Fragen und Antworten - Warum ist der "Blaue Supermond" gar nicht blau?

Mi 30.08.23 | 15:43 Uhr
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Archivbild:Menschen stehen auf einem Hügel und beobachten den aufgehenden Mond am 26.04.2021.(Quelle:dpa-Zentralbild/P.Pleul)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.08.2023 | Tim Florian Horn; Jessica Wiener | Bild: dpa-Zentralbild/P.Pleul

In der Nacht zu Donnerstag fallen gleich zwei Himmelsphänomene zusammen: Ein "Supermond" und ein sogenannter "Blauer Mond". Was hat es damit auf sich? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was ist ein Supermond?

Als "Supermond" bezeichnet man das astronomische Ereignis, bei dem der Mond der Erde besonders nahekommt. Dadurch erscheint der Mond am Himmel leicht größer und heller als üblich. Der mittlere Abstand zwischen Mond und Erde beträgt rund 384 400 Kilometer. In der Nacht auf Donnerstag beträgt sie laut NASA nur ungefähr 363.300 Kilometer. Dieser Unterschied ist für astronomische Verhältnisse allerdings relativ klein und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Er entspricht gerade einmal ca. 1,5 Prozent der sichtbaren Größe des Mondes.

Wann erscheint der Mond besonders groß?

Der Mond erscheint am größten, wenn er sich in unmittelbarer Nähe zum Horizont befindet. Der Grund dafür ist die sogenannte "Mond-Illusion". Steht der Mond besonders tief über dem Horizont, kann das menschliche Gehirn ihn mit den Objekten am Boden - Häusern und Bäumen - in Relation setzen. Der riesig erscheinende Mond kurz nach dem Mondaufgang - er ist also eigentlich nur eine optische Täuschung.

Was ist ein Blauer Mond?

Bei einem "Blauen Mond" handelt es sich nicht - wie man erwarten könnte - um ein Phänomen, bei dem der Mond blau leuchtet. Der Begriff beschreibt das Phänomen, bei dem innerhalb eines Monats gleich zwei Mal ein Vollmond zu sehen ist. Das kommt alle zwei bis drei Jahre vor. Zuletzt trat dieses Ereignis am 31. Oktober 2020 ein, der nächste "Blaue Mond" nach diesem Jahr wird für den 31. Mai 2026 erwartet.

Der Mond geht als sogenannter Supermond auf, im Vordergrund ist die Kuppel des Reichstagsgebäudes zu sehen. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

Warum wird er "Blauer Mond" genannt, wenn der Mond nicht wirklich blau ist?

Der Begriff "Blauer Mond" wurde einer englischen Redewendung entlehnt. Im Englischen sagt man "once in a blue moon", um auszudrücken, dass etwas "alle Jubeljahre" vorkommt. Die Europäische Raumfahrtagentur betont auf ihrer Website, dass es für den umgangssprachliche Ausdruck "Blauer Mond" "keine wissenschaftliche Grundlage" gebe: "Unser Mond wird sicherlich nicht blau." Sie erläutert, dass ein Mondzyklus etwa 29,5 Tage dauert, unsere Kalendermonate aber zwischen 28 und 31 Tage lang sind.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.08.2023, 14:33

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es ist kein besonderes astronomisches Ereignis, dass in einen Kalendermonat zwei Vollmonde fallen. Wenn es dieses Jahr noch ein vorhersagbares besonderes Ereignis geben wird, so ist es die Bedeckung von Beteigeuze (Alpha-Orionis, der linke Schulterstern des Sternbildes Orion)durch den Kleinplaneten 319 Leona am 12.Dezember 2023.

  2. 1.

    "Der Begriff "Blauer Mond" wurde einer englischen Redewendung entlehnt. Im Englischen sagt man "once in a blue moon", um auszudrücken, dass etwas "alle Jubeljahre" vorkommt." Und deswegen gibt es keinen deutschen Begriff wie Blauer Mond, da es diese Redewendung nicht wörtlich übertragen im Deutschen gibt. Es wird ja demnächst auch nicht im Wetterbericht Hunde und Katzen in Deutschland regnen.

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