vom LFB wieder großspurig geredet - und? DIESE Erkenntnisse hatten wir schon nach 2019 und 2022, wo es genau an der gleichen Stelle gebrannt hat. Getan hat sich nichts! Nicht mal die WANDERwege wurden von umgekippten Bäumen geräumt (Mun liegt da nicht mehr), es wurde einfach alles stehen und liegen gelassen, so nach dem Motto: "Der Stiftung wieder übergeben (überlassen, please help yourself)". Waldbrand-Schutz muss Länder- oder gar Bundesangelegenheit sein. Es geht um Bevölkerungsschutz, Klima, Feinstaub, Artenvielfalt, Zukunft!
Abschließend noch einmal Danke an alle, die pragmatisch geholfen haben, im Einsatz waren, Tag und Nacht wach blieben - der Schaden ist groß, ohne Euch wäre er größer.
12.
Seit 30 Jahren immer das gleicher Muster: Wenn es in den munitionbelasteten Gebieten brennt, dann kommen immer große Worte, was man alles mit den Flächen tun müsste und welche Technik angeschafft werden sollte. Ein Jahr später beginnt dann alles wieder von vorn.
Warum gibt es im Haushalt nicht zumindest eine feste Summe, mit der dann jedes Jahr wenigstens ein Teil des Problems angegangen wird? Stattdessen riskiert man Menschenleben in den umliegenden Orten.
Der Ursache des Ursprungsbrandes ist bisher wohl eher spekulativ. Zur heutigen Situation nochmal zum mitmeißeln - Glutreste - Wind - Funkenflug - Feuer. Wenn es zu schwer verständlich war, einfach mal 'n Pfadfinder fragen. Bei Fragen zur Größe der Brandfläche wenden sie sich bitte an die Heißluftpistolen in Politik und Verwaltung.