Auf BER-Gelände - Abriss des Generalshotels soll am 14. September beginnen

Sa 26.08.23 | 16:54 Uhr
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Menschen stehen in der teilweise mit Marmor verkleideten Eingangshalle des ehemaligen Generalshotels am Flughafen BER. Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.08.2023 | M. Gindorf | Bild: dpa/Patrick Pleul

Das historische Generalshotel auf dem Gelände des Flughafens BER in Schönefeld soll ab dem 14. September abgerissen werden.

Das hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dem Landkreis Dahme-Spreewald mitgeteilt. Im Moment werde geprüft, welche Ausstattungsgegenstände gesichert werden können oder in ein Museum kommen. Der Bund gehe davon aus, dass der Rückbau planmäßig ablaufen wird.

Stimmen gegen den Abriss

Der Abriss war im Jahr 2011 entschieden worden. Im Bereich des Generalshotels sollte ein neues Regierungsterminal entstehen. Diese Pläne wurden mittlerweile verworfen, die Fläche soll aber weiter für den Betrieb der Regierungsflugstaffel verwendet werden.

Eine Initiative von Architekten, Denkmalschützern und Politikern versucht, den Abriss zu stoppen. Sie halten das Generalshotel für eine architektonische Besonderheit. Bisher haben nach Angaben der Initiative mehr als 880 Menschen unterzeichnet.

Auch Landeskonservator Thomas Drachenberg hatte sich dafür ausgesprochen, das Generalshotel zu erhalten. Das Haus sei wunderbar in Ordnung und vom Zustand her nicht abrissreif, hatte Drachenberg Anfang August dem rbb gesagt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte sich dafür ausgesprochen, den Abriss noch einmal zu überdenken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.08.2023, 17:00 Uhr

34 Kommentare

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  1. 34.

    "Die unsanierten Plattenbauwohnungen, aus denen Anfang der 90er Jahre die Bürger zum Arbeiten nach Westen geflüchtet sind, könnte man heute gar nicht mehr verwenden. Nach jahrzehntelangem Leerstand wären das jetzt Ruinen. ... Daher bestand auch kein Bedarf an diesen Einheitsbauten mehr. Es fehlten schlicht die Mieter." Das ist so allgemein nicht richtig. Es gab da schon sinnvolle Konzepte, die z.Bsp. in Eisenhüttenstadt oder in Schwedt auch umgesetzt wurden.

  2. 33.

    Die unsanierten Plattenbauwohnungen, aus denen Anfang der 90er Jahre die Bürger zum Arbeiten nach Westen geflüchtet sind, könnte man heute gar nicht mehr verwenden. Nach jahrzehntelangem Leerstand wären das jetzt Ruinen. Die Bevölkerung, gerade auf dem Land und in kleineren Städten, hat mit den Füßen abgestimmt. Sie haben in der ostdeutschen Provinz keine Perspektive mehr gesehen und sind abgehauen.

    Daher bestand auch kein Bedarf an diesen Einheitsbauten mehr. Es fehlten schlicht die Mieter. Selbst heute noch haben wir in vielen ländlichen Regionen und Kleinstädten sehr viel Leerstand. Das ist teuer für die Immobilienbesitzer, weil die Kosten wie Grundsteuer und Versicherungen trotzdem weiter laufen - ohne Einnahmen. Echte Wohungsnot gibt es nur in überlaufenen Ballungsräumen wie z.B. Berlin oder Leipzig. Aber ganz sicherlich nicht auf dem Land oder in Orten wie Suhl, Zeitz oder Görlitz. Suhl hat z.B. seit der Wende ca. ein Drittel seiner Bevölkerung verloren. Das ist viel.

  3. 32.

    "Es wird nicht abgerissen. In der amtlichen Mitteilung steht was von Rückbau" Das ist ein eingeführter Terminus. Im Osten wurden nach der Wende ganze Stadtteile durch Rückbau entfernt oder zumindest stark ausgedünnt - bisweilen bräuchte man die Wohnungen jetzt.

  4. 31.

    Freilichtmuseen haben schon mehrfach Häuser irgendwo abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Das hätten die Abrissgegner seit 2011 ja auch organisieren können. Aber da kam ja nix. Macht alles Arbeit und kostet Geld. Einfach nur Buchstaben ins Internet tippen ist da natürlich viel bequemer, als sich selber zu engagieren. Wer etwas erreichen will, der muss auch etwas tun.

  5. 30.

    Dass der Abriss droht ist seit 2011 bekannt. Die Leute, die jetzt jammern, kommen viel zu spät. Ein schlüssiges Nutzungskonzept für dieses Gebäude mitten im Sperrbereich ist nicht gefunden worden. Auch nicht von den Leuten, die an diesem Kasten so sehr hängen.

    Ihr hättet ja ein Spendenkonto aufmachen können, selber einzahlen und den Unterhalt der leerstehenden Immobile durch einen Förderverein bezahlen können. Aber gemütlich auf dem Sofa sitzen und von anderen verlangen "Bezahl mal" ist natürlich einfach. Andere sollen die eigenen Wunschgedanken finanzieren. Fast wie in der DDR. Passt zusammen.

  6. 29.

    "die gab es bis jetzt auch nicht , ein Riesengebäude mit massenhaft Zimmern, wie viele Menschen könnten dort untergebracht werden."
    Moin, das Haus steht mitten im Sperrgebiet auf dem Airport, kann man sich z.B. auf Google earth anschauen!
    Und wenn der Platz für die Flugbereitschaft genutzt wird erfüllt es doch seinen neuen Zweck.
    Denkmäler hat Berlin/Brandenburg mehr als genug......und jedes Jahr kommen neue hinzu!

  7. 28.

    Die machen sowieso was sie wollen. Geld regiert Benin mal die Welt! Ich verliere so langsam den Glauben an die Politik und an die Menschen!

  8. 27.

    Aha, Hr.Woidtke hat sich also dafür ausgesprochen den Abriss nochmal zu überdenken, kraftloser und desinteressierter geht es wohl kaum, hätte er lieber geschwiegen.

  9. 26.

    Warum es wirtschaftlich genutzt werden muss? Weil wir alle keine Gelddruckmaschine im Keller haben und auch keinen Dukaten-Esel. Oder wollen Sie ielleicht den Unterhalt dieses großen Gebäudes persönlich aus eigenen Mitteln bezahlen? Nur zu. Ohne dass es in dem Sperrbereich eine halbwegs vernünftige Nutzung gibt, die auch nur annähernd das Geld dafür erwirtschaften kann. Das Leben ist nicht "Wünsch Dir was". Es muss auch jemand bezahlen.

  10. 25.

    Es wird nicht abgerissen. In der amtlichen Mitteilung steht was von Rückbau .... Erinnert mich irgendwie an eine Äußerung von Habeck ...

  11. 24.

    "Rückbau" für Abriss! Auf diesen Begriff muss man erst mal kommen. Ist das wirklich Amtsdeutsch?

  12. 23.

    Eigentlich auch eine gute Idee - allein die Lage im Sicherheitsbereich ist da ungünstig. Das mit dem guten Zustand würde ich mal offen lassen. Wir werden ja immer wieder daran erinnert, dass auch Deutsche mal Flüchtlinge waren. Das ist richtig - jedoch waren diese Flüchtlinge dankbar für einen Schlafplatz im Stall oder der Scheune und haben für etwas Brot auf dem Hof mitgearbeitet. Also wenn der Zustand nicht gefällt, können die Bewohner ja selbst Hand anlegen.

  13. 22.

    " wenn es noch in einem guten Zustand sein sollte. "

    warum nicht ? die Bundespolizei als letzter Nutzer wird das Hotel wohl ordentlich verlassen haben. Eine Anpassung für neue Bewohner dürfte allemal günstiger sein als neue Container

  14. 21.

    Denkmalschutz wird über den Haufen geworfen, aber Pläne von 2011 kann man nicht ändern. Will man wohl auch nicht - ist DDR , also weg damit. Keine wirtschaftliche Betreibung möglich - sicher, wenn man nur Profite im Kopf hat. Eine neue Nutzung auch im Sicherheitsbereich wäre schon denkbar, z.B. Übernachtungs-, Pausen-,Erholungsbereich für Flughafen- und Flugzeugpersonal. Ist natürlich auch eine Frage der Ansprüche, aber wo ein Wille ist - ist auch ein Weg (so hieß es früher mal).

  15. 20.

    Antwort für nostiz: gute Idee, für Flüchtlinge schlage ich vor, wenn es noch in einem guten Zustand sein sollte.

  16. 19.

    " . Und da wundert man sich über bald 25% AfD-Anhänger "

    diese Wähler haben bestimmt andere Gründe als dieses Hotel

  17. 18.

    " as 1996 in die Landesdenkmalliste Brdbg. aufgenommen wurde "

    warum eigentlich ? da es doch eher ein Profanbau ist ,wohl aus polit. Gründen

  18. 17.

    Wieder verschwindet etwas Einmaliges mit DDR-Geschichte. Und da wundert man sich über bald 25% AfD-Anhänger

  19. 16.

    " Wenn so ein altes Gemäuer leersteht "

    sooo alt ist das ja nun nicht,bisher hat es die Bundespolizei genutzt , es soll aber weg, ist polit. gewollt.. Das Haus der Wannsee Konferenz ist noch viel älter, und da greifen Ihre Argumente nicht

  20. 15.

    Der Einfluss von Woidke ist ja grandios... Dem Ergebnis nach zu urteilen nur eine Ansicht von Vielen. Also alles so wie immer.

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