Vorbereitungen für Abriss - Entkernung des Generalshotels am BER hat begonnen

Do 14.09.23 | 18:30 Uhr
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Eine Person wirft Teile des Interieurs von der Terrasse des Generalshotels. Der Abriss des historischen Generalshotels auf dem Gelände des Flughafens BER soll am Donnerstag beginnen. (Quelle: dpa/A. Riedl)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 14.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/A. Riedl

Am historischen Generalshotel auf dem Gelände des Flughafens BER laufen die Vorbereitungen zum bevorstehenden Abriss des Gebäudes. "Derzeit laufen die Entkernung und Schadstoffsanierung innerhalb des Gebäudes", sagte ein Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) am Donnerstag.

Die Schadstoffuntersuchungen und die Sicherung von erhaltenswerten Ausstattungsgegenständen im Gebäude seien inzwischen abgeschlossen. Die Rückbaumaßnahmen sollen laut der Bundesanstalt Anfang 2024 abgeschlossen werden.

Der eigentliche Abriss war vor Wochen von der Bima für den 14. September angekündigt worden.

Alle Brandenburger Fraktionen gegen Abriss

Im Jahr 2011 wurde entschieden, das Gebäude abzureißen, weil in dem Bereich ein neues Regierungsterminal entstehen sollte. Nun plant der Bund, dass auf der dann freiwerdenden Fläche zukünftig Flugzeuge der Flugbereitschaft parken beziehungsweise rollen.

Seit langer Zeit gibt es Widerstand gegen die Pläne. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte zuletzt, er halte den Abriss für "falsch und vermeidbar. Hier wird meines Erachtens ohne Not ein historisches Gebäude, ein Stück deutscher Geschichte plattgemacht." Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen und Mitinitiatorin von "Generalshotel retten", Sahra Damus, hat trotz des Beginns der Arbeiten noch Hoffnung, dass der Abriss verhindert werden kann. Es gebe offenbar Gespräche im Hintergrund, sagte sie dem rbb.

In der zwischen 1947 und 1950 gebauten Villa wurden früher Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR empfangen.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 14.09.2023, 19:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Danke FDP! (Wissing)

  2. 36.

    ICC wird jedoch - Asbest hin oder her - immer mal wieder noch für irgendwas genutzt.
    Impfzentrum war es und Flüchtlingsunterkunft. Da den kich mir dann auch immer, ja was denn jetzt, entweder isses sooo verseucht (So lange der Asbest gebunden ist, ist er ja unproblematisch, bedenklich wird es dann, wenn Fasern frei werden), dass da keiner mehr rein darf oder eben nicht und dann soll man es gefälligst für irgendwas nutzen.
    Beim Tag des Offenen Denkmals durfte man wohl auch rein. Mhm.
    (Bin wie Sie auch der Meinung, das Ding sollte endlich mal weg. Wohnungsbau böte sich an bspw. Fehlt doch angeblich überall an geeigneten Flächen, und statt uns hier in Spandau mit ghettoartigen Häuser-Blöcken zuzutackern ohne Ende, dann doch lieber in Charlottenburg bauen. -> Wollen ja außerdem eh immer alle "in den S-Bahn-Ring.")

    Das Generalshotel hingegen scheint seit Jahrzehnten nur noch dahinzugammeln. Wohl auch deswegen nun der Entschluss für den endgültigen "Todesstoß"... :( :(

  3. 35.

    Also sorry, aber wenn zwei Tage(!!!) vor Abrissbeginn der Landtag an den Bund appelliert, das alles bitteschön sein bzw. stehen zu lassen, sind die auch reichlich spät dran. Da ist doch klar, dass da nichts mehr zu machen ist....

    Persönlich hätte ich den Erhalt des Gebäudes trotzdem SEHR begrüßt.

  4. 34.

    Also bitte, dieser Klotz ist ja nun wirklich kein Grund, aus reinem Trotz die AfD zu wählen, dafür gibt es genügend andere Gründe, oder von mir aus auch dagegen. Wenn hier nicht Politiker ein Jahrzehnt nach den Beschlüssen ihrer eigenen Parteien und auch die Presse solch einen Bohei machen würden, hätte doch von dem Abriss keiner wirklich Notiz genommen. Ich wusste vorher noch nicht Mal, dass es diesen Klotz überhaupt gab. Wer vermisst denn etwas, was er weder kennt, noch überhaupt besichtigen kann. Das Geld sollte lieber in sinnvolle Projekte gesteckt werden.

  5. 33.

    Dann bitte auch das asbestverseuchte ICC abreißen, braucht auch keiner und schluckt auch nur unsere Steuergelder, hat nur Glück, dass es im Westberlin liegt. Wir entfernen uns immer weiter von einander und dann wundern sich einige, dass die AFD immer stärker wird, es vorwiegend Protest gegen eine nicht mehr auszuhaltene Arroganz von Scholz, Habeck und Co.

  6. 32.

    Es sind genau deine Darstellung die 12 Mio Bundesbürger dazu treibt die AfD zu wählen. Danke für täglich mehrfache Auffrischung.

  7. 31.

    Otto! Wie recht Du hast.Nicht umsonst heißt es : Die " Sieger " schreiben die Geschichte,sonst würden 40 Jahre ostdeutsch = DDR- Geschichte z.Teil anders dargestellt werden

  8. 30.

    Ein allerletzter Vorschlag zu diesem Thema:
    Herr Woidke ruft eine Gipfel aus. Dort kann er dann sagen, was er findet...
    Also ähnlich den Impfgipfeln, Bahngipfeln u.Ä. :-(
    Da wo man echt etwas beeinflussen kann, da muss die Energie hin...

  9. 29.

    Der AfD ist der Osten genauso wenig wert. Wie kommen Sie nur auf die wirre Idee, deswegen eine Partei zu wählen, in denen sich Faschisten tummeln, die wir gerichtsfest sogar als solche bezeichnen dürfen? Was haben Sie denn gewählt, als der Palast der Republik abgerissen wurde?

  10. 28.

    Denkmalschutz ??? Seit wann kann man so problemlos den Denkmalschutz abreißen? Normalerweise darf man bei Denkmalgeschützten Bauten nicht einmal die Farbe der Fensterrahmen verändern. Und hier findet ein Total- Abriss statt? Man sollte Strafanzeige gegen die Abrissfirma stellen, da sie ein Baudenkmal zerstört.

  11. 27.

    Das hat nichts mit der Ampel-Politik zu tun, das ist Verwaltung, Bürokratie. Die ist die eigentliche Macht im Staate. Wessen Interessen sie vertritt? Eigene!

    (Ja, Sarkasmus ist mir nicht fremd.)

  12. 26.

    "Wer kommt denn jetzt auf den Fernsehturm, wer hätte den warum abreißen sollen - davon ist doch nirgends die Rede."

    Fragen Sie Charly, Beitrag Nr. 4, 20:24 Uhr, auf den ich antwortete: "Alles was auch nur im Entferntesten nach DDR riecht muss weg."

    Wie könnte bei so einem absolut formulierten Satz ausgerechnet das höchste Bauwerk der DDR davon ausgenommen sein?

    Es war durchaus gemischt: Bischofferode wurde einem kurzsichtigen Aktienkalkül und aus einer Siegermentalität heraus plattgemacht, so auch etliche Kindertagesstätten in Ostdeutschland, die jetzt wieder mühsam aufgebaut werden. Die Entscheidung zum Abriss des Palastes der Republik war eine städtebauliche:

    Wo alle Architekten der Nachkriegszeit, gleich aller Coleur, die Rekonstruktion / Restaurierung "der Linden" als unverzichtbar für Berlin ansahen, die Hälfte aber das Schloss ausließ, ist aus dem heutigen Abstand heraus die "Linden"-Restaurierung / Rekonstruktion nur die Hälfte wert OHNE AUFTAKT-gebendes Schloss.

  13. 25.

    Gut so, weg mit dem alten Kasten, braucht hier kein Mensch und kostet sonst im Unterhalt nur unnötig Steuergelder.

  14. 24.

    Wären im denkmalgeschützten Generalshotel die Staatsgäste von Adenauer bis Kohl empfangen worden, hätte sich der Bund wohl nicht für diesen unwürdigen Abriss entschieden...Aber so ist es ja nur 'ne lästige DDR-Diktatur"butze", wo schon mal locker der Denkmalschutz ausgehebelt werden kann.

  15. 23.

    Völlige Zustimmung! Das interessiert jedoch kaum diejenigen, die an dieser Stelle wieder einen Trigger für ihr Dauerbeleidigtsein gefunden haben, zumal die wenigsten bis dato überhaupt von der Existenz des isolierten Generalshotels gewusst haben dürften. Im Übrigen finde ich es immer schade, wenn ein ansonsten intaktes Gebäude abgerissen werden soll, und bedauere ,schon wegen der Umplanungen für das Regierungsterminal, die baubürokratische Inflexibilität.

  16. 22.

    Ich teile Ihre Ansicht. Jetzt noch mal von den hiesigen Demokraten der Sturm im Wasserglas, weil man merkt, es könnten noch mehr Stimmen zur AfD wandern. Mit echtem Engagement der hiesigen Politprominenz hätte sich ganz sicherlich eine Lösung finden können, ohne das Generlstabshotel abzureißen. Einfach eine traurige Geschichte, die das Demokratieverständnis der hiesigen Demokraten erkennen läßt.

  17. 21.

    Antwort auf "Oliver Knoll " vom Donnerstag, 14.09.2023 | 19:34 Uhr
    "...und dann sollte man sich Gedanken machen wie man das Gebäude nutzen kann, ..." wenn man 12 (!!!) Jahre nicht aus dem Mustopp gekommen ist, braucht man sich auf den letzten Drücker auch keine Gedanken mehr machen!

  18. 20.

    Was sind das für Gespräche im Hintergrund, wenn gleichzeitig die Entkernung des Gebäudes läuft? Wo bleibt der Ostbeauftragte der Bundesregierung? Es muss sofort vor Gericht ein Baustopp durchgesetzt werden.

  19. 18.
    Antwort auf [Bernd] vom 14.09.2023 um 22:02

    Und ich dachte immer, zwischen 1945 und 1989 hätte es im Osten des Landes noch eine weitere Diktatur gegeben, deren Bürger massenhaft nach Westen flohen, bis man eine Mauer baute. Also da finde ich den aktuellen Staat doch ganz sympathisch. Ach ganz nebenbei; Wofür soll man die olle Bude denn nun nutzen?

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